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Urlaubsplanung fürs kommende Jahr steht an. Im Oktober 2017 geht´s wieder mit der ganzen Familie in den Centerparc(diesmal in Holland) und in der 'Kita-Schließzeit im Sommer sind meine Frau und ich uns noch nicht ganz einig. Da unser Sohn zu diesem Zeitpunkt grad 3 Jahre wird gibts da noch gesprächsbedarf. Ich will in die Alpen, Bergluft , Ausflüge zu Seen und Gletscher, mit der Seilbahn auf irgendeinen Berg (wegen Junior hoch Fahren) würde zwar lieber hoch wandern (wird aber noch nichts mit dem Sonnenschein).
Frau will in den Harz..
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Gran Canaria soll schön sein. War bislang nur auf Lanzarote und einen Tag auf Fuerte. Ich denke nächstes Jahr werden wir finanziell bisschen zurückschrauben mit Urlaub. Dieses Jahr 5 Stück + neues Schlafzimmer. Nächstes Jahr dann wohl nur über meinen 30. groß weg und im Herbst evtl. Malle
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JAPAN 2016
Wird langsam Zeit, einen kleinen Urlaubsbericht zu schreiben. Zuvor möchte ich aber etwas ausholen und euch mitteilen, wie die Idee überhaupt entstanden ist, nach Japan zu fliegen und wie das Ganze geplant wurde. Also, meine Frau Heike hat eine Cousine Namens Andrea und die ist wiederum mit Frank verheiratet. Soviel zu den Namen, die dann im Reisebericht eventuell auftauchen könnten. Andrea und Frank wohnen in Bonn und sind begeisterte Japan Fans, Andrea war bereits 4 mal in Japan (zuletzt vor 5 Jahren) und Frank ist mehrmals im Jahr drüben. Er arbeitet für eine japanische Firma in Düsseldorf, deren Sitz in Tokyo ist und so muss er ab und zu beruflich nach Japan fliegen. Er hat übrigens Japanologie studiert und spricht perfekt japanisch, Andrea spricht kein japanisch. Mit Andrea und Frank verstehen wir uns sehr gut und besuchen uns mehrmals im Jahr gegenseitig. Irgendwann vor knapp 3 Jahren kam das Thema Japan auf den Tisch und wir wurden von Andrea und Frank gefragt, ob wir nicht mal Lust hätten, mit ihnen einen Urlaub in Japan zu verbringen?! Die Idee bestand demnach schon länger und letztes Jahr haben wir zugesagt. Normal bevorzugen meine Frau Heike und ich andere Urlaubsregionen wie Mauritius, Malediven, Dubai, Griechenland oder auch die Kanaren aber wenn man schon mal die Möglichkeit hat, nach Japan zu reisen und dann auch noch mit Leuten, die sich dort super auskennen, dann sollte man dies machen. Frank als absoluter Japan Experte hat sich dann bereit erklärt, den Urlaub zu planen und wir haben uns da komplett rausgehalten. Er hat im Vorfeld Flüge gebucht, Hotels ausgesucht und gebucht, einen Plan aufgestellt, wohin wir reisen und was wir uns alles anschauen würden, Rail-Pässe (für öffentliche Verkehrsmittel) besorgt und so weiter. Irgendwann war alles gebucht, bestätigt und am 2. November 2016 sollte es losgehen. So, nun aber zum Reisebericht!
