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Nach meinem Gespräch mit Emma Claire und meiner Vertragsverlängerung hatte sich das Karussell in München ziemlich schnell gedreht: Die Presse wurde beruhigt und Emma zerstreute in der Öffentlichkeit mit fast schon beunruhigender Präzision alle Gerüchte über angebliche interne Differenzen oder Probleme nach dem Investorenausstieg von Ismaik. Dafür verließ mein Co-Trainer Niels wie erwartet den Verein – und unglücklicherweise riss er nahezu den kompletten Trainerstab mit sich, wobei diese natürlich ganz andere Gründe für ihren Ausstieg hatten. Das hieß neben einigen Gestaltungsmöglichkeiten für mich aber auch, dass einiges an Arbeit anstand – ich musste mir schließlich ein ziemlich komplettes Trainerteam zusammenstellen. Einige der unwichtigeren Posten waren nach wie vor besetzt – Koordinationstrainer, Athletiktrainer und all so ein Schwachsinn. Einige andere Positionen ließ ich vorerst außen vor – Torwarttrainer, Fitnesstrainer und auch die neuen Trainer für die U23 und die U19 und U17, dort wollte ich den Entscheidungen der vermeintlichen Chefetage überlassen und darauf bauen, dass einige ehemalige „Vereinslegenden“ wie Benni Lauth oder Daniel Bierofka dem Verein ein etwas besseres Bild in der Öffentlichkeit einbrachten – zum einen hatte ich keine wirklich aussichtsreichen Kandidaten in Reichweite, zum anderen waren mir die endlosen Bewerbungsgespräche mit eventuellen Kandidaten viel zu zeitaufwendig. Und nicht zuletzt musste ich ja Emma Claire auch einen Teil der Entscheidungen lassen, sonst würde sie bald nicht mehr mitmachen – ich wollte nur wie abgemacht meinen Co-Trainer und Scout selbst an Bord holen. Mit ersterem würde ich mich heute zum Abendessen treffen – in einem der besten Restaurants der Welt und „natürlich“ auf Kosten des Vereins. Zwar dauerte die Anfahrt für uns beide eine ganze Weile – wir aßen in Kopenhagen – aber das würde sich lohnen.
Das NOMA - Eines des besten Restaurants der Welt
Das NOMA wurde „erst“ 2003 gegründet, ist aber seitdem eines der besten Restaurants der Welt: So wurde es 2010, 2011, 2012, 2014 und 2015 zum „Besten Restaurant der Welt“ gekürt, nachdem es 2009 schon Rang 3 erreichte. So scheint es vielleicht verwunderlich, dass ich dort einen Reservierung erreichen konnte – doch die Leute wurden erstaunlich hilfsbereit, wenn man nur die richtige Menge an Lila Scheinchen „unter dem Tresen“ durchzureichen bereit war. Ich war früh dran, so hatte ich noch knapp eine halbe Stunde, ehe mein Tischgast auftauchte. Ich trug wie bei meinem letzten und bisher einzigen Besuch vor knapp vier Jahren meinen teuersten Anzug und überflog schon mal die Speisekarte: Kaum ein Menü war im zweistelligen Bereich zu erwerben, ein Glück dass ich nicht selber bezahlen sollte, und immerhin eine Viertelstunde vor unserem Vereinbarten Treffen kam endlich auch mein Tischgast.
„Hallo Sigurður, schön dich mal zu sehen.“ sagte der Mann. Er trug wie ich einen Anzug, wenn auch lange nicht so teuer wie meiner, was leider auch klar erkennbar war. Er reichte mir die Hand und ich schüttelte sie, ohne dabei aufzustehen.
„Wie komme ich zu einem Essen in einem der teuersten und besten Restaurants der Welt?“
„Wenn ich das wirklich erklären muss, ist es vielleicht doch unnötig.“ sagte ich und beobachtete seine Reaktion.
„Musst du nicht.“ sagte mein Gegenüber und warf zunächst mal einen Blick in die Speisekarte. „Du bleibst bei 1860, wie ich gehört habe. Und du brauchst einen gewaltigen Haufen Mitarbeiter dafür, nicht wahr?“ fragte er, ohne den Blick zu heben.
