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Fry sucht dringend Käufer
BMW und Mercedes geben nach Hondes Ausstieg für ihre eigenen F1-Projekte Entwarnung. Nachdem der zweitgrößte japanische Autokonzern angesichts hoher Verluste vor allem in den USA am Freitag alle F1-Aktivitäten eingestellt und seinen Rennstall zum Verkauf angeboten hatte, stellten die beiden deutschen Hersteller klar, dass ihre Programme finanziell abgesichert seien.
Auch der weltgrößte Autobauer Toyota ließ am Freitag verlauten, dass man sich weiter in der Formel 1 engagieren werde, aber die Kosten senken wolle. Mercedes-Sportchef Norbert Haug erklärte, dass das Formel-1-Engagement von McLaren-Mercedes "auf finanziell soliden Beinen" steht: "Der Beitrag von Mercedes-Benz ist kosteneffizient gestaltet."
Auch BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Draeger sprach von einem positiven Kosten-Nutzen-Verhältnis: "Es gibt keine bessere Plattform als die Formel 1, um unsere Markenwerte zu demonstrieren."
Cosworth-Motoren für 6,42 Millionen Euro
Max Mosley, Präsident des Automobilweltverbandes FIA, für den der Honda-Ausstieg "nicht völlig unerwartet" kam, fühlt sich in seinem Kampf um Kostensenkung bestätigt und hat gerade mal zwei Stunden nach der Erklärung der Japaner den Teams in einem Brief günstige Motoren angeboten. Die FIA verhandele exklusiv mit Motorenbauer Cosworth und dem Getriebespezialisten Xtrac über einen kompletten Antriebsstrang von 2010 bis 2012 für 6,42 Millionen Euro pro Jahr, schrieb Mosley. Der Durchschnittspreis nur für Motoren liegt derzeit bei rund zehn Millionen Euro.
Auch für Haug zeigt der Honda-Rückzug, "wie wichtig die von uns seit über fünf Jahren geforderten Kostensenkungsmaßnahmen sind, die bisher nur zu einem kleineren Teil umgesetzt sind". Innerhalb der Teamvereinigung FOTA arbeite man intensiv daran. "Wir müssen dabei über die nächsten zwei Jahre eine Kürzung von mindestens 50 Prozent erreichen", sagte Haug.
Das Team um "Superhirn" Ross Brawn Brawn und Generaldirektor Nick Fry hofft nun darauf, dass sich kurzfristig ein Käufer findet. "In den letzten zwölf Stunden haben uns drei seriöse Leute erklärt, das Team übernehmen zu wollen", sagte Fry bei BBC Radio 5 Live und äußerte die Hoffnung, beim Saisonstart am 29. März in Melbourne dabei zu sein.
Ferrari hätte Kapazitäten frei
Einen Motor zu finden, wäre kein Problem, meint Brawn: "Ich denke, jeder der anderen Hersteller würde uns helfen, wenn es nötig wäre." Mercedes wäre bereit, seine Kapazitäten zu überprüfen. "Diese Situation ist neu. In jedem Fall müsste aber die Bezahlung so gesichert sein, dass es für uns kommerziell Sinn macht", sagte Haug dem sid. Ferrari hätte Kapazitäten, nachdem Force India zu Mercedes gewechselt ist. Die Teamvereinigung FOTA drückte den Wunsch aus, dass die technischen Fähigkeiten des Teams nicht verloren gehen mögen.
Rennstall für ein britisches Pfund?
Nach BBC-Informationen könnte der Rennstall möglicherweise sogar für den symbolischen Preis von einem britischen Pfund den Besitzer wechseln. "Ich denke, dass es einige Leute da draußen gibt, die großes Interesse gezeigt haben", sagte Formel-1-Boss Bernie Ecclestone bei Sky News. Der Brite sieht die Formel 1 in keiner größeren Krise als jedes andere Unternehmen auf der Welt: "Die ganze Welt ist im Moment in der Krise, aber sie wird nicht aufhören sich zu drehen, ganz sicher."
Quelle: kicker.de
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