Habe gerade eine Woche mit zwei sechsstündigen Zugfahrten und fünf Filmen hinter mir:
Frances Ha - 8/10
Ein schwarzweiß Film über eine erfolglose moderne Tänzerin (Greta Gerwig) in New York. Berührungspunkte suchte ich vor dem Schauen vergeblich, aber der Film zieht den Zuschauer mit seinen authentischen Dialogen, seiner Ehrlichkeit und seiner Alltäglichkeit in den Bann. Kein großes Kino, keine epische Geschichte, dafür aber ein sehr schöner und intimer Blick in das Leben eines Allerweltsmenschen.
Swiss Army Man - 7/10
Der absurdeste Film seit immer!? Der Film ist der wahrscheinlich längste Furz-Witz der Welt, wie ein Kritiker treffend dazu schreibt. Daniel Radcliffe spielt eine Leiche, die in der Lage ist, verschiedene "Funktionen" zu erfüllen. Er wird von einem Gestrandeten (Paul Dano) gefunden, der auf ihm erstmal wie auf einem Jetski reitet. Einem Jetski, der durch Daniel Radcliffes Fürze angetrieben wird. Soviel dazu. Der Film offenbart im Verlauf allerdings auch noch eine zweite Ebene, die ihm einiges an Tiefe verleihen soll. Leider funktioniert der im Kontrast zwischen Absurdität und Drama für mich nicht sonderlich gut.
Into The Wild - 7/10
Für viele Outdoorfans und Weltreisende scheint Into The Wild soetwas wie ein filmgewordenes Mekka darzustellen. Ein Film, der ihren Spirit verkörpert und die zuendegedachte Fantasie darstellt, die wahrscheinlich jedem schonmal durch den Kopf gegangen ist: Die Zivilisation hinter sich lassen und sich einfach treiben lassen. Dabei erzählt Into The Wild eine wahre Geschichte.
Vieles funktioniert in dem Film fantastisch, die Naturaufnahmen zum Beispiel. Oder die Szenen mit anderen Menschen sind auch größtenteils super. Leider kann ich den Hauptcharakter Chris McCandless/Alexander Supertramp überhaupt nicht leiden. Seine Motivation scheint mir eher pubertäre Rebellion ohne Selbstreflexion zu sein und damit kann ich mich einfach nicht identifizieren. Vor allem nicht, da er zum Zeitpunkt des Geschehens schon Anfang 20 ist. Zwar kann ich seine Probleme und Verachtung für die Eltern nachvollziehen, allerdings fallen mir auch aus dem Stand x bessere Varianten ein, mit diesen Problemen umzugehen.
Dadurch konnte der Film auf mich nicht die transzendentale Wirkung entfalten, die er für viele meiner Freunde hatte. Es bleibt ein wunderschöner Film mit einer wahren Geschichte, die sich ein Drehbuchautor nicht besser hätte ausdenken können.
The Big Short - 9/10
Ein Comedy-Drama über die Finanzkrise 2008 und die wenigen Menschen, die sie kommen gesehen haben. Dabei wartet The Big Short mit einem Allstar-Cast auf (Christian Bale, Steve Carrell, Ryan Gosling, Brad Pitt) und hat einige Tricks und Kniffe in seinem Ärmel, um dem Zuschauer die komplexe Finanz-Thematik verständlich zu machen. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von Michael Lewis, welches ich vor ein paar Jahren gelesen habe.
Ich habe selten einen Film gesehen, der so offen mit seinem Filmsein umgeht und derart offensiv die vierte Wand bricht. Da wird nochmal eine andere Ebene erreicht, als beispielsweise bei House of Cards. The Big Short bedient sich nämlich nicht klassischer Methoden der Informationsvermittlung in Filmen sondern geht seinen ganz eigenen Weg. Ich bin mir sicher, dass das anders nicht funktionieren könnte, da dem Zuschauer einfach zu viel erklärt werden muss, um dem Geschehen folgen zu können. Die Adaption des Stoffs war sicherlich ein gewagtes Unterfangen, welches in dieser Form aber absolut gelungen ist.
