Während der Länderspielpause gaben Fernando (Torres) und ich eine Pressekonferenz. Er wurde leider trotz guter Leistungen nicht nominiert. Ich kannte dieses Gefühl nicht, ich war immer dabei. Sie verglichen uns, eine schwierige Situation für uns beide.


Guten Abend Herr Torres, Herr Inzaghi. Vielen Dank für Ihre Zeit. Wie sehr zufrieden sind Sie mit dem Saisonstart, Herr Torres?

Torres: Die Spiele gegen Wien waren schon sehr ordentlich. Wir hatte ein paar neue Spieler dabei, die sich gut eingefunden haben und gegen Parma konnten wir auch siegen.

Wie sehr sind Sie mit der Integration ihrer neuen Spieler zufrieden, Herr Inzaghi?

Ich: Carlos, Luis, Andrea und Rasmus sind hoher Qualität. Sie helfen oder werden uns noch weiterhelfen. Rasmus ist derzeit von der Doppelsechs nicht mehr wegzudenken. Auf solch eine Spielintelligenz und solch eine Übersicht kann kein Team verzichten. Auch Carlos hat sich sehr gut eingefunden.

Definieren Sie bitte ihre Ziele für die aktuelle Saison.

Wir wollen wieder mindestens unter die Top-3, uns also für die Champions League qualifizieren. In der Champions League wollen wir so weit kommen, wie möglich und wir müssen uns vor keiner Mannschaft verstecken.

Fernando, wie gehen Sie damit um, trotz ansprechender Leistungen nicht mehr von Vicente del Bosque nominiert zu werden?

Torres: Natürlich will jeder Spanier in der Seleccion spielen, nur wenn der Trainer es für besser hält, andere Spieler mitzunehmen muss ich das akzeptieren. Hauptsache Spanien ist erfolgreich. Ich hatte eine schöne Zeit in der Nationalmannschaft und hoffe dementsprechend, an diese anknüpfen zu können.

Nach Ihren extrem wichtigen Toren im Kampf um die Champions League verglich man Sie mit ihrem Trainer, Pippo Inzaghi. Was sagen Sie dazu?

Ich versuche nur mein bestes für Verein und Nationalmannschaft zu bringen und es ist natürlich eine Ehre mit einem solch großem Spieler und einem noch größeren Trainer verglichen zu werden. Von der Spielart unterscheiden wir uns aber doch ein starkes Stück. Ich denke ich bin ein Stück schneller als er es war (lacht).

Eine letzte Frage: Können Sie es sich vorstellen über die Leihe hinaus in Mailand zu bleiben?

Man muss sehen, was die Saison bringt. Mein Vertrag bei Chelsea läuft nach dieser Saison genauso wie die Leihe aus. Sollte Milan also interessiert an einer Weiterbeschäftigung sein, kann man sich zu einem guten Zeitpunkt zusammensetzen.

Vielen Dank.





AC Milan: Lopez - de Sciglio, Zambrano, Alex, Abate - Elm, Poli - El Shaarawy, Honda, Bonaventura - Torres

Am zweiten Spieltag mussten wir also nach Sardinien zu Cagliari. Für mich als Spieler waren die Partien in Cagliari immer ziemlich schwer. Das Wetter ist noch ein Stück wärmer als bei uns oben im Norden und Cagliari hat es uns von der Spielanlage auch nie wirklich einfach gemacht.

Anders war es an diesem Tag. Zwar schoss Ibarbo das erste Tor für Cagliari, aber durch einen richtig starken Tag konnten wir bereits vor der Halbzeit drehen. Ein tolles Solo und ein souveräner Elfmeter durch Stephan (El Shaarawy)und Fernando brachten das 2:1. Nach der Halbzeit konnte Honda erhöhen. In der 90. Minute erzielte Rasmus Elm noch sein erstes Tor für uns. Ein indirekter Freistoß wurde kurz vor dem Tor noch tödlich abgefälscht und Elm erzielte aus 35 Metern den Treffer des Tages.

Cagliari - AC Milan 1:4 (Ibarbo 12' | El Shaarawy 33', Torres 45', Honda 61', Elm 90')





AC Milan: Lopez - Sciglio, Zambrano, Alex, Abate - Elm, Poli - El Shaarawy, Zaza, Bonaventura - Torres

Eine magische Nacht. Mein erstes Champions League Spiel als Trainer - in Entschede bei Twente. Ich brachte Zaza als 10er um mehr Torgefahr zu generieren, da Twente ein Bollwerk sondergleichen war und bisher noch kein Gegentor kassierte. Dies spürten wir auch. Wir kamen nicht durch.

In der 66. traf dann auch noch Luc Castaignos für Twente und die Mauer wurde härter. Aus dem Mittelfeld kam keine Kreativität, da sie Poli sehr gut aus dem Spiel nahmen. Auch Keisuke (Honda) konnte vorne nichts mehr anrichten.

Twente - AC Milan 1:0 (Castaignos 66')



AC Milan: Lopez - de Sciglio, Zambrano, Rami, Abate - Elm, Poli - El Shaarawy, Honda, Bonaventura - Torres

Lazio ist eine Mannschaft zum Zähne ausbeißen. Mal wieder kassierten wir ein Gegentor und das sehr früh. Lazios Neuzugang Pektemek traf nämlich schon in der 7. Minute. Anschließend gleiches Mauern von Lazio wie von Twente. Für einen Moment dachte ich sogar unser System sei überholt. Solche Zweifel tun weh, denn unsere vermeintliche Offensivstärke wurde von jetzt auf gleich ausgehebelt.

Denkste! Irgendwann fällt jede Mauer und Lazios Mauer erinnerte an die, die in Berlin stand. Aus dem Nichts erzielte Fernando per Volley das 1:1. Kurz darauf konnte Honda seine Serie fortsetzen und in jedem Ligaspiel treffen - und das per Kopf! Sein vierter Treffer und der letzte in diesem Spiel.

AC Milan - Lazio 2:1 (Torres 70', Honda 78' | Pektemek 7')




Es stand ein Auswärtsspiel gegen Chievo an. Normalerweise ein Pflichtsieg, vor allem wenn man solch ambitionierte Ziele wir hat. Angefangen hat es aber klassisch. Meggiorini erzielte den Führungstreffer für die Gastgeber und erst ab dann fingen wir an Fußball zu spielen. Irgendwie war es ein Fluch, aber erst dann konnten wir unsere Leistung abrufen. Wenn mir jemand versichern würde, das wir jedes Spiel drehen, würde ich sofort unterschreiben.

Bonaventura traf per Abstauber noch kurz vor der Halbzeit. Was dann folgte war Geschichte: Der Franzose mit ghanaischen Wurzeln, M'Baye Niang, erwischte einen Sahnetag. Einen solch talentierten Spieler wird es nicht mehr oft geben. Innerhalb von 14 Minuten erzielte der Goldjunge drei Tore! Und nicht per Abstauber oder per Kopfball, nein er hat die Situationen selbst herausgespielt. Anscheinend kam er gut damit klar, wenn ich ihn in den Sturmspitze stelle.

Chievo - AC Milan 1:4 (Meggiorini 7' | Bonaventura 45', Niang 55', 58', 69')

Nach vier Spieltag belegten wir also souverän Platz 1 mit 12 Punkten. Auf den Fersen waren uns Inter, Udinese, Juve und Torino mit jeweils 10 Punkten.