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Inhaltsverzeichnis :
- Rahmeninfos
- Mein Name ist Tjalf(Einleitung)
- Die Chance
to Hartlepool!
- Fußball - die schönste Nebensache der Welt
Rahmeninfos
Hallo im Leben von Tjalf Miller.
Diese Storie wird euch mit der Zeit durch viele kleinere Länder und unbekanntere Vereine führen und versuchen, euch diese näher zu mitbringen. Dabei dreht sich alles um das Leben von Tjalf Miller, einem Ostfriesen, der seine Berufung als Fußballtrainer findet.Tjalf, der in den 80ern geboren wurde, erzählt in dieser Storie aus der Zukunft rückblickend über sein Leben.
Lasst euch einfach überraschen. Viel Spaß beim Lesen!
Mein Name ist Tjalf
Mein Name ist Miller. Tjalf Miller. Ja, ich hasse diesen Namen. Tjalf, so heißt doch niemand! Was zur Hölle soll dieser Name überhaupt bedeuten? Befragt man hierzu Google, kommt man zu der Lösung „Sohn des Volkes“. In meiner Kinder-& Jugendzeit wusste ich mit dieser Bedeutung nie viel anzufangen und hielt sie, genau wie den
Namen an sich, einfach nur für absolut dämlich.
Doch etwa 20 Jahre später hatte ich langsam begriffen, dass dieser Name eigentlich perfekt für mich ist. Besonders, wenn man aus dem „Sohn des Volkes“ den „Sohn des Vereins“ macht. Und noch genauer „Der Sohn der Pools“, oder für die, die sich in den unterklassigen Ligen Englands nicht so gut auskennen, „Sohn von Hartlepool United“. Dieser traditionsreiche Verein hat mir über viele Jahre hinweg so viel Kraft und Halt gegeben, dass ich heute, gut fünf Jahrzehnte nach dem Beginn meiner Trainerlaufbahn, die in eben diesem beschaulichen Hafenstädtchen im Nordosten Englands begann und mich später über den kompletten Erdball schicken sollte, zu sagen vermag : Egal in wie vielen Ländern und Städten ich als Trainer aktiv war – Hartlepool war, ist und wird immer meine fußballerische Heimat bleiben.
Dabei kam ich erst spät in meinem Leben in diesen kleiner Ort auf „der Insel“. Mein Leben begann schließlich recht weit weg von England in Ostfriesland in Deutschland. Meine Eltern waren erst einige Monate vor meiner Geburt aus Kanada nach Deutschland gekommen, weil ihnen dieses Land schon seit langem gefiel und sie sich in Kanada nicht mehr wohlfühlten. Als dann Freunde aus Hagermarsch, einer ostfriesischen Stadt direkt an der Nordsee, ihr Haus verkauften, ergriffen meine Eltern die Chance, obwohl meine Mutter gerade schwanger mit mir war, kein Wort Deutsch konnte und auch mein Vater noch nicht über ausgeprägte Deutschkenntnisse verfügte. Trotzdem wollten sie sich diese Chance, ihren Lebenstraum zu verwirklichen, nicht nehmen lassen, und so ging es für mich, den ungeborenen Tjalf, der eigentlich James geheißen hätte, wären wir nicht nach Ostfriesland gezogen, und seine Eltern zwei Monate vor meiner Geburt nach Hagermarsch.
Als ich dann geboren wurde, hatten sich meine Eltern schon ziemlich gut in der neuen Heimat eingelebt. In solchen Sachen waren sie schon immer gut und schnell. Sie hatten bereits Anschluss und damit auch Freunde in Hagermarsch gefunden. Man kannte die Millers also. Und anscheinend hatte besonders der Dorfpfarrer, Tjalf-Ole Krulls, besonders viel Eindruck bei meinen Eltern geschunden, was dann auch meinen typisch ostfriesischen Vornamen erklären sollte.
Die ersten Jahre meines Lebens verliefen nach kleinen Komplikationen bei meiner Geburt, weswegen ich per Kaiserschnitt geholt werden musste, dann absolut unspektakulär. Ich war ein ganz normales ostfriesisches Kind, und auch meine Eltern wurden immer mehr zu waschechten Ostfriesen, auch wenn sich ihre Mischung aus Englisch und Friesisch manchmal noch sehr gewöhnungsbedürftig anhörte.