Zusätzlich zu der leider allzu realen und ausschließlich zum Kopfschütteln anregenden Story, kann auch der gesamte Cast mit sehr starken Darbietungen glänzen!
Spotlight - 9/10
Der Gewinner des letztjährigen Oscars für den Besten Film handelt von der realen Geschichte eines Journalistenteams, das in einer Investigativrecherche systematische Vertuschungen von Kindesmissbrauchs in der katholischen Kirche in Boston offenlegt.
Über Spotlight kann man gar nicht viel sagen. Er ist auf der einen Seite fast schon langweilig geradlinig, allerdings hätten alle überambitionierten kreativen Einfälle der Story definitiv mehr geschadet und hätten überhaupt nicht zum Ton des Films gepasst.
Alles in diesem Film ist auf allerhöchstem Niveau und wer bei der Inhaltsangabe auch nur einigermaßen die Ohren spitzt, sollte ihn sich anschauen!
06.01.2017, 07:09
Viz-E
AW: Zuletzt geschauter Film (+Bewertung)
Assassins Creed 8,5/10
Auf jeden Fall nur was für den Spielekenner. Es waren für den einfachen "Action"fan einfach zu viele kleine versteckte Details oder Zusammenhänge die man nur versteht, wenn man die Spiele kennt. Deshalb sind 3 von 4 Leuten auch enttäuscht aus dem Kino raus, ich fand ihn mega. Michael Fassbender spielt die Rolle auch herausragend
06.01.2017, 16:16
Steve-0
AW: Zuletzt geschauter Film (+Bewertung)
Zitat:
Zitat von Viz-E
Assassins Creed 8,5/10
Auf jeden Fall nur was für den Spielekenner. Es waren für den einfachen "Action"fan einfach zu viele kleine versteckte Details oder Zusammenhänge die man nur versteht, wenn man die Spiele kennt. Deshalb sind 3 von 4 Leuten auch enttäuscht aus dem Kino raus, ich fand ihn mega. Michael Fassbender spielt die Rolle auch herausragend
Witzig. Hab bislang eher von Fans gehört, dass die den Film doof finden und die "semi-vertrauten" fanden den Film eher gut :D
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Meine letzten zwei Filme:
Léon - Der Profi - 8/10
Sehr stylischer und ziemlich harter Actionthriller von Luc Besson. Hervorzuheben sind hier vor allem die Darsteller und die Kameraarbeit. Natalie Portman mit 13 Jahren in ihrer ersten Rolle, Jean Reno als stoischer Profikiller und Gary Oldman als fantastischer over-the-top Bösewicht haben allesamt ziemlich coole Rollen und sind perfekt gecastet. Dazu kommen viele unkonventionelle Kameraeinstellungen und -fahrten.
Im Film geht es um einen Profikiller, der ungewollt das 12-jähriges Mädchen Mathilda betreuen muss und auf ihren Wunsch hin zur Profikillerin ausbildet. Dabei gibt es immer wieder Lolita-Anspielungen, vor allem von Mathilda ausgehend, wer sowas problematisch findet, ist bei dem Film eventuell falsch.
Hero - 6/10
Wunderschöner chinesischer Martial-Arts (Wuxia) Film von Zhang Yimou mit Jet Li in der Hauptrolle. Der Film gilt nicht zu Unrecht als einer der visuell besten Filme der Welt, so gut wie jede Einstellung versprüht Brillanz, die Farben sind immer perfekt abgestimmt und die Kampfchoreographie ist unglaublich. Der Film gehört zu den Wire-Fu Filmen, das heißt er ist absolut nicht realistisch, die Kämpfe sind allesamt durch den Einsatz von Kabeln fast schon magisch augmentiert.
Abseits seiner Kämpfe und visuellen Brillanz hat Hero allerdings nicht viel zu bieten. Die Geschichte ist simpel und ihre Moral vom westlichen Standpunkt fragwürdig. Der Film wurde nicht ganz zu Unrecht mit der Arbeit von Leni Riefenstahl verglichen, auch wenn das schon ein sehr harter Vergleich ist.
