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  1. AW: [Trainerstory] Sigurður Mikaelsson - Spirit of the North!

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    Ich hatte zu Amanda seit dieser einen Nacht keinen Kontakt gehabt – es war zwar eine wirklich gute Nacht gewesen und ich hatte durchaus an sie gedacht, doch ich konzentrierte mich auf meine Arbeit und da hatte ich genug zu tun. Gegen Aalborg BK war erneut alles gefragt und die Vorbereitung auf das Spiel erforderte meine volle Konzentration. Der Gastgeber aus dem Norden Dänemarks war erneut klarer Favorit gegen uns – eine Rolle an die wir uns natürlich gewöhnt hatten – und dennoch änderte ich an der Startef vieles: Tjørnelund, Egholm und Hvilsom rotierten wieder in die Startelf zurück, dazu kam im defensiven Mittelfeld Thomsen für Damborg. Im Sturmzentrum blieb Böðvarsson trotz seines Last-Minute-Tores vorerst auf der Bank.

    Aufstellung Aalborg BK: Larsen – Ahlmann, Petersen, Thelander, Dalsgaard – Würtz, Risgaard – Thomsen, Bruhn – Helenius, Jönsson

    Aufstellung Hobro IK: Rask – Tjørnelund, Justesen, Egholm, Bøge – Thygesen, Thomsen – Hvilsom, Antipas, Nygaard – Beckmann


    Mit Nicklas Helenius und Rasmus Jönsson war vor allen Dingen der Sturm der Gäste hervorragend besetzt, beide Stürmer hatten bereits in Top-Ligen Erfahrungen Gesammelt. Dadurch agierte ich heute fast mit einer Fünferkette mit Thomsen als drittem Innenverteidiger zwischen Justesen und Egholm, die zusammen mit den Außenverteidigern die Stürmer nahezu in Manndeckung nahmen. Es darunter würde zunächst auch die Offensive etwas leiden, doch mit Mikkel Beckmann hatten wir einen Mann im Zentrum, dem ich auch einen „Lucky Punch“ nach einem Standard oder einer Ecke zutraute. Aber Aalborg ließ nichtmal diese wenigen Gelegenheiten zu und drängte uns von Beginn an in die Defensive, was mir mal garnicht gefiel. Zwar kamen die Gäste zunächst kaum zum Abschluss, doch wenn, dann brannte es lichterloh, beispielsweise nach zwölf Minuten: Risgaard öffnete mit einem Pass in die Tiefe unsere Abwehrkette, Thomsen nahm den Ball an und legte ab zu Nicklas Helenius, der den Ball von der Strafraumgrenze aus direkt nahm und Jesper Rask zu einer Glanztat zwang. Keine fünf Minuten später war Rask erneut gefragt, diesmal kam Jönsson zum Abschluss. Doch das Anstürmen der Gäste blieb nicht folgenlos, auch wenn ich zeitweise sogar auf ein 6-3-1-System umstellte und Thygesen ebenfalls in die Innenverteidigung diktierte – Aalborg blieb der gleiche, unnachgiebige Gegner und folgerichtig fiel der Führungstreffer: Helenius steckte einen Ball aus dem Mittelfeld auf Rasmus Jönsson durch, der aus knapp 20 Metern abzog. Jessen riss die Fäuste hoch, doch der Ball prallte wieder vor die Füße des in den Strafraum vorgestoßenen Nicklas Helenius und die Leihgabe von Aston Villa schob den Ball zum 1:0 ein. Aber mit einem Konter brachten wir uns zurück ins Spiel: Mads Hvilsom wurde von Thygesen geschickt, nahm Tempo auf und zog an Dalsgaard vorbei in den Sechzehner, wo ihn der 25jährige rabiat von den Beinen holte. Es gab Elfmeter – und mir wurde schlagartig klar, dass ich keinen Schützen festgelegt hatte bisher. Ein Anfängerfehler, doch die Situation schien sich von alleine zu klären: Mikkel Beckmann nahm sich den Ball und warf einen kurzen fragenden Blick über die Schulter – ich reckte den Daumen nach oben und der Routinier legte sich den Ball zurecht. Ich hoffte, dieser Fauxpas würde ungestraft bleiben – und hatte Glück, Beckmann setzte den Ball genau ins Kreuzeck, unhaltbar und damit der etwas glückliche Ausgleich zur Halbzeit. In der Pause grübelte ich lange, wie ich jetzt handeln wollte. Eigentlich sollte Jón Böðvarsson als zweite Spitze kommen, um den Rückstand so in Angriff zu nehmen. Jetzt stand es aber 1:1 und ich war weder ein Fan von unnötigem Risiko, noch ein Fan von Mauern. Letztlich entschied ich, erstmal systemtaktisch nichts zu verändern und lediglich personell eine Stellschraube zu drehen: Quincy Antipas würde gehen und für Mads Jessen Platz machen. Nach dem Seitenwechsel aber ging Aalborg noch mehr in die Offensive, und ich reagierte und brachte mit Rune Hastrup einen weiteren Spieler für die Abwehr, der Ruben Nygaard ersetzte. Doch die Gäste waren unnachgiebig und schließlich wurden wir von Aalborg binnen zehn Minuten auseinandergenommen: Erst nickte Rasmus Jönsson eine Flanke von Nicolaj Thomsen ein und einen Angriff später kombinierte sich Aalborg mit Würtz und Thomsen tief in unsere hälfte, wo Nicklas Helenius per Direktabnahme abzog und mit dem 3:1 alles klar machte. Zwar nahm ich zum Ende hin mit der Einwechslung von Böðvarsson für Egholm noch einen sehr offensiven Wechsel vor, doch am Ende konnte nichts die erste Saisonpleite verhindern.



    Nicklas Helenius war ausschlaggebend für die erste Saisonpleite


    Gegen den FC Nordsjælland wollte ich unbedingt wieder gewinnen. Zwar hatten wir mit 19 Punkten aus den ersten 8 Spieltagen einen hervorragenden Saisonstart und schon die Hälfte der zum Klassenerhalt nötigen Punkte gesammelt, aber wer zu schnell lockerließ, dem würde selbst die beste Ausgangslage nicht helfen. Das versuchte ich auch, den Spielern klarzumachen und natürlich auch meinem Trainerteam. Denn auch wenn ich es keinem gegenüber so direkt sagen würde, war ich mit der Arbeit einiger eher unzufrieden. Viele schienen sich ein wenig auszuruhen, seit ich ihnen bei meiner Verfplichtung zugesagt hatte, sie im Boot zu halten, und schwammen nun freudig auf der Welle des Erfolgs mit. Sie würden wie die Ratten das sinkende Schiff verlassen, wenn es in eine längere Talfahrt ging – und das wäre ziemlich unglücklich, denn noch war ich auf sie angewiesen. Im Winter würde sich vieles ändern, wenn die Vertragsverlängerungen der Mitarbeiter anstanden – denn sollte ich hier länger als diese Saison bleiben, würde sich sicherlich einiges verändern.
    Doch das Spiel gegen Nordsjælland stand zunächst ersteinmal an und ich reagierte mit einigen Veränderungen, abermals. Østergaard, Damborg und Bersang kamen für die umstrittenen Positionen in der Innenverteidigung, dem defensiven und rechten Mittelfeld. Zudem feierte Jón Böðvarsson endlich sein Comeback in die Startelf.

    Aufstellung Hobro IK: Rask – Tjørnelund, Justesen, Østergaard, Bøge – Thygesen, Damborg – Hvilsom, Antipas, Bersang – Böðvarsson

    Aufstellung FC Nordsjælland: Jensen – Mtiliga, Maxsø, Gregor, Ticinovic – Mulder – John, Thórarinsson, Vingaard, Bech – Baldvinsson


    Das Spiel war von Beginn an ein anderes als noch eine Woche zuvor. Meine Ansage an die Spieler, man dürfe sich auf keinen Fall auf den Erfolgen ausruhen, hatte scheinbar Früchte getragen. Wir waren bissig, griffig und ließen Nordsjælland nicht in die Partie kommen. Die Gäste versuchten zwar einiges, vor allen Dingen durch Rechtsaußen Uffe Bech – doch die Durchschlagskraft war bedauerlich. Wir dagegen hatten schnell die erste Chance herausgespielt: Bersang wurde von Antipas bedient, schlenzte den Ball jedoch am langen Eck vobei. Leider sollte nach gutem Start bis zur Pause nicht mehr viel passieren, so dass erneut eine Rejustierung gefragt war. Ich brachte Hansen und Thomsen für Antipas und Damborg, und hoffte dadurch vor allen Dingen auf mehr Betrieb im Zentrum und mehr Raum für die Außenverteidiger. Und ich sollte nicht enttäuscht werden: Gegen ein immer schwächer und defensiv zusehends instabieler werdendes Nordsjælland wuchs gerade Linksverteidiger Jacob Tjørnelund über sich hinaus. So war es kein großes Wunder, dass er das erste Tor des Spiels vorbereitete: Thygesen stieß in die Spitze und wurde genau im richtigen Moment angespielt, setzte sich gut gegen Ticinovic durch und schloss mit einem eiskalten Flachschuss ab. Tjørnelund blieb unser bester Spieler – über seine Seite brannte hinten nichts an, und auch offensiv blieb der Außenverteidiger auffällig. So war es kein Wunder, dass er auch das entscheidende 2:0 vorbereitete: Er servierte eine Flanke perfekt auf den eingerückten Mads Hvilsom, der per Kopf zur Stelle war und den Endstand herstellte. Vorerst war die Form also wieder nach oben korrigiert – ich hoffte, dabei würde es bleiben.



    Mads Hvilsom entschied uns heute das Spiel



    Quellen: Helenius, Hvilsom

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  3. AW: [Trainerstory] Sigurður Mikaelsson - Spirit of the North!

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    Zu Gast bei Randers FC waren wir erstmals in dieser Saison vielleicht sogar die Favoriten. Wir lagen nach einem sehr guten Start und bislang nur einer Niederlage auf Rang 2 der Liga, Randers dagegen war noch Sieglos und hatte dementsprechend den letzten Tabellenplatz von Odense BK übernommen. Ich stellte daher vor dem Spiel fast die komplette Mannschaft um, gab vielen Spielern Regenerationszeit – und Dennis Høegh gab sogar sein Ligadebüt.

