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Azzurri statt Blues: Mourinho gegen Ranieri
Die beiden ehemaligen Chelsea-Trainer Jose Mourinho und Claudio Ranieri treffen sich heute Abend zum traditionsreichsten Match des italienischen Fußballs: dem Derby d'Italia zwischen Inter und Juventus. Passend zum Spiel hassen sich auch die Coaches. sportal.de blickt voraus auf das Topspiel.
Inter gegen Juventus ist ohnehin das größte Spiel, das der Calcio zu bieten hat. Die beiden erfolgreichsten Clubs Italiens und - bis zu Juves Zwangsabstieg 2006 - einzigen, die nie aus der Serie A abgestiegen waren, treffen in diesem Spiel aufeinander. Dass Inter als einziger Großclub im Calciopoli-Skandal vor wenigen Jahren ungeschoren davonkam und sogar per Dekret die sportlich von Juve gewonnenen Titel zuerkannt bekam, hat die Feindschaft zwischen den Tifosi beider Clubs weiter verschärft, ebenso wie die Tatsache, dass Inter sofort Zlatan Ibrahimovic und Patrick Vieira von den Bianconeri nach Mailand lotste.
Und jetzt sind auch noch die Trainer Intimfeinde. Jose Mourinho löste Claudio Ranieri 2004 als Manager von Chelsea ab. Der Italiener war entlassen worden, nachdem seine Mannschaft im Halbfinale der Champions League an Monaco gescheitert war. Mourinho, der mit Porto kurz darauf die Monegassen besiegte und so den CL-Titel nach Portugal holte, wurde von Chelsea-Boss Roman Abramovich zum Nachfolger ernannt - und holte mit den Blues zwei Meistertitel in Folge, die ersten für den Club seit 50 Jahren.
Meister gegen alten Mann?
Ranieri äußerte sich verbittert darüber, dass der Portugiese mit "seiner Mannschaft" die Titel geholt habe, die eigentlich ihm, Ranieri, gebührt hätten. Mourinho, niemand, der eine Chance auslässt, Rivalen öffentlich zu verunglimpfen, zahlte mit gleicher Münze zurück und verspottete das Alter seines Kollegen. Vor dem Match im San Siro - dem ersten Aufeinandertreffen der beiden - gab er sich aber zumindest professionell: "Ich spiele zu Hause und muss daher gastfreundlich zu meinen Kollegen sein. Ich werde tun, was ich immer mache und seine Hand im Tunnel zum Spielfeld schütteln".
Gewinnt Juve, zieht die Alte Dame nach Punkten gleich mit Inter. Dafür spricht, dass die Bianconeri in bestechender Form sind und zuletzt sieben Pflichtspielsiege in Folge feiern konnten, darunter zwei gegen Real Madrid in der Champions League. Auch hat Inter-Star Zlatan Ibrahimovic noch nie gegen seinen Ex-Club getroffen, während Alessandro del Piero seinen dritten Frühling erlebt und gemeinsam mit dem starken Amauri ein sehr gutes Sturmduo bildet.
Bislang war das Stadio Giuseppe Meazza, in dem das Gipfeltreffen steigt, immer das einzige italienische Stadion, das in jeder Hinsicht internationalen Ansprüchen genügen kann. In Zukunft soll das anders werden, wenn Juve am Ort des ungeliebten Stadio delle Alpi ein neues, reines Fußballstadion auf eigene Kosten baut, als erster Serie-A-Club überhaupt.
Wie wichtig es ist, auch von den infrastrukturellen Voraussetzungen her endlich wieder den Anschluss an die Spitze Europas zu finden, zeigte eine Meldung der Gazzetta dello Sport am Vorabend des Spiels. Demnach will Manchester City für 75 Millionen Euro Juve-Keeper Gianluigi Buffon verpflichten. Mit solchen Summen können italienische Clubs schon lange nicht mehr mithalten. Das ändert aber nichts daran, dass Inter gegen Juve eines der großen Duelle des Weltfußballs ist - und vermutlich immer bleiben wird, wo auch immer das Geld aus Abu Dhabi investiert wird.
Quelle: sportal.de
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