Ich schwieg und musterte ihn. Ich konnte nicht so recht einschätzen, ob er mir zusagen wollte, aber mich noch zappeln ließ, oder ob er absagen wollte, aber ein teures Essen für Lau bekommen wollte. Das war schon immer mein Problem mit ihm – die meisten meiner ehemaligen Kollegen konnte ich lesen wie ein Stoppschild, Lars war so durchschaubar wie eine Sphinx. Ihr kennt Lars vermutlich noch nicht: Er wurde am 03. September 1988 in Hannover geboren und damit ziemlich genau ein Jahr jünger als ich und hatte nach einem beeindruckenden Abitur mit der Abschlussnote 1,1 über mehrere Praktika und ein abgeschlossenes Psychologiestudium den Weg in den Trainerberuf gefunden. Er war einer meiner „Anfangskollegen“ bei RB Leipzig im Team der taktischen Analyse-Einheit und hatte den Verein eine Saison vor mir verlassen. Die letzten beiden Saisons war er beim Fünftligisten Arminia Hannover als Trainer angestellt und hatte durchaus achtbare Ergebnisse eingefahren – und ich wollte ihn unbedingt als meinen Co-Trainer bei den Löwen. Er war vom taktischen Verständnis her auf nahezu einem Level mit mir, hatte aber eine andere Herangehensweise an die Dinge. Zudem war er enorm geschickt im Umgang mit seinen Spielern, was er mir definitiv voraushatte – ich hatte zwar ein Talent zur Manipulation, aber nur bedingt zur Motivation, was ja schon in der Vorsaison häufig Niels hatte übernehmen müssen.
„Ich würde den Hummer empfehlen.“ sagte ich schließlich und verschob das Gespräch über die freie Stelle damit vorerst.
„Ich denke, zu diesen Preisen sollte hier alles empfehlenswert sein.“ kam es schnippisch zurück. „Wie schafft es ein so unfassbar teures Restaurant eigentlich, in einem so schlichten Umfeld zu bestehen und Erfolg zu haben?“ fragte er und warf einen Blick im Raum umher, ehe er ohne eine Antwort meinerseits zuzulassen wieder auf die Karte sah. Er schien mit sich zu ringen, ob er meinem Beispiel und meiner Empfehlung folgen sollte, aber dennoch bestellte Lars nach eingehendem Studium der Speisekarte wie ich den Hummer mit Kapuzinerkresse und während wir auf unser Essen warteten, lenkte er das Gespräch unmissverständlich in Richtung des anlässlichen Themas.
„Also, du hast einige Trainerstellen zu besetzen, nicht wahr?“
„Ich habe ziemlich viele Stellen zu besetzen. Aber wie kommst du darauf, dass ich nicht nur nett mit dir reden will?“
„Weil du dazu physisch nicht in der Lage dazu bist, vielleicht?“
„Menschen ändern sich.“
„Menschen ändern sich nicht. Nicht so, dass es relevant wäre. Hast du mir das nicht beigebracht?“ fragte er und lächelte. Ich war amüsiert und nippte an meinem Weißwein.
„Gut, du hast recht – ich habe einige Stellen zu besetzen und deshalb will ich mit dir reden.“ ging ich auf ihn ein.
„Ich weiß.“
„Arroganz kommt in einem Jobinterview nie gut an.“ maßregelte ich ihn.
„Als ob dich Menschen interessieren würden.“ kam es abfällig zurück.
„Menschen interessieren mich außerordentlich, wie du weißt.“ korrigierte ich.
„Menschen vielleicht, aber nicht die Menschlichkeit. Dir ist egal wie ich mich benehme, du würdest mich so oder so haben wollen.“ sagte Lars.
„Nicht, wenn du dir hier 'n Bier bestellt hättest.“
„Das hat auch nichts mit Menschlichkeit zu tun, sondern mit gutem Geschmack.“ stellte er klar.
Ich schwieg – dieses Selbstbewusstsein war beeindruckend und mitunter genau das, was ich für meinen Co-Trainer brauchte. Lars und ich stimmten uns nicht oft bei der ersten Analyse einer taktischen Option zu, aber letztlich fanden wir zusammen immer die richtige Lösung.
