Premier League - Ronaldo: Wird ManU doch schwach?
Eurosport - Mo 08.Sep. 00:52:00 2008
Wird ManU doch noch schwach? Nachdem der Vertreter des neuen Besitzers von
Manchester City, Sulaiman al Fahim, zuletzt tönte, bis zu 165 Millionen Euro für Manchester Uniteds Star
Cristiano Ronaldo auf den Tisch legen zu wollen, rauchen beim englischen Meister die Köpfe - und die Taschenrechner.
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Denn 165 Millionen Euro sind selbst für ManU kein Kleingeld. "Das ist fantastisch viel Geld. Ich kann mir nicht vorstellen, dass al Fahim dieses Angebot ernst meint. Falls doch, würde das das gesamte Fußball-Geschäft auf den Kopf stellen. Letztendlich würden wir das Angebot mit unserem Trainer diskutieren, auch wenn wir nicht vorhaben, unsere besten Spieler zu verkaufen", kündigte der Geschäftsführer von
Manchester United, David Gill, an. Die Abwerbeversuche von
Real Madrid hatte der Champions-League-Sieger noch vehement abgeblockt - allerdings bot Real auch "nur" 85 Millionen Euro...
In der Winter-Transferperiode könnte ManU also doch schwach werden. Scheinbar wollen die "Red Devils" die offenbar grenzenlose finanzielle Freigebigkeit des Stadtrivalen ausnutzen. Vom Geschäftsgebahren des neuen, von der Investment-Gruppe "Abu Dhabi United Group for Development and Investment" gelenkten "ManCity", hält Gill jedenfalls nicht viel - und erst recht nicht von Abu Dhabis Vertreter auf der Insel.
"Al-Fahim hat ja so einiges von sich gegeben. Aber es sind für mich eher die Äußerungen eines Fans und nicht die eines seriösen Geschäftsmannes", kommentierte Gill die Drohungen al Fahims, Jagd auf sämtliche Top-Spieler Europas machen zu wollen. "Wir wollen der größte Klub der Welt werden, größer als Real Madrid und Manchester United", tönte al-Fahim zuletzt.
Renommee lässt sich nicht kaufen
Doch das Modell "Spitzenklub aus der Petrol-Dollar-Retorte" scheint auch einigen Profis nicht ganz geheuer zu sein. Denn so heftig und medienwirksam ManCity künftig auch mit virtuellen Geldbündeln winkt: Renommee lässt sich damit nicht kaufen, höchstens langfristig erarbeiten. Und so ist es nicht allzu verwunderlich, dass eines der großen europäischen Top-Talente al-Fahim bereits eine (zumindest vorläufige) Absage erteilt hat: Cesc Fabregas von
Arsenal London, der ebenfalls auf der langen Wunschliste der Scheichs steht, bezeichnete einen Wechsel zu den Citizens als "selbstmörderisch für meine Karriere. Ich bin jetzt 21 Jahre alt, es würde absolut keinen Sinn machen, zu diesem Zeitpunkt zu Manchester City zu gehen."
Sportlich vielleicht (noch) nicht, finanziell aber mit Sicherheit: Das Familien-Vermögen des Hauptanteilseigners der Abu-Dhabi-Group, Scheich Munsoor bin Zayed al Nahyan, wird auf über 150 Milliarden Euro geschätzt - die Millionengehälter der künftigen ManCity-Kicker wären daran gemessen wahrlich "peanuts"...
Stefan Zürn / Eurosport