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Von Schwalben, Turnvereinen und Gauligen
Mitte 1912 fusionierten der Freiburger SV 04 und der FC Union, der zuvor auch als FC Schwalbe und FC Mars bekannt war, zum SC Freiburg. Im Dezember 1919 schloss sich der SC Freiburg dem FT 1844 Freiburg an, der noch heute existiert und unter anderem für seine Rollschuh- und Turnabteilung bekannt ist. Allerdings hielt der Zusammenschluss lediglich fünf Jahre, bis ein Streit zwischen Sport- und Turnverbänden ausbroch und sich der Verbund wieder löste. Zwar wurden die Vereine durch eine Reformierung des Sports wieder vereint, aber 1952 spaltete sich der SC Freiburg erneut ab und bildete den heute bekannten Verein. Während dieser Zeit erreichte der SC Freiburg durch mehrere Meisterschaften in der Bezirksklasse Oberbaden viermal die Aufstiegsrunde, verpasste aber immer den Aufstieg in die Gauliga.
SC Freiburg vs. Freiburger FC - Ein Kräftemessen auf einer Ebene
Nachdem man nach dem Krieg fünf Jahre in Folge in der Zonenliga Süd vertreten waren, spielte man ab 1950 in der drittklassigen Amateurliga Südbaden. Zwar bat sich auch hier die Möglichkeit aufzusteigen, doch man scheiterte wiederum an der Aufstiegsrunde. Zum, vor allem finanziellen Aufstieg, verholf der vom Bodensee stammende Achim Stocker. Der damalige Leiter der Freiburger Oberfinanzdirektion bot zunächst dem Freiburger FC finanzielle Unterstützung an, allerdings schlug dieser das Angebot Stocker's aus und Stocker schloss sich dem SC Freiburg an. Anschließend war dieser bis zu seinem Tod im November 2009 beim SC Freiburg als Präsident tätig. Er war besonders dafür bekannt, dass er vermutlich kaum ein Spiel seines Vereins im Stadion selbst verfolgt hat. Der ehemalige Fußballer bevorzugte es, die Spiele im Teletext zu verfolgen um seinen Kreislauf zu schonen. Das Engagement von Stocker beim SC Freiburg, bedeutete gleichzeitig auch der langsame Untergang des Stadtrivalen und ehemaligen deutschen Meisters. Nachdem man ab 1974 drei Jahre lang gemeinsam in der Amateurklasse spielte, traf man sich ab 1978 in der 2. Bundesliga wieder. Durch den Abstieg des FFC 1982 behauptete sich der SC Freiburg als Verein in Freiburg und das Kräftemessen fand ein Ende.
Die Ära Finke
Ab 1991 trainierte Volker Finke den Verein, der von Achim Stocker von Havelse ins Breisgau gelotst wurde. Nachdem man 1992 den Aufstieg nur knapp verpasste, konnte man 1993 erstmals den Aufstieg in die erste Bundesliga feiern. In der 1. Bundesliga machte man sich die Jungs um Cardoso, Todt und Schmadtke schnell als Breisgau-Brasilianer einen Namen. Auf einen knappen Klassenerhalt, folgte in der anschließenden Saison die große Überraschung und seitdem beste Saison des Klubs aus Südbaden. Neben einem 5:1 Sieg gegen Trapattoni's Bayern konnte man noch 19 weitere Mal dreifach punkten und plazierte sich hinter Dortmund und Bremen. Der dritte Platz bedeutete gleichzeitig die Teilnahme am UEFA-Pokal, doch man scheiterte schon in der ersten Runde an Slavia Prag. Nach einem Abstieg und dem anschließenden Wiederaufstieg erreichte man 2001 erneut den UEFA Pokal. Wo man zwar dieses mal Matador Puchov und den FC St. Gallen ausschalten konnte, doch in der 3. Runde am späteren Sieger Feyernoord Rotterdam scheiterte. Auf das unglückliche Ausscheiden folgte nur ein halbes Jahr später der zweite Abstieg unter Finke. Zwar konnte man wieder direkt aufsteigen, doch 2005 folgte die vermutlich kläglichste Bundesliga-Saison des SC Freiburg. Mit nur 18 Punkten musste man, mit einer der schlechtesten Punktebilanzen in der ersten Liga, den Gang in Liga 2 angehen. Nach einer miserablen Hinrude und einer 4:0 Niederlage im badischen Derby einigte sich die Vereinsführung um Fritz Keller auf einen Trainerwechsel zum Saisonende. Es folgte eine gigantische Rückrunde mit 11 Siegen in der man am Ende nur durch eine schlechtere Tordifferenz den Aufstieg verpasste. Zwar wurde anschließend die Initiative "Wir sind Finke" gegründet, doch diese scheiterte und Finke verließ nach 16 Jahren seinen Strandkorb im Dreisamstadion. Mit ihm verließen neben Andreas Bornemann auch mehrere Stammspieler wie Coulibaly, Iashvilli und Antar den Verein. Darunter auch der wieder heimgekehrte Sascha Riether.
Dutt, Sorg, Streich und die Geschichte dreier unterschiedlicher Trainer
Mit Robin Dutt kam ein gebürtiger Kölner um das Erbe von Finke anzutreten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, verzeichnete man im 2. Jahr mit Robin Dutt den Aufstieg und die 2. Liga-Meisterschaft. Unter Dutt konnte man sich zweimal den Klassenerhalt sichern, bis der gebürtig Kölner im Anschluss an die Saison 2010/2011 als Nachfolger von Jupp Heynckes nach Leverkusen ging. Neuer Cheftrainer wurde, zur Überraschung vieler, der noch junge Marcus Sorg. Allerdings konnte der ehemalige Nachwuchscoach nicht überzeugen und musste wie fünf weitere Spieler, darunter auch Kapitän Heiko Butscher, im Winter 2011 weichen. Auf ihn folgte der mehrmalige U19 Meistertrainer Christian Streich, der nach einer fantastischen Rückrunde den SC Freiburg vom sicheren Absteiger zum Drinbleiberle formte. Auch in der zweiten Saison konnte Streich an seine Leistungen anknüpfen und als Überraschungsverein das dritte mal in die Euro League teilnehmen. Zudem erreichte man das Pokal-Halbfinale. Am letzten Spieltag hätte man sich sogar die Teilnahme an der Königsklasse sicher können, doch man verlor vor feierndem Publikum gegen Schalke 04. Der Erfolg hatte allerdings auch seine Schattenseiten, denn Spieler wie Kruse und Caligiuri konnten den Verein aufgrund von Ausstiegsklauseln den Verein für wenig Geld verlassen. Zwar konnte man auch vielversprechende Spieler wie Admir Mehmedi und Vladimir Darida verpflichten, doch der Aderlass war sowohl in der Europa League als auch in der Bundesliga zu spüren. Das Abenteuer Europa war zwar schon nach der Gruppenphase beendet, doch in der Bundesliga konnte man sich durch mehrere Siege in der Rückrunde erneut den Klassenerhalt sichern. Nun geht man in das sechste Jahr in der höchsten deutschen Spielklasse.
Geändert von Jaimes (13.09.2014 um 21:05 Uhr)
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