August 2013 - Aller Anfang ist schwer

Der Saisonstart war nun endlich da! Die Mannschaft und ich waren heiß wie Frittenfett, oder wie man hier bei uns sagt: Heiß wie Anticuchofett Doch bevor es in der heimischen Liga um die ersten Punkte geht, fahren wir ins über 2000 Kilometer entfernte Asúncion. In der paraguayischen Hauptstadt treffen wir in der ersten Runde der Copa Sudamericana auf den Club Libertad.

1.Runde Copa Sudamericana Hinspiel

Der Gegner: Der Club Libertad kommt aus der Hauptstadt Paraguays namens Asúncion. 15 Mal waren die “Gumarelo” Meister, erreichten 2006 sogar das Halbfinale der Copa Libertadores. Hinter den Stadtrivalen Olimpia und Cerro Porteno sind die, normalerweise, die dritte Kraft in Paraguay. Deswegen ist der momentan letzte Platz in der Liga mehr als überraschend.



Ein Auftakt den wir so mitnehmen. In Asúncion ist es nie leicht zuspielen, das haben schon andere Größen in Südamerika zu spüren bekommen. Wir gehen in Rückstand, zeigen Moral und Rivera trifft noch zum verdienten Ausgleich. Alles in allem war das aber ein maues Spiel von beiden Seiten, gefüllt mit vielen Nicklichkeiten, vor allem von meinem Team. 19 Fouls unserer Seite sprechen eine klare Sprache. Wir haben für das Rückspiel zuhause nun die bessere Ausgangslage.

1. Spieltag Liga Profesional



Heimspiel beim Ligaauftakt gegen den FC Blooming, wir sind Favorit bekommen aber kaum ein Bein auf dem Platz. Blooming spielt uns an die Wand, geht folgerichtig verdient in Führung und hat im gesamten Spiel Fünf 100%ige Torchancen, verwandelt aber nur eine. Nach der Pause kommt Pablo Escobar rein für den schwachen Reinoso rein und trifft mit der ersten Ballberührung zum Ausgleich. Ein glücklicher Punkt, und das vor heimischen Publikum.

1. Runde Copa Sudamericana Rückspiel



Fast ausverkauftes Haus mit über 43000 Zuschauern – Was eine Kulisse! Schwarz-Gelbe Rauchschwaden steigen empor, Vamos Los Tigres! Libertad mauert, am Ende haben sie über 60% Ballbesitz, den sie meistens in der eigenen Hälfte verwalten. Als die Paraguayos den 0:1 Führungstreffer machen, brennt das Stadion und die Mannschaft spürt es. Wieder ist es Rivera, der uns jubeln lässt. Nach 90 Minuten ist der Aggregat identisch: 1:1, typisch Südamerika geht es nun direkt ins Elfmeterschießen. Chumacero, Rivera, Ramírez und Lima versenken für uns eiskalt. Ausgerechnet der Torschütze von Libertad Recalde verschießt seinen Elfmeter und Oldie Escobar hat die Entscheidung auf dem Fuß – Und trifft! Eine Runde weiter!



Hier die erste Runde der Copa Sudamericana. Nicht wundern, die Argentinier und Brasilianer stoßen erst in Runde 2 zu den anderen Klubs hinzu. Überraschungen gab es jetzt keine großen, vielleicht nur das Weiterkommen von Real Potosí gegen Cobreloa und der 6:0 Heimsieg von der Católica in der Höhe gegen Penarol. Wir treffen in der nächsten Runde auf die eher Unbekannteren Ecuadorianer von Independiente del Valle.

2. Spieltag



Wir fuhren zum Meister von 2008 und spielten diesen an die Wand, doch dennoch gingen wir wieder Mal in Rückstand. Diesmal konnten wir aber vor der Pause noch ausgleichen durch den Uru Choca, der nach einem feinen Dribbling die Gegner schwindelig spielte. Durch unsere “kolumbianische Lebensversicherung” Rivera gelang uns mit dem 2:1 der erste Sieg unter meiner Fuchtel.