    Aufstellung Randers FC: Johnsson – Tamboura, Fenger, Agesen, Thomsen – Bjarnsson, Davids – Boring, Allansson – Ishak, Lundberg

    Aufstellung Hobro IK: Rask – Ingemann, Hansen, Østergaard, Harstup – Thygesen, Thomsen – Hvilsom, Antipas, Nygaard – Høegh


    Doch anscheinend hatte ich zu viel geändert, denn es klappte gelinde gesagt absolut garnichts in der Offensive. Mal kam eine Flanke, ein verkümmerter Pass in die Spitze – das war alles an Offensivherrlichkeit in einem Fußballspiel, welches diesen Namen nicht verdiente. Während Hvilsom und Antipas zumindest teilweise noch Gefahr ausstrahlten und auch an der einzigen wirklichen Chance der ersten Halbzeit in Coproduktion arbeiteten, wirkte vor allen Dingen unser „Stürmer“ Dennis Høegh komplett alleine gelassen und fast schon isoliert von den restlichen Offensivspielern. Glücklicherweise war der Gastgeber jedoch nicht weniger harmlos, gab am Ende genau einen einzigen Schuss auf das Tor ab. In der Pause versuchte ich, mit dem Umstellen auf ein 4-2-2-2 mit Hvilsom als zweitem Stürmer noch mal etwas die Offensive zu stärken, doch auch das brachte nichts. Zwar war Mads Hvilsom ein ständiger Unruheherd, doch der bekam den Ball viel zu selten und meistens standen er und Dennis Høegh sich dann auch noch gegenseitig auf den Füßen. So brachte ich im Laufe der zweiten Hälfte mit Damborg, Egholm und zum Schluss auch Böðvarsson noch einige Spieler des eigentlichen Stammkaders, doch diese Impulse kamen zu spät und ihre Wirkung verpuffte. Die Anzahl der Chancen stieg zum Ende hin zwar nochmal an, doch wirklich zwingend war keine unserer Offensivaktionen. Am Ende stand so ein torloses Remis und die Frage, ob der Kader in der Breite wirklich reif war für die Liga – gerade auf den Außenpositionen ging der zweiten Reihe doch ordentlich die Qualität ab.



    Mein Co-Trainer Lars Justesen - eine von vielen Personalien auf dem Prüfstand


    Doch vorerst müsste ich damit klarkommen und auf lange Sicht würde sich das Problem schon alleine lösen – viele Verträge liefen aus, und keiner würde ohne Rücksprache mit mir verlängert werden. Allerdings wurde mir auf Nachfrage mitgeteilt, sämtliche Vertragsgespräche frühestens in der Winterpause zu beginnen. Natürlich machte ich mir schon parallel dazu Gedanken über mögliche Abgänge, nicht zuletzt deswegen hatte ich viele Spieler der „zweiten Reihe“ gegen Randers aufgeboten, wo zumindest die Offensive diese Chance kollektiv vergeigt hatte, woran auch Mads Hvilsom und Quincy Antipas nichts ändern konnten. Gegen Midtjylland sollte daher im letzten Spiel der ersten Runde eine „Rückkehr“ zur eigentlichen Stammelf wieder mehr Erfolg bringen.

    Aufstellung Hobro IK: Rask – Tjørnelund, Justesen, Østergaard, Bøge – Thygesen, Thomsen – Hvilsom, Jessen, Nygaard – Beckmann

    Aufstellung FC Midtjylland: Dahlin – Lauritsen, Sviatchenko, Dickoh, Bach Bak – Sparv – Sly, Olsson, Andersson, Sisto – Duncan


    Die Wechsel in der Startelf trugen Früchte. Gegen den Tabellensechsten der Liga ließen wir im Spiel nach vorne von Beginn an Wissen, dass wir hier der Herr im Haus waren und die erste Großchance durch Mads Hvilsom ließ nicht lange auf sich warten. Der Linksaußen bekam den Ball von Jessen in den Fuß gespielt, ließ Sviatchenkoh aussteigen und zog ab, doch Dahlin war im Tor der Gastgeber zur Stelle. Im Gegenzug prüfte Pione Sisto unseren Schlussmann Jesper Rask, doch danach hatte die Offensive der Gäste nur noch wenig zu melden. Doch das Offensive 4-5-1-System, mit dem sie uns zu bespielen suchten, offenbarte immer wieder Lücken in der eigenen Defensive und vor allen Dingen auf den Flügeln. Zudem konnte ich eine Trainerentscheidung meines Gegenübers nur bedingt nachvollziehen: Tim Sparv besetzte die Räume vor der eigenen Abwehr alleine, jedenfalls sollte er das. Der Finne, der auch schon in Deutschland bei Greuther Fürth spielte, tat das jedoch mit dem Bewegungsradius einer mittelgroßen Wanderdüne und der Eleganz eines kaputten Kühlschranks – und nicht gerade effektiv. Stattdessen geriet der finnische Nationalspieler immer wieder ins schwimmen, wenn er es mit einem dribbel- und vor allen Dingen temporeichen Gegenspieler zu tun bekam. Doch bis zum Halbzeitpfiff sollte das ohne Wirkung bleiben, der Gast aus der Region rettete sich mit einem zugegebenermaßen schmeichelhaften Remis in die Kabine.
    „Ok, wir haben sie fast geknackt. Ihr sehr, was funktioniert – geht ins Tempo gegen Sparv, setzt ihn unter Druck. Wir haben die letzten Wochen intensiv am Pressing gearbeitet, zeigt dass ihr das draufhabt und zeigt denen, das mit uns nicht zu scherzen ist. Ansonsten – behaltet ein Auge für die Räume zwischen Sparv und dem Stürmer, Olsson und Andersson weichen ganz oft auf die Außen aus. Setzt sie da unter Druck wenn sie den Ball bekommen und erzwingt den Ballverlust, dann habt ihr in der Mitte viel Raum zum Kontern. Auch dann – geht ins Tempo, dann kriegen die euch nicht!“ Ich versuchte, meine Mannschaft nochmal auf den Gegner und die offensichtlichen Schwächen ihres Flügelorientierten 4-1-4-1-Systems einzustimmen und auch in den einzelnen Spielerrollen etwas zu verändern, um offensiv die Flügel noch besser bearbeiten und die Bälle dort gewinnen zu können.
    Zu diesem Zweck brachte ich mit Quincy Antipas und Mathias Bersang zwei neue Spieler für die Offensive, was sich auch bezahlt machte, denn aus einem der von mir angesprochenen Schwachpunkte entwickelte sich unser Führungstreffer: Antipas holte sich im rechten Halbraum den Ball von Andersson und schickte Mads Hvilsom, der verwickelte Sparv in ein Laufduell und schüttelte ihn mühelos ab, ehe er Mikkel Beckmann bediente. Der Mittelstürmer nahm den Ball mit dem Rücken zum Tor an, legte für Mads Jessen auf und der hämmerte die Kugel ohne Rücksicht auf Verluste zur Pausenführung ins Tor. Keine drei Minuten später eroberte Bersang den Ball im Pressing von Arsenal-Leihgabe Kristoffer Olsson, zog das Tempo an und war auf und davon und daran konnten weder Tim Sparv, noch Francis Dickoh etwas ändern, so dass er unbedrängt zum 2:0 einschießen konnte. Generell zeigte unser Rechtsaußen Bersang heute ein überragendes Spiel und war folgerichtig kurz vor dem Abpfiff auch an unserem dritten Tor direkt beteiligt: Quincy Antipas bekam im Mittelfeld den Ball und sah den durchstartenden Bersang auf dem Flügel, der nahm den Ball gut mit, ließ Bach Bak aussteigen und schob eiskalt zum Endstand von 3:0 ein – wir waren also wieder in der Spur und Bersang erzielte nicht nur sein erstes Ligator, sondern auch seinen ersten Doppelpack in der Superligaen. Auch wenn heute nach Dennis Høegh mit Mikkel Beckmann der zweite Stürmer quasi 90 Minuten auf Tauchgang war, konnte man mit der Offensivleistung also durchaus zufrieden sein.



    Mit seinem Doppelpack ebnete uns Matthias Bersang den Weg



    Quellen: Justesen, Bersang

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    Geändert von Nashornborusse (22.09.2015 um 19:44 Uhr)

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    Wegen der chronischen Gefahrlosigkeit meiner Stürmer zuletzt stellte ich gegen SönderjyskE im ersten Spiel der zweiten Runde mit Böðvarsson den dritten Stürmer im laufe der letzten Spiele auf, denn auch wenn der Isländer nach wie vor unser treffsicherster Stürmer war, so befand er sich dennoch nach seiner Verletzung in einer Formkrise. Ansonsten nahm ich zudem offensiv mit Antipas für Jessen einen weiteren Wechsel wahr.

    Aufstellung Hobro IK: Rask – Tjørnelund, Justesen, Egholm, Bøge – Thygesen, Thomsen – Hvilsom, Antipas, Bersang – Böðvarsson

    Aufstellung SönderjyskE: Skender – Marxen, Lodberg, Kanstrup, Paulsen – Absalonsen, Guira, Salami, Beck – Pourié, Bechmann