„Jedenfalls – für welchen Posten willst du mich denn? Ich muss schließlich wissen, ob ich dir vor dem Hummer absage oder danach.“ bohrte er nach.
„Du bist dir jetzt schon sicher, dass du absagen wirst?“
„Natürlich. Also – brauchst du mich für die Reserve, für die Jugend, wofür?“
„Das weißt du genau. Ich würde dich sicherlich nicht dort verschwenden, zumal wir die U23 abmelden werden. Ich will dich als meinen Co-Trainer.“ sagte ich und ich bemerkte, wie sich ein Hauch von Selbstzufriedenheit auf sein Gesicht stahl. „Also, wann sagst du mir ab?“ fragte ich dann und wusste, dass ich ihn eigentlich schon am Haken hatte.
„Vielleicht doch noch nicht sofort.“
„Willst du lieber wieder zu deinem Provinzverein zurück?“
„Ich bin mir sicher, Hannover ist nur bedingt eine Provinz.“ meinte Lars lachend.
„Im Vergleich zu München schon.“
„Auch nicht wirklich.“
„Aber ich spiele zweite Liga, da bist du vielleicht in zehn Jahren Mal.“ wies ich ihn auf das Offensichtliche hin.
Lars wollte mir gerade wieder eine schnippische Antwort entgegenwerfen, als uns einer der Kellner unterbrach und uns unser Abendessen präsentierte. Die Hummer sahen köstlich aus, scharlachrot und frisch. Die nächste halbe Stunde war dann geprägt vom essen und nicht vom reden, wir wechselten beide kein Wort, während wir die Schalentiere zerlegten und aßen. Das spielte mir in die Karten, Lars konnte in Ruhe über das Vertragsangebot nachdenken und als wir das Essen hinter uns hatten und auf den Nachtisch warteten, war seine Entscheidung gefallen.
„Also gut. Mal angenommen, ich würde kommen – was würde ich verdienen?“ fragte er und ich konnte meinen letzten Trumpf ausspielen – das üppige Gehalt, das ich bieten konnte und das ja eine meiner Bedingungen für die Vertragsverlängerung gewesen war. Ich griff in die Innentasche meines Anzugs und reichte ihm einen Umschlag, in dem der unterschriftsreife Arbeitsvertrag auf ihn wartete. Lars öffnete ihn und überflog die Zeilen. Ich sah, wie sein Blick auf dem Betrag hängen blieb – 300.000€ sollte er jährlich verdienen. Zum Vergleich: Mein Vertrag bescherte mir nach wie vor rund 600.000€ im Jahr, dennoch war das Angebot extrem großzügig bemessen. Ich wusste nicht genau, wie viel er bei Arminia verdiente – aber hier wäre es geschätzt 100 bis 200 Mal so viel, angesichts der höheren Liga nicht verwunderlich – doch mit so viel hatte er wohl nicht gerechnet.
„Also gut, hier steht drei Saisons?“ fragte er nach.
„Ja. Das ist dann genau so lange wie mein Vertrag, wieso?“
„Nur aus Interesse, nicht dass da irgendwas faul ist.“
„Denkst du wirklich so schlecht von mir?“ fragte ich und mimte den verletzten.
„Ich bin nur gerne gründlich.“ sagte Lars und streckte die Hand aus, ohne den Blick vom Papier zu heben.
Ich nickte zustimmend und gab ihm aus der Innentasche meines Jacketts einen Füllfederhalter, während die Kellner den Nachtisch auftischten. Den Rest des Abends, der sich zu meinem Unbehagen noch eine Weile hinzog – ich war ohnehin nicht der geselligste Typ und ich hatte meine Oxys im Mantel gelassen, den ich an der Garderobe abgegeben hatte – verbrachten wir dann mit Gesprächen über „unsere“ neue Mannschaft, ehe ich mich vor dem Restaurant von Lars verabschiedete – er flog nach Hannover zurück und würde übermorgen weiter nach München fliegen, für mich ging es mit dem erfolgreichen Abschluss in der Tasche und endlich den Tabletten im Mund zunächst ins Hotel und dann am nächsten Tag weiter ins Ruhrgebiet, wo mein nächster Gesprächspartner auf mich warten würde.