Am 2. November sind Andrea und Frank Mittags mit dem Wagen zu uns gekommen. Mit dem Taxi ging es gegen 18:00 Uhr zum Düsseldorfer Flughafen. Der Schalter unserer Fluggesellschaft ANA (All Nippon Airways) war überraschend leer und wir konnten direkt einchecken. Um 20:45 Uhr ging unser Flug und die Maschine war leider bis auf den letzten Platz ausgebucht, so dass es ein recht anstrengender Nachtflug war. Nach exakt 11 Stunden sind wir in Tokyo-Narita gelandet. Raus aus dem Flieger und ab zum Gepäckband, um auf die Koffer zu warten, so dachte ich zumindest. Aber nein, unsere Koffer standen schon da, das gehört in Japan zum Service. Durch die Passkontrolle ging es auch recht schnell und wir waren endlich draußen, wo ich mir erst einmal eine Smoking Area gesucht hab. Endlich eine Zigarette rauchen, herrlich! Mit einem Bus ging es etwa 20 Minuten später in unser erstes Hotel nach Tokyo. Die Busfahrt hat nochmals knapp eine Stunde gedauert, weil der Flughafen etwas Außerhalb liegt. Es war inzwischen dunkel (Japan ist 8 Stunden weiter als Deutschland), als wir im Shiba-Park-Hotel in Tokyo angekommen sind und einchecken durften. Unsere Zimmer lagen nebeneinander in der 8. Etage. Das Hotel war mitten in Tokyo, allerdings in einer Seitenstraße, so dass es dort relativ ruhig war. Nach dem wir uns kurz frisch gemacht haben, haben wir uns bereits 30 Minuten später unten in der Lobby getroffen, alle hatten Hunger und wir wollten etwas essen gehen. Gelandet sind wir nur 3 Straßen weiter in einem Grillrestaurant, wo wir dann unser erstes japanische Essen zu uns nehmen durften. Wir hatten einen Tisch mit einem Grill in der Mitte. Da niemand von uns japanisch spricht oder versteht, hat Frank die Sache in die Hand genommen und einfach einige Kleinigkeiten bestellt. Es kamen diverse Sorten Fleisch (geschnitten), Süßkartoffelpommes, seltsame Pilze, Gemüse und so weiter, was wir dann selbst auf unseren Grill legen konnten. Jeder hatte zwei kleine Schälchen vor sich, wo man Soßen reintun konnte und dort wurde das Fleisch, Gemüse etc. reingetunkt. Natürlich alles mit Stäbchen, Messer und Gabel gab es nicht und ich hatte so meine Probleme mit den Dingern aber nach einer Weile hat es dann funktioniert. Zu trinken gab es eiskaltes japanisches Bier (lecker), die Frauen haben Ginger Ale getrunken. Das Essen hat knapp 3 Stunden gedauert und irgendwann sind wir müde in den Betten gelandet, das war quasi unser erster Tag in Japan. Am nächsten Morgen um 9:30 Uhr haben wir uns wieder unten in der Lobby getroffen und wollten irgendwo Frühstücken. Wir hatten nur mit Übernachtung gebucht weil Frank meinte, das Frühstück im Hotel sei viel zu teuer und man in Tokyo quasi an jeder Ecke was essen kann. Das stimmte auch. Also raus aus dem Hotel, 5 Minuten laufen und wir waren auf der Hauptstraße. Dort konnte man sich wirklich aussuchen, wo man Frühstücken wollte, denn alle 20-30 Meter war ein Café oder ein Imbiss und überall wurde westliches Frühstück angeboten. Es gab auch McDonald's oder andere uns bekannte Lokalitäten aber dort sind wir nicht hingegangen. Nach dem Frühstück (Toast, Ei, Schinken, O-Saft etc.) ging der Urlaub dann so richtig los. Wir wollten mit der U-Bahn fahren um die erste Sehenswürdigkeit zu besichtigen. In Tokyo gibt es zwei dieser Bahnen, einmal die JR-Line (ist privat und fährt nur überirdisch) und dann noch die Tokyo-Metro (ist staatlich und fährt nur unterirdisch) und beide dürfen die Gleise des jeweiligen anderen nicht benutzen d.h. je nach dem, wohin man möchte, muss man eventuell beide Linien benutzen und auch mal umsteigen. Die U-Bahnhöfe in Tokyo sind unvorstellbar