Bundesliga - Teamcheck: FC Bayern München
Eurosport - Fr 15.Aug. 14:11:00 2008
Buddhas, Yoga, Dachterrasse: Der FC Bayern ist in aller Munde. Dank
Jürgen Klinsmann. Der neue Trainer wälzte beim deutschen Rekordmeister einiges um - die hohen Ziele bleiben aber. eurosport.yahoo.de macht mit Lothar Matthäus den Teamcheck: Ist der FCB auch in dieser Saison das Maß aller Dinge?
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Ausgangslage:
Mit Jürgen Klinsmann verpflichteten die Münchner einen Nobody im Vereinstrainer-Geschäft für den erfahrenen Trainerfuchs Ottmar Hitzfeld. Und der ehemalige Bundestrainer setzte beim deutschen Rekordmeister sogleich seine beim DFB erprobte und gefürchtete Abrissbirne an: Beim FCB scheint nichts mehr wie früher. Das ist natürlich nur die halbe Wahrheit. Denn die hohen Ansprüche werden wieder vollmundig verkündet: Die Meisterschaft und der DFB-Pokalsieg sollen verteidigt werden, in der Champions League wollen die Münchner ein gewichtiges Wörtchen mitreden. Auch Klinsmann weiß, dass er einem gewachsenen Spitzenklub wie dem FC Bayern Veränderungen nur in verträglichen Dosen zumuten kann. Dass der Bundesliga-Primus nach den Rekordinvestitionen vor der vergangenen Saison bei der Verpflichtung von kickendem Personal den Gürtel wieder enger geschnallt hat, ist bestimmt nicht auf das Drängen von "Klinsi" passiert. Großen Zuwachs erfuhr der FC Bayern aber an anderer Stelle: Der 44-jährige Cheftrainer brachte einen Tross von Assistenten mit an die Säbener Straße.
Wer kam, wer ging:
Die Neuzugänge des FCB sind schnell aufgezählt:
Tim Borowski kam von
Werder Bremen, Torwart-Routinier Hans-Jörg Butt wurde als Quasi-Mentor und Ersatzmann der neuen Nummer eins,
Michael Rensing, an die Seite gestellt. Der erst 19-jährige Keeper Thomas Kraft stößt von den Amateuren in den Profi-Kader.
Der schwerwiegendste Abgang haben die Münchner ebenfalls auf der Torhüter-Position zu verkraften: Der "Titan" trat ab.
Oliver Kahn hinterließ aber viel mehr als nur eine Lücke zwischen den Pfosten. Mit ihm ging der langjährige Kapitän und die Identifikationsfigur des weltweit bekanntesten deutschen Fußballklubs schlechthin. Ersatzkeeper
Bernd Dreher beendete seine Karrier.
Jan Schlaudraff, der bei Hitzfeld nie eine ernstahfte Rolle gespielt hatte, versucht sein Glück bei
Hannover 96, Mittelfeldspieler Julio dos Santos wechselte in die brasilianische Liga zu Clube Atletico Paranaense und der defensive Mittelfeldakteur Stephan Fürstner läuft in Zukunft für den FC Bayern II in der 3. Liga auf.
Stärken und Schwächen:
Beim deutschen Rekordmeister sind auch in der Saison 2008/2009 keine wirrklichen Schwächen auszumachen - eher Fragezeichen. Die Stärke des Teams von Klinsmann erstreckt sich auf alle Mannschaftsteile. Ob Abwehr, Mittelfeld oder Angriff: Bei den Münchnern tummeln sich auf allen Positionen Spieler, die höchsten (Bundesliga-)Anforderungen genügen. Spannend wird zu beobachten sein, wie schnell Torhüter Michael Rensing sich an die Rolle der neuen Nummer eins gewöhnt und ob der 24-Jährige das Zeug hat, zumindest qualitativ in die großen Fußstapfen des Oliver Kahn zu treten. Auch der neue Trainer steht unter besonderer Beobachtung. Klinsmanns Ideen haben nicht unendlich Zeit, Früchte zu tragen. Was macht "Klinsi", wenn ihm nach zwei, drei schwachen Partien der eiskalte Wind - verursacht durch die knallharte Münchner Boulevard-Presse - ins Gesicht weht? Die "Schwäche" des FC Bayern ist nicht in den Mannschaftsteilen, sondern im Risiko, das die Verantwortlichen eingegangen sind, zu suchen.
eurosport.yahoo.de-Prognose:
Um den Eingangssatz noch einmal aufzunehmen: Buddhas, Yoga, Dachterrasse - beim FC Bayern bleibt alle anders. Klinsmann bringt frischen Wind in die Säbener Straße, das ohnehin schon eingespielte Team dankt es dem Coach mit famosen Auftritten - auch in der Champions League. Denn der FC Bayern hat in Europa immer noch einen guten Namen. In der Bundesliga wird der FCB nach einem holprigen Start, auch verursacht durch die zerstückelte Vorbereitung und dem Fehlen von Superstar Franck Ribery, nach und nach seine Vormachtstellung in der höchsten deutschen Spielklasse untermauern. eurosport.yahoo.de sagt: Auch in der Saison 2008/2009 kommt niemand an der Bayern vorbei. Tipp:
Meister.
Experte Lothar Matthäus:
"Von der Papierform her muss man sagen: Diese Saison wird wieder ein Durchmarsch für den FC Bayern. Man muss davon ausgehen, dass es für den FCB reicht. Ich denke auch, dass für die Münchner in der Champions League einiges möglich ist, auch wenn die Teams aus England, Spanien und auch Italien immer noch die Nase vorne haben."
Die endgültige "Eurosport-Tabelle" für die Saison 2008/2009:
1.
FC Bayern München
2. SV Werder Bremen
3.
Borussia Dortmund
4.
VfL Wolfsburg
5.
Hamburger SV
6. Schalke 04
7.
Bayer Leverkusen
8. Hertha BSC
9.
VfB Stuttgart
10.
Eintracht Frankfurt
11. Hannover 96
12. 1899 Hoffenheim
13.
Karlsruher SC
14.
Borussia Mönchengladbach
15.
Arminia Bielefeld
16.
1. FC Köln
17.
Energie Cottbus
18.
VfL Bochum
Stefan Zürn / Eurosport