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  1. AW: Tjalf Miller - Aus der Backstube auf die Trainerbank

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    Standard AW: Tjalf Miller - Aus der Backstube auf die Trainerbank

    Die Chance

    Mein Problem zu dieser Zeit war nur, dass ich nie mit allzu großem Talent gesegnet war, eine eigene Karriere als Profi für mich also nie wirklich in Frage kam. Kurzzeitig dachte ich schon damals, so naiv wie ich zu dieser Zeit als junger Erwachsener eben war, darüber nach, später dann eben einfach Trainer zu werden, da mich schließlich auch die taktische Seite des Fußballs schon immer interessierte. Allerdings verwarf ich den Gedanken schnell wieder, da meine Eltern bereits seit langem einen anderen Plan für meine Zukunft hatten. Zu dieser Zeit stand ich kurz vor meinem Realschulabschluss, und besonders für meinen Vater war klar, dass ich anschließend eine Lehre in der Bäckerei eines Freundes meiner Eltern anfangen sollte. Mein Traumberuf war das damals sicher nicht, aber mit der Zeit hatte ich mich damit abgefunden und begann später während der Lehre sogar Gefallen an dem Beruf zu finden.
    Als ich dann mit 20 endlich erfolgreich meine Gesellenprüfung absolvieren konnte und nun ein ausgelernter Bäcker war, wurde es höchste Zeit, meine Zukunft zu planen. Ich mochte meinen erlernten Beruf inzwischen wirklich sehr, stand ich doch schließlich drei Jahre lang fast jede Nacht in der Backstube und buk Brötchen, Croissants und vieles anderes. Besonders die Puddingteilchen hatten es mir angetan und meistens hatte ich schon ein halbes Dutzend des leckeren Gebäcks heimlich in meinem Bauch verschwinden lassen, bevor diese unsere Verkaufstheke erreichten.
    Doch trotz all dieser vielen positiven Erfahrungen der letzten 36 Monate sagte mir mein Herz schon lange, dass dies nicht der Beruf sein wird, der mich den Rest meines Lebens glücklich machen wird. Ich wusste nicht genau was es sein sollte, meine Berufung für die Zukunft, doch weiterhin Bäcker zu sein war es sicher nicht, denn dazu sagte mir mein Gefühl viel zu laut, dass ich mich anderweitig umschauen musste.Ich fasste also kurz nach meiner Gesellenprüfung den Mut zusammen, um mit dem Freund meines Vaters zu reden und sein Angebot, mich weiterhin bei ihm zu beschäftigen, abzulehnen. Er war traurig, weil ich in den letzten Jahren anscheinend doch einen recht guten Eindruck hinterlassen haben muss, doch zu meinem Erstaunen verstand er mich auch. Er erzählte mir, dass er selbst einige wegweisende Entscheidung in seinem Leben treffen musste, und er hierbei auch immer auf sein Herz gehört habe. Er machte mir Mut und bekräftigte mich darin, dass ich das richtige getan hätte.

    Nachdem wir uns noch einige Zeit unterhalten hatten, unter anderem über meine Ziele, die ich damals für mein Leben hatte, verabschiedete ich mich von meinem alten Lehrmeister. Wir versprachen uns, dass wir den Kontakt zueinander in Zukunft halten würden, da er unbedingt wissen wollte, wie es mit mir und meinem Leben weiterging. Von diesem Tag an sollte aus meinem Lehrmeister, Herr Gerjets, ein guter Freund für mich werden. Mattes Gerjets begleitete meinen Lebensweg für eine lange Zeit, bis er leider viel zu früh verstarb und meine größten Erfolge als Trainer nicht mehr miterleben konnte. Auf meinem Heimweg schwirrte mir dieses Gespräch dann noch lange im Kopf herum. War es die richtige Entscheidung, zu mir und meinem Herzen zu stehen? Als ich viel zu schnell bei mir zu Hause vor der Türe stand, hatte ich diese Frage an mich selber leider immer noch nicht endgültig beantworten können. Doch trotzdem wollte ich nun auch meinen Eltern von meiner Entscheidung erzählen und mit ihnen meine weiteren Lebenspläne besprechen. Doch zu diesem Teil sollte es gar nicht erst kommen, denn mein Vater schrie mich bereits nach meinen ersten zwei Sätzen nur noch an und machte mir Vorwürfe, wie ich eine solche Chance einfach wegwerfen könne. Irgendwann hörte ich ihm nicht mehr zu, denn ich erinnerte mich die ganze Zeit an die Worte von Mattes, und mir wurde klar, dass ich das richtige tat. Mit jedem Wort, dass mir mein Vater ins Gesicht brüllte, wurde mein Wille, dass zu tun, was mir mein Herz sagte, nun noch viel größer. Ich brauchte einen Neuanfang, oder, was damals sicher treffender war, einen Startpunkt für mein eigenes Leben. Ich war 20, eine fertige Ausbildung im Gepäck und hatte mir in den letzten Jahren von meinem Gehalt eine halbwegs solide finanzielle Grundlage angespart. Wie ich damals fand, gar keine so schlechten Voraussetzungen für den Sprung ins eigene Leben. Ich wusste nur noch nicht, wo ich dies starten sollte. Es zog mich weg aus Hagermarsch. Es zog mich weg aus Ostfriesland, hinaus in die große Welt. Und als meine Freundin mir dann noch am selben Tag erzählte, dass Sie in England an einer kleinen Universität in Hartlepool angenommen wurde und sie in zwei Monaten in eine kleine Studentenwohnung dorthin ziehen würde, wusste ich auch, wohin es mich zog. Wir beide dachten in diesem Moment nicht wirklich darüber nach, ob es klappen würde und wie es funktionieren könnte. Meine Freundin war glücklich, dass ich vorhatte, sie zu begleiten, und ich war glücklich, bei ihr sein zu können und einen Startpunkt für meinen eigenen Lebensweg gefunden zu haben. Meine Eltern waren nicht wirklich begeistert von unserem Vorhaben, doch meine Mutter drängte meinen Vater schließlich dazu, mich zu unterstützen, allerdings nur unter der Bedingung, dass ich mir vor unserer Abreise einen festen Job in Hartlepool suchen würde. Und die Eltern von Ann-Kathrin, meiner Freundin, waren sogar froh, dass sie ihre Tochter nicht alleine nach England ziehen lassen mussten.

    0 Nicht möglich!
    Geändert von valuta (11.09.2015 um 12:38 Uhr)


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