Als ich am nächsten Morgen in Köln/Bonn aus dem Flieger stieg, war die Sonne schon untergegangen und Dunkelheit umhüllte die Silhouette des Flughafengebäudes. Es war 20:00 und damit hatte mein Flug aus Kopenhagen unverschämte zwei Stunden gedauert – wir standen tatsächlich im Stau. Ich schüttelte immer noch den Kopf, das war mir in all meinen Jahren auf dieser Erde noch nie untergekommen und das, obwohl ich von Berufs wegen ja eigentlich ein Vielflieger war. Doch irgendetwas hatte die Landung verhindert und so durften wir letzten Endes fast vierzig Minuten über dem Flughafen kreisen, was mir ganz und gar nicht passte. Ich würde mich zu meinem Angesetzten Abendessen zu spät kommen und natürlich war auch mein vorab per Telefon bestelltes Taxi längst weg. Da ich mit leichtem Gepäck reiste, hatte ich zwar schnell ein neues Taxi angeln können, dennoch ärgerte ich mich – doch der Taxifahrer war ein Mann nach meinem Geschmack. Auch wenn die Karre nach einer Mischung aus Indischem Puff und Shisha-Bar roch und ich förmlich spürte, wie meine Kleidung den Gestank aufnahm, der Fahrstil des Fahrers entschädigte dafür. Der sich selbst als 'Rajeem' vorstellende Mann hatte mitbekommen, wie ich mich am Telefon für die Verspätung entschuldigte und fuhr wie ein Wahnsinniger, was sich auch im Ergebnis der Fahrt zeigte: Keine Viertelstunde für eine Strecke, für die 25 Minuten einkalkuliert gewesen waren. Ich bedankte mich mit einem üppigen Trinkgeld auf den ohnehin nicht zu knapp bemessenen Betrag, stieg aus dem Taxi aus und sah mich um – wo zum Geier war ich hier gestrandet? Doch nachdem ich nochmal auf mein Handy gesehen hatte, konnte ich mich orientieren und fand die richtige Tür – und stand in einem Restaurant, dass diesen Namen nicht im Ansatz verdiente.
Wo war ich nur gelandet
„Oh, bequemen wir uns auch schon her?“ begrüßte mich eine bekannte Stimme von einem der Tische.
„Dreizehn.“ sagte ich und setzte mich ihm gegenüber hin. Dreizehn hatte natürlich auch einen bürgerlichen Namen und ich war einer von wenigen die ihn kannten, aber ich wusste, er wollte ihn in der Öffentlichkeit nicht ausgesprochen haben und euch geht er ja eigentlich auch nichts an. Dreizehn war knappe fünf Jahre älter als ich, in Leverkusen geboren und aufgewachsen und lebte dort noch immer. Er war der mit Abstand beste Scout, mit dem ich je zusammengearbeitet hatte – obwohl oder gerade weil er sich nicht immer an die Regeln hielt. Gesetze waren für ihn eher Ansporne als Einschränkungen, er hatte viele Wege der 'alternativen Informationsbeschaffung', wie er es nannte. Er kam an Verträge von Spielern, die eigentlich Top-Secret waren und fand auch in Verhandlungen mit anderen Vereinen oder Spielern oft gute Argumente, was diese letztlich überzeugen konnte. Und zu guter Letzt hatte er auch ein ausgewiesenes Auge für Talente, so hatte er während meiner Zeit in Leipzig den Anstoß zur Verpflichtung von Yussuf Poulsen gegeben und auch über Andreas Christensen, den ich später nach Hobro holen sollte, hatte er die Verantwortlichen bei RB eigentlich zur Genüge informiert.
„Der Flug war einfach –“
„Jaja, ist ja gut. Hunger?“ unterbrach er mich und schnippte mit der Hand nach dem einzigen anderen Menschen in diesem 'Lokal'.
