Zweitligist schlägt Manchester United

ManU blamiert sich im Liga-Cup, in der Copa del Rey hagelte es Platzverweise und in der Premier League wurde ein Spieler ohne sein Wissen transferiert. Der sportal.de-Groundhopper hat wieder jede Menge interessante Geschichten aus dem internationalen Fußball zusammengetragen.
Gestern berichteten wir an gleicher Stelle, dass die Spieler von Manchester United mitunter Probleme haben, die mit schottischem Akzent genuschelten Anweisungen von Coach Sir Alex Ferguson zu verstehen. Doch das wird nicht der Grund für die peinliche Schlappe seiner Mannschaft im Halbfinal-Hinspiel des Carling Cups bei Derby County gewesen sein.
Der Tabellen-18. der zweiten englischen Division siegte zu Hause gegen den amtierenden Meister, Champions League-Sieger und Clubweltmeister mit 1:0. Kris Commons bescherte mit seinem Distanzschuss in der 30. Minute Derby endlich wieder ein Erfolgserlebnis, nachdem der Club in den letzten neun Ligaspielen nur einen Sieg einfahren konnte. "Das war sicherlich einer meiner schönsten Momente überhaupt", freute sich der Matchwinner.
Rob Hulse hätte später sogar noch auf 2:0 erhöhen können, doch er vergab die Riesenchance. Der neue Coach Nigel Clough, der erst am nächsten Dienstag sein Amt antreten wird und dessen Vater eine Derby-Legende war, hatte auf der Tribüne seine helle Freude. Interimscoach David Lowe verkündete stolz: "Das war das Ergebnis von harter Arbeit, viel Enthusiasmus und Leidenschaft."
Weniger Spaß hatte Gegenpart Sir Alex, der vor dem Rückspiel am 20. Januar im Old Trafford nun um den Einzug ins Finale des Cups bangen muss. "Wir hatten ziemliches Glück, dass es nur 1:0 ausging. Wir haben schwach gespielt und Derby verdient gewonnen. Eigentlich waren wir so schwach, dass Derby sich ärgern muss, nicht mehr Tore geschossen zu haben. Deshalb ist es gemessen am Spielverlauf ein fantastisches Ergebnis", analysierte ein sichtlich zerknirschter Ferguson. Doch an ein Ausscheiden will er nicht denken. "Ich denke wir werden uns schnell davon erholen", gab er sich optimistisch.


Ronaldo übersteht Unfall unverletzt

Für Cristiano Ronaldo gab es nach der Niederlage noch einen weiteren Crash. Der ManU-Profi hatte am frühen Morgen einen Autounfall, den er zum Glück unverletzt überstand und bei dem keine anderen Fahrzeuge involviert waren. Der 23-jährige prallte in der Nähe des Flughafens mit seinem Ferrari gegen eine Absperrung.
Die Ursachen sind noch nicht bekannt. Ein Atemalkoholtest am Unfallort soll jedenfalls keinerlei Auffälligkeiten gezeigt haben. ManU bestätigte, dass sich Ronaldo in guter Verfassung befinde und am Training teilnehme.


Überraschung und Platzverweise in Spanien

Auch in Spanien triumphierte wieder ein unterklassiges Team. Im Achtelfinal-Hinspiel der Copa del Rey setzte Drittligist Poli Ejido seinen Siegeszug fort. Nachdem in der Runde zuvor der FC Villarreal aus dem Rennen geworfen worden war, könnte es jetzt Espanyol Barcelona an den Kragen gehen.
Die Katalanen verloren auswärts mit 2:3. Die Halbzeit-Führung der Gäste durch Hurtado Perez Moises (16.) glich Jorge Molina in der 50. Minute per Strafstoß aus. Cerda Juli (59) erzielte die Führung für die Gastgeber, ehe Roman Fernando Martinez (72.) egalisierte. Doch Ciaz Chico machte in der 75. Minute alles klar. Espanyols Widerstand war dann in der 81. Minute endgültig gebrochen, nachdem Hurtado Perez Moises vom Platz gestellt worden war.
Gleich zwei Feldverweise musste der FC Valencia beim 1:1 in Santander verkraften. Ein Eigentor von Gonzalo Colsa (36.) hatte die Gäste glücklich in Führung gebracht, ehe Mehdi Lacen (54.) egalisieren konnte. Danach fielen keine Tore mehr, dafür musste der Referee tief in die Tasche greifen. In der 87. Minute sah Vicente rot, in der 90. traf es dann auch noch Miguel. Beiden dürfen im Rückspiel pausieren.


Buffon muss auf Comeback warten

Apropos Pause... Die Zwangspause von Gianluigi Buffon geht noch etwas weiter, das Comeback des Keepers verzögert sich. "Ich will erst spielen, wenn ich mich sicher fühle", sagte der 30-Jährige, der damit im ersten Serie A-Spiel 2009 gegen Siena auf der Tribüne bleibt. Buffon hatte nach einer Muskelverletzung im Oberschenkel drei Monate pausieren müssen und erst in einem Testspiel gegen Monaco vor einigen Tagen eine Halbzeit zwischen den Pfosten gestanden.

"Entscheidend ist, dass ich keinen weiteren Rückschlag erleide", erklärte Buffon seine Vorsicht. Juve-Trainer Claudio Ranieri gibt ihm die nötige Zeit: "Ich muss niemanden austauschen, es spielen die Fittesten", sagte Ranieri und weiß mit Alexander Manninger einen glänzenden Vertreter im Kasten.


Smith ohne sein Wissen transferiert

Buffon hat es da auf jeden Fall besser als Newcastles Rekonvaleszent Alan Smith. Der wurde von seinem Club jetzt ohne sein Wissen einfach gegen Middlesbroughs Stürmer Mido eingetauscht. "Alan ist sauer. Er arbeitete hart daran, seine Fitness wieder zu erlangen und will sich beweisen - aber in Newcastle", erklärte ein Freund der SUN. Doch dort hat er keine Chance mehr. Der Club droht jetzt damit, ihn auf die Tribüne zu verbannen, sollte er sich weigern, dem Deal zuzustimmen. Harte Sitten in England.


Malte Asmus


Quelle:http://www.sportal.de