    SönderjyskE war von Beginn an darauf erpicht, die Niederlage zu Beginn der Saison heute wieder auszugleichen und hatte dazu erneut in einem flachen 4-4-2-System die besten Optionen, denn gerade die linke Seite der Gäste war immer wieder brandgefährlich. So spielten diese auch die erste Chance des Spiels heraus, als Marvin Pourié am langen Pfosten eine Flanke von Marxen in die Arme von Rask köpfte. Doch auch wir hatten unsere Gelegenheiten: Nygaard wurde von Thomsen geschickt und setzte sich gegen Marxen durch, doch in der Mitte verpasste Antipas die Flanke knapp. Insgesamt war SönderjyskE aber die schlichtweg bessere Mannschaft im ersten Durchgang mit mehr Ballbesitz, mehr Torschüssen und vor allen Dingen mehr zwingenden Torchancen. Gerade Marvin Pourié war immer wieder gefährlich und löste sich gut von seinem direkten Gegenspieler Egholm, so dass es beinahe verwunderlich war, dass zur Pause noch das Remis stand. Denn der Ex-Schalker kam in Durchgang eins gleich viermal selber zum Abschluss, scheiterte jedoch ein ums andere Mal an unserem Schlussmann Jesper Rask.
    Nach der Halbzeitpause erhöhte SönderjyskE den Druck sogar noch, woran auch mein Wechsel von Martin für Jonas Thomsen nichts änderte. Die Gäste bauten gerade über die Flügel immer wieder Druck auf und ließen uns kaum Platz zum atmen, und folgerichtig fiel dann der Führungstreffer. Marxen bediente den ihn hinterlaufenden Absalonsen, der kurz Maß nahm und das Leder dann gefühlvoll ins lange Eck schlenzte. Diese Führung schien den Gästen vorerst zu genügen, denn sie stellten ihr intensives Pressing vorerst ein und wir kamen ein wenig ins Spiel, auch weil wir auf ein klares 4-2-2-2 umstellten: Für Ruben Nygaard kam mit Dennis Høegh eine zweite echte Spitze. Der eingewechselte hatte auch gleich die erste Chance, sein Kopfball nach einer Ecke war aber eher jämmerlich als gefährlich. Doch SönderjyskE lies uns weiter angreifen, und wir gingen dem natürlich voll auf den Leim. Tjørnelund und Bøge spielten eher im Mittelfeld als als Außenverteidiger und so wurde uns ein unnötiger Ballverlust im Mittelfeld zum Verhängnis. Thomsen spielte einen Fehlpass in den Fuß von Guira, der den durchstartenden Marvin Pourié bediente. Der deutsche Stürmer nahm Tempo auf und legte am Strafraum quer auf Absalonsen, der eiskalt flach einschoss und mit dem 2:0 alles entschied. Zwar kamen wir durch einen indirekten Freistoß, bei dem Thomsen für Antipas auflegte, noch zum Anschlusstreffer, doch diesmal forderte unsere Stürmerflaute ein Opfer ein und wir mussten uns geschlagen geben.



    Absalonsens Treffer entschied das Spiel heute


    Es war ein ruhiger Mittwochnachmittag in meinem Büro. Die zweite Trainingseinheit des Tages war gerade zu Ende gegangen, ich saß in meinem Büro und brütete über einer Möglichkeit, Brøndby IF ein zweites Mal in dieser Spielzeit zu knacken. Es klopfte an meine Tür.
    Herein?“ sagte ich unwirsch und als die Tür sich öffnete, sah ich zwei meiner Spieler im Türrahmen stehen – Rasmus Christensen und Thomas Hansen.
    Was wollt ihr beide denn?“ fragte ich verwundert. Die beiden warfen sich einen kurzen, unsicheren Blick zu.
    Wir würden gerne mit ihnen über unsere sportliche Situation reden.“ ergriff Hansen schließlich das Wort.
    Darauf hatte ich fast schon gewartet und das war der mit Abstand schlimmste Teil am Beruf – man musste sich mit unzufriedenen Spielern auseinandersetzen.
    Ihr seid vermutlich nicht zufrieden mit eurer aktuellen Anzahl von Einsätzen?“ fragte ich geradeheraus und umging so die eigentlich üblichen und nötigen Höflichkeitsfloskeln.
    Nun, wenn sie das so direkt ansprechen... Nein, bin ich nicht.“ sagte Rasmus Christensen. „Ich sehe mich sicherlich nicht als Stammspieler, aber ich habe in dieser Saison nur in einem Viertel der Spiele im Kader gestanden und ich finde das unfair. Ich habe meiner Meinung nach die Chance verdient, mehr zu spielen und zumindest ein paar Einwechslungen zu bekommen, um sie zu überzeugen.“
    Um mich zu überzeugen?
    Naja, sie sehen mich scheinbar nicht stark genug für die Startelf, obwohl ich das für meine Begriffe bin. Also hätte ich zumindest gerne ein Paar Minuten von der Bank, damit sie sich vielleicht umentscheiden oder so.
    War der Mensch noch zu retten? Vorsichtig nach Gründen zu fragen wäre in so einer Situation angebracht, nicht aber hier reinzuplatzen und Forderungen zu stellen.
    Nun, du hast recht. Ich sehe dich nicht stark genug für die Startelf und nicht stark genug für den Kader momentan. Und daran solltest du im Training arbeiten, nicht in den Spielen. Denn wer im Training überzeugt, der spielt nunmal. Am Anfang der Saison hast du das auch und wurdest zweimal eingewechselt. Seitdem gibst du nicht mehr alles unter der Woche, dann brauchst du dich auch nicht zu wundern das andere Spieler eher spielen.“ sagte ich. „Und du, Thomas –“ wandte ich mich nun an den mit unruhigem Blick neben ihm stehenen Thomas Hansen „weswegen bist du hier?
    Naja, eigentlich wegen der gleichen Sache...“ druckste der Innenverteidiger herum.
    Du spielst für deine Begriffe also auch zu wenig und willst jetzt mehr Spielzeit fordern?
    Naja, nicht direkt fordern...“ druckste der Routinier weiter. Sehr gut, zumindest das schien er kapiert zu haben.
    Aber ich verstehe nicht genau, warum ein Østergaard so viel mehr spielt als ich. Ich denke, ich dränge mich im Training durchaus genug auf und habe trotzdem erst eine Einwechslung vorzuweisen.
    Naja, das liegt einfach daran, dass Christoffer sich mehr anzustrengen scheint. Er zeigt vollen Einsatz und vor allen Dingen ist er der einzige Innenverteidiger, der vom Tempo her mit schnellen Stürmern einigermaßen mithalten kann.
    Aber ich bin dafür erfahrener als er und ich habe im Team ein höheres Ansehen.“ protestierte Hansen.
    Für die Erfahrung spielt ja meist Justesen oder Egholm neben ihm. Aber ich habe jetzt wirklich keine Lust, mich für meine Aufstellungen vor meinen Spielern zu rechtfertigen. Wisst ihr was – wir werden das im Winter besprechen. Dann gibt es eine lange spielfreie Phase, in denen ihr euch in Testspielen und im Training aufdrängen könnt und vor allen Dingen reden wir dann über eure auslaufenden Verträge.“ sagte ich, um diese leidige Debatte zu beenden. „Ihr habt alleine reingefunden, ihr findet auch wieder alleine raus. Wir sehen uns dann morgen früh beim Training.“ sagte ich und versuchte, mein angenervt sein unter einem höflichen Tonfall zu verstecken. Aber wenn ich die Gesichter der beiden richtig deutete – und etwas anderes vorauszusetzen fand ich höchst verwerflich – dann hatte das nicht besonders gut geklappt. Dennoch nickten mir beide höflich zu und verließen ohne Wiederworte mein Büro – immerhin schienen sie noch Respekt vor mir zu haben, wenn sie ihn schon nicht vor meinen Aufstellungsentscheidungen hatten.



    Rasmus Christensen zählt diese Saison nicht zu den Stammspielern



    Quellen: Absalonsen, Christensen

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    Ich dachte noch immer ein wenig über das Gespräch mit meinen beiden unzufrieden Spielern nach, so wie ich sie so heute im VIP-Bereich sitzen sah. Denn gleich würde es zum zweiten Mal in dieser Spielzeit gegen Brøndby IF gehen, und ich war einigermaßen Angespannt, denn auf so viel Glück wie im Hinspiel vermochte ich heute nicht zu hoffen - und die beiden Lärmmacher konnte ich da nicht gebrauchen. Im Vergleich zur Niederlage gegen SönderjyskE hatte ich dennoch nur eine Änderung am Kader vorgenommen: Jessen stand für Thomsen im Mittelfeld in der Startelf.

    Aufstellung Brøndby IF: Hradecky – Durmisi, Agger, Albrechtsen, Larsson – Ørnskov, Kahlenberg, Nørgaard – Szymanowski, Pukki, Hasani

    Aufstellung Hobro IK: Rask – Tjørnelund, Justesen, Egholm, Bøge – Thygesen, Jessen, Antipas – Hvilsom, Böðvarsson, Bersang


    Das Spiel war von der ersten Minute an das, was es Versprach: Ein Zusammentreffen des Tabellendritten Brøndby und des Tabellenvierten Hobro, der beiden Offensivstärkten Teams der Liga und ein entsprechendes Offensivfeuerwerk bekamen die Fans auch zu sehen. Brøndby blieb dem 4-3-3-System aus dem Hinspiel treu, und heute ließ auch ich erstmals in diesem System antreten, um die Mittelfeldüberlegenheit der Gastgeber zu egalisieren und auch um Mads Hvilsom bessere Entfaltungsmöglichkeiten zu geben. Das machte sich scheinbar bezahlt, denn wir hatten die erste Chance des Spiels: Hvilsom wurde von Antipas geschickt und kämpfte sich an Larsson vorbei, doch der Flachschuss des Linksaußens war leichte Beute für Hradecky im Kasten der Kopenhagener. Die Anfangsphase war ein Spiel mit offenem Visier, die von Fernsehkommentatoren gerne als solche benannte Abtastphase fiel scheinbar komplett weg und entsprechend war es wenig verwunderlich, dass bald das erste Tor fiel: Christian Nørgaard verschaffte sich mit einem Tempodribbling Raum gegen Thygesen und bediente Teemu Pukki, der Finnische Nationalspieler legte den Ball mühelos an Rask vorbei ins Tor – und die Führung war durchaus verdient. Doch Brøndby schien aus der 4:1-Klatsche im Hinspiel gelernt zu haben, dass wir durchaus torgefährlich waren und ließ nicht nach und drängte auf das zweite Tor. Wir hatten unsere Torgefahr aber auch nicht vergessen und auch wenn der Rückstand die Offensivbemühungen kurz hemmte, legten wir dennoch offensiv noch einen Zahn zu und nachdem Böðvarsson einmal den Pfosten traf, belohnten wir uns knappe fünf Minuten vor dem Pausenpfiff dann mit dem Ausgleich: Quincy Antipas wurde von Thygesen freigespielt und sah Mads Jessen, der Däne nahm das Leder mit und schlenzte den Ball ins Tor.
    In der Halbzeitpause musste der Torschütze dann aber vom Platz genommen werden oder besser gesagt vom Platz bleiben, da er sich nach seinem Tor eine Prellung zugezogen hatte. Für ihn kam mit Thomsen ein etwas defensiverer Spieler, zudem nahm ich auf Rechtsaußen eine Änderung vor und brachte Nygaard für Bersang. Ich wollte damit auch an den Gegner ein Zeichen setzen, dass wir uns durchaus nicht hinten reinstellen würden und auch selber auf das 2:1 gehen würden, wenn Brønby nicht auch einen Zahn zulegen würde. Doch diese offensive Umstellung war nicht ganz folgenlos geblieben, denn unser Gegner hatte gerade über Szymanowski jetzt mehr Freiräume, da Nygaard deutlich weniger nach hinten arbeitete als Bersang. Der Argentinier mit polnischen Wurzeln war jedoch unser geringstes Problem, denn ein anderer Spieler schwang sich zu Meisterleistungen auf: Christian Nørgaard, 21 Jahre jung und im offensiven Mittelfeld zuhause. Der Ex-Hamburger war unglaublich agil und bereitete beinahe das 2:1 für die Gastgeber vor: Sein hoher Steilpass fand Ferhan Hasani, der sich gegen Tjørnelund durchsetzte und dann abzog, doch Rask konnte im Verbund mit dem Aluminium die Situation bereinigen. Aber man musste dann doch anerkennen, dass Brøndby die individuelle Qualität hatte, ein ausgeglichenes Spiel für sich zu entscheiden: Kahlenberg spielte den Ball auf Nørgaard, der sich im Dribbling gegen Egholm und Justesen durchsetzte und den Ball flach ins Tor schob. Doch eine Niederlage konnten wir uns eigentlich nicht erlauben – denn dann würde das Spitzentrio der Liga mindestens fünf Punkte vor uns liegen. Doch so sehr wir auch alles nach vorne warfen, der Ball wollte nicht mehr in die Gefahrenzone gelangen. Ich zog die Konsequenz daraus, nahm mit Egholm einen Innenverteidiger vom Platz und brachte Harstup für die Außenverteidigung – wir stellten auf ein 3-3-4-System mit dem eigentlichen Außenverteidiger Bøge als Flügelstürmer und Mads Hvilsom als zweiter Spitze um. Das Mittel der Wahl waren jetzt lange Bälle auf die beiden hochgewachsenen Stürmer, und so bekamen wir in der Nachspielzeit zumindest noch eine Ecke. Ich sah auf die Uhr – die Nachspielzeit würde in wenigen Sekunden ablaufen, noch eine Chance würde sich nicht bieten, und so winkte ich energisch Jesper Rask mit in den Strafraum. Was danach kam, war ein Geschenk des Fußballgottes an uns: Quincy Antipas servierte die Ecke auf den Elfmeterpunkt, wo die Abwer der Gastgeber nicht mit unserer Überzahlsituation zurecht kam und das nächste was man von der Bank sah, war wie der Ball aus dem Gewühl in die lange Ecke des Tores flog und der Torschütze noch an Ort und Stelle von den Mitspielern begraben wurde – als der Berg sich auflöste, kam darunter Jesper Rask zum Vorsprung, unser Torhüter hatte uns tatsächlich einen Punkt gerettet, auch wenn dieser am Ende sehr glücklich war.