„Ja.“ antwortete ich nur kurz und holte die Oxycodon aus meiner Tasche. „'N Problem damit?“ fragte ich beiläufig, während ich mir zwei Pillen in die Hand schüttelte.
„Nur wenn ich auch eine kriege.“ meinte er.
„Vergiss es.“ grummelte ich zurück und warf die Tabletten ein.
Dreizehn lachte nur und hob den Arm nach dem Kellner. „Rocky? Zwei Bacon-Burger mit Fritten und dazu zwei Cola!“ rief mein Gegenüber und der Mann, der Koch und Bedienung in einem zu sein schien, nickte und drehte sich zur Küche ab.
„Was ist?“ fragte er mich.
„Ich trinke keine Cola und für gewöhnlich bestelle ich für mich selbst.“ sagte ich genervt. „Aber es ist dieser Ort. Er ist wie jemandes Erinnerung an ein Restaurant, eine Erinnerung, die immer weiter verblasst. Es ist so, als ob hier nie etwas anderes war als Nichts.“ erklärte ich mich weiter.
„Passt eben zur Umgebung.“ meinte Dreizehn beiläufig. „Und der Burger ist der Knaller, wirst du schon sehen.“
„Das macht es nicht besser. Die Menschen hier, es ist, als ob sie nicht einmal wüssten, dass die Welt da draußen existiert. Meine Güte, die könnten sogar auf dem verdammten Mond leben!“ stellte ich konsterniert fest.
„Na und? Es gibt überall Ghettos auf der Welt.“
„Das ist doch alles ein einziges Ghetto, eine riesige Gosse mitten im Weltraum.“
„Haben wir heute unsere kleine Midlife-Crisis?“ fragte mich mein Gegenüber. „Denn wenn ja, dann kannst du dich direkt wieder verpissen, da kann ich mir lustigeres vorstellen.“ fügte er gereizt hinzu.
„Keine Sorge.“ sagte ich und schüttelte einmal kurz energisch den Kopf, ich wusste selber nicht, was da gerade in mir vorging.
„Schön.“ antwortete er und sah gelangweilt aus dem Fenster. „Warum sind wir hier?“ fragte er mich schließlich.
„Du hast das hier ausgesucht.“ konterte ich.
„Na gut – warum treffen wir uns überhaupt?“ konkretisierte er.
„Du bist ein verdammt guter Scout.“ sagte ich.
„Du weißt, dass ich diese Berufsbezeichnung nicht mag.“
„Halsabschneider macht sich aber nicht gut im Lebenslauf.“
„Touché. Rede weiter.“ sagte er gönnerhaft.
„Vielen Dank.“ sagte ich mit unverhohlenem Sarkasmus in der Stimme. „Du arbeitest aktuell als Privatermittler, und du bist richtig gut. Und auch im Fußball bist du mehr als gut.“ erklärte ich weiter.
„Und?“ fragte Dreizehn weiter.
„Ich bin mittlerweile Trainer in der zweiten Bundesliga und zumindest während der Transferphasen ist jeder Tag ein Kampf bis aufs Blut, eine Messerstecherei. Und irgendetwas sagt mir, du stehst auf Messerstechereien.“ führte ich weiter aus.
„Weil es da keine Regeln gibt.“ stimmte er mir zu. „Und ich –“
„Nein, ich will jetzt keinen Spruch zu Butch Cassidy und Sundance Kid hören.“ unterbrach ich ihn, wohl wissend, dass ich ihm das Thema mit dem Begriff 'Messerstecherei' ja quasi auf dem Silbertablett serviert hatte.
„Wieso nicht?“ hakte er amüsiert nach.
„Weil Butch der Revolverheld war und Sundance der Anführer. Und ich bin beides.“ sagte ich und grinste.
„Na meinetwegen.“ resignierte Dreizehn.
„Zurück zum Geschäft: Du bist enorm kompetent. Deswegen hätte ich dich gerne dauerhaft in meinem Team.“ sprach ich mein Angebot aus.
„Nein.“ sagte er nur.
„Ohne Begründung?“ fragte ich nach.
„Nun, so liebend gerne ich mich prostituieren würde, ich bevorzuge es, Auswahl bei meiner Kundschaft zu haben.“ erklärte er sich.
