Mit einer tollen Generalprobe haben die deutschen Basketballer Hoffnungen auf eine erfolgreiche Weltmeisterschaft geweckt. Sechs Tage vor dem WM-Auftakt gegen Argentinien besiegte das Team von Bundestrainer Dirk Bauermann Puerto Rico überraschend deutlich mit 97:74 (51:40) und zeigte sich für die Titelkämpfe in der Türkei gerüstet. Bester Werfer vor 4050 Zuschauern in Bonn war Tim Ohlbrecht mit 18 Punkten. Bereits am Freitag hatten die deutschen Korbjäger gegen die Lateinamerikaner in Halle/Westfalen mit 73:63 gewonnen. Nach zwei freien Tagen fliegt die deutsche Mannschaft am Mittwoch in die Türkei.
Bauermann verzichtete im letzten Testspiel auf Konrad Wysocki und Yassin Idbihi, den der Bundestrainer nicht mit zur WM nimmt. Der Center von ALBA Berlin verpasst damit zum zweiten Mal ein Turnier, nachdem Bauermann ihn bereits im vergangenen Sommer vor der EM in Polen als letzten Spieler aussortiert hatte. "Yassin hat toll gearbeitet. Am Ende hat Christopher McNaughton aber ein klein wenig mehr angeboten", sagte Bauermann.
Wen lässt Bauermann zu Hause?
Die Entscheidung über den letzten Spieler, den er noch streichen muss, will der Nationalcoach zeitnah treffen. "Per Günther hat seine Chance heute genutzt. Ich muss mir diese Nacht noch ein paar Gedanken machen, weil so eine Entscheidung von großer Bedeutung ist", sagte Bauermann. Günther hatte als Spielmacher beim 97:74-Sieg gegen Puerto Rico eine starke Leistung gezeigt und zehn Punkte erzielt.
Ohlbrecht mit hundertprozentiger Trefferquote
Im Vergleich zur Partie am Freitag nahm der Bundestrainer diesmal eine Änderung in der Startformation vor. Für Jan-Hendrik Jagla begann Lokalmatador Ohlbrecht, der im Laufe des Spiels eine hundertprozentige Trefferquote erreichte. Mit dem Bonner standen zunächst die beiden Bayern-Profis Steffen Hamann und Demond Greene sowie Robin Benzing und Tibor Pleiß auf dem Parkett. Bei Puerto Rico saß NBA-Star Renaldo Balkman angeschlagen nur auf der Bank.
Anders als im ersten Vergleich der beiden WM-Teilnehmer fand das deutsche Team dieses Mal gut ins Spiel und führte Mitte des ersten Abschnitts mit 15:7. Durch zahlreiche Wechsel ging danach aber der Spielfluss ein wenig verloren, so dass die Puerto Ricaner nach dem ersten Viertel knapp vorne lagen (22:21).
Pleiß gibt Gas
Im zweiten Abschnitt drehten die deutschen Korbjäger dann aber wieder auf. Allen voran Center Tibor Pleiß kam jetzt in Fahrt und sorgte mit zehn Punkten dafür, dass die Gastgeber zur Pause mit elf Punkten (51:40) führten. Auch nach dem Seitenwechsel ließ die DBB-Auswahl nicht nach und baute den Vorsprung gegen insgesamt enttäuschende Puerto Ricaner weiter aus.
Für die WM hat Bauermann das Achtelfinale als Minimalziel ausgegeben. In Kayseri treffen die deutschen Riesen auf Argentinien, Serbien, Australien, Angola und Jordanien. Nach den Eindrücken aus der Vorbereitung, in der sich die deutsche Mannschaft kontinuierlich gesteigert hat, dürfte der Einzug in die K.o.-Runde für das junge Team möglich sein.
Quelle: t-online.de