    Ex-Hamburger Nørgaard ragte aus der Mannschaft Brøndbys heraus


    Das nächste Pflichtspiel war zwar gegen einen nominell schwächeren Gegner, doch unterschätzen sollte man ihn deshalb noch lange nicht: Im DBU Landspokal, dem dänischen Pokal, trafen wir auswärts auf Randers FC. Das Tabellenschlusslicht der Liga hatte uns schon dort ein Remis abgetrotzt, und heute würde sie diese Abwehrschlacht wohl auch über 120 Minuten durchziehen und uns wenn nötig ins Elfmeterschießen treiben.

    Aufstellung Randers FC: Johnsson – Tamboura, Fenger, Agesen, Thomsen – Davids, Bjarnsson – Borring, Fischer – Ishak, Fall

    Aufstellung Hobro IK: Rask – Tjørnelund, Justesen, Egholm, Bøge – Thygesen, Damborg – Hvilsom, Antipas, Nygaard – Böðvarsson


    Doch das Spiel lief anders als wir beziehungsweise als ich es erwartet hätte – der Gastgeber, der in der Liga die rote Laterne spazieren trug, sah das Pokalspiel offenbar als Chance, sich zu befreien und wir sollten darunter leiden. Die Offensive – mit den beiden ehemalige Bundesligaspielern Djiby Fall und Mikael Ishak durchaus adäquat besetzt – bereitete uns in der tat einige Probleme und neben mir waren auch meine Spieler davon offenkundig sehr überrascht. Doch nachdem der schwedische Juniorennationalstürmer Mikael Ishak unseren Torwart ein erstes Mal geprüft hatte, fing sich unsere Defensive und wir beackerten die Abwehrreihen Randers' selbst. Die beste und leider einzige wirklich gute Gelegenheit vor der Pause brachte Quincy Antipas hervor: Der Nationalspieler Simbabwes setzte sich nach Zuspiel von Damborg gegen Agesen durch, seinen Schuss konnte Johnsson jedoch über die Latte lenken.
    Nach dem Seitenwechsel griffen wir in einem 4-2-2-2-System dann noch aggresiver an, Mikkel Beckmann war als zweite Spitze neben Böðvarsson eingewechselt worden und für ihn hatte Jonas Damborg Platz machen müssen. Der Routinier hatte auch gleich die erste Chance: Nygaard flankte in den Strafraum, Beckmann kam zum Kopfball und dieser strich nur knapp am Gehäuse vorbei. Keine zwei Minuten später hatte Nygaard selbst die Riesenchance zum Führungstreffer: Bøge schickte ihn in den Strafraum, wo sich der rechte Mittelfeldspieler gegen Lorenzo Davids durchsetzte, doch sein Abschluss klatschte an den Innenpfosten und Johnsson konnte den Abpraller in letzter Sekunde vor Beckmann retten. So passierte, was im Fußball in solchen Momenten immer passiert – Randers konterte uns eiskalt aus, Fischer schickte Mikael Ishak und der löste sich von Michael Justesen, um den Ball dann wie einen Strich im Kreuzeck zu versenken. Damit gab Randers in alter Tradition dann doch das Fußballspielen auf und verteidigte mit zehn Feldspielern, während ich mit Dennis Høegh noch einen weiteren Stürmer brachte. Aber auch das half nichts und auf der Gegenseite besorgte ein weiterer Konter die Entscheidung. Diesmal war es Baye Djiby Fall, der den Ball in den Fuß gespielt bekam und Tempo aufnahm. Kurz vor dem Tor legte der Afrikaner dann quer zu Mikael Ishak, und der Schwede schob den Ball zum Endstand von 2:0 ins Tor. So mussten wir schon früh im Pokal das Ausscheiden hinnehmen und es war auch das erste Mal, dass ich aus unserem Fanblock Pfiffe zu vernehmen glaubte.



    Mikael Ishak zeigte Seine Klasse und warf uns aus dem Pokal



    Quellen: Nørgaard, Ishak

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  7. AW: [Trainerstory] Sigurður Mikaelsson - Spirit of the North!

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    Mit dem Ausscheiden im Pokal hatten wir uns letzte Woche ein ziemliches Eigentor geschossen, und mit dem FC Kopenhagen kam heute ein hochkarätiger Gegner auf uns zu, der nicht unverdient an der Spitze der Tabelle stand und gegen den es verdammt schwer werden würde. Doch da die Leistung im Pokalspiel eigentlich recht ansprechend war, nahm ich nur einen Wechsel in der Startelf vor: Mikkel Beckmann würde im Sturmzentrum beginnen, Jón Böðvarsson dafür nur auf der Bank sitzen.

    Aufstellung Hobro IK: Rask – Tjørnelund, Justesen, Egholm, Bøge – Thygesen, Damborg – Hvilsom, Antipas, Nygaard – Beckmann

    Aufstellung FC Kopenhagen: Andersen – Augustinsson, Nilsson, Stadsgaard, Högli – Poulsen, Delaney – Toutouth, Gíslasson – de Ridder, Cornelius


    Das Spiel war wie schon das Spiel gegen Brøndby das zweier starker Offensivreihen, und abermals übersprangen wir die Abtastphase und starteten stattdessen mit dem ersten Hochkaräter: Rúrik Gíslasson wurde von Thomas Delaney geschickt und überlief Tjørnelund, der Schuss des isländischen Nationalspielers landete jedoch am Pfosten. Dieser erste Abschluss war generell beispielhaft für die erste Halbzeit: Es ging immer und nur nach vorne, auf beiden Seiten ohne Rücksicht auf Verluste und zu meinem Missfallen auch ohne Rücksicht auf einige taktische Richtlinien. Nachdem auch Hvilsom (8') und auf der Gegenseite Toutouth (17') ihre ersten Abschlüsse abgaben, fiel dann die Führung für den Gast aus der Hauptstadt. Tom de Ridder wurde von Poulsen geschickt und setzte sich gut gegen Justesen durch, um dann auf Andreas Cornelius abzulegen. Der dänische Nationalspieler zog direkt ab und ließ Jesper Rask keine Abwehrchance. Doch auch wir waren noch im Spiel und nutzten die kurze Phase der kopenhagener Zufriedenheit eiskalt aus: Mikkel Thygesen bediente Quincy Antipas, der sich den Ball an Christian Poulsen vorbeilegte und aus der zweiten Reihe abzog, Andersen konnte nur noch hinterher sehen. Kurz vor der Halbzeitpause wurden wir dann allerdings noch einmal kalt erwischt: Tom Högli schaltete sich in die Offensive mit ein und flankte aus vollem Lauf an den zweiten Pfosten, wo de Ridder sich gegen Egholm durchsetzte und in die kurze Ecke einnickte – diesmal war Rask vielleicht nicht ganz ohne Abwehrchance.
    Zur Halbzeitpause nahm ich das gescheiterte Experiment Mikkel Beckmann aus dem Spiel und brachte Böðvarsson, zudem kam Bersang für Nygaard auf dem Flügel. Bei den Gästen kam mit Nicolai Jørgensen auch ein neuer Stürmer – es war schon ein Luxus, wenn man so einen Spieler mal eben von der Bank bringen konnte. Der eingewechselte Stürmer hätte dann auch beinahe mit dem 3:1 die Vorentscheidung herbeigeführt: Gíslasson bediente Nicolai Jørgensen, der sich im Laufduell mit Egholm durchsetzte, doch Rask war beim Abschluss des Nationalspielers zur Stelle. Auf der Gegenseite konnte Andersen das nicht von sich behaupten: Ein Steilpass von Jonas Damborg fand rechts den vorgerückten Jesper Bøge, der die Flanke flach in den Strafraum brachte. Mads Hvilsom rutschte noch am Ball vorbei, doch hinter ihm war Jón Böðvarsson in Stellung gegangen und drückte den Ball zum erneuten Ausgleich über die Linie – es war der erste Treffer des Isländers seit sieben Spielen. Jetzt galt es, ruhig weiterzuspielen und nicht wieder in Rückstand zu geraten, um möglicherweise in der Schlussphase nochmal auf Sieg zu spielen – doch der Plan ging daneben. Der eingewechselte Lasse Thomsen vertändelte den Ball gegen Bashkim Kadrii am eigenen Sechzehner, der schaltete schnell und steckte auf Andreas Cornelius durch und der schob Jesper Rask den Ball durch die Hosenträger. So rannten wir erneut einem Rückstand hinterher, doch ich hatte schon alle Wechsel aufgebraucht und so war das einzige was mir noch blieb, wieder mit den Spielern am Rand zu reden und vom 4-2-3-1 auf ein 4-2-2-2 mit Mads Hvilsom als zweitem Stürmer umzustellen. Doch am Ende war Kopenhagen einfach zu abgezockt für uns und bestrafte wenige Minuten vor dem Ende einen zu durchsichtig vorgetragenen Angriff mit der Entscheidung: Gíslasson eroberte den Ball von Bøge und schickte Nicolai Jørgensen, der wiederum leitete auf Andreas Cornelius weiter und der entschied sich diesmal für einen Lupfer gegen den früh herauslaufenden Rask. Mit diesem Hattrick besiegelte der ehemalige Angreifer von Cardiff City dann unsere Niederlage und wir mussten uns als Mannschaft einmal mehr eingestehen, dass diese Liga knallhart war und einem keinen Fehler verzieh – und erst recht nicht drei in einem Spiel.



