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early season.
Mein erstes Spiel stand an. In Alamo-City gegen die Spurs. Duncan, Ginobili, Parker - nun meine Gegenspieler.
Ich war heiß und wollte es Coach Skiles zeigen: Ich bin bereit für die NBA.
Viele Gelegenheiten bekam ich dazu allerdings nicht. Erwartungsgemäß gab rund 3 Minuten Spielzeit im zweiten Viertel sowie zu Spielende, als wir bereits mit 20 Punkten und zwei ausgefoulten Spielern keine Chance auf einen Sieg hatten.
Dennoch konnte ich in diesem Spiel ein erstes Lebenszeichen von mir geben. Schließlich gelang es mir nach 2 Punkten in der ersten Hälfte noch einmal 7 Punkte in der letzten Spielminute zu erzielen und somit platzierte ich mich im internen Team-Ranking dieses Spiels als bester Scorer von der Bank direkt hinter Monta Ellis und Keith Jennings (jeweils 14 Punkte).
Trotz meiner guten Leistung gab es in der folgenden Zeit keine Rückmeldung mehr von irgendeinem Trainer zu meiner Leistung. Selbst als ich Feedback einforderte.
Scheinbar war ich allerdings nicht der Einzige mit diesem Problem. Drew Gooden spielte in dieser Zeit auch weit unter seinen Möglichkeiten und sprach die Probleme sogar öffentlich an. "There is no team in our I" beschwerte er sich, als er auf die Stimmung im Team angesprochen wurde.
Es war wahr. Durch die scheinbar fehlende Kommunikation, wusste niemand, wo man im Moment stehen mag und was der genaue Platz im Team sei. Zudem kamen auch immer wieder eigenartige Ansprachen in den Auszeiten, wobei meistens nur die eigenen Fehler angesprochen wurden und niemand ernsthaft versuchte das Team zu motivieren.
So vergingen die ersten Monate und meine Bucks rutschten immer wieder auf unteren Platz in den Playoff-Rängen. Meine Spielanteile verbesserten sich dabei nur minimal und ich hielt an Weihnachten einen Punkteschnitt von 8.2 PPG. Leider war meine Frustration zu diesem Zeitpunkt bereits soweit, dass meine Wurfquote auf sehr schlechte 35% absank und ich von Co-Trainer Goldwire nach einem Spiel in Chicago, in dem ich mein bis dahin höchstes Scoring von 16 Punkten erreichte, im Flugzeug noch einmal auf meine Spielweise angesprochen wurde.
Er hatte leichtes Reden. Ich war schon immer ein Scorer, ein Shooting Guard. Er war dagegen seit jeher ein passender Point Guard ohne Drang zu Punkten. Wir bekamen uns daraufhin sehr schnell in die Haare und die schlechte Stimmung schlug auf das restliche Trainerteam sowie auf die Mannschaft über. Ich war fortan der Buh-Mann.
In dieser Zeit fraß ich diesen Frust sehr in mich hinein und kanalisierte meine Wut auf zusätzliche Einheiten in der Trainingshalle. Viele Wurf- sowie Dribbling-Drills verbesserten nicht nur meine individuellen Fähigkeiten, sondern waren mir zudem eine große Hilfe, um in diesen Zeiten keine kurzfristigen Fehler zu begehen. Schließlich wollte ich weg aus dieser Stadt. Fehl am Platze und missverstanden.
Man wollte Monta Ellis und Keith Jennings spielen sehen - nicht mich. Eine faire Chance gab es in meinen Augen nicht. Ich beschloss mit Herb Kohl zu reden. Ein ergrauter Mann, dessen Leben durch die Bucks und durch den Basketball geprägt wurde.
Als ich ihm meine Lage schilderte, fühlte ich mich das erste Mal verstanden. Zugleich teilte er mir aber auch mit, dass er die ehrenwerte Arbeit seines Trainerteams nicht untergraben möchte und bat mich, beim GM um einen Trade zu bitten. Letztendlich bedaure er sehr, dass ich mich in seiner Stadt nicht wohl fühle, aber es machte auch den Anschein, als sei dies nicht das erste Gespräch dieser Art, dass er führen musste.
Nun gut. Mein nächste Ansprechpartner sollte nun also GM Hammond werden - doch Coach Skiles kam mir zuvor: "ich habe meinen Wunschspieler für deine Position gefunden". Das war ein harter Schlag ins Gesicht...
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