gigantisch, gehen teilweise mehrere Etagen in die Erde und auf jeder Etage gibt es unzählige Cafés, Geschäfte, Restaurants, Bars und so weiter. Alles ist hell beleuchtet und es wimmelt nur so vor Menschen. Das ist übrigens auch auf den Straßen in Tokyo so, Menschenmassen und Autos wohin man schaut aber es gibt kein Chaos. Alles ist super koordiniert und geregelt, niemand rempelt einen auf der Straße an, es gibt keine Kriminalität und jeder nimmt Rücksicht auf den anderen. Zurück zur U-Bahn. Wir mussten uns Fahrkarten an einem Automaten ziehen, zum Glück wusste Frank bescheid. Ich dachte, dass wir mit unseren Rail-Pässen fahren konnten aber die waren nur für Schnellzüge, doch dazu komme ich später. Fahrkarten wurden besorgt und man musste durch eine Absperrung durch d.h. ohne gültige Fahrkarte kommt man gar nicht erst auf den Bahnsteig, Schwarzfahren ist demnach unmöglich. Auf den Bahnsteigen wird man wie überall von irgendwelchen Geräuschen, Stimmen, Musik etc. beschallt und wenn man sich nicht auskennt, könnte man verzweifeln. Es gibt Markierungspunkte, wo man sich hinzustellen hat und die Bahn hält tatsächlich so, dass genau an diesen Markierungspunkten die Türen aufgehen. Zuerst steigen alle aus und erst dann steigen die Leute gesittet und ohne zu drängeln ein. Einfach herrlich und mit Deutschland nicht vergleichbar. So weit so gut. Nach knapp 30 Minuten sind wir an unserem Ziel angekommen und es stand die Besichtigung des ersten Tempels an. War sehr interessant und richtig beeindruckend, so etwas mal live zu sehen. Abends hat Frank sich dann mit irgendwelchen Arbeitskollegen getroffen, so dass Heike, Andrea und ich allein losziehen mussten um etwas zu essen. Da niemand von uns japanisch spricht, war das schon irgendwie lustig. Wir sind dann in so einer Art Schnellimbiss gelandet und da standen wir vor der nächsten Herausforderung, denn das Essen musste man an einem Automaten bestellen. In Japan ist es so, dass man sich das Essen draußen bereits anschauen kann!
So sieht das Essen aus Plastik aus, welches in Schaufenstern oder in Vitrinen draußen präsentiert wird. Man kann sich alles vor der Bestellung ansehen
Hier versuche ich das Essen am besagten Automaten zu bestellen. Hat schließlich geklappt und wir sind satt geworden
Wir haben dann kurz gewartet, bis ein Japaner reingekommen ist und bestellt hat. Das hab ich dann auch so gemacht, mit dem Kärtchen bin ich zur Theke gegangen und 5 Minuten später wurde unser Essen serviert. Hat geklappt und alle waren zufrieden. Danach haben wir dann in der Hotelbar noch etwas getrunken, Frank war inzwischen auch wieder da und später ging es ab ins Bett. Die nächsten Tage waren ähnlich, Besichtigung irgendwelcher Schreine, Tempel oder Sehenswürdigkeiten, zwischendurch einen Kaffee trinken und Abends irgendwo was essen. Einmal waren wir noch Abends in der Karaoke-Bar, das war ganz witzig. Da Frank gerade dabei war seinen Job bzw. die Firma zu wechseln, hat er uns zur Vertragsunterschrift in seine neue Firma mitgenommen. So konnten wir mal schauen, wie solch ein Bürogebäude von innen aussieht und wie Japaner so arbeiten, war interessant. Abends hat uns sein neuer Chef dann um Essen ausgeführt, 3 japanische Kollegen waren auch dabei und es wurde englisch gesprochen, das war eine nette Abwechslung. So vergingen 6 Tage, wir haben einen Eindruck von Tokyo bekommen, diverse Tempel und andere Sehenswürdigkeiten gesehen und waren echt beeindruckt. Diese Stadt ist einfach gigantisch, verrückt und unvorstellbar groß, Tokyo hat ca. 9,5 Millionen Einwohner, Berlin hat nur mal so zum Vergleich 3,5 Millionen Einwohner!