    Andreas Cornelius war definitiv der Spieler des Spiels


    Nach der Pleite gegen Kopenhagen kam es im nächsten Spiel zum Wiedersehen mit Esbjerg fB, die wir im ersten Spiel mit 5:0 zerlegt hatten und die mittlerweile die Rote Laterne von Randers übernommen hatten – eine gute Möglichkeit, den Kader wieder etwas aufzubauen und mal wieder einen überzeugenden Sieg zu erzielen. Im Vergleich zur Vorwoche nahm ich zwei Änderungen vor und brachte Thomsen und den Torschützen Böðvarsson für Damborg und Beckmann – es war also wahrlich unsere Top-Mannschaft, die heute den Sieg holen sollte. Die Mannschaft lief auf den Platz und ich hatte ein gutes Gefühl, während ich mich zur Trainerbank zurücksetzte.

    Aufstellung Esbjerg fB: Dúbravka – Knudsen, Jacobsen, Stenderup, Laursen – Lekven, Lucena – Lyng, Larsson – Pusic – Söder

    Aufstellung Hobro IK: Rask – Tjørnelund, Justesen, Egholm, Bøge – Thygesen, Thomsen – Hvilsom, Antipas, Nygaard – Böðvarsson


    „Verdammte *******, was soll das?!“ – ich zuckte zusammen und drehte mich um. Die Stimme war von Lars Justesen, meinem Co-Trainer gekommen und ich sah nun auf das Feld und war gelinde gesagt geschockt: Der Ball lag in unserem Tornetz, und der Torschütze Robin Söder drehte jubelnd in Richtung Fanblock ab. Keine Minute war gespielt, wir hatten noch nicht einmal den Ball berührt und schon lagen wir mit einem Tor im Rückstand. Ich versuchte meine Mannschaft neu zu instruieren und die Innenverteidiger neu einzustellen, denn anstelle einer einfachen Doppelspitze spielte Esbjerg mit einer hängenden hinter einer richtigen Spitze – und einem anderen Trainer auf der Bank als noch letzte Woche. Doch die Gastgeber hatten das Momentum auf ihrer Seite und meine Spieler waren verunsichert, so dass es direkt das zweite Tor hinterher setzte: Lyng kam über den rechten Flügel und flankte halbhoch in den Strafraum, wo Jesper Rask sich verschätzte und der Österreicher Pusic eiskalt abstaubte. Das Spiel lief ja wirklich erstklassig, und der Plan mit einem überzeugenden Sieg wieder in Form zu kommen und wieder Selbstvertrauen zu tanken schien gründlich in die Hose zu gehen – so musste ich reagieren und brachte nach nichtmal einer halben Stunde mit Bersang für Thomsen einen weiteren Offensivspieler, stellte auf ein 4-1-4-1-System um und ging so natürlich auch ein bisschen mehr Risiko ein, was ich aber auch musste. Doch auch dieses Experiment ging in die Hose: Magnus Lekven kam über den rechten Flügel und bediente Robin Söder, der sich gegen unseren einzigen Sechser Thygesen durchsetzte und dann abzog – der Ball schlug im Tor ein und es stand zur Halbzeitpause damit 3:0.
    Der zweite Durchgang begann mit meinen beiden weiteren Wechseln: Ich brachte den zweiten der Thomsen-Brüder und Hansen, nahm im Gegenzug meine beiden Innenverteidiger vom Platz und stellte auf eines der wohl offensivsten Systeme der Fußballwelt um: Ein 3-4-3-System mit nur einem Innenverteidiger, um irgendwie noch einen Punkt mitzunehmen vom Tabellenschlusslicht. Doch der Schuss ging nach hinten los und am Ende hatte sich Esbjerg fB für das Hinspiel komplett revanchiert. Noch zweimal kam Robin Söder nach Angriffen der Gäste in Strafraumnähe zu ungedeckt zum Abschluss, beide Male konnte Jesper Rask nicht mehr den Einschlag verhindern – und mit einer 0:5-Pleite beim Tabellenletzten im Gepäck traten wir die Heimreise an, wo die Vorbereitung auf das letzte Hinrundenspiel beginnen würde.



    Schlussmann Jesper Rask patzte heute mehr als einmal



    Quellen: Cornelius, Rask

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    Black_Tiger (17.06.2015)

  9. AW: [Trainerstory] Sigurður Mikaelsson - Spirit of the North!

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    Standard AW: [Trainerstory] Sigurður Mikaelsson - Spirit of the North!




    Es war die bisher schlimmste Krise meiner noch jungen Trainerlaufbahn, und das war auch im Vorstand nicht unbemerkt geblieben. Vermutlich saß ich deswegen im Büro meines Vorgesetzten und wartete auf ihn.
    Ahh, Herr Mikaelsson, wie schön sie zu sehen.
    Sparen sie sich das, sparen sie sich die Höflichkeitsfloskeln. Ich sitze hier, weil wir in einer Krise stecken, oder?
    Jens Sørensen schien nicht damit gerechnet zu haben und sah mich mit einem säuerlichen Gesichtsausdruck an.
    Ok, dann eben auf ihre Weise. Fakt ist, ich war durchaus angetan von ihren ersten Ergebnissen und auch von ihrem Start hier, was die Arbeitsweisen angeht. Aber aktuell stecken wir in einer Krise und deswegen müssen wir uns alle hinterfragen.
    Sie meinen, ich muss mich hinterfragen?
    Worauf wollen sie hinaus?“ So langsam wurde mein Sportdirektor merklich sauer.
    Naja... Sie sagten, sie wären zufrieden mit meiner Arbeitsweise vom ersten Tag an. Ich habe einen maximal Zweitklassigen Trainerstab und einen Kader, der auf einigen Positionen nichtmal das ist – und dennoch werde ich in ihr Büro zitiert und wenn jemand so ein Gespräch so anfängt, dann kommt da noch was gewaltiges hinterher.
    Nun gut, sie haben recht. Sie waren sich der Bedingungen hier bewusst und haben hier unterschrieben, und sie stehen deswegen dafür gerade und-
    Wofür bitte stehe ich gerade? Ja, momentan läuft es nicht so, trotzdem war das Ziel der Klassenerhalt und aktuell liegen wir fünfzehn verdammte Punkte vor einem Abstiegsplatz. Und gut, meinetwegen kommen sie mir mit der sportlichen Talfahrt und allem anderen ******, den Ihresgleichen in solchen Momenten gerne vom Stapel lassen. Aber wir werden gegen Odense am Sonntag gewinnen, dann werden wir uns in der Winterpause auf die Rückrunde vorbereiten und wenn wir das hingekriegt haben, dann sehen wir im Sommer weiter, was ich hier in einem vernünftigen Umfeld erreichen kann. Und jetzt entschuldigen sie mich, ich gehe raus und habe gleich noch ein Gespräch mit der ganzen Mannschaft!“ Mit diesen Worten verließ ich Büro und ging in Richtung des Ausgangs davon.
    Achja, eine Sache noch – ich lasse nicht ewig zu, dass sie so mit mir reden. Bislang konnte ich das durch ihren sportlichen Erfolg rechtfertigen, aber wenn sie am Sonntag verlieren, sind sie hier schneller weg als sie gucken können.
    Ich schluckte, sagte aber nichts mehr. Ich stand jetzt also offiziell mit dem Rücken zur Wand – und ich wusste sehr gut, dass das schwierig genug werden würde, zumal Odense BK uns im ersten Spiel ein Remis abgetrotzt hatte. Trotzdem würde die Spieleransprache gleich sehr wichtig werden und vor allen Dingen positiv werden müssen, um das nächste Spiel gewinnen zu können. All die Dinge, die ich ansonsten gesagt hatte und die eigentlich schon seit dem geplatzten Transfer von Jesper Rask zwischen mir und Jens Hammer Sørensen standen, würde ich danach anpacken müssen.



    Würde die Situation zwischen Jens Sørensen und mir bald eskalieren?


    Das Gespräch mit der Mannschaft beziehungsweise vielmehr die Rede vor der Mannschaft lief dann wirklich gut. Ich appellierte an die Moral der Spieler und machte auch klar, worum es ging – und dass dazu radikale Schritte nötig wären, und diese jeder zu akzeptieren hatte. Das war natürlich auch eine Nachricht an Rasmus Christensen und Thomas Hansen, die sich ja beide bei mir über ihre Situation beschwert hatten – und eine Nachricht an jeden, der auch in Zukunft meckern würde. Und überdies würde ich im nächsten Spiel neben den Wechseln von Østergaard für Egholm und Lasse für Mikkel Thomsen auch auf einer anderen Position einen Radikalen Schnitt machen: Nachdem er in den letzten vier Spielen insgesamt 13 Gegentore kassierte und dabei mehrfach Unsicherheiten zeigte, würde Jesper Rask auf der Bank Platz nehmen müssen und zumindest für das letzte Spiel der Hinrunde Rasmus Ankergren das Feld überlassen.

