Zitat Zitat von nisoley Beitrag anzeigen
Also ich weiß nicht, er hat wirklich ein überragendes Spiel in München abgeliefert, aber jetzt plötzlich zu sagen, dass er in die Nationalmannschaft gehört halte ich für übertrieben. Wir haben ja eigentlich genug gute Torhüter und er ist eben nicht mehr der Jüngste. Ob er jetzt die Nummer 3 wird oder ein anderer spielt doch keine Rolle mehr.
Das Spiel in München sollte auch keine ausschlaggebende Rolle spielen, denn Roman Weidenfeller spielt seit acht Jahren auf konstant hohem Niveau und war mindestens viermal in dieser Zeit besser als Neuer (2004/05, 2005/06 (auch wenn dieser in den ersten beiden Spielzeiten noch nicht spielte), 2010/11, 2011/12) und hätte bereits im Alter von 26 Jahren eine Chance in der Nationalmannschaft verdient gehabt, aber die wurde ihm verwehrt und Tim Wiese sowie Timo Hildebrand erhielten ihre Möglichkeiten – und wo stehen sie heute? Richtig.

Zitat Zitat von nisoley Beitrag anzeigen
Also seine Leistungen sind okay, aber mehr auch nicht.
Dann nenne mir mindestens drei Torhüter, die auch wirklich erfahren sind und über Jahre konstanter als Roman gespielt haben.

Zitat Zitat von nisoley Beitrag anzeigen
Da haben wir in Deutschland genügend andere Torhüter, die ungefähr auf diesem Niveau agieren und eben auch jünger sind. (Alles meine subjektive Meinung) Neuer und Adler sind sowieso gesetzt und der dritte Platz ist zwar vakant, aber da kämpfen ja so viele darum. Zieler, ter Stegen, Ulreich und für mich sollte man auch Baumann und Leno auf dem Zettel haben, von dem her sind die Chancen von Weidenfeller ziemlich schlecht.
Und gerade junge Torhüter haben einen Hang zu unbequemen Fehlern (siehe Neuer, der in zwei der letzten drei Duelle gegen den BVB zweimal denselben Fehler bei seinem ach-so-tollen modernem Torwartspiel machte = Lerneffekt NULL). Und dieses angesprochene moderne Torwartspiel, bei dem der Torwart quasi als Libero agiert, wird nicht einmal in Spanien oder Italien gebraucht. Oder würdest du einen Casillas oder Buffon als modernen Torwart bezeichnen? In Löws System müsste demnach jeder Dortmunder wie ein Fremdkörper wirken, tun sie aber nicht, auch wenn du nun das Argument, dass Roman ein Keeper der alten Schule wäre, hervorkramst, denn auch das kann mit den neuesten Statistiken widerlegt werden.

Und um deiner Unwissenheit noch den Rest zu verpassen:

Zitat Zitat von www.bvb.de)
"Die Leistungsdaten 2011/12 liefern krasse Auffälligkeiten", analysierte der kicker: "So patzte Neuer dreimal fatal, Weidenfeller nie. Dortmunds Keeper entschärfte 47,6 Prozent der gegnerischen Großchancen, Neuer lediglich 27,8 Prozent." Auch in der Strafraumbeherrschung ist Weidenfeller stark: Er fing 36 Flanken ab, Neuer 19 (hier fehlt allerdings zur fairen Betrachtung die Quote). Und: Weidenfeller ist präzise! 38,6 Prozent seiner langen Pässe erreichten den Mitspieler. Bei Neuer kamen nur 34,3% an. Sind das nicht die Attribute für modernes Torwartspiel?

Noch aufschlussreicher ist der Blick in die Archive. Seit 2008, seitdem Jürgen Klopp Trainer bei Borussia Dortmund ist, hat keine Mannschaft weniger Gegentore hinnehmen müssen als Borussia Dortmund, auch wenn diese Zahlen kein Indikator für die Leistung des Torwarts sind. 117 Gegentore stehen für den BVB in diesen 127 Partien zu Buche, 127 für Manuel Neuer, 130 für Bayern München, 143 für Schalke, 189 für Tim Wiese und den SV Werder sowie 202 für Borussia Mönchengladbach, um die Top-Klubs der Liga und die Top-Torhüter zu benennen.

In jeder Saison gibt es einen Überflieger, den Notenbesten. Aktuell ist es Bernd Leno (hauchdünn vor Weidenfeller). In den Jahren zuvor hießen Michael Rensing, Heinz Müller und Robert Enke. Doch der Konstanteste ist in den letzten vier Jahren Roman Weidenfeller mit einem kicker-Notenschnitt von 2,87. Neuer und Wiese folgen mit je 2,92.

Quelle: Borussia Dortmund und Sportnachrichten - kicker online (Stand: März 2012)
Ich weiß, dass es unmöglich ist, sich mit jedem Spieler einer bestimmten Position ehrlich zu befassen, aber ich nehme es dir nicht übel, dass du hier genauso blind agierst wie die Herren Löw und Köpke und glaubst, deine Meinung kund tun zu müssen.

Ich habe gar keinen Zweifel daran, dass Weidenfeller heute international sehr geschätzt werden würde, wenn er schon vor Jahren die Chance bekommen hätte, sich auch in der Nationalmannschaft einen Namen zu machen – und einhergehend damit hätte er noch viel gelernt und sich dem System angepasst. Diese Chance hat er nun immerhin bei Dortmund, wo er Woche für Woche die Leistung bringt, die uns wissen lässt, was wir an ihm haben – und Fußball Deutschland nicht.

Ich habe fertig.