So sieht Tokyo von oben aus. Da waren wir gerade im Rathaus oben, leider war es an diesem Tag etwas diesig
Noch einige Eindrücke aus Tokyo. Da waren wir gerade in Shibuya unterwegs, ein total verrückter Stadtteil mit Geschäften ohne Ende
In Shibuya steht am Bahnhof die Statue von Hachikō, dem Hund der 10 Jahre auf sein totes Herrchen gewartet hat. Gilt in Japan noch heute als Inbegriff der Treue
Nach 6 Tagen ging es dann mit dem Schnellzug nach Kyoto, unserem zweiten Aufenthaltsort. Tokyo ist bekanntlich die japanische Hauptstadt, das steckt auch im Namen drin (TO-KYO = neue Hauptstadt) und Kyoto ist die alte Hauptstadt (KYO-TO = alte Hauptstadt). Endlich konnten wir unsere Rail-Pässe verwenden. Nach etwa 3,5 Stunden waren wir in Kyoto und mit dem Taxi ging es in unser neues Hotel, dem Noku Kyoto. Die Taxis kann man mit den unseren auch nicht vergleichen, die Fahrer tragen alle weiße Handschuhe, Anzug und Krawatte, die Türen gehen hinten selbstständig auf und die Fahrer sitzen Rechts (in Japan ist Linksverkehr). Kyoto ist wie bereits erwähnt die alte japanische Hauptstadt und mit Tokyo nicht vergleichbar. Es ist bergig, wesentlich mehr Grün (Bäume, Parks etc.) und die Häuser sind deutlich flacher (in Tokyo ist alles hoch und total zugebaut). Auch herrscht in dieser Stadt eine andere Atmosphäre, alles geht etwas langsamer zu und man fühlt sich nicht so erschlagen von den Eindrücken. Dort haben wir dann ebenfalls Ausflüge gemacht und erneut uns Tempel, Schreine und irgendwelche Gärten angeschaut. Kyoto ist in dieser Jahreszeit übrigens für seine Herbstfärbung bekannt. d.h. die Blätter der Bäume bekommen eine rötliche Farbe und das lockt jede Menge Touristen nach Kyoto, aus Japan aber auch aus anderen Teilen der Welt (USA, Kanada etc.)!
In Kyoto gab es unzählige Tempel, Schreine, Gärten und Landschaften zu besichtigen
Unter Anderem haben wir den Kaiserpalast besichtigt. Dieser steht leer, da der japanische Kaiser mit seiner Familie in der neuen Hauptstadt, im Kaiserpalast in Tokyo residiert aber einmal im Jahr kommt die ganze Familie für eine Woche in die alte Hauptstadt nach Kyoto, das ist so im Gesetz festgelegt. Dort verbrachten wir 5 Tage, haben erneut jede Menge gesehen und erlebt. So waren wir zum Beispiel auf dem Affenberg, wo freilebende Makaken leben. Diese sind zwar unheimlich schön anzuschauen aber auch nicht ohne, man durfte sie zum Beispiel nicht füttern und ihnen nicht in die Augen schauen, da sie sich sonst provoziert gefühlt hätten und angreifen könnten. Frank und Andrea sind nicht nur Japan Fans, sondern auch begeisterte Anhänger von Shiatsu. Das ist eine japanische Druckmassage u.a. auch mit Akupunktur. Vor Jahren haben sie ein Pärchen aus Japan kennengelernt, die in Kyoto eine Shiatsu Schule betreiben und dort waren wir auch eingeladen. Wir haben eine kostenlose Probe (eine Stunde) bekommen und fühlten uns danach wie durch den Wolf gedreht. Hinterher wurden wir von den Leuten dann auch noch ganz nobel zum Essen in ein teures Lokal ausgeführt (8 Gänge Menü). Von Kyoto ging es für einen Tag und eine Nacht mit einem Rucksack und ohne Koffer mit dem Schnellzug nach Nara ins Kotono Yado Musashino Hotel. Nara ist ein kleinerer Ort aber sehr bekannt, da dort überall freilebende Rehe herumlaufen, welche zahm sind und welche man auch füttern darf (dafür gibt es extra eine Art Kekse für Rehe). Dort haben wir dann ganz traditionell übernachtet, waren im Hauseigenen Badehaus (dort geht man nackt hin) und haben ein traditionelles japanisches 7 Gänge Menü bekommen. Das war sehr interessant aber auch irgendwie komisch, da wir dort Kimonos anziehen mussten und das Essen war mal so gar nicht nach unserem Geschmack. Aber das alles mal zu sehen und zu erleben, wie man früher in Japan residiert hat, war echt spannend!
