Game of Trones - Season 4

Mit zwei Kumpels gestern abend wieder eine berüchtigte Got-Nacht gemacht und die vierte Staffel in eins durchgezogen. Die erste Staffel die wir gleich beim ersten mal in der englischen Originalfassung mit englischen Untertiteln geguckt haben. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich war ein kleines bisschen enttäuscht von der 4rten Staffel. Das liegt zum einen definitiv daran, dass ich das erste Mal durch die Bücher gespoilert worden bin. Es geht einfach soo viel verloren, wenn man auch die unglaublichsten Wendungen im Vorraus kennt und nicht in diesen berühmten "What the Hell!?"-Modus verfällt, wenn scheinbar unerlessliche Personen das zeitliche segnen und Todfeinde doch Verbündete sind. Da bin ich aber selbst Schuld, hätte die Bücher ja nicht lesen müssen. Allerdings hatte ich auch das Gefühl, dass meine beiden Freunde, die die Bücher nicht kennen, nicht so geschockt waren, wie in anderen Folgen zuvor.

Was mir etwas auf den Keks ging, war das Gefühl, das sich durch die ganze Season gezogen hat, das HBO immer unbedingt noch einen drauflegen muss. Es reicht nicht mehr, wenn Szenen grundsätzlich schon brutal genug sind. Nein, es MUSS unbedingt noch eine Stufe härter und grausamer sein, die Tode der Personen nochspektakulärer. Wenn Personen sich auf ihre Odysee durch Westeros begeben, MUSS mindestens in jedem zweiten Cut eine aufgeschlitzte Leiche liegen, an jedem dritten Ortswechsel MUSS ein unschuldiger Bauer hingerichtet werden. Fand' ich eigentlich unheimlich schade, weil Game of Thrones das überhaupt nicht nötig hat.

Für den Plot kann HBO ja nunmal nix, der ist ja von George RR Martin ja vorgegeben. Von daher geht diese Beschwerbe wohl raus an ihn. Ja, ich weiß, dass GoT dafür berühmt ist und ja, das ist auch das was mir an der Serie gefällt. Aber, ohne zuviel zu spoilern, in der 4rten Staffel sterben enfach viele Charaktere, die ein unheimliches Potential gehabt hätten. Unabhänig davon, ob mir die Figuren symphatisch waren, sterben sie einfach nur "um zu streben". Das ist einfach schade, weil man in den nachfolgenden Büchern bzw. Staffeln zu neuen Personen keine Beziehung aufbauen kann. Ich habe alle Bücher bis zum (vorläufigen) Ende gelesen, ihr könnt mit glauben, dass das so ist. Aber wie gesagt, dafür kann HBO ja nix. Was mich stört ist, dass HBO dann darüber hinaus noch Figuren sterben lässt, die im Buch gar nicht das zeitliche segenen, sondern nur unwichtig werden und in Vergessenheit geraten. Schade drum.

Aber ich will nicht nur meckern. Game of Thrones Staffel 4 ist überragende Unterhaltung die mehr als solide an die bisherigen Folgen anknüpft und sich zumindest, in meinem persönlichen Ranking, über der immer wieder gescholtenen Staffel 2 einordnet. Gute Unterhaltung, viele unerwartete Wendungen, tolle Charaktere - die altbekannten, allenvoran Peter Dinklage und Maisie Williams, dazu einige vielversprechende Neue. Viel alten müssen gehen, Neue bleiben auch nicht verschont. Dazu diese klasse Dialoge, die vor allem im Englischen nocheinmal viel besser sind und der allgemeine Witz der Serie und natürlich rollende Köpfe, abgetrente Gliedmaßen und viel Sex.

Bewertung: ?/10
Game of Thrones bleibt einzigartig. Von dieser Staffel war ich angesichts meiner auch immens hohen Erwatung und großen Vorfreude aber etwas enttäuscht. Daher wäre eine Wertung, als Leser der Buchreihe, wohl nicht objektiv und nicht mit dem übereinstimmend, was jemand sagt, der nur die Serie sieht.