Ein super Text, der einem wirklich nahe geht. Du schreibst das sehr lebendig und das ganze wirkt wie ein Film, so real. Dass er seine kleine Schwester unterschätzt, seine Gedanken und alles drumherum.
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Ein super Text, der einem wirklich nahe geht. Du schreibst das sehr lebendig und das ganze wirkt wie ein Film, so real. Dass er seine kleine Schwester unterschätzt, seine Gedanken und alles drumherum.
Ein sehr stark geschriebener Bericht, man fühlt richtig mit. Denke auch, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast ;)
Wie du das übermittelst, diese Dialoge und die "leere", das ist wirklich stark. Allerdings hast du ein paar mal "falsche" Anführungszeichen gemacht und einmal eine Aussage nicht kursiv :P;)
Ein bockstark geschriebener Bericht, könnte auch als Film produziert werden, Hut ab.:good::good::good:
Danke an alle. Wirklich Hammer viel FB hier. Hätte ich so nicht erwartet. :yes::good: Werde in den nächsten Tagen einen weiteren Bericht bringen.
Schreiberfähigkeiten die auch ich mir wünschen würde :good:
Sehr stark was du bisher fabriziert hast :yes:
Lese auch weiter :)
Ich hab mir jetzt jeden Beitrag durchgelesen (passt einfach besser bei so einer Art Story) und muss sagen, dass das wirklich sehr authentisch rüberkommt. Man fühlt mit den Protagonisten mit und kann sich sehr gut in das traurige Szenario hineinversetzen. Aber auch das Sportliche konntest Du schön integrieren. Ich freue mich, wenns weitergeht :good:
So hab mir jetzt auch mal die Zeit genommen und die letzten beiden Berichte gelesen, die ich "verpasst" habe
und muss sagen das sie sehr sehr gut geschrieben sind. Ich möchte nun nicht zu sehr ins Detail gehen, aber
ich habe selbst eine ähnliche Situation mit meinem Bruder durchlebt als meine Mutter vor einigen Jahren verstarb.
Nur das er kein Krebs war. Wirklich 1A gemacht, Hut ab!
Gruß.
:shok::shok::shok::shok::shok::shok::shok:
Junge junge junge, setzt dem Sahnehäubchen noch das Krönchen auf! :good::good: Hat schon was von nem sehr guten Buch ;)
Danke auch für deinen netten Beitrag bezüglich meiner damaligen Story. Du machst mir auch große Lust auf eine eigene neue Story :yes:
Miguél José Velasquéz - Cumplir algo a rajatabla
Wir beide sitzen beim Bett unseres Vaters. Die Tränen kullern uns über die Wangen.
„Er ist eingeschlafen und hat nun keine Schmerzen mehr“ Dr. Sanchéz steht in der Tür. „Sie haben das Richtige getan. Es geht ihm jetzt besser. “
„Danke Doktor.“ Mein Kopf senkt sich wieder.
„Sie können bleiben solange Sie wollen. Sagen Sie dann einfach der Schwester bescheid. Ich wünsche Ihnen alles erdenklich gute und wenn Sie noch etwas brauchen melden Sie sich bitte bei mir.“
„Danke“
Er verlässt das Zimmer und ich blicke zu Salina. Sie sitzt da und sagt nichts, streichelt nur die Hand unseres Vaters. Ich probiere in ihren Augen zu erkennen was sie denkt, doch sie wirkt abwesend.
„Ich vermisse ihn jetzt schon Miguél. Er liegt noch vor mir aber ich vermisse ihn jetzt schon.“
„Ich ihn auch.“
Nach einer halben Stunde richten wir uns auf. Ich küsse meinen Vater auf die Stirn und verlasse das Zimmer. Salina folgt mir, ich halte sie an der Hand. Wir melden uns bei der zuständigen Krankenschwester ab und verlassen das Krankenhaus. Schweigend spazieren wir das Flussufer entlang.
„Ich werde dann Onkel Javier und Tante Aurelia anrufen. Die sollen sich darum kümmern das alles in die Wege geleitet wird.“, sage ich zu Salina.