Danach ging es zurück nach Kyoto, wo wir noch 2 Tage geblieben sind. Die Überlegung war, auch die Stadt Hiroshima zu besuchen aber da hätten wir erneut mit dem Zug fahren müssen und da hatten wir irgendwie keine Lust zu. Wir sind dann wieder zurück nach Tokyo in unser erstes Hotel, wo wir noch 4 Tage geblieben sind und von dort aus ging es dann am 18. November wieder mit dem Bus zum Flughafen Tokyo-Narita. Wir hatten erneut einen Nachtflug und dieses Mal sogar Glück, dass die Maschine nicht komplett ausgebucht war d.h. wir konnten uns breit machen und auch etwas schlafen. Nach 11,5 Stunden sind wir dann trotzdem völlig kaputt und übermüdet in Düsseldorf gelandet!
FAZIT
Dieser Urlaub bleibt wohl für alle Zeiten unvergessen. Wir haben so viele Sachen gesehen, gegessen und erlebt, dass es fast nicht möglich ist, alles in einem Bericht zusammenzufassen. Ich hab zum Beispiel gelernt mit Stäbchen zu essen. Japan ist ein schönes, verrücktes aber auch teilweise seltsames Land und sicherlich nicht jedermanns Sache. Das fängt beim Essen an, wo wir uns teilweise überwinden mussten (fettiges Fleisch, roher Fisch, seltsame Pilze, komische Suppen etc.) und hört bei den unglaublichen Menschenmassen auf. Sehr beeindruckend fanden wir zum Beispiel die Disziplin der Leute, dass alle sich an die Regeln halten und dass es dort keine Kriminalität gibt. Man wird überall freundlich und mit Respekt behandelt und hat stets den Eindruck, willkommen zu sein. Auf den Straßen sieht man keine Bettler, keinen Müll und selbst als Frau muss man keine Angst haben, um 23:00 Uhr oder später allein mit der Metro zu fahren, das war sehr angenehm. Auch hatten wir sehr geiles Wetter, täglich knapp 20 Grad und Sonne, nur an einem Tag hat es ein wenig geregnet, perfekt. Wir können jedem nur empfehlen, wenn sich die Möglichkeit ergibt, Japan mal zu besuchen, es lohnt sich!
FAKTEN
* In Japan wir überall in Bar bezahlt (in Yen), nur in Hotels zahlt man mit Kreditkarte, wenn man möchte. Es gibt überall Geldautomaten, wo man mit seiner EC-Karte oder Kreditkarte Geld abheben und auch tauschen kann!
* In einigen Tempeln, Bars oder Restaurants etc. ist es durchaus üblich, die Schuhe auszuziehen. Man bekommt dann Schlappen und die Schuhe werden solange man dort ist, weggeschlossen!
* Viele Japaner tragen einen Mundschutz. Ob in Büros, auf der Straße, in Zügen oder beim Einkaufen, völlig egal. So möchten sie sich einerseits nicht mit Krankheiten anstecken, andererseits möchten sie andere Mitmenschen nicht anstecken, falls sie selbst gerade krank sind, denn gegenseitiger Respekt dem anderen gegenüber wird in Japan ganz groß geschrieben!
* In Japan ist Linksverkehr d.h. die Autos fahren dort auf der für uns falschen Seite. Doch dies ist nicht nur im Straßenverkehr so, sondern gilt auch für Fußgänger. Üblicher Weise geht man auf Bürgersteigen ebenfalls links, man steht auf der Rolltreppe links, so dass andere Leute rechts vorbeigehen können!
* Japaner halten sich an die Regeln und Gesetze ihres Landes. Niemand rempelt andere Leute auf der Straße an, niemand muss Angst haben im Dunkeln unterwegs zu sein und niemand kommt auf die Idee, andere Menschen zu belästigen!
* In Japan wird im Freien in der Regel nicht geraucht. Es gibt wohl einige Smoking-Points, welche man ab und zu auf der Straße findet, diese sind allerdings selten, was man als Raucher wissen muss. Vor Supermärkten stehen manchmal Aschenbecher, wo man rauchen darf. Das Seltsame ist, dass in den meisten Bars, Cafés und Restaurants geraucht werden darf!
* Der Japaner putzt sich nicht öffentlich die Nase und spuckt auch nicht auf die Straße. Häufig sieht man die Leute ihre Nasen hochziehen, was für uns Europäer seltsam oder auch ekelhaft wirkt, für Japaner ist öffentliches Naseputzen aber ekelhaft. Das muss man so akzeptieren, andere Länder, andere Sitten!
