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November '16 - Bulgarien
Kalter Samstagabend, gegen 21 Uhr: Der weiße Bomber ist bereit für fünf Kerle aus dem Rheinland! Die goldene Hafe wurde für uns gespielt, und der weiße Alder (oder halt der weiße Bomber) stieg für 10 Euronen pro Strecke für uns in die Lüfte gen Sofia - Einem Ziel, welches ich wohl sonst nie besuchen würde, aber wir haben Bock zu hoppen und dabei Kohle zu sparen, hehe. Der Hinflug ziehte sich ein wenig, obwohl er nur 2h15 ging, hatte ich wieder das Glück einen korpulenteren "Hamza" neben mir zu haben, während Pascal am Fenster fröhlich schlummerte.
Als wir gegen 0:40 Ortszeit in Sofia ankamen, begrüßte uns die kalte Bergluft schon: Sofia liegt nämlich am Fuße eines Berges, oder so. Da ich am Samstag schon gegen 6 Uhr wach war, und wir schon Stunden lang saßen, kamen mir die nächsten fünf Stunden unglaublich lange vor: Ja wir mussten fünf Stunden im Airport warten, bis die erste Metro gen Hotel fuhr. Und auch dort hieß es erst einmal warten, typisch osteuropäisch, war man etwas perplex über unsere frühe Ankunft (trotz Email vorab) und wollte uns ein Zimmer geben, in welches jemand schlief. Wow! So schlummerten wir bis acht, bis wir uns auf machten die Stadt zu erkunden. Als wir dann noch erfuhren, dass unser "Double Header" geplatzt war, weil das Spiel der U-19 von Slavia Sofia ausfiel, musste der Frust weggelaufen werden.
Gut, wahrscheinlich hätte ich 8109 Fotos von bulgarischen Helden machen können, denn in der gesamten Stadt waren Statuen, Skulpturen und Schreine ohne Ende zu finden. Sogar den ollen Lenin haben wir an ner Laterne angelehnt gesehen, völlig verrückt! Das Foto zeigt übrigens die Alexander-Newski-Kathedrale unweit von unserem Zimmer, rein gegangen sind wir nicht. Wir kamen auch am nationalen Theater vorbei, auf ein Foto habe ich hier aber auch verzichtet. Viel mehr war es dann an der Zeit uns etwas zu stärken. Klar, das flüssige Brot floss und floss, jedoch musste die feste Nahrung auch mal in den Wanst. Stichwort Happy Grill: Der Happy Grill hat etwas vom US-amerikanischen Hooters, wo Damen mit leichter Kleidung rumlaufen. Viele nette Mädels bedienten uns und bescherten uns ein Festmahl, ich zähle auf: Vier Burger + Pommes, Drei Steaks mit Pommes, zweimal ein bulgarisches Gericht mit Kartoffeln, Spinat und Käse sowie noch fünf 0,5l Biere Kamenitza und zwei Mojits für...umgerechnet 60 Euro, Trinkgeld schon inklusive. Um 14 Uhr ging es dann endlich aufs Zimmer, beinahe zehn Stunden später als angedacht, und es wurde sich frisch gemacht und direkt weitergezogen.
Groundspotting CSKA Sofia
Mitten im Park "Park Borisova Gradina" liegen zwei Stadien; Zum einen das National Stadion "Vasil Levski" und zum anderen das von CSKA Sofia, "Balgarska-Armija". Mit der Metro ging es innerhalb von zwei Stationen zum besagten Park und zum Groundspotting. Hakenkreuz Alarm! Als wir ans Areal vom CSKA kamen, spürte man eine ganz andere Atmosphäre als in Deutschland. Ein paar Leute der aktiven Fanszene spielten mit ihren Kindern Tischtennis und musterten die deutschen, die gerade die ganzen Graffitis begutachten, und vor allem den Szene Fanshop, den man nur ohne ein Messer betreten darf. Foto folgt im Spoiler! Die U-19 trainierte auf dem Nebenplatz, wir gingen vorbei und sahen einen Baum, geschmückt mit Seidenschals des Erzrivalen Levski - Auch eine Art des "Präsentieren". Einige Denkmäler gab es am Stadion zu sehen und eine Art Kneipe, die wohl den Hooligans gehörte. Fotos gab es keine, ich behielt den Blick auf mögliche Szene Menschen, die auch sofort kamen. Einer unserer Kollegen nutze die osteuropäische Schlampigkeit und ging durch ein offenes Tor in den Innenraum des Stadions, als zwei "sportliche" Jungs uns musterten, aber dann in die "Kneipe" gingen. Wir marschierten ums Stadion herum, sahen einige Graffitis und alte Eingangstore, es war alles sehr marode. Ebenso fanden wir einen Eingang zu einem sehr alten Stadion. Wir waren uns nicht sicher, danach war uns klar, dass es sich um eine Art Radrennbahn hielt. Bei Google steht der offizielle Name "Sport Complex Kolodrum". Fotos hier von im zweiten Spoiler dieses Abschnittes. Als wir uns langsam auf dem Weg zum Länderpunkt machten, sahen wir noch dass die Hools von eben aus dem Stadion selbst kamen, aus eine Art Raum. Dort stand auf der Tür "CSKA Hooligans", andere Verhältnisse, denn die Hooligans benutzen wohl die selben Räume wie die Lizenzspieler. Ich habe recherchiert und kann sagen, dass dies die Wahrheit ist. Als wir das Gelände verließen, sahen wir die Szene doch tatsächlich mit der U-19 kicken. Verrückt!