Glaube, ich hatte den schonmal geguckt, kannte ein paar Szenen aber irgendwie nicht mehr den Zusammenhang. Eigentlich schade, denn der Film ist großartig. Ein Ex-Neonazi (Edward Norton) versucht seinen Bruder vom selben Weg abzuhalten. Sehr bedrückend, fesselnd und schockierend authentisch dank großartiger Schauspieler.
Keine Ahnung wie ich darauf gekommen bin, war auf jeden Fall ein Fehler. Es werden 7 psychisch kranke und gefährliche Patienten von einem Psychiater für seine Untersuchung nacheinander in einem kleinen Büro verhört, in Form von kleinen Mini-Flashback Filmchen des jeweiligen Patienten, welche deren Taten aufdecken (die haben nichts miteinander zu tun). Patient 7 soll dann etwas besonderes sein, allerdings waren schon die Patienten vorher schon so lächerlich und unglaubhaft, dass ich nicht mal den 5. Patienten zu Ende geguckt hab und ausgemacht habe. Könnte mir vorstellen dass der Patient 7 der Psychiater selbst ist, weil der einfach so krank drauf ist.
Hatte vorher immer im Gefühl dass "Pets" ("was Haustiere treiben wenn deren Herrchen nicht daheim sind") besser wird als "Zootopia" (humanoide wilde Tiere in einer eigenen Welt).
Hatte mich geirrt. Wohingegen Pets zwar schon recht niedlich ist, vorallem weil man sich gut hineinversetzen kann in manche Szenen wenn man selbst ein Haustier hat :D, jedoch an einer langweiligen Story leidet, bekommt man hier schon eine kleine Kriminalgeschichte. Grundsätzlich gehts um ein kleines Häschen, genau genommen das erste, als Polizistin ausgebildete, Häschen, welches in die Großstadt "Zootopia" versetzt wird. Umgeben von Büffel, Elefanten, Tigern und Löwen als Kollegen, versucht sie sich dort alleine zurechtzufinden, erst Recht, als ein neuartiges Virus ausbricht und zufällig einst liebevolle Stadtbewohner wieder zu unberechenbaren, wilden Jägern werden lässt. Da ist doch was Faul und Rookie-Polizistin Judy hat schon eine Spur....
Ich scheu mich ja immer so vor solch langen Filmen. Eines morgens hab ich dann mal die Arschbacken zusammengekniffen, weils ja einfach nicht sein kann dass ich solche Filme nicht kenne. :D
Ein bissl enttäuscht. Erst wegen Brian Cranston angefangen, dann
ist er relativ früh gestorben
und Godzilla selbst kommt wohl die erste hälfte des Films nicht mal vor. Geplagt von vielen und auffälligen unlogische Stellen, gerettet von gutem CGI und einer tollen Soundkulisse. Gehirn aus, Film an.
Nach nicht einmal 30 Minuten kam mir schon die Kotze hoch, so schlecht, so vorhersehbar, so EXTREMST unrealistisch, da hilft auch kein Gehirnausschalten. Der erste Teil gefiel mir noch, weil man da kurzweilige, intensive Action bekam, aber das hier ist sowas von blöd.
Top-besetztes Film-Musical, etwas zu lasten der Gesangsqualität, mit bekannter Story aber großartig komponierten Liedern. Ich hab sogar schon ein paar Lieder in meine Spotify-Playlist übernommen, die mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen.
Kurzer Horror-Thriller über eine Punk-Band, deren Mitglieder nach einem Auftritt in einer Nazi-Bar zufällig Zeugen eines Mordes in jener Bar werden und um ihr eigenes Leben kämpfen müssen. Siehe Onsches Beitrag auf Seite 213
07.01.2017, 18:09
fcbwaldi
AW: Zuletzt geschauter Film (+Bewertung)
Winnetou Neuverfilmung
Teil I: 7/10
Teil II 3/10
Teil II: 3/10
Lief ja kürzlich auf RTL, hab ich mir mal angeschaut. Der erste Teil war gar nicht schlecht, und vor allem ein eigenständiger Film und keine Imitation des "echten" Winnetou. Die Darsteller finde ich nicht hunderprozentig gut, aber es hat sich trotzdem gelohnt.
