Letzten endes ist es halt eine Comic-Verfilmung und keine Sozialkritik wie einige Reviews schreiben. Einige Kritiker interpretieren mir persönlich zu vieles in den Film hinein, von wegen "Aufruf für Anarchie" oder "Verherrlichung von Selbstjustiz", einfach Blödsinn. Joker ist und bleibt eine Comic-Adaption. Gewiss mit realistischen Aspekten wie psychischen Krankheiten oder Kindesmissbrauch, alles furchtbar und schlimm, keine Frage. Nichtsdestotrotz bleibt der Film surreal und klamauk innerhalb seines Genres. Ich nehme den Film durchaus ernst, nicht falsch verstehen. Aber eben nicht ernster wie beispielsweise ein Logan, auch wenn Joker dann doch noch die bessere schauspielerische Leistung bietet.
Der eine Punkt Abzug ist also der, dass Joker wahnsinnig authentisch rüberkommt, zum Teil wirklich bittere echte Themen anspricht und unfassbar durch Joaquin Phoenix brilliert, jedoch nicht das Drama ist was der Film gerne sein möchte. Er ist und bleibt letztlich eine Comic-Verfilmung, wo wir eben die Origin-Story von einem Superschurken sehen. Der Film will so gerne ein bisschen als Charakterstudie gesehen werden, nur finde ich dass das etwas zu hochgegriffen und Bedeutungsshwanger ist wenn man die Vorlage betrachtet.
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