Ein Aufstieg eines Vereins hat zur Folge, dass viele Spiele heiß begehrt sind. Der FC St. Pauli kann nach dem Sommer 2016 ein Lied davon singen, denn der Club musste wichtige Säulen ziehen lassen.
Beide Aufstiegshelden haben den Kiez-Klub verlassen. Die Rede ist von Sebastian Maier und John Verhoek. Zusammen brachten es beide Offensiv-Spieler auf sage und schreibe 35 Tore in Liga Zwei.
John Verhoek zieht es für 2.400.000 € zum Ligakonkurrenten Hannover 96, die die Europa-League erreichen wollen.
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Deutlich schmerzhafter – und vor allem scharf kritisiert – ist der Wechsel von Juwel
Sebastian Maier ausgerechnet zum Erzrivalen Hamburger SV. 4.500.000 € überzeugten den Pauli-Vorstand, den Publikumsliebling zum Erzrivalen ziehen zu lassen. „Man darf dem Jungen das nicht übel nehmen. Sicher sieht das sehr unglücklich aus, aber man kann es Sebastian nicht unbedingt ankreiden. Der HSV hat eine starke Entwicklung unter Slaven Bilic genommen und hat jetzt sogar Champions-League Ambitionen. Ich hoffe, unsere Fans sind nicht zu hart zu ihm, denn der Junge hat sehr viel für uns geleistet“, so Coach Roland Vrabec. Doch den Fans wird wohl nicht gefallen, dass Maier auch zu anderen großen Clubs wie Ajax Amsterdam oder Newcastle United hätte gehen können.
Zudem verließen noch
Philip Ziereis (23) und
Florian Kringe (33) den Verein. Während Ziereis nach dem ablösefreien Verpflichtung von Georg Teigl keine Perspektive mehr sah, möchte Kringe seine Karriere im Nachbarland ausklingen lassen. Ziereis versucht sein Glück bei den Grashoppern Zürich und Kringe bei Sturm Graz.
Marvin Ducksch komplettiert zudem die Abgänge, da er nach er abgelaufenen Leihe zurück zu Borussia Dortmund gehen wird. Pauli ließ die Kaufoption verstreichen.
Beim Punkt Neuzugänge, die nun dringend notwendig waren, taten sich die Hamburger mehr als schwer. Viele Wunschziele wurdem im letzten Moment weggekauft wie zum Beispiel
Julian Weigl. Der defensive Mittelfeldspieler von 1860 München sollte die Problemzone im defensiven Mittelfeld beseitigen, doch als Zenit St. Petersburg in Verhandlung mit den Löwen trat, zog es Weigl nach Russland.
Ähnlich verlief es auch in den Verhandlungen mit
David Accam, den es nach vorheriger Einigung mit Pauli doch auf die Insel – zu Norwich City – zieht.
Besonders bitter war aber die Personalie
Vaclav Kadlec. Gestrandet in der zweiten deutschen Bundesliga war der FC St. Pauli an einem echten Transfercoup dran. Die Verhandlungen mit Eintracht Frankfurt über eine Ablöse von vier Millionen Euro waren bereits in trockenen Tüchern, als der VfL Wolfsburg mit in den Poker einstieg. Sieben Millionen legten die Wölfe auf den Tisch und ließen Pauli keine Chance.
Ein Plan B im defensiven Mittelfeld war unter anderem Oliver Kirch vom BVB. Mit reichlich Erfahrung sollte er im Abstiegskampf für Ruhe sorgen, doch der SC Freiburg war bereit, mehr für den Defensivmann zu bezahlen, sodass auch dieser Transfer scheiterte.
Trotz allen Komplikationen schaffte Rachid Azzouzi doch noch, einige Transfers einzutüten und den Kader zu verstärken. Neben dem bereits festehenden Transfer von
Teigl (ablösefrei), kommt auch
Daniel Batz ablösefrei nach Hamburg. Der Ersatztorhüter des SC Freiburg machte in den letzten Monaten eine enorme Entwicklung und ist nun bereit für einen Stammplatz im Oberhaus.
Das zentrale Mittelfeld soll nun von
Mirko Boland (2.500.000 €) gestärkt werden. Damit entschied sich der Club gegen eine Verpflichtung von
Jens Hegeler, der doch deutlich mehr Gehalt forderte.
Die Lücke, die Maier hinterlassen hat, soll der wiederkehrende
Michael Weiser füllen. Doch einem 17 jährigen diese Bürde aufzuerlegen, ist mehr als riskant.
Außerdem soll die ungefährlichen Flügel zumindest teilweise neu besetzt werden. Nachdem der Accam-Transfer scheiterte, kontaktierte man den FC Augsburg wegen
Alexander Esswein. Doch die Forderungen des FCA waren zu hoch, als dass es ein möglicher Transfer gewesen wäre. Stattdessen fand der FC St. Pauli in
Mathew Leckie vom FC Ingolstadt eine passendere Alternative. Der Flügelspieler kostet rund 2.500.000 €.
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Dafür wurde reichlich in den Sturm investiert.
Joel Pohjanpalo schließt sich für 2 Millionen Euro an und soll John Verhoek beerben. Ebenso sucht
José Valencia vom argentinischen Club Rosario Central sein Glück in Europa. 1.200.000 € legte der STP auf den Tisch – ein gewagter Transfer. Doch wenn man sich an Budimir zurückerinnert, ist man dort sicherlich guter Dinge.
Zudem kommt
Okan Kurt nach seiner Leihe zurück und trifft dort auf den 16 jährigen Belgier
Preben Castagne (IV), der seinen ersten Profivertrag unterschrieben hatte.