* In Tokyo gibt es alle 20-30 Meter Automaten auf der Straße, wo man sich für kleines Geld kalte oder heiße Getränke ziehen kann. Kalte Getränke (Wasser, Tee etc.) sind blau und heiße Getränke (Tee, Suppe etc.) sind rot gekennzeichnet!
* Es gibt so gut wie nirgends Mülleimer auf den Straßen, was manchmal ärgerlich ist, dennoch sieht man keinen Müll irgendwo rumliegen. Man sammelt seinen Müll und entsorgt diesen, wenn man einen Mülleimer (z.B. vor einem Supermarkt) gefunden hat. Das liegt an dem Giftgasanschlag, welcher vor einigen Jahren in Tokyo verübt wurde (Bombe im Mülleimer in der Metro), danach wurden fast überall die Mülleimer abgeschafft!
* In Japan gibt man kein Trinkgeld. Weder dem Taxifahrer, noch im Restaurant oder in Bars oder Cafés. Es ist einfach nicht üblich, so etwas kennt man in Japan nicht. Das ist angenehm und man muss nicht überlegen, was man den Leuten gibt, man bezahlt einfach (in Bar) seine Rechnung und fertig!
* Es gibt in den Großstädten (Tokyo, Kyoto etc.) an jeder Ecke 24-Stunden Supermärkte. Möchte man Zigaretten, Süßigkeiten, Zeitschriften oder auch verrückte Sachen wie einen Mundschutz oder eine Nagelschere mitten in der Nacht kaufen? Kein Problem, diese Supermärkte haben fast alles!
* Geht man das erste Mal in Japan zur Toilette, wird man staunen. Die Toiletten sind alle mit diversen Funktionen (Dusche, Fön, Temperatureinstellung etc.) ausgestattet und man findet viele Knöpfe, welche man drücken kann. Manchmal öffnen sogar die Klodeckel automatisch, total verrückt aber man gewöhnt sich daran!
* Das Essen in Japan ist wie bereits erwähnt sehr gewöhnungsbedürftig aber man kann auch andere Sachen essen. Es gibt Italiener, Spanier, Mongolen, Chinesen, Mexikaner etc. und die weltweit bekannten Sachen wie McDonald's, KFC, Burger King etc. so dass man dort nicht verhungern muss!
* Sehr geil sind in Japan die gemütlichen Bars, wo man sein Bierchen, Rotwein oder härtere Sachen trinken kann und die total nett gemachten Cafés, wo man richtig guten Kaffee trinken (diverse Sorten) und leckere Torten und Kuchen essen kann. Ob Belgisch, Französisch oder Amerikanisch, das haben sie dort super gemacht. Es gibt aber auch die bekannten Ketten wie Woyton oder Segafredo!
* Wer sich in Tokyo ein Auto kaufen möchte muss zuerst nachweisen, dass er/sie einen Parkplatz hat. Denn diese sind in dieser Stadt knapp und hat man keine Parkmöglichkeit, darf man sich auch kein Auto kaufen, zumindest nicht in Tokyo. Der Führerschein muss alle 3 Jahre neu beantragt werden, wer nicht mehr fahren kann (aus Altersgründen, wegen Krankheit etc.) dem wird die Lizenz entzogen!
* In Japan kann man sich in Restaurants nicht wie bei uns einfach irgendwo hinsetzen. Wenn man reinkommt, wird man zu einem freien Tisch gebracht bzw. begleitet. Ist gerade nichts frei, muss man entweder warten oder halt wieder gehen!
* Es gibt in Restaurants Regeln, welche man beachten muss, wenn man z.B. eingeladen wird oder mit Japanern unterwegs ist. Geht man zum Beispiel mit dem Chef und einigen Kollegen essen (wird in Japan fast überall gemacht), sitzt der Chef immer mit dem Rücken zum Restaurant und seine engsten Mitarbeiter dürfen manchmal daneben sitzen. Die einfacheren oder rangniedrigeren Mitarbeiter sitzen dagegen immer mit dem Rücken zur Tür. Das gilt auch für Männer und Frauen, Männer sitzen in der Regel auch mit dem Rücken zum Inneren des Raumes und Frauen mit dem Rücken zur Tür. Nach dem Essen bestellt der Chef oder die Person welche eingeladen hat grünen Tee, was so etwas wie das Ende des Abends bedeutet, denn nach dem Tee steht man sofort auf und verlässt das Restaurant. Der Japaner bleibt nicht nach dem Essen sitzen, so wie wir das kennen, möchte man ggf. noch etwas zusammen trinken, geht man nach dem Essen in eine Bar oder zum Karaoke!
