0

Heynckes bleibt Trainer
Tuchel macht's
Hasenhüttl
Löw
Junger Trainer (Nagelsmann, Kovac..)
Ausländischer Trainer (Pochettino, etc.)
Tops |
Erhalten: 4.414 Vergeben: 0 |
Bayern spielt remis gegen Olympique Lyon
Nach zwei schwachen Spielen gegen Bremen und Hannover hat sich der FC Bayern zurückgemeldet und in einem rassigen Champions League-Spiel ein 1:1 gegen Olympique Lyon erreicht. sportal.de sah starke Münchner, die dem Sieg am Ende näher waren und nach dem Eigentor von Martin Demichelis das Spiel über weite Strecken kontrollierten.
Vor dem Spiel gab es eigentlich nur zwei interessante Fakten zu dem Vergleich zwischen den Bayern und Olympique Lyon. Schlimm für die Bayern war der Fakt, dass aus vier Vergleichen mit dem Pendant aus Frankreich nur ein Sieg und ein Unentschieden heraussprangen - dazu eine 0:3-Klatsche im Stade Gerland. Doch nach diesem zwar nicht legendären, aber immerhin ein wenig peinlichen 0:3 und der daraus resultierenden Wutrede - die war aber legendär - von Kaiser Franz, gewannen die Münchner die Champions League.
Also hätte man eine Niederlage ja prinzipiell schönreden können, doch auf den nochmaligen Gewinn der Königsklasse wollte sich im Vorfeld niemand verlassen und drei Niederlagen in Folge - abgesehen vom Pokalsieg gegen Nürnberg - wären für die Bayern ungefähr so lustig gewesen wie ein zotiger Witz in der Beichtkammer.
Als sonderlich witzig war auch die Rotation vor dem Spiel gegen Hannover nicht ausgelegt worden, doch auch gegen Lyon mischte Klinsmann ein wenig durch. Breno kam erneut in der Innenverteidigung an der Seite von Lucio zum Einsatz, Martin Demichelis rückte auf die ungeliebte Sechser-Position, während Kapitän van Bommel auf der Bank Platz nahm.
Schwungvoller Beginn beider Teams
Die Münchner waren direkt gewillt, das Kommando zu übernehmen, Klose hatte in der dritten Minute gleich eine kleine Chance, drückte den Ball nach einer Flanke aber am Gehäuse vorbei. Juninho eröffnete das Spiel für Lyon im Gegenzug, doch keiner seiner Kollegen erreichte den scharf geschossenen Freistoß, der durch den Strafraum flatterte.
Die Hausherren kamen zu weiteren Gelegenheiten, doch weder der Kopfball von Toni (7.), noch der Schuss von Lahm (9.) nach einer schönen Einzelaktionen brachten den frühen Erfolg, den sich eigentlich Lyon-Trainer Claude Puel gewünscht hatte. Und fast wäre sein Flehen von Fred erhört worden, der nach einem erneuten Freistoß von Juninho per Kopf (11.) die Riesenchance zum 1:0 hatte, doch der zuletzt viel kritisierte Michael Rensing parierte hervorragend per Fußabwehr. Glück hatte Lyon dazu, dass Schiedsrichter Vassaras in der zehnten Minute nicht auf Strafstoß entschied, nachdem Klose im Strafraum leicht touchiert wurde.
Nach einer kleineren Auszeit beider Mannschaften - jedenfalls was die Hochkaräter angeht - und einigen Fehlpässen von Luca Toni und Michael Rensing sorgte Philipp Lahm (21.) für das nächste Highlight, als er wieder zwei Gegenspieler auf der linken Seite band und Ribéry in der Mitte bediente. Doch der verdeckte Schuss des Franzosen fand seinen Meister in Torhüter Lloris.
Demichelis mit einem Eigentor
Auf der Gegenseite zappelte der Ball dann im Netz und es war ein kurioser Treffer in der 25. Spielminute. Juninho zum dritten fand mit seinem Freistoß den Kopf von Demichelis, der den Ball 16 Meter vor dem Tor stehend per Hinterkopf neben dem Pfosten versenkte. Rensing blieb dabei ohne Chance, denn Fred nahm dem jungen Keeper die Sicht, ohne selbst einzugreifen. Doch für einen Schock reichte dieser Treffer nicht, praktisch direkt nach dem Anstoß hatte Toni die Möglichkeit zum Ausgleich, doch erneut war Lloris zur Stelle und tauchte rechtzeitig ab.
Wie von Puel angekündigt, zog sich Lyon nach der Führung in die eigene Hälfte zurück und ließ die Bayern kombinieren, blieb dabei aber immer mit schnellen Kontern gefährlich. Wie so oft spielten die Hausherren dann durchaus passabel, doch ein schnelles und zwingendes Spiel präsentierten sie auch Mitte und Ende der ersten Halbzeit nicht, obwohl einige kleinere Chancen erspielt wurden. Dann war Halbzeit und das Publikum hatte angesichts der ersten Halbzeit die Hoffnung nicht verloren.
Wie schon zu Beginn der ersten Halbzeit kamen die Münchner mit viel Elan aus der Kabine, doch erneut war es der Schlussmann von Lyon, der in der 46. Minute in höchster Not gegen Toni retten konnte. Der Italiener wollte unbedingt seinen ersten Treffer in der Champions League erzielen, doch er agierte auch kurze Zeit später mit einem Kopfball glücklos, wie auch der leicht übermotivierte Ribéry, der dem Spiel nicht seinen Stempel aufdrücken konnte und in der zweiten Halbzeit mit den Kräften am Ende zu sein schien.
Zé Roberto trifft per Kopfball
Lyon zog sich weit zurück und die Bayern profitierten davon. Doch der Treffer in der 52. Minute war nicht minder kurios als schon das 1:0. Oddo schickte Klose per Direktpass auf die Reise und der Torjäger bediente mit seine Flanke nicht etwa Toni, nein, Zé Roberto war der dankbare Abnehmer, der so alleine im Sechzehner stehend wie ein Eisbär am Südpol einnicken konnte. Das Spiel nahm wieder richtig Fahrt auf und es wurde ruppiger. Gelbe Karten für Klose, Juninho und Makoun belegten die Wichtigkeit dieser Partie - die Pfeife des Schiedsrichters rückte mehr in den Mittelpunkt.
Lyon hatte Mühe, den Schalter wieder umzulegen und die Bayern agierten nun zwingender und bemühten sich, das geforderte Tempo in die Partie zu bringen. Der französische Serienmeister probierte es mit vereinzelten Kontern, doch gefährlich wurde es zumeist durch Freistöße von Juninho. Auch von Stürmerstar Benzema war wenig zu sehen, doch in der 59. Minute verpasste er eine Hereingabe haarscharf. Aber insgesamt nahmen auch die Bayern das Tempo ab der 65. Minute ein wenig raus und das Spiel lebte einzig von der Spannung und den rassigen Zweikämpfen.
Tim Borowski kam dann in der 82. Minute für den erschöpften Franck Ribery, doch richtig gute Chancen erspielten sich beide Teams nicht mehr, abgesehen von einer brenzligen Situation, als Breno vor Benzema klären konnte. Lyon hat nach dem Unentschieden gegen Florenz nun den zweiten Punkt auf dem Konto, während die Bayern nach dem Erfolg gegen Bukarest derer vier besitzen. Beide Teams können durchaus mit dem Unentschieden leben, doch als Heimmannschaft wäre ein Sieg für die Bayern eher als Pflichtprogram anzusehen gewesen.
Gunnar Beuth
Quelle:www.sportal.de
Lesezeichen