Transfers bei Bayer 04 (Winter 2016)



Der Winter wurde von Bayer Leverkusen vor allem dafür genutzt, den Kader zu verkleinern, weil interne Differenzen aufgrund des immensen Konkurrenzkampfes vermutlich Einfluss auf die Leistung an den Wochenenden haben. Deshalb wollte man Talente ausleihen, die aktuell nur Platz auf der Bank finden. Unruheherde wie Beilmann oder Hegeler wollte man ebenfalls bei einem anderen Club unterbringen, doch das hat zumindest im Fall von Jens Hegeler nicht geklappt.


Hegeler bleibt – Talente suchen Spielpraxis
Ein Transfer von Jens Hegeler kam aufgrund mangelnder Interessenten nicht zustande. Dafür wurden mit Kohr (Chemnitz), Lindner (Hertha) und Beilmann (Münster) gleich drei Ergänzungsspieler verliehen. Malcolm Cacutalua, dessen Wechsel schon für vergangenen Sommer prophezeit wurde, verließ Bayer Leverkusen hingegen endgültig in Richtung Oberhausen.

Glückloser Thiele wird ebenfalls verliehen
Etwas überraschend war die Ausleihe von Timmy Thiele zu Atlético Madrid. Der 24 jährige Stürmer erzielte in der Hinrunde bislang keinen einzigen Bundesligatreffer, sodass der SVB es für das Beste hielt, ihn in ein anderes Umfeld zu schicken. Eventuell platzt bei Thiele der Knoten in Madrid, sodass er ab Sommer 2016 Sami Hyypiä und dem Club enorm weiterhelfen kann.

Zwei Neuzugänge – Wunschtransfer perfekt
Lang lang ist’s her, als Leverkusen das erste Mal wegen den Diensten von Matthias Ginter beim SC Freiburg angefragt hatte. Im Sommer stand man kurz vor einer Einigung, doch die Forderungen der Breisgauer in Höhe von 12 Millionen Euro waren einfach nicht zu stämmen. Umso verwunderlicher, dass man sich nun auf eine Summe von rund 7 Millionen Euro einigen konnte. „Im Vergleich zum Sommer ein wahres Schnäppchen“, sagte Geschäftsführer Michael Schade mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Ginter, der ab sofort die Nummer 5 tragen wird, soll die Unsicherheiten in der Defensive endgültig aus der Welt schaffen und Leverkusen damit den Einzug in die Champions-League sichern.


Der andere Transfer war eher notgedrungen, da nach dem erzwungenen Abgang von Ersatzkeeper Patrick Beilmann keine Alternative zu Leno mehr im Kader war. Zuerst wollte man das Talent Lobantsev vom FC Bayern ausleihen, doch die Chef-Etage der Münchener blieb stur. Stattdessen verpflichtete der SVB dann Loris Karius auf Leihbasis. Der 22 jährige Karius sah nach dem Wechsel von Baumann zum FSV Mainz 05 wohl keine Chance mehr, dort erfolgreich zu werden, und hofft nun, von der unumstrittenen Nummer Eins Bernd Leno einiges zu lernen und dann den nächsten Entwicklungssprung zu machen.


Transfers in der Bundesliga

Dortmund & Bayern & Schalke
Bei den Spitzenmannschaften tat sich bis auf den FC Schalke 04 einiges. Der aktuelle Tabellenführer Borussia Dortmund musste seinen Spitzenstürmer Pierre-Michelle Lasogga zu den Königlichen aus Madrid ziehen lassen. Die dadurch generierten 19.500.000 € wurden in Alves Macedo vom FC Parma (MS , 2.200.000 €) und Max Kruse von Borussia Mönchengladbach reinvestiert (14.000.000 €).
Bayern lies hingegen gleich zwei seiner Topstürmer gehen. Alexandre Pato schloss sich für 28.000.000 € Juventus Turin an. Arsene Wenger und Arsenal London mussten lediglich 20.000.000 € für Karim Benzema auf den Tisch legen. Überraschenderweise versäumte es der Rekordmeister, für Ersatz zu sorgen.
Beim FC Schalke 04 gab es hingegen keine Transferaktivitäten.


