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Hildebrand wirft das Handtuch
Timo Hildebrand wirft beim FC Valencia das Handtuch. Der Fußball-Nationaltorwart sieht für sich keine Zukunft mehr beim spanischen Erstligisten. Auf seiner Internetseite bestätigte er indirekt, dass er den Club möglichst bald verlassen will. «Die letzten Wochen haben mir gezeigt, dass der Club mittlerweile keine Verwendung mehr für mich hat», betonte der frühere Stuttgarter. Im Kader spiele er keine Rolle mehr. Hildebrand führte nach eigenen Angaben mit der Vereinsführung des spanischen Pokalsiegers bereits Gespräche über seine Zukunft. Zu deren Inhalt wollte er sich nicht äußern. Der Torwart hat seit Saisonbeginn in der spanischen Liga kein Pflichtspiel für seinen Club mehr bestritten. Er wurde von Trainer Unai Emery nicht einmal für die Ersatzbank nominiert.
Die spanische Presse geht davon aus, dass Hildebrand den FC Valencia in der Winterpause verlässt. Die Lokalzeitung «Las Provincias» wies allerdings darauf hin, dass ein Wechsel ein schweres Unterfangen sein werde. Es gebe in Valencia nur wenig Anfragen von Clubs, die sich für Hildebrand interessierten. Auch dürfte das Gehalt des Keepers, das die Zeitung auf über zwei Millionen Euro im Jahr bezifferte, eine Hürde für einen möglichen Transfer darstellen. Hildebrand hatte nach dem Pokalsieg mit Valencia eine Serie von Rückschlägen zu verkraften. Er wurde nicht ins DFB-Aufgebot für die EM 2008 in Österreich und der Schweiz berufen. Dann musste er erfahren, dass sein Verein trotz hoher Verschuldung einen neuen Torwart suchte. Der Club verpflichtete den Brasilianer Renan Brito, Hildebrand wurde ausgemustert und zur Nummer drei degradiert.
Nun macht er sich keine Hoffnung mehr auf ein baldiges Comeback. «Ich bin Profi genug, um nachvollziehen zu können, dass unser Trainer keine Notwendigkeit zum Torwartwechsel sieht», meinte Hildebrand. Mit Renan zwischen den Pfosten erwischte Valencia den besten Saisonstart der Vereinsgeschichte und rangiert in der Primera División an der Tabellenspitze, vor den Titelfavoriten FC Barcelona und Real Madrid.
Spanische Pressekommentatoren hielten Hildebrand vor, sich im Training hängenzulassen, sich lustlos zu zeigen und in einen Schmollwinkel zurückzuziehen. «Las Provincias» schrieb, der Keeper sei außer Form. Trainer Emery sagte: «Ich habe mit Hildebrand mehrmals gesprochen. Er ist der Spieler, mit dem ich die meisten Einzelgespräche geführt habe. Ihm fällt es schwer, seine Lage zu verdauen. Ich fordere ihn auf, zu trainieren und sich vorzubereiten für den Augenblick, in dem er wieder seine Chance erhält.»
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