    Aufstellung Hobro IK: Ankergren – Tjørnelund, Justesen, Østergaard, Bøge – Thygesen, Thomsen – Hvilsom, Antipas, Nygaard – Böðvarsson

    Aufstellung Odense BK: Toppel – Nielsen, Høegh, Skogseid – Larsen, Skúlason, Spelman, Kryger – Busuladzic – Falk Jensen, Dalgard

    Gegen Odense erwartete uns zumindest keine Überraschung – keine kurzfristige Trainerentlassung, die einen Systemwechsel weg vom flachen 4-4-2-System herbeiführte und auch ansonsten keinen Wechsel vom altbekannten Muster. Diesmal war das Überraschungsmoment auf unserer Seite: Mit einem Torwartwechsel hatte Odense scheinbar nicht gewechselt, wenn man beachtete, wie sehr sie sich auf Flanken versteiften – zugegebenermaßen eine der größten Schwächen von Jesper Rask, doch mit die größte Stärke von Rasmus Ankergren. Dafür waren wir vor dem Tor der Gegner gefährlich: Nygaard bediente Quincy Antipas, der aus der zweiten Reihe abzog und das Aluminium traf. Kurz darauf wurde Antipas erneut freigespielt, diesmal legte der Simbabwer auf Mikkel Thygesen ab und dieser steckte auf Jón Böðvarsson durch, der in der Manier eines echten Knipsers eiskalt blieb und zur Führung einschoss. Die Spieler hatten also scheinbar wirklich verstanden, worum es ging und worum es auch für mich ging – und Odense dagegen nahm das Spiel zu sehr auf die leichte Schulter und wähnte sich nach unserer Niederlagenserie und dem Remis im Hinspiel scheinbar zu sehr auf der sicheren Seite – und nach dem Gegentor verlor der Defensivplan der Gäste natürlich seine Berechtigung und sie schalteten in den Offensivgang.
    Doch wir brachten die Führung souverän in die Kabine und nach der Pause hatte ich mit dem Wechsel von Jensen für Thomsen eine noch offensivere Ausrichtung auf dem Zettel.
    Denkst du, wir sollten jetzt so viel riskieren?“ fragte mich Lars unsicher.
    Na klar, wieso denn nicht?
    Wir müssen gewinnen – und sollten kein unnötiges Risiko eingehen, ein Gegentor zu fangen.
    Aber nein. Wir müssen gewinnen und sollten nicht nur versuchen, einen Ein-Tore-Vorsprung über die Zeit zu retten.“ beendete ich die Diskussion. Ich wusste, dass ich viel riskierte – aber mit Angsthasenfußball kam ich nunmal überhaupt nicht zurecht. Und diesmal ging der Plan durchaus auf: Ein Freistoß von Thygesen fand in der Mitte Böðvarsson, der den Ball in die Maschen köpfte und mit dem 2:0 die Vorentscheidung herbeiführte. So konnten wir am Ende mit einem Sieg aus dem letzten Hinrundenspiel gehen und ich war mir zwar dessen bewusst, dass es im Winter viel Arbeit zu tun gab – doch ich freute mich darauf, auch wenn jetzt erst einmal die Feiertage durchzustehen waren.



    Mit seinen Zwei Assists rettete mir Mikkel Thygesen heute wohl den Job












    Quellen: Sørensen, Thygesen

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    Geändert von Nashornborusse (17.06.2015 um 22:56 Uhr)

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    Black_Tiger (17.06.2015)

  11. AW: [Trainerstory] Sigurður Mikaelsson - Spirit of the North!

    #7
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    Standard AW: [Trainerstory] Sigurður Mikaelsson - Spirit of the North!




    Hey Sigurður, Willst du nicht heute Abend zu uns rüberkommen?“ fragte mich Niels.
    Was?“ fragte ich verduzt. Ich stand im Türrahmen zum Garten und sah auf den Schneeüberzogenen Rasen – pünktlich zu Heiligabend hatte es mit der weißen Pracht angefangen.
    Ich fragte, ob du heute Abend zu uns rüberkommen willst. Zum Abendessen.
    Zum Weihnachtsessen?
    Naja, heute ist Weihnachten und wenn man das so eng sieht, ja zum Weihnachtsessen.
    Du weißt aber schon noch, dass ich kein Christ bin?
    Na und? Dann eben nur zum Abendessen, du isst was und bist mal unter Leuten.
    Ich werde sicherlich nicht in einer religiösen Familie am zweitgrößten christlichen Feiertag zum Essen auftauchen!
    Am zweitgrößten?
    Wie wenig ihr nur über eure eigene Religion wisst. In christlicher Tradition ist der größte Feiertag die Auferstehung und Himmelfahrt, nicht die Geburt Jesus. Die Geburt wird nur mehr kommerzialisiert.
    Ist ja auch egal. Es ist Weihnachten, eine Ausrede um mal glücklich zu sein. Das brauchen wir alle irgendwann.
    Wirklich? Du kommst mir mit sowas?“ fragte ich ehrlich überrascht.
    Hey, du bist abhängig von Oxycodon. Das ist quasi medizinisches Heroin, wer im Leben glücklich ist tut das nicht.
    Ich bin nicht süchtig!“ So langsam machte mich der Dialog hier wütend.
    Natürlich bist du das!
    Nein. Es ist nicht das Oxy, es ist das Bein was mir sagt und was nicht. Weißt du was, vielleicht komem ich zum Essen, damit du endlich die Klappe hältst.
    Du meinst du weißt, dass ich recht habe?
    Ich meine, ich komme. Aber bitte, tu mir einen Gefallen und -
    Ja, ist gut. Wir haben keine Geschenke für dich, und wir wollen keine von dir. Du kommst zu uns, du isst was, und vielleicht singst du ein oder zwei Weihnachtslieder mit. Und dann gehst du wieder, keine Sorge. Also?
    Bis nachher.
    Niels ging wieder und ich ebenfalls, jeder in sein Wohnzimmer. Ich hatte schon damit gerechnet zu Weihnachten von Niels eingeladen zu werden, vermutlich hatte er nur deswegen so spät gefragt, um zu verhindern dass ich noch absage. Niels hatte Recht, ich hasste dieses ganze Geschenke-Getue. Ersteinmal hatte ich alles was ich brauchte und wenn ich Geschenke bekommen würde, müsste ich so tun als würde ich mich über Dinge freuen, über die ich mich nicht freute, nur um nicht unhöflich zu sein – ganz davon abgesehen, dass ich selber irgendwelchen Schrott für andere einkaufen müsste und darauf hatte ich nun wahrlich keine Lust. Ich sah nochmal nach draußen auf den schneebedeckten Rasen und stellte mir kurz vor, wie es wohl wäre, selber hier ein Weihnachtsessen auszurichten für eine eigene Familie – aber ich verwarf den Gedanken schnell wieder.





    Ich entschloss, zum Abendesssen bei den Madsens in angemessener Bekleidung zu erscheinen – in Hemd und Anzug, und zwar in einem teuren. Zur Arbeit und auch zu den Spielen trug ich meist die günstigen, zwar nicht Stangenware aber trotzdem nur im dreistelligen Bereich pro Stück. Heute zog ich einen meiner besten Anzüge mit Hemd an – Navyblau, maßgeschneidert und preislich im fünfstelligen Bereich. Ich bekam nicht oft Gelegenheit ihn zu tragen, doch ich hatte mir als vielleicht doch ein kleines Weihnachtsgeschenk vorgenommen, einen wirklich guten Eindruck zu hinterlassen und dazu gehörte nicht nur mich zu benehmen, sondern auch mich dem Anlass entsprechend zu kleiden – abgesehen davon, dass der Anzug einfach der Hammer war und ich dringend eine Gelegenheit brauchte, ihn mal wieder anzuziehen.
    Das Weihnachtessen bei Niels und seiner Frau kam schneller als gedacht, wir aßen wegen der früh hereinbrechenden Dunkelheit recht früh und ich musste zugeben, dass man mir nicht zu viel versprochen hatte. Niels verlor kein Wort über die Oxycodon-Diskussion mit mir und wenn ich den riesigen Haufen an zerrupftem Geschenkpapier im Mülleimer richtig deutete, hatten sie das Auspacken der Geschenke vor das Essen und damit dankbarerweise vor meinen Besuch gelegt. Auch das Essen war eine durchaus freudige Überraschung: In Dänemark war meines Wissens nach wie in vielen anderen Skandinavischen Ländern Hering das übliche Weihnachtsessen, anders als in Deutschland, wo meist Ente aufgetischt wurde. Als Fisch-Antipath hatte ich diesen Brauch übernommen und war zugegebenermaßen freudig überrascht davon, dass auch hier zum Abendessen eine mit Bratäpfeln gefüllte Ente serviert wurde.
    Esst ihr jedes Jahr zu Weihnachten Ente?
    Ja, schon immer. Du weißt ja, Nele hat nach in Camebridge studiert, und da in England ist das so üblich – und weil wir beide keine großen Fischfans sind, gibt es bei uns auch Ente zu Weihnachten.“ Dass Nele in Camebridge studiert hatte, wusste ich keineswegs, aber es passte irgendwie. Teuer, rennomiert und am Ende ein eigentlich nutzloser und doch klangvoller Titel, das Abschlusszeugnis von einer der besten Universitäten Europas.
    Find' ich gut. Und – wenn ihr mir das gestattet – die Ente riecht schonmal ausgezeichnet!“ sagte ich. Nele nickte mir lächelnd zurück und ging in die Küche, um Klöße zu holen.
    Ok, sags mir – was stimmt nicht?“ fragte mich Niels flüsternd.
    Was meinst du?
    Das hier. Du bist höflich, und zwar sehr höflich, du hast seit du hier bist keinen blöden Spruch gemacht und der Anzug sieht teurer aus als unser Wohnzimmer.
    Ich kleide mich gerne gut – und hey, es ist nur ein Essen, ich kann auch mal nett sein.
    Du kannst, du bist es nur eigentlich nie. Und „nur“ war noch nie etwas, was mit dir zu tun hatte.
    Ich wollte gerade antworten, doch Nele kam in diesem Moment wieder ins Zimmer und Niels' Blick sagte klar, dass er sie nicht an seinem Misstrauen teilhaben lassen wollte. Nele stellte die Klöße hin, nahm ihr Weinglas und machte sich bereit, einen Toast auszusprechen. Niels sah sie kurz an und schien ihr klarmachen zu wollen, dass sie sich mir zu liebe besser kurz fassen sollte – was sie dann auch tat. „Ich mache es kurz – es freut mich, dass wir einen etten Nachbarn haben, der heute hier ist und es freut mich auch ungemein, dass meine – unsere – Tochter heute brav früh ins Bett gegangen ist und sie deswegen morgen nicht quengelig sein wird, wenn wir zu meinen Eltern fahren. In diesem Sinne: Frohes Fest und guten Apetit.
    Ich hob ebenfalls mein Glas und prostete ihr zu, ehe wir dann zu dritt auf den Abend anstießen.
    Der Wein ist gut.“ sagte ich.
    Wirklich? Der hat keine 5€ gekostet, mach dich bitte nicht lächerlich.“ sagte Niels – meine Nettigkeit schien ihn zu reizen und Nele warf ihm einen kurzen, giftigen Blick zu.
    Hey hey hey... Ich erkenne billige Anzüge am Gefühl, und billigen Scotch am Geschmack – billigen Wein erkenne ich höchstens am Preis, ich bin einfach kein großer Weintrinker.
    Jedenfalls Danke.“ fuhr Nele dazwischen, als Niels den Mund aufmachte.
    Der Rest des Weihnachtsessens verlief dann durchaus unterhaltsam, auch wenn mich der Wein etwas schläfrig machte – eine Kreuzreaktion von Oxycodon und Alkohol, an die ich mich aber mittlerweile gewöhnt hatte. Wir redeten über Banalitäten, oder vielmehr redeten Nele und Niels und ich hörte zu und nickte und lächelte dann und wann, während ich über den ganzen Tisch hören konnte, wie Niels sich den Kopf darüber zermarterte, warum ich so übertrieben höflich und freundlich war.