Wirklich aussagekräftig ist die Tabelle nach zwei Spieltagen natürlich noch nicht, dennoch hier ein kleiner Überblick für euch. Alles ziemlich ausgeglichen, so wie es auch prophezeit wurde. Die Hauptsache ist aber, das wir am Ende vor allen anderen Teams rangieren und vor allem vor Bolívar!

2. Runde Copa Sudamericana Hinspiel



Der Gegner: CSD Independiente del Valle aus Sangolquí, Ecuador. Ein Verein, der bisher nur durch die Zweitligameisterschaft 2008 aufgefallen ist. Die Schwarz-Blauen konnten sich durch eine Vizemeisterschaft für diesen Wettbewerb qualifizieren, und schalteten in Runde 1 Juan Aurich aus dem Peru aus. Star der Truppe ist der aus Uruguay ausgeliehene Mario Rizzoto.

Wieder über 43000 Menschen im Stadion, gute Stimmung und diesmal sogar eine Führung durch den Gaúcho Ramírez. Getreu nach dem Motto “Ihr habt noch nie etwas erreicht in Südamerika” sangen die Fans wild gegen die Ecuadorianer, bis zum Ausgleich durch den Jungspund André Ona. Am Ende rannten wir auf das Tor von Independiente zu, doch sie blieben standhaft, mit dem 1:1 können wir nicht zufrieden sein. Wenigstens André Ona wird den Tag nicht vergessen, denn just nach seinem Spiel des Lebens wechselte er zu Ecuadors #1 LDU Quito.

Die letzten Transfers

OUT:

Ernesto Cristaldo (29, PAR) - Cristaldo war in der Transferphase heiß begehrt und bei 70k konnte ich nicht widerstehen. Der 29 Jährige Mann aus Paraguay schließt sich Ligakonkurrent Jorge Wilstermann an, und hinterlässt eine große Lücke auf der linken Außenbahn. Mit der Ablösesumme von 70k war Cristaldo der teuerste Transfer der Transferphase in dieser Saison. Ein gutes Geschäft würde ich sagen!

Gabriel Ríos (27, BOL) - Ríos musste weichen um weiter Kosten einzusparen. Da wir auf der Position des Stürmers überaus gut besetzt sind, war der Abgang schon klar. Der 27 Jährige schließt sich den bolivianischen Zweitligisten García Agreda an.

Gustavo Fernández (27, BOL) - Unser dritter Keeper verlässt uns in Richtung Real Mamore in Liga Zwei. Er war, wie gesagt, nur Torwart Nummer drei und war auch nicht talentiert genug um bei The Strongest jemals die Nummer Eins zu werden. Da wir einen neuen Keeper geholt haben (dazu gleich mehr), war der Abgang klar.

IN:

Mathías Choca (20, URU) - Als Cristaldo Ersatz kam Choca aus der 2. Liga Uruguays, genauer gesagt von den Rampla Juniors. Choca könnte in der Liga einmal einer der besten linken Mittelfeldspieler werden, vorausgesetzt er bleibt uns so lange erhalten. Kam für lau, bekommt nur 150 Euro Gehalt pro Woche, alles richtig gemacht mit dem Cristaldo-Deal. Er wird nun ins kalte Wasser geschmissen, ich hoffe er kann darin schwimmen. Etwas riskant natürlich!

Jorge Moreno (19, BOL) - Moreno kam aus Guarabi und ist Stürmer. Er soll vorerst die U-20 Mannschaft verstärken, könnte immerhin ein solider Backup in der Zukunft werden. Für mehr reicht sein Talent nicht aus. Kam ebenfalls ablösefrei, ansonsten wäre diese Verpflichtung Humbuck gewesen.

Alternir (20, BRA) - Im äußersten Westen Brasiliens liegt der Bundesstaat Rondônia, der nicht gerade für Fußball steht. Dort kommt der junge Torwart Alternir her, der in der Jugend vom großen FC Santos gelernt hat. Nach zwei relativ ereignislosen Jahren beim unterklassigen SC Atibaia verschlägt es den talentierten Keeper nun zu uns. Er hat großes Talent, könnte schon in der nächsten Spielzeit unsere neue Nummer 1 werden, so fern er weiter an sich arbeitet.