"Wir sind über den Punkt - so spektakulär er zustande kam - nicht nur glücklich", sagte Jürgen Klopp nach dem 3:3 in Bremen. "Die Leidenschaft, die meine Mannschaft gezeigt hat, hat mir gut gefallen", lobte der Coach, "aber Fußballspielen können wir besser. Wir müssen uns in allen Bereichen verbessern."
Wenn nach 90 Minuten, beim Stand von 2:2, Schluss gewesen wäre, hätte man - zwei Minuten nach Bremens Ausgleich - vermutlich von zwei verlorenen Punkten gesprochen. Ist das 3:3 nach Mohamed Zidans Treffer in letzter Sekunde ein gewonnener Punkt?
Jürgen Klopp: "Ja! Wenn man das Spiel nicht gesehen hätte, würde man es nicht verstehen. Wir haben gesagt, wir wollen an bestimmten Tagen, diese Mannschaften, die per se höhere Ziele haben müssen, schlagen. Das haben wir in Bremen nicht getan, obwohl es möglich war. Wir wollten auf unsere Art gewinnen, und wir waren nah dran. Es ist uns gelungen, den Ausfall von Tamas Hajnal aufzufangen. Deshalb sind wir über den Punkt - so spektakulär er zustande kam - nicht nur glücklich."
Was überwiegt: die Tatsache, dass die Mannschaft bis weit in die Schlussphase kaum Chancen der Bremer zugelassen hat - oder die beiden späten, unnötigen Gegentore in der 88. und 91. Minute?
Klopp: "Beides ist da. Defensiv haben wir uns taktisch ordentlich, aber nicht perfekt verhalten. Die Leidenschaft, die meine Mannschaft gezeigt hat, hat mir gut gefallen. Wir haben zwar die Konter gesetzt, wir haben den Elfmeter erzwungen, wir haben drei tolle Tore geschossen und die Ruhe bewahrt. Aber Fußballspielen können wir besser. Wir müssen uns in allen Bereichen verbessern. Wir konnten wieder einmal zwei Wochen nicht zusammen trainieren, und für uns ist das wohl ein größeres Problem als für Werder Bremen, die das länger gewohnt sind, die an alten Dingen festhalten, während wir versuchen, Neues zu entwickeln. Da ist Training doppelt wichtig."
Ohne Training gab es ein neues System, um den Hajnal-Ausfall zu kompensieren, den berühmten "Mainzer Tannenbaum", ein 4-3-2-1, hier in Bremen allerdings ob des böigen Windes leicht rechtslastig...
Klopp: "Dafür, dass wir es kaum trainiert hatten, war das in Ordnung. Es ist ein System, das absolut Sinn macht. Wir wollten unsere geballte Stürmerqualität auf den Platz bringen und nicht zurück fallen in die "flache Vier", weil die Mannschaft gezeigt hat, dass ihr die Raute liegt."
Ohne Training gab es ein neues System, um den Hajnal-Ausfall zu kompensieren, den berühmten "Mainzer Tannenbaum", ein 4-3-2-1, hier in Bremen allerdings ob des böigen Windes leicht rechtslastig...
Klopp: "Dafür, dass wir es kaum trainiert hatten, war das in Ordnung. Es ist ein System, das absolut Sinn macht. Wir wollten unsere geballte Stürmerqualität auf den Platz bringen und nicht zurück fallen in die "flache Vier", weil die Mannschaft gezeigt hat, dass ihr die Raute liegt."
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Auszeichnung: Dr. Rauball erhält den begehrten City-Ring
Er ist Jurist, BVB-Präsident, Vorsitzender des Ligaverbandes - und bald auch Träger des City-Rings. Dr. Reinhard Rauball wird am 14. Januar 2009 eine der begehrtesten Auszeichnungen entgegennehmen. Ausgezeichnet wird der 61-Jährige für seine großartigen Verdienste um die Sport-Stadt Dortmund und als deren weit über ihre Grenzen hinaus wirkender Botschafter.
Dr. Reinhard Rauball habe als BVB-Präsident den Verein mehrfach vor dem drohenden sportlichen und wirtschaftlichen Niedergang bewahrt und damit Dortmunds bedeutendsten Image- und Werbefaktor erhalten, heißt es in einer Pressemitteilung.
Zudem habe er mit seiner Wahl zum Präsidenten des Fußball-Ligaverbandes und damit zu einem der wichtigsten deutschen Fußball-Funktionäre bundesweite Anerkennung für seine herausragende Arbeit erfahren und in dieser Funktion Bekanntheit im In-.und Ausland erlangt. Nicht zuletzt sei der erfolgreiche Dortmunder Rechtsanwalt als "Sportjurist" und Buchautor ein gefragter Fachmann mit internationaler Reputation.
Dr. Rauball zeigte sich sehr erfreut über die Auszeichnung ("Mein erster Titel.") und erklärte: "Diese Wahl würdigt die Gesamtleistung all derer Personen, die in der schwersten BVB-Krise mitangepackt haben." Dr. Reinhard Rauball ist als City-Ring-Träger 2009 damit Nachfolger von Architektur-Professor Eckhard Gerber.
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Personalien: Kuba und Kovac geschont, Frei erkältet, Tinga fraglich, Hajnal muss warten
Mit leicht reduziertem Personal begann am Dienstag Vormittag, bei der ersten von zwei Trainingseinheiten des Tages, die Vorbereitung auf das Bundesliga-Heimspiel am Sonntag (Anstoß 17 Uhr) im Signal Iduna Park gegen den Tabellenvierten Hertha BSC. Neben Dede (Kreuzbandriss) und Bajram Sadrijaj (Blinddarm-Operation) können derzeit fünf weitere Profis nicht oder nur eingeschränkt am Trainingsbetrieb teilnehmen.
Robert Kovac: Der Innenverteidiger hatte am Samstag in Bremen nach erneut starker Leistung ausgewechselt werden müssen. "Die Wade hat zugemacht. Die Verletzung ist aber nicht dramatisch", erklärt Trainer Jürgen Klopp: "Deshalb haben wir ihn aus dem Mannschaftstraining genommen und lassen ihn im Kraftraum Fahrrad fahren."
Jakub Blaszczykowski: "Kuba hat Prellungen am ganzen Körper, deshalb schonen wir ihn zu Wochenbeginn ein wenig", so Klopp. Der Einsatz des schnellen Polen am Sonntag gegen Hertha ist aber nicht gefährdet.
Tinga: Wegen einer Adduktorenverhärtung kann der Brasilianer derzeit nicht trainieren. Prognose offen.
Tamas Hajnal: Nach dem von den ungarischen Ärzten spät diagnostizierten Faserriss möchte der Mittelfeldstratege so schnell wie möglich zurück ins Mannschaftstraining. Noch aber fehlt das OK von der medizinischen Abteilung. "Es wird noch ein bisschen dauern", sagt Klopp. Ob Hajnal gegen Berlin spielen kann, entscheidet sich erst am Wochenende.
Alexander Frei: Wegen eines Infekts blieb der Schweizer heute im Bett. "Ich weiß nicht, wann er wieder frei gelassen wird", orakelt der Trainer, der sich mit Blick auf die Witterung Sorgen macht: "Wir müssen abwarten, wer bis Sonntag noch im Rennen ist. Dieses Wetter forciert Erkältungskrankheiten."
Quelle bvb.de