0




| Tops |
| Erhalten: 2.147 Vergeben: 0 |




| Tops |
| Erhalten: 4.613 Vergeben: 0 |
Plan für «Nacktscanner» empört Abgeordnete
Berlin/Brüssel (dpa) - Deutsche Politiker aus Opposition und Koalition lehnen den Einsatz von «Nacktscannern» an Flughäfen als Verletzung der Intimsphäre ab. Die EU-Kommission verteidigte ihren Vorstoß: Die Durchleuchtungsgeräte seien eine effektive, aber freiwillige Ergänzung der Kontrollen.
23. Oktober 2008 16:37 Uhr Das Europaparlament verlangte weitere Prüfungen. In Deutschland sollen erste Labortests Ende des Jahres kommen. Der SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz findet das Vorhaben «in jeder Beziehung fragwürdig und unverhältnismäßig», wie er dem Internetportal «Handelsblatt.com» am Donnerstag in Berlin sagte. Sein FDP-Kollege Max Stadler befand: «Was zu weit geht, geht zu weit.» Die Methode überschreite alle Schamgrenzen.
Der Grünen-Experte Wolfgang Wieland sprach von einem «elektronischen Zwangs-Strip» und einer «Massenerniedrigung der Passagiere». Grünen-Chefin Claudia Roth warf der Kommission krankhaften Kontrollwahn vor. Ulla Jelpke von der Linksfraktion sagte: «Ein Flughafen ist kein FKK-Strand, und Flugpassagiere sind keine Akteure einer Peepshow.»
Die FDP-Politikerin Gisela Piltz und ihr Grünen-Kollege Volker Beck argumentierten im Internetportal «fr-online.de», dass auf den Bildern der Geräte sogar Brustamputationen oder künstliche Darmausgänge sichtbar würden.
Die EU-Kommission versuchte, Bedenken zu zerstreuen. «Wir wollen ausschließen, dass ein Passagier dazu gezwungen wird, und wir wollen auch die Mitgliedstaaten nicht verpflichten, das einzusetzen», erläuterte ein Sprecher in Brüssel.
Die Geräte durchleuchten Passagiere bis auf die Haut. Auf einem dreidimensionalen Bild ist der Fluggast in Umrissen ohne Kleidung sichtbar. Alle am Körper befestigten Gegenstände - etwa versteckte Waffen - werden sichtbar. Die Scanner sind probeweise auf Flughäfen in Amsterdam, Zürich und London im Einsatz. Der Kommissionssprecher sicherte zu, Verkehrskommissar Antonio Tajani werde mit dem Europaparlament eng zusammenarbeiten, um alle Bedenken mit Blick auf Datenschutz, Privatsphäre und Gesundheit zu klären.
Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) sicherte die Wahrung der Intimsphäre zu. Der Kontrolleur am Bildschirm werde die Betroffenen nicht direkt sehen können. «Damit wird ausgeschlossen, dass das Bild der Person direkt zugeordnet werden kann», erklärte Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. Laut Bundespolizei sollen in Deutschland zunächst im Labor Gesundheits- und Sicherheitsaspekte sowie mit Hilfe externer Experten rechtliche Fragen geklärt werden. «Erst wenn klar ist, ob dieser Scanner unseren Anforderungen entspricht, wird über einen Praxistest entschieden», sagte Sprecher Jörg Kunzendorf der Deutschen Presse-Agentur.
Das Europaparlament in Straßburg forderte die EU-Kommission in einer Entschließung auf, in drei Monaten mögliche Auswirkungen auf Persönlichkeitsrechte und Gesundheit zu prüfen. Ein Antrag der Liberalen zum Verzicht auf das Projekt fand keine Mehrheit. Besorgt sind die Abgeordneten in erster Linie darüber, dass die Kommission das Vorhaben «durch die Hintertür» ohne Diskussion einführen könnte. Dieses «äußerst heikle Thema» erfordere eine «umfassende und offene Diskussion mit Fluggästen auf EU- und einzelstaatlicher Ebene».
Quelle: dpa-info.com GmbH
Und so manche Zollangestellte am Flughafen haben sich so drauf gefreut![]()




| Tops |
| Erhalten: 2.147 Vergeben: 0 |
Lesezeichen