„Du würdest ab und zu einzelne Scoutingaufträge von mir bekommen, aber ansonsten könntest du scouten und bearbeiten, was du wolltest.“ versuchte ich ihn zu überzeugen.
„Du willst mich also nicht in ein Scouting-Team stecken?“ fragte Dreizehn verwundert nach.
„Machst du Witze? Ich bin doch kein Idiot.“ sagte ich. „Das wäre die reinste Verschwendung.“
„Dann sieht die Sache schon etwas anders aus.“ lenkte er ein.
„Tatsächlich?“ fragte ich nach.
„Nein.“ antwortete er und lachte.
„Sehr witzig. Sieh' es mal so: Du musst dir keine Sorge mehr darum machen, deinen Lebensunterhalt zu verdienen oder in irgendwelche unsicheren Geschäfte verwickelt zu werden.“ versuchte ich weiter, ihn zu überzeugen.
„Das wäre ein Vorteil, definitiv.“ gab er zu.
„Und du müsstest nicht einmal aus diesem versifften Loch ausziehen, dass du Wohnung nennst.“ fügte ich hinzu. „Du wärst ein externer Scout, du müsstest natürlich weiterhin die gleichen beruflichen Reisen machen wie für Einzelaufträge – aber ansonsten lässt sich zwischen uns alles über E-Mail und Telefon lösen.“ fügte ich hinzu und wusste, dass mir langsam die Argumente ausgingen – doch auch Dreizehn hatte kaum noch Gründe, die gegen ein Engagement sprachen. Ich wartete gespannt die Pause ab, die sich entwickelte, und hoffte, dass Dreizehn einlenken würde - was er tat.
„Und wie sähe es mit dem Gehalt aus?“ fragte er schließlich.
„100.000€.“ sagte ich knapp.
„Im Monat?“ fragte mein Gegenüber nach.
„Verarschst du mich?“ fragte ich ungläubig.
„Wer hat denn angefangen?“ gab er patzig zurück. „Ich kassiere normalerweise um die 10.000€ pro Auftrag, und ich habe mehr als zehn Aufträge pro Jahr.“
„Na schön, dann anders herum – wie viel willst du?“ fragte ich.
„500.000€.“ antwortete er.
„Du hast doch 'nen Schaden.“
„400.000€.“ senkte mein Gegenüber seine Forderung.
„200.000€. Das entspricht zwanzig Aufträgen, ich denke, damit bist du gut versorgt.“ erhöhte ich mein Angebot – um satte 100%, aber da mein Verhandlungsrahmen bis auf 300.000€ ging, war das immer noch vertretbar.
„300.000€“ kam mir Dreizehn einen weiteren Hunderterschritt entgegen.
„Einigen wir uns in der Mitte und sagen 250.000€.“ sagte ich und hielt die Hand hin.
„Die Mitte zwischen 100.000€ und 500.000€ ist in meinem Universum aber 300.000€.“ kam es zurück. „Aber gerne, einigen wir uns in der Mitte.“
„Wie wäre es mit 275.000€?“ fragte ich und sah bedeutungsvoll auf meine zum Handschlag bereite Hand.
„Ok.“ sagte er und schlug ein. „Dann bekomme ich den Vertrag morgen zugeschickt.“ stellte er fest und ich nickte. „Und jetzt lass' uns nicht weiter über die Arbeit reden – Essen ist fertig.“ sagte er und nickte in Richtung Küche, wo sich der Koch-Kellner-Hybrid, der auf den Namen 'Rocky' hörte, mit zwei schäbigen Tabletts auf den Weg zu uns gemacht hatte.
Man konnte über das Ambiente sagen was man wollte - die Burger waren perfekt
Quellen: Noma, Hummer, Restaurant, Burger
Geändert von Nashornborusse (06.04.2016 um 19:58 Uhr)
Black_Tiger (06.04.2016)
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Seit wann stellt der Cheftrainer auch die Nachwuchstrainer ein?