    Ente - ein ausgezeichnetes Weihnachtsessen


    Doch erst als wir schon mehrere Stunden dasaßen und Nele anfing abzuräumen – und ich mich auf den Weg machen wollte – sprach er mich darauf an.
    Ok, sag es mir – was ist hier wirklich los?
    Was meinst du?“ gab ich betont freundlich zurück.
    Deine kleine Scharade hier, was willst du damit erreichen? Ich komm' einfach nicht dahinter.
    Na gut.“ sagte ich, ich hatte ihn lange genug auf die Folter gespannt. „Ich weiß, dass deine Frau nicht gerade mein größter Fan ist und dass du mich hier eingeladen hast, sicher nicht sie. Aber so habt ihr deshalb keinen Zoff.
    Wirklich? Das hast du für mich getan?“ Niels klappte die Kinnlade etwas herunter.
    Sieh es als mein Weihnachtsgeschenk an dich.
    Und du hast mir nichts gesagt, weil-
    Das war mein Weihnachtsgeschenk an mich selbst.“ sagte ich lachend. „Frohe Weihnachten noch und – viel Spaß morgen bei den Schwiegereltern.“ ergänzte ich im herausgehen.
    Frohe Weihnachten, Sigurður.





    Quellen: Schnee, Ente

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  12. AW: [Trainerstory] Sigurður Mikaelsson - Spirit of the North!

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    Die Festtage an Weihnachten waren bereits überstanden, und ehe der ganze Schlamassel an Neujahr von vorne losgehen würde, hatte ich einen Termin bei meinem Vorgesetzten Jens Hammer Sørensen. Der hatte es zwischen all den anderen Aufgaben, die er an seine Mitarbeiter delegierte, geschafft, einen Termin für die Kaderplanung anzusetzen. Es würde wohl vorrangig darum gehen, welche der insgesamt 12 auslaufenden Verträge verlängert werden würden und welche nicht. Ich war pünktlich und ich hatte meine Hausaufgaben gemacht – ich wusste genau, wen ich halten wollte und wen nicht und auch, wen ich schon im Winter abgeben wollte.
    Sie haben aber einen ganz schönen Berg von Akten mit.“ begrüßte ich Jens Hammer Sørensen, als er in mein Büro kam.
    Und sie haben eine seltsame Weise, jemanden zu begrüßen.
    Ich sehe hierdrin weniger ein Austauschen von Höflichkeitsfloskeln, als vielmehr eine Menge Arbeit.
    Gut, dann fangen wir eben direkt an. Bei folgenden Spielern läuft der Vertrag zum 30.06. aus: Martin Pedersen, Thomas Hansen, Mads Justesen, Rasmus Ingemann, Rune Hastrup, Mikkel Thygesen, Martin Thomsen, Lasse Thomsen, Rasmus Christensen, Mads Jessen, Ruben Nygaard und Dennis Høegh. Fangen wir am besten mit denen an, die sie nicht verlängern wollen. Wenn ich ihre Worte von neulich richtig deute, sind das nämlich so einige, oder?
    Ganz genau. Gerade heraus gesagt sind es die meisten. Justesen, Thygesen, Jessen und Nygaard will ich halten, unbedingt. Der Rest kann von mir aus gerne gehen. Bei Harstup und Lasse Thomsen ließe ich noch mit mir reden, sie sind noch jung und entwicklungsfähig. Aber der Rest, keineswegs.



    Martin Thomsen ist einer der Spieler, die den Verein verlassen sollen


    Das sind dann sechs bis acht Abgänge, ohne irgendeinen finanziellen Gewinn.
    Das sind sechs Spieler, die in der Hinrunde zusammen –“ ich sah auf meine Notizen „– 21 Spiele gemacht haben, kaum einer hat mal über 90 Minuten gespielt. Und das gäbe uns auf den Positionen finanziellen Freiraum für Neuverpflichtungen mit Erstligaqualität. Denn die hat der Kader aktuell nicht in der tiefe. Die Startelf ja, doch dahinter sind das durchschnittliche Zweitligaspieler. Für die bekämen sie auch sonst kaum einen Penny.
    Gut, da dürften sie sogar mal recht haben. Und die Verlängerungen, wie stellen sie sich die vor?
    Wie – ich soll das machen?
    Sie sollen mir sagen, was sie wollen.
    Ich will, dass sie verlängern. Möglichst lanfristig, möglichst ohne Ausstiegsklausel. Das müssten sie aber wissen.
    Und womit soll ich die Spieler überzeugen? Es werden andere Angebote reinkommen.
    Bei Mikkel Thygesen und Mads Justesen müssen sie nicht viel machen. Mads wurde in der Hinrunde einmal geschont, Mikkel hat keine einzige Minute verpasst. Sie sind beide Stammspieler, so lange sie das können. Mads Jessen und Ruben Nygaard sind Rotationsspieler mit Chancen für mehr, sie kriegen das schon hin.“ sagte ich und stand auf.
    Sie wollen schon gehen?“ fragte mich Jens Sørensen überrascht.
    Etwa nicht?
    Oh Nein. In einer halben Stunde wird Miartin Pedersen mit seinem Berater hier auftauchen. Eine halbe Stunde später dann Thomas Hansen mit seinem Berater und das immer so weiter, bis jeder Spieler, dessen Vertrag ausläuft, Klarheit hat, ob er hier bleiben soll und ein Angebot bekommt, oder nicht.“
    Ich sah ihn entgeistert an. „Sie Erwarten von den Spielern so eine Entscheidung an einem Tag? Das dauert Wochen und manchmal Monate, bis man sich da einigt, das wissen sie doch.
    Es geht mir nur darum, schonmal klarzustellen, was die Spieler erwarten und zu erwarten haben und was uns erwartet. Wenn wir uns dann heute schon einigen können, sehr gut – wenn nicht, dann haben wir trotzdem eine Verhandlungsbasis.
    Ich wusste, dass er Recht hatte und vor allen Dingen, dass jeder Widerspruch zwecklos war und so setzte ich mich wieder. Die Gespräche mit den Spielern liefen schleppend und waren ermüdend, und auch wenn ich heute Herrn Bendiksen nicht begegnete, war mir jede Sekunde dieser Verhandlungen zuwieder. Sie erinnern sich nicht an Herrn Bendiksen? Das war der Schleimbeutel, der mir nach dem ersten Spieltag meinen Torwart abschwatzen wollte. Doch er konnte nicht viel dafür, es war nunmal ihr Beruf – so lernte ich heute jeden der Spielerberater hier zu schätzen und vor allen Dingen für ihr parasitäres Verhalten zu verachten. Sie drängten ihre Klienten zu finanziell besseren Verträgen, um selbst die dickste Rendite einzustecken. Doch die meisten der Gespräche liefen gut. Mikkel Thygesen und Mads Justesen, die beiden tragenden Säulen der Mannschaft, unterschrieben noch heute neue Arbeitspapiere bis 2017 beziehungsweise 2018. Auch Ruben Nygaard verlängerte hier bis 2017, auch wenn er im Gegensatz zu den anderen eine leichte Gehaltserhöhung bekam. Die Gespräche mit den Spielern, die keine neuen Verträge bekommen sollten, waren nur nervig. Denn hier saßen wir am längeren Hebel und das wussten auch die Blutsauger der Spieler, die uns von einer Vertragsverlängerung zu überzeugen versuchten, denn eine bessere Addresse als uns würden die Spieler wohl kaum finden. Doch wir blieben in jedem der Gespräche unserem Standpunkt treu und versicherten den Spielern aber auch, bis zum Sommer auf sie als Kaderergänzungen zu setzen und den Zeitpunkt der Veröffentlichung der News, sie würden hier nicht verlängern, ihnen zu überlassen. Lediglich bei zwei Spielern verhielt sich das anders: Rasmus Christensen und Thomas Hansen. Beiden legten wir einen Abgang im Winter nahe und informierten sie darüber, dass wir mit ihnen in der Rückrunde nicht mehr planten. Das hatte mit Sicherheit auch etwas mit dem Streit zwischen mir und ihnen zu tun, vor allen Dingen aber mit ihrer mangelnden Bereitschaft, sich danach weiter reinzuknien und um Einsatzminuten zu kämpfen. Unklarheit gab es am Ende des Arbeitstages so nur noch bei drei Spielern: Rune Hastrup, Lasse Thomsen und Mads Jessen. Während bei Hastrup und Thomsen die Sache davon abhängig war, ob ich bzw. wir günstigere oder bessere Alternativen bekommen würden, war es bei Mads Jessen der Spieler selbst, der nicht verlängern wollte – zumindest aktuell. Jessen war auf der Zehn die klare zweite Geige hinter unserem Top-Vorlagengeber Quincy Antipas, und als solche wollte er hier wohl nicht bleiben. Dennoch sah ich gute Chancen, ihn noch im Verein zu halten.



