Texas
Nach „Ike“ größte Rettungsaktion in Geschichte von Texas



Nachdem der Hurrikan „Ike“ über den US-Bundesstaat Texas hinweggezogen ist, hat dort die größte Rettungsaktion in der Geschichte von Texas begonnen. US-Präsident George W. Bush erklärte Texas zum Katastrophengebiet.

In den Katastrophengebieten von Texas hat nach dem Durchzug von Hurrikan „Ike“ die größte Such- und Rettungsaktion in der Geschichte des US-Staats begonnen. Noch im Licht des Vollmonds machten sich Rettungsmannschaften in der Nacht zum Sonntag auf, um nach den schätzungsweise 140 000 Menschen zu suchen, die die Evakuierungsaufforderungen ignoriert und in ihren Häusern an der jetzt verwüsteten Küste ausgeharrt hatten. Tausende Bewohner waren zuvor in Notunterkünfte gebracht worden.

Der Wirbelsturm riss in Texas und Louisiana mindestens vier Menschen in den Tod. Zeitweise waren allein in Texas mehr als drei Millionen Menschen ohne Strom. Es wird wohl Wochen dauern, bis überall die Energieversorgung wiederherstellt ist. US-Präsident George W. Bush erklärte seinen Heimatstaat zum Katastrophengebiet. Er ließ sich das ganze Wochenende von Heimatschutzminister Michael Chertoff über die Lage informieren. Bush will sich am Dienstag ins Katastrophengebiet begeben.

Als Hurrikan hatte „Ike“ mit Windgeschwindigkeiten von gut 170 Kilometern in der Stunde am Samstag schwere Verwüstungen an der texanischen Küste angerichtet. Tausende Häuser standen unter Wasser und wurden beschädigt, Straßen wurden unterspült, einige Gebäude gerieten in Brand.

Besonders betroffen war die vor der Küste Houstons liegende Insel Galveston. Das Wasser stand hier am Sonntag immer noch so hoch, dass Sanitäter und mit Suchhunden ausgerüstete Rettungskräfte an vielen Stellen ihre Versuche aufgeben mussten, in die zerstörten Wohnviertel vorzudringen. Anhaltende heftige Regenfälle erschwerten die Bergungsarbeiten zusätzlich.


Sturmflut schwächer als erwartet


„Ike“ schwächte sich auf seinem Weg landeinwärts deutlich ab und wurde vom Hurrikan der Kategorie 2 zum Tropensturm herabgestuft. Er erreichte aber immer noch eine Windgeschwindigkeit von gut 90 Kilometern pro Stunde. In Louisiana überschwemmte er mit seinem Regen tausende Häuser. In der Nähe der Ortschaft St. Charles mussten mehr als 160 Menschen vor dem Hochwasser in Sicherheit gebracht werden.

In Texas wurden bis Samstagabend 940 Menschen gerettet, wie das Büro von Gouverneur Rick Perry mitteilte. In Houston konnte in einigen Gebieten die Stromversorgung wiederhergestellt werden. Dennoch verhängte die Stadtverwaltung am Sonntag für eine Woche ein nächtliches Ausgehverbot, das von 21.00 Uhr abends bis 06.00 Uhr morgens gilt.

Das Auge des Wirbelsturms zog direkt über Galveston hinweg, wo mächtige Wellen über die 5,20 Meter hohe Kaimauer brandeten und die Straßen hüfthoch unter Wasser setzten. Bäume und Masten knickten unter den heftigen Böen um. Die Sturmflut war nach Angaben des Wetterdienstes allerdings geringer als zunächst befürchtet. In Galveston stieg das Hochwasser auf 3,30 Meter über normal, vorhergesagt waren bis zu 7,50 Meter. Dies wäre ein Rekord für Texas gewesen.

In Houston, der viertgrößten Stadt der USA, zersplitterten in den Sturmböen etliche Scheiben von Hochhäusern, Glassplitter regneten auf die Straßen, durch die das Wasser strömte. Einige Häuser gerieten in Brand, ohne dass die Feuerwehr eingriff. Auch in Galveston brannten mindestens drei Häuser. Löschfahrzeuge konnten aber nicht hinfahren, da das Wasser stellenweise zwei Meter hoch stand.



Quelle:Focus.de