Dreizehn gefällt mir sehr gut, echt symphatisch
Der andere Lackaffe ist ein Sigurdur-Abklatsch, mag ich nicht
Und wieso hältst du Dreizehns Namen geheim aber meinen posaunst du rum ohne zu fragen LUKAS LUKAS LUKAS?
Und nur weil du nicht weißt was du schreibst musst du nicht nur Bilder von Essen posten
2. FPLVSC - SIEGER [IRLAND] || 3. FPLVSC - SIEGER [IRLAND]
4. FPL MANAGERLIGA SIEGER HEDEBY VIKINGS
FREE STEVE-O
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Die beiden neuen sind echt auf einem Level mit Sigurður, was das Selbstbewusstsein angeht. Ich bin schon gespannt, inwiefern sich diese Scoutaufträge auszahlen werden bzw. wie Du die einbauen wirstIch denke mit einem Co-Trainer, der auf Augenhöhe mit Sigurður ist, wird das taktische Zusammenarbeiten deutlich konstruktiver werden
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Wieder ein guter Teil und irgendwie ertappe ich mich wieder und erkenne in den neuen Mitarbeitern Leute aus dem forum, aber egal xD. Bin jetzt echt gespannt inwieweit du den Kader erneuern willst
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Sigurdur muss sich mit zwei Typen rumschlagen, die seine Taktiken fast auflaufen lassen. Gute Gegenspieler, die für dich arbeiten, gefällt mir 8) Das Gespräch mit Lars lief gut. Neuer Co-Trainer im Petto, den du mit einem guten Angebot zu dir holen konntest. Für Sigurdur natürlich der absolute Styleschock. VOm Toprestaurant in ein Burgerladen (den ich immer bevorzugen würde). Da hat Zehndrei,,äh Zreidehn guten Geschmack bewiesen. Bei dem Foto vom Restaurant, das für Sigurdur ja schon schrecklich war, musste ich an ein Restaurant hier in Münster denken...passte halt voll rein, weil die Burger auch derbe gut da sind. Aber ranzig ist der Laden sicher nicht![]()
Gesendet von meinem iPhone Galaxy 3410
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Ernsthaft? Na gut, dann will ich mal Feedback geben.........nein warte, ich muss in die Küche, der Hummer ist fertig!
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Um deine Story zu verfolgen muss man sich ja am Tag erstmal ein Zeitfenster von 'ner halben Stunde freischaufeln![]()
Aber es hat sich gelohnt - wie immer sehr gut geschrieben.![]()
Dreizehn klingt echt interessant. So ein bisschen nach einem militärischen Hintergrund. Geheimaufträge und so![]()
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Erhalten: 18 Vergeben: 1 |
Habe natürlich wieder einiges nachzuholen, hat auch lange gedauertAber waren echt wieder gute Teile, Ismaik ist also raus, das Gespräch zwischen Sigurdur (Sorry, weiß leider nicht wie man das ð eingibt) und der neuen Cheffin war überragend, mal sehen was nächste Saison mit dem kompetenten Personal geht
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Du immer mit deinen Videos... Nico NICO NICO
Joa, kann ja schlecht n Bild von fiktiven Personen nehmen
Der Scout wird am Rande definitiv vorkommenna ob Sigurður noch besser werden kann?
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Ähm... Wen denn? Is definitiv nich gewollt
Dazu wird der neue Teil schon etwas Aufschluss geben
Ja, wie gesagt ich finde starke Charaktere wichtig
Burgerladen is einfach immer geil![]()
Kopiert der einfach Nico... Kackvogel ey
Das mit dem NOMA... Öhm... Ich hatte das eig. schon bei Hobro geplant, aber musste dann umdispunieren wegen des neuen Fifas... Und naja, der Teil war schon geschrieben und daher...Den Fehler mit dem Namen hab ich korrigiert
Das mit dem Wetter... Ähhh... Ja gut das hab ich wohl einfach konsequent verkackt
Anðreas Pereira
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Sorry
Militärischer Hintergrund? MaaanPscht
Also, das ð ist eigentlich ganz einfach. Du musst nur - wait. Wait wait wait. Verarsch mich mal nich
@ALL: Neues Kapitel kommt gleich ondiesmal noch 'etwas' länger
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