Ein 1:0-Erfolg beim 1. Giesinger Heimatabend für die Löwen gegen Ligenkontrahent 1. FC Kaisersalutern, aber noch jede Menge Abstimmungsprobleme, sowohl im Spiel nach vorne als auch in der Defensive. Der Siegtreffer endstand nach einem Eckball von Berkant Göktan durch ein Eigentor von Martin Amedick in der 80. Minute. Erfreulich: Mate Ghvinianidze gab nach halbjähriger Verletzungspause sein Comeback.

Personal: Die U19-Europameister Florian Jungwirth, Sven Bender, Timo Gebhart und Lars Bender haben diese Woche noch Trainingspause, waren nur in Zivil zur Ehrung im Grünwalder Stadion erschienen. Mathieu Beda und Christoph Burkhard fehlten wegen Muskelproblemen, während Markus Schroth sich noch im Aufbautraining befindet. Markus Krauss kam diesmal als dritter Profi-Torwart nicht zum Zuge.

Vor dem Spiel wurden beim 1. Giesinger Heimatabend die Meistermannschaft von 1966 und die Aufstiegshelden von 1994 von Stadionsprecher Stefan Schneider vor dem Hacker-Pschorr-Pavillon präsentiert. Heiß & Co. hatten sogar die Meisterschale mit dabei, die sie vor der Stehhalle in die Luft reckten. Getoppt wurde das Ganze von den U19-Europameistern Lars und Sven Bender, Timo Gebhart und Florian Jungwirth. Schon als das Quartett den Rasen betrat, stiegen die Zuschauer auf und spendeten den vier 19-Jährigen Applaus. Sie erhielten vom Verein speziell für sie angefertigte T-Shirts.

Spielverlauf: Es begann verheißungsvoll. Gleich nach 80 Sekunden die erste Chance für die Weiß-Blauen. FCK-Torhüter Tobias Sippel konnte gerade noch im Torraum gegen den kopfballbereiten Markus Thorandt zur Ecke klären (2.). Diese flankte Daniel Bierofka von der rechten Seite an den ersten Pfosten, Torben Hoffmann kam ans Leder, seinen Kopfball aus fünf Metern parierte Sippel erneut (3.). Danach neutralisierten sich beide Teams weitgehend. Nach knapp einer Viertelstunde prüfte Danny Schwarz mit einem 22-Meter-Schuss Sippel, aber erneut war der Schlussmann der Roten Teufel auf dem Posten (15.). Anschließend gab es wieder eine viertelstündige Phase ohne Höhepunkte, bis Berkant Göktan von links in den Strafraum eindrang, sein Schuss aus elf Metern aufs lange Eck fälschte Moussa Ouattara aufs kurze Eck ab. Zum Glück für Sippel prallte das Leder ans Außennetz (31.). Wie aus heiterem Himmel die Riesenchance für die Pfälzer. Nach einem Konter kam Axel Bellinghausen am Strafraum aus halbrechter Position zum Abschluss, sein Gewaltschuss klatschte rechts an die Querlatte, ehe Thorandt den Abpraller klären konnte (34.). Die nächste Möglichkeit hatten die Lauterer nach einem Eckball von links, als die Löwen-Abwehr gegen die baumlangen Innenverteidiger der Pfälzer nur kurz abwehren konnte. Florian Dick kam halbrechts aus acht Metern zum Schuss, Thorandt warf sich dazwischen, konnte die Wucht des Balles etwas abdämpfen. Den Rest erledigte 1860-Keeper Philipp Tschauner, der das Leder aus dem rechten oberen Eck fischte (43.).

Nach der Pause gab Mate Ghvinianidze nach über halbjähriger Verletzungspause sein Comeback. Der Georgier hatte sein letztes Spiel am 2. Dezember 2007 gegen Paderborn gemacht, wurde danach am Knie operiert.

Die Löwen zeigten vom Wiederanpfiff weg zunächst mehr biss, ehe Lautern das Kommando übernahm. In der 49. Minute traf Berkant Göktan mit einem 15-Meter-Schlenzer, der sich gefährlich nach innen aufs Tor drehte, nur den rechten Außenposten. Auf der Gegenseite war es Marcel Ziemer, der auf der rechten Seite unbehelligt zum Flanken kam. Der Ball kam mit Wucht halbhoch auf den zweiten Pfosten, wo Erik Jendrisek vor Fabian Johnson mit dem Oberschenkel das Leder traf, das aber knapp am langen Eck vorbeiging (53.). In der 63. Minute erneut Riesenglück für die Löwen. Ein 23-Meter-Schuss von Anel Dzaka wurde abgefälscht und landete genau vor Ziemers Füßen. Der FCK-Stürmer brachte aber das Kunststück fertig, freistehend aus 14 Meter am linken Pfosten vorbeizuzielen. Ein Abspielfehler beim Spielaufbau durch Nikolas Ledgerwood brachte die nächste Möglichkeit für Ziemer, doch erneut ging sein 18-Meter-Schuss knapp am Tor vorbei (71.). Von der Heimmannschaft in dieser Phase kaum etwas zu sehen. Den Zuschauern war’s egal, sie initiierten „La Ola“, feierten das „Sechzger“-Stadion. In der 80. Minute dribbelte Göktan in den Lauterer Strafraum, aber Martin Amedick konnte seinen Schuss aus neun Metern im letzten Augenblick per Grätsche zur Ecke klären. Diese führte Göktan von der linken Seite selbst aus, abgefälscht von FCK-Verteidiger Amedick landete sie zur 1:0-Führung für die Löwen im Tor (80.). Dabei blieb es auch. Insgesamt war der Sieg glücklich, da die Lauterer die besseren Chancen hatten, aber zu fahrlässig mit ihnen umgingen.

„Es ist noch viel Arbeit, es lief noch nicht alles rund“, resümierte 1860-Cheftrainer Marco Kurz. „Aber das Gerüst steht.“ Mit dem Comeback von Innenverteidiger Mate Ghvinianidze zeigte sich der 39-Jährige hochzufrieden. „Er ist früher zurückgekommen als geplant. Natürlich braucht er nach so einer langen Verletzungspause noch Zeit, um an seine alte Leistungsstärke heranzukommen. Aber Mate ist auf einem guten Weg.“