Das war unser Japan Urlaub 2016Ich hoffe, der Bericht hat euch ein wenig gefallen?!
Geändert von GAD777 (01.07.2017 um 13:56 Uhr)
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Hui, toller Bericht!
Echt interessant und eine komplett andere Welt. Mich überrascht diese Disziplin auf den Straßen ziemlich. Dass diese riesen Menschenmassen in Tokyo sind weiß man ja, aber dass das wirklich so gesittet abgeht hätte ich nicht gedacht. Was mir gut gefällt ist die alte Hauptstadt, Kyoto. Die Bilder sehen echt toll aus und so eine "Probe"massage für eine Stunde könnte ich auch mal gebrauchen
Ich persönlich kann mir eigentlich nicht vorstellen nach Japan zu reisen, würde mir so verloren vorkommen denke ich, wobei es mich ja schon interessieren würde. Da braucht man wohl echt einen Frank für, damit sich das lohnt, oder?!
Habt ihr auch mal so verrückte Sachen gegessen, die es nur in Japan gibt? Spinnen oder ähnliches?![]()
#broughtbackschlummi
#broughtus20
GAD777 (09.12.2016)
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Freut mich, dass dir der Reisebericht gefallen hat... war gar nicht so einfach alles aufzuschreiben und die richtigen Fotos rauszusuchen
... aber du hast Recht, Japan ist wirklich eine total andere Welt... ich hab mich teilweise gefühlt wie auf einem anderen Planeten, zumindest in Tokyo ging es mir so... die Disziplin ist echt sehr beeindruckend aber ohne Disziplin würde dort das absolute Chaos ausbrechen... also allein nach Japan (ohne Frank) würde ich auch nicht reisen, zumindest nicht beim ersten Mal... inzwischen würde ich aber auch allein in Japan klarkommen... man gewöhnt sich relativ schnell an alles aber es ist halt schwer, wenn man die Sprache nicht spricht... teilweise "seltsame" Sachen haben wir schon gegessen aber keine Spinnen oder so etwas... diese Vorstellung haben komischerweise viele Leute aber das muss man sich ganz anders vorstellen... Japan ist nicht mit China, Thailand oder anderen asiatischen Ländern zu vergleichen, wo es so etwas zu essen gibt... Japan ist ganz anders, deutlich zivilisierter und viel weiter entwickelt als die asiatischen Nachbarn... wir haben z.B. Aal gegessen wie er typisch japanisch zubereitet wird, Krebs, Muscheln (so etwas esse ich zu Hause gar nicht), auch richtig ekelhaftes und fettiges Fleisch (ich hab es runtergeschluckt) oder Haifisch-Suppe inklusive Flosse... auch komische Pilze und ekelhaftes Glibberzeug (Süßigkeiten) aber weder Spinnen, Hühnerbeine, Affengehirn oder lebende Tiere, so etwas gibt es in Japan nicht!
Geändert von GAD777 (09.12.2016 um 21:44 Uhr)
Lukasira (09.12.2016)
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Hi Gregor! Danke für diesen geilen Bericht! Du weisst...ich habe dir vor deinem Urlaub gesagt, dass mich Japan nicht sonderlich reizt aber du hast es geschafft, dass ich von vielen Sachen extrem begeistert bin....mir sind die regeln da nicht so wichtig- bin selber eher ein Chaot aber schon alleine die Sache mit den Affen und den Rehen finde ich ja sehr geil...kulinarisch glaube ich auch, dass mich das Land begeistern könnte...du hast geschrieben, dass japanisches Bier lecker ist...kannst du mal etwas erklären wie das so schmeckt ...ich meine im Vergleich zum deutschen oder österreichischen Bier....wieviel Alkohol ist da drinnen usw...
die Fotos sind alle wirklich toll...ich wäre bei dem essensautomat sicher verzweifelt....
toller Bericht! Danke dafür!![]()
GAD777 (09.12.2016)
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