    Mads Jessen - auch er wird bald verlängern


    Ich sagte ihnen doch, dass es eine Gute Idee war.“ meinte Jens Sørensen zu mir, nachdem der letzte Spieler samt Berater uns verlassen hatte.
    Ich muss es zugeben – sie hatten Recht, das lief wirklich sehr gut.“ stimmte ich ihm zu. Doch dann dämmerte mir etwas – es lief nämlich wirklich, wirklich gut.
    Nein, das lief zu gut.
    Was?“ fragte Jens mich verduzt.
    Das lief zu gut. Wir haben uns mit drei von vier Spielern noch heute geeinigt, so etwas klappt nie. Bei einem Spieler vielleicht, aber nicht bei dreien auf einmal. Das heißt entweder haben die uns gelinkt – aber das wäre ihnen als erfahrenem Geschäftsmann sicherlich aufgefallen. Also bleibt nur das oder – oder sie haben mich gelinkt. Die Spieler haben heute keinesfalls ihr Angebot das erste Mal vorgelegt bekommen, sie haben schon lange im Voraus mit den Verhandlungen begonnen und das ohne mich. Sie haben überlegt, wen ich wohl haben will und dann haben sie das eingefädelt, mich dabei übergangen und stehen jetzt gut da.
    Jens Sørensens Gesicht verfärbte sich ein wenig und ich wusste, ich hatte ihn ertappt. „Sie haben Recht. Ich habe mit den Spielern und den Beratern ohne sie vorverhandelt, mit allen. Unverbindlich. Und deswegen hatten wir es heute einfach und es ging schnell, wo ist das Problem?
    Wo das Problem ist?!“ Der Mann war wirklich unglaublich. „Ganz einfach: Das ist keine Ego-Nummer hier, sagen sie mir das das nächste mal vorher – Nein, verhandeln sie garnicht ohne mich! Und jetzt entschuldigen sie mich, ich muss nach Hause!
    Dann – entschuldige ich mich, es wird nicht wieder vorkommen.“ sagte Jens resigniert.
    Stecken sie sich ihre Entschuldigung sonst wo hin!
    Mit diesen Worten stampfte ich davon – so langsam würden er und ich uns entweder zusammenraufen müssen, oder wir würden nicht lange beide hier bleiben können. Und mein Vertrag lief nur bis Saisonende, seiner bis 2017 – deswegen war ich – auch wenn es mir eigentlich mit jeder Faser meines Herzens zuwider war – für ein Zusammenraufen und hoffte, dass das im Wintertransferfenster passieren würde. Doch heute würde ich ihn nicht um Zusammenarbeit bitten, nicht nachdem er mich scheinbar ohne jedes Schuldbewusstsein hintergangen hatte.





    Quellen: Thomsen, Jessen

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    Geändert von Nashornborusse (19.06.2015 um 17:07 Uhr)

  13. AW: [Trainerstory] Sigurður Mikaelsson - Spirit of the North!

    #9
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    Das Transferfenster schloss ohne weitere Spielerwechsel bei uns. Der Transfer von Quincy Antipas erregte Ligaweit recht großes Aufregen, doch ein anderer Wechsel machte noch mehr Schlagzeilen: Michael Krohn-Dehli wechselte aus Spanien zu seinem Heimatverein Brøndby IF, und sollte mit dem Tabellenzweiten der Hinrunde den Titel angreifen. Doch uns hatte das nicht zu interessieren, denn unser nächster Gegner war mit dem FC Vestsjaelland ein anderer Verein, und es war ein Duell mit einer gewissen Brisanz: Unser Sommerneuzugang Eggert Gunnþór Jónsson stand dort unter Vertrag und stand heute auch in der Startelf bei den Gästen. Bei uns stand dagegen Rasmus Ankergren in der Startelf – Jesper Rask wäre zwar leistungsmäßig unsere Nummer 1, doch der Däne zog sich eine Sprunggelenksverletzung zu und musste damit für die ersten drei Spiele der Rückrunde pausieren – und Martin Pedersen stand das erste Mal in dieser Saison im Kader.

    Aufstellung Hobro IK: Ankergren – Tjørnelund, Egholm, Justesen, Bøge – Thygesen, Damborg – Hvilsom, Andreas Pereira, Bersang – Böðvarsson

    Aufstellung FC Vestsjælland: Mikkelsen – Raitala, Kure, Bozga, Randrup – Jónsson, Kristiansen – Akharraz, Dal Hende – Vellios, Thsibamba


    Das Spiel war von Anfang an sehr offen gestaltet. Vestsjaelland hatte keinen Wintertransfer vorgenommen, bei uns hatte es nur Andreas Pereira in die Startelf geschafft. Der Brasilianer machte seinen Job im Offensiven Mittelfeld auch recht gut, auch wenn er alles andere als ein typischer Spielmacher war. Vielmehr hatte diese Rolle jetzt Mikkel Thygesen inne, während Pereira als Dribbelspieler und fast schon hängende Spitze agierte. Doch er feuerte auch unseren ersten Torschuss ab: Damborg schickte Andreas Hoelgebaum Pereira in den rechten Halbraum, der drehte sich um Kure herum und zog ab – doch Mikkelen konnte parieren. Keine fünf Minuten später war Pereira erneut durch, diesmal legte er quer für Mads Hvilsom und der schoss den Ball ans Außennetz. Doch Vestsjaelland versteckte sich nicht. Ein Steilpass von Kristiansen landete bei Dal Hende, der aus der Drehung abzog und Jesper Ankergren zu einer Glanzparade zwang. Es ging mit einem Leistungsmäßig angemessenen Remis in die Kabine, und ich entschied mich, den zweiten Neuzugang zu bringen: Der Ghanaisch-Dänische Rechtsaußen Danny Amankwaa kam für Matthias Bersang in den Kader. Während sich dieser in die Mannschaft eingliederte, mussten wir beinahe ein Gegentor hinnehmen: Apostolos Vellios wude von Akharraz angespielt und schlenzte den Ball ins Tor, doch der Grieche stand im Abseits und das Tor wurde korrekterweise zurückgepfiffen. Unser erster erzielter Treffer wurde jedoch gegeben: Mads Hvilsom spielte den Ball auf Danny Amankwaa, der in der Mitte Jón Böðvarsson sah und der Isländer schlenzte den Ball unhaltbar zur Führung in die Maschen. Kurz vor dem Ende erzielten wir dann sogar noch das 2:0: Andreas Pereira schickte Rechtsverteidiger Jesper Bøge auf die Reise, der nahm den Ball mit und flankte aus vollem Lauf ins Zentrum. Dort nahm Böðvarsson den Ball mit der Brust an, ließ Bozga stehen und knallte den Ball per Drop-Kick unter die Latte. Der Start in die Rückrunde war uns also mehr als geglückt – und den Abgang von Antipas hatten wir zunächst einmal gut aufgefangen.



    Der heutige Matchwinner: Doppelpacker Jón Böðvarsson



    So sah ich gegen Silkeborg IF auch eigentlich keinen Grund an der Startelf etwas zu ändern, doch einmal musste ich dann doch reagieren: Der gelbgesperrte Anders Egholm wurde von Winter-Neuzugang Andreas Christensen ersetzt.

    Aufstellung Silkeborg IF: Jensen – Ritter, Flinta, Rasmussen, Putros – Pedersen, Scheel – Sörensen, Skov – Agger, Beck

    Aufstellung Hobro IK: Ankergren – Tjørnelund, Christensen, Justesen, Bøge – Thygesen, Damborg – Hvilsom, Andreas Pereira, Bersang – Böðvarsson


    In diesem Spiel waren wir wieder Favorit, aber auch wenn Silkeborg auf dem letzten Tabellenplatz stand, wollten sie sicherlich nicht verlieren und waren sehr aggresiv im Spiel. Das defensive 4-4-2 der Gastgeber isolierte unsere Spitze Böðvarsson quai komplett und auf der Gegenseite hatten unsere Verteidiger einige Probleme mit der agilen Doppelspitze aus Agger und Beck, die auch die erste gefährliche Torchance verzeichnen konnten: Skov bediente Agger, der sich gegen Justesen durchsetzte und dann flach aufs kurze Eck schoss – Ankergren konnte mit dem Fuß klären, doch der Abpraller landete vor den Füßen von Beck. Der zögerte jedoch ein wenig zu lange und so konnte Andreas Christensen noch klären und den Fans und Spielern von Silkeborg blieb der Torschrei im Halse stecken. Unsere Offensivbemühungen dagegen waren noch ungefährlicher, mehr als Halbchancen durch Hvilsom (22') und Thygesen (32') sprangen in der ersten Halbzeit nicht heraus. Aber nach dem Seitenwechsel brachte ich mit Beckmann und Jessen zwei offensive Alternativen und schlagartig änderte sich das Spiel. Auch wenn Hoelgebaum Pereira vielleicht die etwas höhere Individuelle Klasse hatte, so war Jessen doch nach wie vor besser integriert in die Mannschaft und die Bewegungsabläufe stimmten noch viel mehr – und prompt sahen wir die erste Großchance. Jessen schickte Bersang auf Rechtsaußen, der flankte nach Innen und Jensen konnte den Kopfball von Beckmann im letzten Moment von der Linie kratzen. Dagegen hatte es Ankergren auf unserer Seite etwas leichter, denn nach einem Querpass von Agger auf Beck traf dieser den Ball nicht richtig und das Leder kullerte mehr, als dass es flog. Die Entscheidung in diesem über weite Strecken offenen Spiel sollte erst in der Schlussphase fallen: Jonas Damborg bekam den Ball und schickte Mikkel Thygesen. Der sah sich alleine gegen drei und ohne Anspielstation, so dass er einfach mal abzog – und den Ball eiskalt im Gehäuse der Gastgeber versenkte. Wir starteten in die Rückrunde damit also so, wie wir auch in die Hinrunde gestartet waren – mit zwei Siegen und mit überzeugenden Leistungen.



    Mikkel Thygesen erzielte den entscheidenden Treffer




    Quellen: Böðvarsson Gesicht + Körper, Thygesen

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  14. Folgender Benutzer sagt Danke zu Nashornborusse für den nützlichen Beitrag:

    Black_Tiger (22.06.2015)

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