Lauth sorgt für die Entscheidung


Jubel nach dem Siegtreffer: Vorbereiter Moritz Leitner (li.) gratuliert Torschütze Benjamin Lauth.




Eine Serie hielt, die andere ging zu Ende: Während die Löwen durch den 2:1-Erfolg über Aachen auch im achten Spiel unbesiegt blieben, kassierte die Alemannia nach sechs ungeschlagenen Partien wieder eine Niederlage. Die Gäste waren mit ihrer ersten Chance in der 8. Minute durch Benjamin Auer in Führung gegangen, Alexander Ludwig glich eine Viertelstunde später aus (23.). Für die Entscheidung sorgte Benjamin Lauth in der 82. Minute mit seinem sechsten Saisontreffer.

Personal: Löwen-Coach Reiner Maurer musste gegen Aachen auf Necat Aygün (Rückenprobleme), Stefan Aigner (Syndesmosebandanriss), Benjamin Schwarz (Reha nach Knie-OP) sowie Kenny Cooper (Aufbautraining) verzichten. Tarik Camdal, Christopher Schindler, Kushtrim Lushtaku und Emanuel Biancucchi spielten tags zuvor in der U23 bei Hessen Kassel (2:4). Keine Berücksichtigung im 18er-Kader fanden Mathieu Beda, Juan Barros und Eke Uzoma.

Spielverlauf: Die Löwen hatten die Vorgabe ihres Trainers, fulminant zu beginnen, verinnerlicht, legten los wie die Feuerwehr. Nach knapp drei Minuten spielte Antonio Rukavina nach einem Ballgewinn sofort einen weiten Pass in die gegnerische Hälfte, Benjamin Lauth lief alleine aufs Aachener Tor zu, doch Schiedsrichter Sascha Thielert pfiff ihn wegen einer angeblichen Abseitsstellung zurück - zumindest eine äußerst knappe Entscheidung! Besser machten es die Aachener, die gleich mit dem ersten gefährlichen Angriff in Führung gingen. Zoltán Stieber hatte von der linken Seite geflankt, Benjamin Auer kam zwischen den beiden Löwen-Innenverteidigern Kai Bülow und Stefan Bell ans Leder, sein Kopfball aus sechs Metern konnte 1860-Keeper Gabor Kiraly nur nach vorne abwehren, Auer stocherte mit dem Fuß nach, der Ungar versuchte erneut zu parieren, lenkte den Ball dabei aber unglücklich ins eigene Tor (8.). Trotzdem blieben die Weiß-Blauen das spielbestimmende Team. In der 10. Minute flankte Alexander Ludwig mit rechts einen Freistoß aus halblinker Position an den zweiten Pfosten, doch Florin Lovin köpfte aus fünf Metern das Leder knapp neben das Tor. Die Sechziger waren auch danach das dominante Team, Chancen konnten sie sich aber lange nicht erspielen. Bis zur 23. Minute. Aleksander Ignjovski hatte sich auf dem linken Flügel durchgesetzt, verpasste Aimen Demai einen Beinschuss, legte dann das Leder fast von der Grundlinie auf Daniel Halfar zurück, der hatte keine freie Schussbahn, passte deshalb zurück auf Alexander Ludwig, der das Leder aus 18 Meter volley nahm und in das lange rechte Eck zum 1:1 einhämmerte (23.). Direkt nach dem Anspiel beinahe sogar die Löwen-Führung. Nach Balleroberung drang Daniel Bierofka über die linke Seite in den Strafraum ein, sein Neun-Meter-Schuss aus extrem spitzem Winkel klatschte an den Innenpfosten und sprang von dort wieder heraus (24.). Die Löwen blieben aber am Drücker. Nach einem Eckball kam Ludwig 15 Meter vor dem Tor aus halblinker Position zum Schuss, der Ball hätte ins rechte Eck gepasst, wenn nicht einer Aachener das Leder zur erneuten Ecke geblockt hätte (25.). Aber der Angriffswirbel der Hausherren ging weiter. Rukavina flankte von rechts, Lauth legte das Leder per Kopf zurück auf Ignjovski, der aus 15 Metern per Dropp-Kick sofort abzog, aber um Haaresbreite neben den linken Pfosten schoss (29.). Beinahe hätte Ludwig einen Freistoß von der linken Strafraumseite direkt verwandelt. Seine scharfe Hereingabe segelte mit viel Schnitt über Alemannia-Torhüter David Hohs hinweg, ging aber knapp am rechten Pfosten vorbei ins Tor-Aus (42.). Eine Minute später hatte Halfar Rukavina auf der rechten Seite steil geschickt, dessen Flanke an den ersten Pfosten erreichte zwar Lauth, doch Thomas Stehle fälschte den Schuss aus sieben Metern zur Ecke ab (43.). Stieber hätte kurz vorm Pausenpfiff beinahe den Spielverlauf auf den Kopf gestellt, als er einen Freistoß von der rechten Strafraumseite mit viel Schnitt an die Oberkante der Querlatte setzte (45.). Kurz danach pfiff der äußerst schwache Schiedsrichter Thielert, der die unfairen Attacken der Alemannen bis auf eine Ausnahme ungestraft ließ, zur Pause. Es waren vielleicht die stärksten 45 Minuten, die die Sechziger in dieser Saison vor eigenem Publikum zeigten.

