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Was schon während des Interviews deutlich wurde, bestätigte der BVB nur wenige Stunden danach. „Wir sind froh darüber, mitteilen zu können, dass Marco Reus in der kommenden Saison definitiv für den BVB auflaufen wird. Der Spieler teilte uns heute mit, dass er am Projekt „Sofortiger Wiederaufstieg“ beteiligt sein und alles für das Team und die Fans geben will. Vielleicht ist dies auch ein Zeichen an einige andere Akteure, diesen schweren Gang in die zweite Liga anzutreten und für den Verein zu kämpfen“, so Sportdirektor Michael Zorc am späten Nachmittag.
Er ist vielleicht die tragischste aller tragischen Figuren beim BVB in der vergangenen Saison gewesen. Superstar Marco Reus verlängerte im Januar noch seinen Vertrag bei den Schwarzgelben und wollte damit ein klares Zeichen im Abstiegskampf setzen. Am Ende ging es für die Borussen dann trotzdem in Liga 2 – und für Marco Reus so natürlich in eine bedrohliche Lage.
Herr Reus, auch heute, zwei Wochen nach dem Abstieg, steht der Schock den meisten Menschen in dieser Stadt noch ins Gesicht geschrieben. Wie haben Sie die letzten 14 Tage verbracht?
Ich habe genau wie alle anderen erstmal mehrere Tage gebraucht, um diese surreale Situation irgendwie zu verkraften. Da flossen natürlich viele Tränen und man musste sich jeden Tag aufs Neue gegenseitig aufbauen. Letzte Woche war ich dann erstmal im Urlaub, um den Kopf etwas frei zu bekommen. Dies hat allerdings nur bedingt funktioniert. Ich bin nun drei Tage früher als gedacht wieder zurück in Dortmund.
Der Abstieg sorgte für kollektive Starre im Dortmunder Umfeld. Niemand hat so wirklich daran geglaubt, dass es den BVB treffen könne. War dies vielleicht genau das Problem?
Es wäre müßig, jetzt noch auf Fehlersuche zu gehen. Wir sind abgestiegen und das war’s. Vom Gefühl her, glaube ich schon, dass alle Spieler sich auch im Saisonfinale bewusst waren, um was es geht. Aber es ist einfach immer wieder soviel schief gelaufen.
Freiburg ist der lachende Gewinner gewesen und sicherte sich nun gegen den Karlsruher SC auch in der Relegation den Klassenerhalt. Ein Pünktchen mehr auf dem Konto, und sie hätten zumindest in der Relegation spielen dürfen. Wie bitter ist das?
Das tut natürlich weh. Aber man muss auch mit unglaublich viel Respekt nach Freiburg schauen. Was da in den letzten Wochen zusammen gewachsen ist, ist kaum in Worte zu fassen. Der letzte Funke Geilheit, der uns am Ende wahrscheinlich gefehlt hat. Aber wie schon gesagt: Für uns heißt es jetzt, dass wir nach vorne schauen müssen.
Sie haben ihren Vertrag am Jahresanfang verlängert. Wird es eine 2. Liga mit Superstar Marco Reus geben?
Ich habe diese Entscheidung zu Jahresbeginn getroffen, weil ich fest davon überzeugt war, dass wir den Klassenerhalt schaffen. Nun haben wir als Mannschaft versagt und müssen gemeinsam wieder irgendwie einen Weg raus aus der Krise finden.
Heißt das, sie bleiben beim BVB?
Nach aktuellem Stand: Ja! Ich bin mir auch nicht zu schade dafür, in der zweiten Liga zu spielen.
Mats Hummels und Ilkay Gündogan haben den Verein fluchtartig verlassen. Können sie das verstehen?
Wissen sie, als Fußballspieler gibt es nichts Härteres als Niederlagen. Und Abstiege tun unglaublich weh – diese Erfahrung hat vorher kaum jemand machen müssen aus unserem Kreis! Dass einige Spieler nun natürlich Angst haben, auf einmal nicht mehr im Fokus zu stehen, ist ganz normal. Das ist wie bei einer großen Firma, geht diese den Bach hinunter, werden viele Mitarbeiter sich einen anderen Arbeitgeber suchen.
Beim BVB droht nun der totale Zusammenfall der Mannschaft. Alles andere als der sofortige Wiederaufstieg wäre eine weitere Katastrophe. Sind einige Spieler vielleicht auch diesem Druck nicht gewachsen?
Das ist auch möglich. Viele von uns haben in den letzten Jahren immer in der Champions League gespielt und nach Titeln gestrebt. So ein Abstieg ist da natürlich eine Sache, die überhaupt nicht in die Vita passt. Jedem von uns ist klar, dass wir so schnell wie möglich wieder zurück in die Bundesliga müssen. Wir stehen jetzt unter Zugzwang…
Sandhausen und Münster statt Bayern und Schalke. Glauben sie, dass dies auch die Zuschauerzahlen drücken wird?
Ich glaube, wir haben die besten Fans Deutschlands. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir in der kommenden Spielzeit einige Rekorde brechen werden, was die Zuschauerzahlen angeht.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Reus!
Keine Ursache!
Im selben Atemzug musste Zorc jedoch auch wieder zwei Abgänge bekannt geben. Adrian Ramos wird die Dortmunder in Richtung Eintracht Frankfurt verlassen, Jakub Blaszczykowski wechselt in die Niederlande, zu Ajax Amsterdam.
Quelle 1
Geändert von SpeedyGonzales (18.02.2015 um 14:51 Uhr)
Black_Tiger (18.02.2015)
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