„Ist in Ordnung Miguel.“
Sie schweigt weiter. In meinem Kopf kommt ein Gefühl der Schuld auf.
„Salina, wir haben das Richtige getan. Du hast Doktor Sanchéz gehört.“
„Ja ich weiß, aber warum tut es dann trotzdem so verdammt weh?“ Sie bricht in Tränen aus und sackt zusammen. Ich kann sie gerade noch so auffangen und bringe sie zu einer Parkbank. So stark sie gestern noch gewirkt hatte, heute sieht man das kleine Mädchen wieder. Ich bin ihr großer Bruder und muss nun für sie da sein.
„Ich bin für dich da Salina. Immer, das verspreche ich dir.“
„Wie Miguél, wie soll das gehen. Du bist am Weg deinen Traum wahr zu machen. Fußballer zu sein. Alles was du immer wolltest. Du bist gut, verdammt gut und wenn du ins Ausland wechselst? Was dann? Wie willst du dann für mich da sein?“
„Salina, bitte. Das sind Dinge die stehen in den Sternen. Ich bin noch ganz am Anfang.“
„Ja, aber ich weiß dass du es schaffen wirst. Ich bin so stolz auf dich, aber gleichzeitig hasse ich dich dafür.“ Ihre Worte fühlen sich wie ein Stich ins Herz an. „Papa hat dich immer unterstützt. Immer hat er gesagt er weiß du schaffst es. Und er hat es noch mit erleben können. Er hat dein erstes Spiel gesehen. Du bist am Platz gestanden in einem ausverkauften Stadion. Hast ein Tor geschossen. Was hat er von mir in Erinnerung. Das brave Mädchen das zur Schule gegangen ist. Ob ich wirklich Ärztin werde oder nicht wird er nie erfahren. Wenn ich eine Hure werde oder was weiß ich ist es auch egal. Für wen soll ich das alles machen. Ich wollte immer nur die Anerkennung von Papa!“ Ihr Kopf ist ganz rot und sie schreit mich wütend an. So kenne ich Salina gar nicht.
„Aber....aber Salina. Das wusste ich nicht. Ich dachte du willst Ärztin werden weil es dein Traum ist.“
„Nein Miguél, ich wollte nur die Aufmerksamkeit und den Respekt von Papa.“
Ich nehme sie in den Arm und sie weint bitterlich. „Es tut mir leid Salina. Das wusste ich wirklich nicht. Papa war stolz auf dich. Glaub es mir. Und er wird von oben auf uns herabblicken und er wird deinen Weg verfolgen und dich beschützen. Ich weiß es.“
Nachdem Salina sich etwas beruhigt hatte, telefonierte ich mit unserem Onkel und erzählte ihm alles. Er war geschockt aber versprach mir alles nötige zu tun.
Plötzlich spüre ich das Vibrieren meines Handys in der Hose. Mein Trainer.
„Miguél, ich habe es schon gehört.“
„Was, wie, woher?“
„Egal Miguél. Du hast die Woche trainingsfrei. Schau dass alles in die Wege geleitet ist und dann kannst du wieder ins Training einsteigen. Zwischenzeitlich streiche ich dich aus dem Kader.“
„Danke Trainer. Ich melde mich.“
Mit einem unguten Gefühl lege ich auf. Mein Herz ist zwar noch immer bei meinem toten Vater, doch weiß ich auch dass ich meinen Platz im Team wieder erkämpfen muss. Und die Konkurrenz ist stark. Sehr stark......
Nicht nur als Frau darf man da Tränen in den Augen haben.. :( Ist wirklich hervorragend präsentiert, gleichzeitig natürlich sehr, sehr traurig. Erinnert mich ein bisschen an Santiago Munez aus dem Film "Goal", dessen Vater ja auch verstorben ist. Ich hoffe, du erhälst dir diesen Flair beim Schreiben, dann werde ich immer wieder gerne reinlesen Gespannt bin ich darauf, wie sich das Verhältnis zwischen Miguel und seiner Schwester entwickeln wird. Kann mir auch denken, dass unser Protagonist in Zukunft seine Tore mit beiden Zeigefingern zum Himmeln feiern wird.