Das muntere Spielchen setzte sich auch im zweiten Durchgang fort, dabei kam Aachen nach Standards immer wieder zu Chancen. In der 51. Minute hatte Kevin Kratz einen Eckball von rechts vom Tor weg an den zweiten Pfosten geflankt, Buck ließ den Ball von der Brust genau in die Mitte abprallen, wo der eingewechselte Nico Herzig aus sieben Meter frei zum Schuss kam, doch das Leder von einem Löwen-Bein zur Ecke abgefälscht wurde. Zwei Minuten später war es erneut Kratz der von rechts eine Ecke getreten hatte, Stieber am ersten Pfosten kam zum Kopfball, der Ball strich aber knapp am langen Ecke vorbei (53.). Direkt im schnellen Gegenzug konnte Lauth sich auf der rechten Strafrauseite durchsetzen, sein Zuspiel kam auf Ludwig, der aus acht Metern das Leder nicht voll traf. Dadurch konnte Torhüter Hohs sich lang machen, abtauchen und das Leder mit den Fingerspitzen um den rechten Pfosten lenken (53.). Dann unterlief Kiraly eine Aachener Ecke von der linken Seite, doch Herzig war zu überrascht, setzte das Leder aus fünf Metern völlig freistehend neben das Tor. In der 59. Minute kam Lovin auf der linken Strafraumseite zum Abschluss, sein 15-Meter-Schuss wurde aber von einem Aachener zur Ecke abgefälscht. Danach verflachte das Spiel etwas, da beide Mannschaften dem hohen Tempo der ersten Stunde Tribut zollen mussten. Kai Bülow setzte das Leder nach einer Freistoßflanke von Ludwig von der rechten Seite mit dem Kopf aus sieben Metern knapp neben das Tor (78.). In der 82. Minute wurden die Löwen für ihre Leistung an diesem Nachmittag dann belohnt. Der eingewechselte Moritz Leitner kam auf der rechten Strafraumseite zum Flanken, mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks köpfte Lauth den Ball aus neun Metern an den linken Innenpfosten, von wo das Leder zum 2:1 ins Netz sprang. In der 87. Minute hätte der eingewechselte Djordje Rakic vorzeitig alles klar machen können. Nach einer Flanke von Rukavina köpfte er den halbhohen Ball aus neun Metern Richtung langes Eck, doch das Leder strich um Millimeter am linken Pfosten vorbei. So mussten die Sechziger bis in die Nachspielzeit zittern, hatten aber das Glück das Tüchtigen und gewannen verdient.