Meine erste Begegnung mit dem Fußball, der in Ostfriesland relativ selten vertreten ist, hatte ich dann in der dritten Klasse. Meine Eltern wollten unbedingt, dass ich mich sportlich betätigte, und da sie die traditionellen friesischen Sportarten wie Boßeln, Pultstockspringen oder Kreierrennen sehr ungeeignet für einen Jungen meines Alters fanden, meldeten sie mich einfach in der Jugendabteilung des FC Norden, einem Fußballverein etwas westlich von Hagermarsch, an. Eine wegweisende Entscheidung für mich und mein Leben, wie sich zeigen sollte. Ich möchte gar nicht wissen, wo ich heute stehen würde, wenn ich damals Pultstockspringer oder ähnliches geworden wäre.
Schnell entdeckte ich nach den ersten Trainingseinheiten mit der E-Jugend des Vereins meine Begeisterung für den Fußball. Ab dieser Zeit drehte sich bei mir alles nur noch um das runde Leder. Ich begann, Panini-Sticker zu sammeln, Bundesliga zu schauen und wurde Fan von Borussia Mönchengladbach, als ich mit einem Fußball unter meinem Arm ohne aufzupassen über die Straße rannte, weil ich sonst zu spät zum Training gekommen wäre, und dabei von einem Auto angefahren wurde. Passiert ist in dieser Situation nichts schlimmes, doch der großen Raute auf der Motorhaube des Autos und der netten Art, wie sich der Fahrer um mich kümmerte und sich mit mir über die Bundesliga und Borussia unterhielt, während er mich sozusagen als Entschuldigung zum Training fuhr, habe ich es zu verdanken, dass dieser tolle Verein, die Borussia vom Niederrhein, zu meiner ersten großen Liebe im Fußball wurde und ich bis heute sehr große Sympathien für die Fohlenelf hege.
Von diesem Tag an saß ich nun jedes Wochenende vor unserem Radio und fieberte mit meiner Borussia mit, wenn sie auf dem Bökelberg wieder große Siege einfuhren konnte. Manchmal war ich dabei so enthusiastisch, dass meine Mutter sich teilweise schon ernsthafte Sorgen um mich machte. Immer, wenn mein absoluter Liebling, mein Idol, Uwe Kamps wieder einen Ball halten konnte und dabei eine spektakuläre Parade zeigte, jubelte ich so laut mit, dass wahrscheinlich ganz Ostfriesland mich gehört haben muss.
Bis heute am meisten in Erinnerung geblieben ist mir das DFB-Pokal Halbfinale von 1992 gegen Leverkusen. Ich habe meine Mutter so lange angefleht, dass sie mich doch bitte das Spiel spät abends im Fernsehen schauen lassen solle, bis sie es mir irgendwann entnervt erlaubte. Es war ein unglaublich spannendes Spiel, was mit einem 2:2 nach Verlängerung im Elfmeterschießen entschieden werden musste. Ich war total aufgedreht und nervös, und mein Vater, der neben mir vor unserem alten Röhrenfernseher saß, konnte mich überhaupt nicht verstehen. Er versuchte einige Male vergeblich, mich zu beruhigen, bevor er es dann irgendwann aufgab. Wie dieses Elfmeterschießen ausging, sollte allen Fußballfans bekannt sein. Vier Mal versuchten sich die Leverkusener daran Uwe Kamps zu überwinden und den Ball im Tor unterzubringen. Doch keiner schaffte es, denn Kamps hielt alle vier Elfmeter und sorgte so für Borussia für den Finaleinzug und für sich selbst für einen Eintrag in die Geschichtsbücher des deutschen Fußballs. In diesem Moment hätte ich die ganze Welt umarmen können, denn dieses besondere Elfmeterschießen hatte ein bestimmtes Gefühl in mir ausgelöst, was ich bis dahin noch nicht kannte und was mich bis heute nicht mehr losgelassen hat – ab diesem Moment war ich voll und ganz von der Sucht „Fußball“ ergriffen.
Bis ich allerdings das erste Mal ein Spiel meiner Borussia im Stadion in Mönchengladbach verfolgen konnte, dauerte es leider noch einige Jahre. Erst mit 17 betrat ich zum ersten Mal die Tribünen des Böckelbergs. Mein Vater hatte mir zum Geburtstag zwei Eintrittskarten geschenkt – ausgerechnet für das Derby gegen die verbotene Stadt. Er hätte mir kein besseres Geschenk machen können. Dieser Stadionbesuch wurde zu dem Erlebnis, das mir endgültig zeigte: Fußball ist mein Leben!
Geändert von valuta (11.09.2015 um 12:37 Uhr)
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