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DHB-Auswahl startet mit bitterem Remis
Die deutsche Nationalmannschaft musste im ersten Spiel der WM in Kroatien mit einem 26:26-Unentschieden gegen Russland zufrieden sein. Bis kurz vor dem Ende hatte die DHB-Auswahl noch geführt. In der Schlussphase sorgten dann die Schiedsrichter für Frust beim deutschen Team.
"Zuletzt ist es nicht korrekt gelaufen", schimpfte Bundestrainer Heiner Brand. So verpasste sein Team einen Sieg, der "verdient gewesen wäre". Neben dem Punkt verlor die deutsche Mannschaft wegen einer Knieverletzung den Magdeburger Christian Sprenger. Der Rechtsaußen musste nach einem Foul mit Verdacht auf Innenbandriss im rechten Knie vom Feld.
Die DHB-Auswahl erwischte einen Start nach Maß und führte schnell mit 4:0. Pascal Hens und Holger Glandorf nutzten mit jeweils zwei Treffern den Freiraum, den die russische Abwehr ihnen gewährte. Die Russen leisteten sich ihrerseits im Angriff technische Fehler oder scheiterten an Keeper Johannes Bitter, der von Beginn an hellwach war.
Dieser Blitzstart gab der DHB-Auswahl jedoch nicht die nötige Sicherheit, um die Partie zu kontrollieren. Das Fehlen von Spielmacher Michael Kraus machte sich bemerkbar. Der junge Martin Strobel agierte doch sehr nervös und bekam das Spiel nicht in den Griff.
Zu wenig Ideen im deutschen Spiel
So lief fast nichts über die Außenpositionen und da auch Sebastian Preiß am Kreis nahezu abgemeldet war, mussten immer wieder Hens und Glandorf aus dem Rückraum schießen. Darauf stellten sich die Russen aber zunehmend ein, so dass der schöne Vorsprung langsam schrumpfte. Bundestrainer Heiner Brand reagierte und stellte nach einer guten Viertelstunde Dominik Klein auf die Spielmacherposition.
Wenig später durfte sich Jens Tiedke am Kreis für Preiß versuchen. Am Spiel änderte sich jedoch wenig, immerhin kam Linksaußen Torsten Jansen zu seinen ersten Treffern. Ausgerechnet in Überzahl glitt Deutschland nach 20 Minuten das Geschehen aus den Händen.
Deutschland schläft in Überzahl
Die Abwehr war in dieser Phase viel zu passiv und so wurde aus einer 9:8-Führung ein 10:11-Rückstand. Doch die Russen halfen dem Brand-Team wieder auf die Beine. Rund fünf Minuten vor der Pause saßen gleich drei Akteure gleichzeitig eine Strafe ab. Deutschland nutzte das und legte in dieser Phase den Grundstein für die 15:14-Pausenführung.
Nach dem Wechsel gab Brand Martin Strobel erneut eine Chance in der Rückraummitte und dieses Mal fand sich der Youngster besser zurecht. Nachdem zunächst Pascal Hens mit seiner Urgewalt aus der zweiten Reihe die deutschen im Spiel hielt, konnte Strobel auch mit einer schönen Einzelaktion sein erstes Tor erzielen.
Deutschland zieht davon
Die Partie blieb umkämpft, aber die Russen handelten sich immer wieder Zwei-Minuten-Strafen ein und ermöglichten der DHB-Auswahl so eine Führung mit zwei Toren. In den wichtigen Phasen war zudem immer wieder Jogi Bitter mit starken Paraden zur Stelle. Nach 45 Minuten führte Deutschland mit 22:19 und als Bitter dann seinen dritten von bis dahin fünf Siebenmetern parierte, hatte Deutschland endlich wieder Oberwasser.
Erfreulich war, dass nun auch die Spieler aus der zweiten Reihe Verantwortung übernahmen. Da Glandorf mit zwei Zeitstrafen belastet war, bekam Michael Müller aus Großwallstadt seine Chancen und nutzte diese gleich mit zwei Toren. Elf Minuten vor Schluss führte Deutschland mit 24:20.
Die Russen gaben sich jedoch längst nicht verloren, gingen in der Abwehr wieder aggressiver zu Werke und zwangen die Deutschen dazu, schwierige Würfe zu nehmen. So kämpften sie sich Tor um Tor heran. Als Pascal Hens für zwei Minuten raus musste, nutzte Russland die Überzahl konsequent und verkürzte auf 24:25. Rund zwei Minuten waren noch zu spielen.
Schiedsrichter sorgen für Ärger
Kaum war Hens wieder auf dem Feld, da brachte er seine Mannschaft wieder mit zwei Toren in Front. Doch das sollte nicht reichen, auch weil die Schiedsrichter es nicht sonderlich gut mit der DHB-Auswahl meinten.
Beim Stand von 26:25 wurde erneut Hens bei einem Sprungwurf hart angegangen, doch die Pfeife der Unparteiischen blieb stumm. Hens berichtete von einem klaren Stoß, bekannte aber auch: "Wir hätten trotzdem gewinnen müssen. Zum Schluss haben wir in der Abwehr etwas den Kopf verloren."
Der Ball ging verloren und im Gegenzug ahndeten die Schiedsrichter eine Abwehraktion von Torsten Jansen mit einem Siebenmeter und einer Zwei-Minuten-Strafe - eine harte Entscheidung. Filippov behielt die Nerven und traf zum 26:26. Deutschland kam zwar nochmal in Ballbesitz, doch Holger Glandorf scheiterte mit seinem Wurf Sekunden vor dem Ende.
Lars Ahrens
Quelle :http://www.sportal.de
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