1:1 gegen Antalyaspor: Biancucchi trifft vom Punkt


Ruddelbildung vor dem Löwen Strafraum: Die Spieler von Antalyaspor hatten ihre Emotionen nicht im Griff.





Am Freitag trennte sich der TSV 1860 in einem Testspiel vom türkischen Erstligisten Antalyaspor mit 1:1. Kenan Özer erzielte den Führungstreffer (9.), Emanuel Biancucchi (52.) sorgte mit einem verwandelten Foulelfmeter für ein gerechtes Remis vor 800 Zuschauern im Stadion von 1860 Rosenheim.
Personal: Verletzungsbedingt musste Löwen-Trainer Reiner Maurer auf Mathieu Beda und Benjamin Schwarz (beide Trainingsrückstand) sowie Kenny Cooper (Außenknöchelbruch) verzichten. Geschont wurden Benjamin Lauth, Stefan Aigner, Alexander Ludwig, Mate Ghvinianidze, Florin Lovin und Manuel Schäffler. Erstmals in dieser Saison stand Aleksandar Ignjovski in Kader. Youngster Kevin Volland feierte seinen 18. Geburtstag!

Spielverlauf: Für den am Mittwoch verstorbenen Ex-Präsidenten Karl-Heinz Wildmoser gab es vor Spielbeginn eine Schweigeminute und die Löwen traten mit Trauerflor an. Löwentrainer Reiner Maurer hatte zunächst - den 30-jährigen Gastspieler Necat Aygün ausgenommen - eine U21-Auswahl mit einem Altersdurchschnitt von 20,2 Jahren ins Rennen geschickt. Diese wehrte sich tapfer gegen die sehr ruppig agierenden Türken. In einer an Spielanteilen ausgeglichenen ersten Hälfte nutzte Kenan Özer die einzige sich bietende Torchance eiskalt aus, als er ein Missverständnis zwischen Philipp Tschauner und Eke Uzoma mit einem Schuss aus acht Metern zum 0:1 ins leere Tor verwertete (9.).

Die Offensivbemühungen der Löwen, die in den ersten 45 Minuten meist am gegnerischen Sechzehner endeten, wurden kurz nach dem Seitenwechsel belohnt: Sandro Kaiser dribbelte filigran in den Strafraum und wurde vom türkischen Abwehrspieler Musa Nizam von den Beinen geholt. Emanuel Biancucchi verwandelte den fälligen Elfmeter sicher zum 1:1 (52.). Die Löwen versuchten weiter zu kombinieren, Antalyaspor indes verlegte sich mehr auf die Spielzerstörung. Das Ergebnis: vier gelbe und eine rote Karte durch den umsichtig leitenden Unparteiischen Thomas Färber. Die besten Gelegenheiten zum Siegtreffer hatten Markus Ziereis (60.) und Daniel Halfar (66.), die beide aber jeweils knapp an einer scharfen Flanke vorbeirauschten. In der 79. Minute dann die beste Chance der Türken im zweiten Durchgang. Nach einem Pass in die Tiefe lief Özer Löwen-Innenverteidiger Aygün davon, der ihn kurz vorm Strafraum mit einem Tritt in die Hacken zu Fall brachte. Schiedsrichter Färber zeigte sich gnädig, zückte nur Gelb. Den fälligen Freistoß aus 18 Metern schoss Gökhan rechts vorbei. Zwei Minuten später sah der gleiche Spieler Rot. Nach einem Pfiff gegen sein Team bedrängte er den Unparteiischen körperlich, der ihn dafür vorzeitig zum Duschen schickte.

„Das war schon ein Problem, dass die Emotionen unserer türkischen Freunde hochgeschlagen sind", kommentierte Löwen-Trainer Reiner Maurer die harte Gangart von Antalyaspor. „Vor diesem Hintergrund muss man sich fragen, ob so ein Test überhaupt Sinn macht. Als Trainer schaue ich darauf, dass meine Spieler möglichst ohne Verletzung durch die Vorbereitung kommen." Trotzdem habe es den 50-Jährigen gefreut, „mal wieder in Rosenheim zu sein". Das Ergebnis - es war bereits nach dem Spiel gegen Dortmund und Hamburg das dritte 1:1 in Folge - ginge in Ordnung, „Beide Seiten hatten ihre Chancen zum Sieg".


1860 München - Antalyaspor 1:1 (0:1) 1860: 12 Tschauner - 26 Schindler, 33 Aygün, 34 Hofstetter, 22 Uzoma - 16 Stahl, 32 Leitner - 20 Camdal, 25 Biancucchi, 21 Kaiser - 10 Savio.
Ersatz: 1 Kiraly (Tor) - 2 Rukavina, 4 Bülow, 7 Bierofka, 8 Ignjovski, 17 Buck, 28 Halfar, 29 Ziereis, 31 Volland.

Wechsel: Kiraly für Tschauner, Bülow für Hofstetter und Ziereis für Nsereko (alle 46.), Bierofka für Kaiser, Halfar für Biancucchi, Rukavina für Uzoma und Volland für Camdal (allle 60.), Ignjovski für Leitner (84.).

Tore: 0:1 Özer (9.), 1:1 Biancucchi (52., Foulelfmeter).
Gelbe Karten: Leitner, Aygün, Halfar - Tuncer, Cihan, Pacome, Radeljic.
Rote Karte: Gökhan (81., Schiedsrichterbeleidigung).
Zuschauer: 800 im Stadion an der Jahnstraße in Rosenheim.
Schiedsrichter: Thomas Färber (Augsburg).

Langsam könnt jetzt aber doch auch mal n Sieg her....