Bulgarien - Weißrussland
Vasil Levski National Stadium
Was war zu erwarten? Wir wussten es nicht. Lange fragten wir uns, ob es in Bulgarien bei der Nationalmannschaft wenigstens einen kleinen organisierten Support einer Szene geben würde, wurden dann aber sofort eines besseren belehrt. Um 17:45 Ortszeit hockten wir bei Temperaturen um den Gefrierpunkt im größten Stadion Bulgariens, Anpfiff war um 19 Uhr. Highlight vor dem Spiel: Unsere drei Mitstreiter hatten auf der gegenüberliegenden Tribüne ihre Karten, nach kurzer Fragerei sind sie dann über die Tartanbahn gelaufen und in unseren Block spaziert. Versucht das man in Deutschland, da hagelt es Schläge mit nem Knüppel und nen lebenslanges Stadionverbot. Des Weiteren durften 22 Kinder auf den Rasen sich stellen, und nach ner Minute wieder gehen (foto unten), keine Ahnung was das sollte, war aber eigentlich ne runde Sache für die Kiddies. Highlight während des Spiels: Pascal, der aufgeregt war als er eine mögliche Blockfahne auf der Gegengeraden sah, und ein kleines Mädchen ein paar Reihen vor uns, die das Team ununterbrochen angefeuert hat - Wahnsinn! Ich kann nicht abschätzen wieviele Fans da waren, 44k passen rein, das Stadion war leer im Rund. Ich würde auf, vielleicht, 4k-5k tippen, was anscheinend mittlerweile Normalität für die bulgarische Elf ist. Die Weißrussen waren mit ca. 15 Leuten vor Ort und sangen auch "laut". Wenn das Stadion mit gemacht hat, alle zusammen versteht sich, waren die 4k-5k sehr laut. Ich war sehr beeindruckt, wenn man überlegt dass die gegen den Wind gesungen haben. "Bulgari Junazi" hallte es am öftesten durch das weite Rund, was übrigens bulgarische Helden bedeutet. Am Ende gewannen die Bulgaren 1:0 durch Popov, Hleb war der technisch mit Abstand beste Spieler auf dem Platz, flog aber mit Rot in der Nachspielzeit vom Platz. Die Weißrussen schossen noch ein Abseitstor in der aller letzten Sekunde, verpassten aber schon weit vorher den Ausgleich. Grottenkick! Osteuropa!
Gegen kurz vor zehn waren wir wieder im Zimmer, und froren uns den ***** ab. Irgendwie ging die Heizung nicht, es zog wie Hechtsuppe an meinem Bett und wir schliefen sogar in Pullis und langen Hosen - Es half alles nichts. Als wir um 6:30 aufwachten, waren wir durchgefroren und waren froh, dass wir in der Metro waren um uns zu wärmen. Sparten wir dort sogar ein ganzes Ticket, da ein Idiot schon 1.50 Lewa (Ticket kostet 1.60, also 80 cent) in den Automat geschmissen hatte. Gegen 8:30 waren wir am Flughafen, schlugen die Zeit bis 10:21 tot und befanden dann uns wieder im weißen Bomber gen Heimat. Den Rückflug schön ein Nickerchen reingeballert und schwups waren wieder auf kölschen Boden - Herrlich!
Nachtrag: Die Stadien von Slavia Sofia und Levski, so wie den vielen Zweit und Drittligisten, konnten wir ohne Auto kaum nachgehen. Osteuropa halt!
Geändert von 1948 (14.11.2016 um 19:22 Uhr)
Pascal126 (14.11.2016)
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