Wolfsburg & Freiburg & Hoffenheim
Die Wolfsburger spielen die beste Saison seit langem, sodass man gut daran tat, den Kader beisammenzuhalten. Dies gelang auch perfekt. Zudem wurde mit Tim Krul für 3.600.000 € ein weiterer Torhüter verpflichtet.
Der Aufsteiger SC Freiburg durfte sogar auf einem internationalen Startplatz überwintern, doch die überragenden Leistungen blieben nicht unbemerkt. Man musste zwei absolute Leistungsträger abgeben. Matthias Ginter wechselt für 7.000.000 € zu Bayer Leverkusen und die Nummer Eins Oliver Baumann wechselt für rund 6.000.000 € zum 1. FSV Mainz 05. Statt sich auf den Positionen mit dem Geld zu verstärken, verpflichtete man den hoffnungsvollen Stürmer Vinícius Araujo für 8.500.000 € von Cruzeiro.
Bei 1899 Hoffenheim steht Trainer Markus Gisdol hingegen exakt der gleiche Kader wie zu Saisonbeginn zur Verfügung.

Augsburg & Gladbach & Stuttgart & Mainz
Der FC Augsburg hatte keinen Abgang zu vermelden. Stattdessen wird Stürmer Athanasiadis (5.500.000 €) für den FCA auf Torejagd gehen.
Aufgrund des Negativtrends der Gladbacher Borussia konnte man Topstürmer Max Kruse nicht mehr halten, sodass er sich dem BVB anschloss. Aber mit 14.000.000 € Ablöse haben die Gladbacher keinen schlechten Deal gemacht.
Der VfB Stuttgart musste ebenfalls Leistungsträger ziehen lassen. Die Stuttgarter Stütze Sven Ulreich wechselt für schlappe 2.600.000 € zu einer Topadresse im europäischen Fussball und schließt sich dem FC Liverpool an. Stürmer brachte dem Club hingegen 6.500.000 € ein und kickt nun in Italien für den FC Torino.
Der 1.FSV Mainz 05 verstärkte sich nur auf der Torwartposition. Für knapp sechs Millionen wechselt Oliver Baumann vom Aufsteiger aus Freiburg zum liebevoll genannten „Karnevalsverein“. Ohne Perspektive verlieh man zudem Loris Karius an Bayer Leverkusen, die auf der Suche nach einem Ersatztorhüter waren.

Frankfurt & Hertha & Hannover & Nürnberg
Während die Frankfurter Eintracht im Transferfenster nicht aktiv wurde, hat die enttäuschende Hertha aus Berlin nur einen Neuzugang zu verzeichnen: Der 16 jährige Dirk Lindner wechselt für ein halbes Jahr auf Leihbasis von Bayer 04 in die Hauptstadt.
Hannover 96 konnte Stürmer Artur Sobiech nicht länger halten und lies ihn in Richtung Villarreal ziehen. Dafür hat man nun rund sieben Millionen Euro mehr auf dem Konto.
Der 1 FC Nürnberg verstärkte sich hingegen der meisten Bundesligisten, ohne einen Leistungsträger ziehen lassen zu müssen. Für 3.900.000 € wechselt Marcelo Lomba in den Süden Deutschlands und soll nun die neue Nummer Eins zwischen den Pfosten werden.


Hamburg & Bremen & Bochum
Während die Hamburger noch das rettende Ufer erkennen können, sieht es für den SV Werder Bremen und den VfL Bochum schon sehr sehr düster aus. Ebenso wohl auch auf finanzieller Ebene, denn der HSV hatte keinen Neuzugang, sondern mit Jonathan Tah nur einen Abgang zu vermelden. Der talentierte Innenverteidiger wechselt zum FC Barcelona und macht damit einen riesigen Karriereschritt.
Werder Bremen konnte dafür seinen Kader beisammen halten, auch wenn keine Neuverpflichtungen wegen des Budgets möglich waren.
Der VfL Bochum kann eigentlich schon sicher für die zweite Liga planen, was man auch tat. Gleich vier Neuzugänge konnte der VfL festmachen, die den Kader verbreitern und ergänzen sollen. Dabei sind Lancina, Gosso und Vanek im Mittelfeld beheimatet, während der Schwede Andersson im Sturm für Konkurrenzkampf sorgen soll. Die vier Spieler kosteten den Aufsteiger insgesamt rund 2.500.000 €.