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Die Formel-1-Sensation ist perfekt: Michael Schumacher wird sein Comeback geben. Fast drei Jahre nach seinem Karriereende in der Königsklasse wird der Kerpener im Alter von 40 Jahren, sieben Monaten und drei Tagen beim Großen Preis von Europa in Valencia für den verunglückten Felipe Massa im Ferrari an den Start gehen.
"Ich habe mich heute Nachmittag mit Stefano Domenicali und Luca di Montezemolo besprochen und wir haben gemeinsam entschieden, dass ich mich darauf vorbereiten werde für Felipe einzuspringen", erklärte Schumacher auf seiner Internetseite.
Sebastian Vettel reagierte auf die Neuigkeiten unvermittelt. "Ich denke, es ist für alle eine große Überraschung. Es wird aber viele Fans freuen, Michael im Ferrari wiederzusehen", sagte der 22-Jährige dem Mannheimer Morgen. Zugleich sagte der Red-Bull- Pilot: "Nichtsdestoweniger geht es ganz normal weiter. Wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren."
Manager Willi Weber nannte gegenüber dem Tagesspiegel die Gründe für das Comeback des Rekordweltmeisters. "Ferrari hat ihn gebeten, es zu machen und er konnte nicht Nein sagen", sagte er. "Sie haben am Montag lange darüber diskutiert und die Entscheidung lag letzten Endes in seiner Hand. So wie er damals auch entschieden hat aufzuhören."
Comeback für den Rest der Saison
In italienischen Medien war derweil zu lesen, dass Ferrari den millionenschweren Beratervertrag des Deutschen nicht verlängern wolle. Es sei denn, der siebenmalige Weltmeister werde für den verunglückten Felipe Massa ins Cockpit steigen.
Wie dem auch sei, Schumacher wird demnach den Rest der Saison für die Scuderia an der Seite von Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen bestreiten und der Formel 1 nach dem angekündigten BMW-Rückzug zum Jahresende einen kaum abzuschätzenden Hype bescheren. "Obwohl das Thema Formel 1 für mich seit langem und komplett abgeschlossen war, kann ich aus Verbundenheit zum Team diese unglückliche Situation nicht ignorieren Als Wettkämpfer, der ich nun mal bin, freue ich mich aber auch auf diese Herausforderung", erklärte Schumacher.
Die Internetseite der Gazzetta dello Sport zitierte Ferrari mit den Worten: "Die Scuderia Ferrari hat die Absicht, Michael Schumacher das Cockpit von Felipe Massa zu übertragen, solange der brasilianische Pilot nicht fahren kann." Schumacher soll nun ein spezielles Vorbereitungsprogramm absolvieren. Danach sei es endgültig möglich, Schumachers Teilnahme am Großen Preis von Europa zu bestätigen. Allerdings dürfte auch klar sein, dass Schumacher, der von der Sportklinik Bad Nauheim sportmedizinisch betreut wird, schon entsprechende erste Tests und Untersuchungen gemacht haben dürfte - ein Rückzug von dem in Italien und auch Deutschland von PS-Fans herbeigesehnten Comeback würde zweifelsohne für heftige Schlagzeilen sorgen.
Michele fühlt sich verbunden
Niemand hat in der Formel-1-Geschichte eine solche Bilanz wie er. Er holte sieben WM-Titel und gewann 91 seiner 250 Rennen. Den bis dato letzten Grand Prix fuhr er am 22. Oktober 2006 in Sao Paulo. Seitdem schloss der Rheinländer mit Wohnsitz in der Schweiz immer wieder ein Comeback aus. Doch die Situation mit dem verheerenden Unfall seines einstigen Fahrschülers Massa in der Qualifikation zum Großen Preis von Ungarn veränderten die Situation. "Michele" Schumacher, Teil der Ferrari-Familie, fühlt sich der Scuderia verbunden.
Nun wird es für Schumacher darum gehen, sich für das Rennen in rund drei Wochen fit zu bekommen. Wegen des Testverbots in der Formel 1 kann er aber keine Runden mit dem Ferrari drehen und den Boliden somit nicht kennenlernen.
Zudem hatte er sich im Februar bei einem Motorradunfall im Nacken verletzt, konnte wochenlang nicht trainieren und musste seinen Start in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft sogar verschieben.
Schumi fühlt sich fit
Nun fühlt sich der Fitness-Fanatiker aber auch körperlich bereit für die Herausforderung. "Rein vom Kopf her und wie ich mich körperlich fühle, könnte man das Gefühl haben, dass ich noch um den Sieg mitfahren könnte", erklärte Schumacher in einem vor rund zwei Wochen geführten Interview mit der Illustrierten Bunte.
Schon vor seiner endgültigen Zusage hatte Schumacher die Spekulationen angeheizt und eine Rückkehr nicht ausgeschlossen. Wenn Ferrari auf ihn zukomme, werde sich Schumacher damit auseinandersetzen, hatte seine Sprecherin Sabine Kehm gesagt. Und damit auch Darstellungen von Manager Willi Weber indirekt widersprochen, der ein Comeback ausgeschlossen hatte.
"Schumacher ist Teil der Ferrari-Familie - er wäre bereit zu helfen", hatte die Gazzetta dello Sport bereits geschrieben. "Schumi - eine Frage des Geldes", titelte Tuttosport. In Italien scheint man unterschiedlicher Auffassung über das Comeback.
Quelle:http://www.sportal.de
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