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Ich war ja live im Stadion, das verzerrt die rein sportliche Sicht auf das Spiel ja ein wenig, aber ich bin extrem zwiegespalten.
Auf der einen Seite erkenne ich einfach an, dass Madrid mehrere Klassen besser als Schalke ist und das in egal welchem Szenario das Spiel verloren gegangen wäre. Auch der Mannschaft kann ich kaum Vorwürfe machen, in der Anfangsphase war das ganze noch couragiert und mit Eigeninitiative gespielt und ich hatte auch nicht das Gefühl, dass sie sich aufgegeben haben, trotz des eindeutigen Ergebnisses.
Andererseits ist ein 6:1 natürlich absolut blamabel und man hat das ganze gestern im Stadion dann schon mit seeehr viel Galgenhumor gesehen. Ich denke, dass die Mannschaft nach dem 2:0 zu unreif aufgetreten ist und man irgendwie immernoch ein Wunder für möglich gehalten hat. Anstelle, dass man zur eigenen Ehrenrettung hinten dicht macht und das Ergebnis bei 2-3:0 hält, gab es immer wieder unsichere und riskante Offensivsequenzen, die vollkommen ertraglos blieben, aber bei Ballverlusten zu weiteren unnötigen Gegentoren geführt haben.
Ich will der Mannschaft keinen Vorwurf machen, dass sie nichts zählbares geholt hat. Dafür war Real einfach zu übermächtig, aber man hätte die Übermacht im Spielverlauf anerkennen sollen und nicht weiter blauäugig und naiv auf den Anschlusstreffer zu spielen.
PS: Da die Frage in meiner Familie aufkam, will ich Irrtümern vorbeugen. Die Gesänge nach dem 4:0 ca sind nicht der Ausdruck des Galgenhumors gewesen, das war absolut echt und gelebte Vereinsliebe in Zeiten, wo die Mannschaft sich wenig liebenswert präsentiert hat. Der Galgenhumor äußerte sich eher im absolut überschwänglichen Torjubel, dem Frage Antwort Spiel mit dem Stadionsprecher ("Spielstand, Schalke:" - "EEEEEIIIINNNSSS" - "Madrid:" - "NNNUUUULLLLL"), Aussagen wie " Auf dem Bolzplatz hat auch immer das letzte Tor entschieden", "6:0 im Rückspiel ist kein Problem, Real ist glaub ich nicht so heimstark", "Dann machen wir am WE ebend die Bauern platt" usw.
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