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Der AC Mailand hält noch zu Trainer Ancelotti
Schlimmer hätte der Saisonstart für den AC Mailand nicht laufen können, nach zwei Niederlagen befinden sich die Rossoneri im Sturzflug. Für die Medien steht fest, dass Trainer Carlo Ancelotti kurz vor dem Aus steht, doch die Club-Verantwortlichen wollen von einer Entlassung nichts wissen.
"Ich sage es nur noch einmal: Ancelotti bleibt unser Trainer", betonte Milans sichtlich genervter Vize-Präsident Adriano Galliani nach der 0:2-Pleite beim FC Genua. Aber die Fragen der nervös gewordenen Tifosi nach der Zukunft des Coaches sind nur allzu verständlich. Nach dem schlechtesten Saisonstart seit 22 Jahren bietet der Titelanwärter vor dem UEFA-Cupspiel gegen Zürich ein jämmerliches Bild: Die Abwehr ist löchrig, das Mittelfeld fantasielos und die Stürmer finden den Weg zum Tor nicht mehr. "Milan ist am Boden", titelte die Gazzetta dello Sport.
Es läuft nichts zusammen
Nach zwei Auftaktniederlagen rutschte Milan mit null Punkten ans Tabellenende der Serie A und tief in die Krise. "Mir geht es schlecht", gab Ancelotti zu, dass ihm die Talfahrt seines Teams an die Nieren geht. Nach dem ersten Frust, rappelte sich der schon so oft totgesagte Coach aber wieder auf: "Ich bin der richtige Mann, um Milan wieder nach oben zu bringen", betonte Ancelotti. Angst um seinen Job habe er nicht. "Berlusconi hat mir versichert, ich müsse mir keine Sorgen machen", berichtete der 49-Jährige. Ob er dem italienischen Ministerpräsidenten wirklich glaubt, ließ er offen.
Da der Medienzar nichts so sehr hasst wie Niederlagen, ist völlig klar: Ancelotti muss siegen oder gehen. Die Cup-Partie gegen Zürich und das Heimspiel gegen Spitzenreiter Lazio Rom werden über sein Schicksal entscheiden. Ihm bleiben nur noch Tage, um das Team in den Griff zu bekommen. "Unsere Probleme sind offensichtlich: Hinten sind wir verwundbar, wir haben Mühe, die Bälle zurückzuerobern und im Angriff sind wir nicht gefährlich genug", sagte Ancelotti. Mit anderen Worten: Es läuft gar nichts.
Ronaldinho noch ohne Bindung
Das sei auch kein Wunder, nahm Galliani Team und Trainer in Schutz. Durch den späten Saisonstart in Italien, die Olympischen Spiele, die Nationalmannschaftseinsätze und einige Verletzungen habe die Mannschaft praktisch noch nie richtig trainieren können. "Seit dem 16. Juli waren wir nur vier Mal komplett", verteidigte sich Ancelotti. Selbst seinen Kritikern leuchtet ein, dass der Meistermacher und Champions-League-Sieger Ancelotti nicht innerhalb eines Jahres alles verlernt haben kann. Und Amtsmüde ist er auch nicht.
Müde dagegen wirken die bislang enttäuschenden Neuzugänge Ronaldinho und Andrej Shevchenko. Den von ihren Ex-Clubs ausgemusterten Stürmern ist die lange Zeit als Edelreservisten noch anzumerken. Beiden fehlt Spritzigkeit und Spielpraxis. Und dabei wäre Milan auf Tore so sehr angewiesen, da die Defensive seit zehn Partien nicht mehr zu Null gespielt hat.
"Aber wir kommen da wieder raus", verspricht Ancelotti. Wenn nicht, kommt ein neuer Trainer. Ex-Milan Star Frank Rijkaard wird in Mailand als heißester Kandidat gehandelt. Nach seiner Entlassung beim FC Barcelona wäre der Niederländer frei.
Quelle:www.sportal.de
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