Der zweite Teil war dann ziemlich bescheiden. Langweilige Story, abgeschmackter Kitsch und völliger Unrealismus, dazu immer wieder Szenen, die einfach nur völlig daneben waren und ins Komödiantische abglitten. Immerhin hat der Film es geschafft, dass ich ihn ganz angeschaut habe.
Teil III nämlich habe ich nach einer Viertelstunde abgebrochen. Guter Beginn eigentlich, dann aber alles unglaublich vorhersehbar und schlicht langweilig. Wer weiß, vielleicht wäre der Film noch ganz gut geworden - aber wenn ein Film es nicht schafft, mich dranzuhalten, hat er nicht mehr verdient als 3 Punkte. Immerhinn kam am Anfang gleich mal Mario Adorf vor.
Ich fands interessant und gut gemacht, mit tollen Schauspielern. Allerdings solls wohl nicht immer der Wahrheit entsprechen und die wahre Geschichte viele interessanter sein, deswegen sollte man sich auch mal außerhalb informieren.
Drei Jugendliche Hobby-Einbrecher haben ein neues Ziel auserkoren. Das Haus eines blinden US-Veterans (bestimmt 50-60 Jahre alt) in einer abgelegenen Siedlung der einen Millionenbetrag horten soll. Klingt leichter als gedacht, der Blinde hats noch Faustdick hinter den Ohren. Mit einem Twist...
Kann nicht verstehen warum der Film so gut wegkommt.
Enthält Spoiler:
Erstmal gibts keine Charaktere mit denen man irgendwie sympathisieren könnte, der eine Typ ist ein Arschloch (sein Vater ist Inhaber einer der Größten Alarmanlagenfirma), das Mädel geldgeil und eigensinnig und der andere wahnsinnig ängstlich. Der US-Veteran tut einem am Anfang noch leid, bis man erfährt dass er im Keller die freigesprochene Mörderin seiner Tochter gefesselt und geschwängert hat, damit er "seine" Tochter zurück bekommt. Die Einbrecher an sich sind auch einfach strohdumm. Die brechen zwar bei nem Blinden ein, der eine hat trotzdem Schiss und bringt zum ersten mal bei einem Einbruch eine Waffe mit, gleichzeitig denkt er es wäre ne gute Idee die Waffe in der Wohnung abzufeuern um ein Schloss zu öffnen weils mit dem Brecheisen nicht klappt. DER TYP IST BLIND ABER NICHT TAUB. Natürlich wird der Veteran wach und die Einbrecher versuchen so leise wie möglich zu sein, durch den Film hinweg machts aber immer wieder den Anschein, als könne der Blinde perfekt riechen und hören und in anderen Szenen auf einmal wieder nicht. Jedenfalls wird einer der Einbrecher entdeckt, der Blinde nimmt ihm die Waffe ab und nach kurzer Überlegung legt er ihn um. Die anderen wurden bisher nicht entdeckt, auch weil der Erschossene behauptete, er sei nur alleine. Das Mädel versteckt sich im Schrank und der andere, der aus Angst vorher erst schon nicht mitwollte und eigentlich schon fast wieder abgehauen wäre, kommt wieder ins Haus um dem Mädel zu helfen. Währenddessen verbarrikadiert der Veteran seine Türen und Fenster. Irgendwann bekommt er mit, dass es doch mehrere im Haus geben muss. Dann beginnt die Jagd. Die Teenager entdecken dabei die Entführte im Keller, wollen sie durch die Gartentür retten, wofür sie den Schlüssel gefunden haben. Leider steht der blinde bereits davor und erschießt aus versehen sein kleines Geheimnis und damit auch "seine" Tochter. Nun ist er auf Rache aus. Während der eine erschossen wird und mit einer Heckenschere durchbohrt, wird das Mädel festgenommen und als neue Mutter seines Kindes auserkoren, gefesselt und künstlich befruchtet, weil er immer noch Anstand hätte und sie nach der Geburt wieder freilassen würde. Lol, wie soll sich ein Blinder um den Säugling kümmern, aber naja, der ist ja sowieso verrückt. Während der Prozedur scheint der Edward mit dem Heckenscherenrücken von den Toten wiederauferstanden zu sein und befreit seine Kumpanin und er fesselt den Alten mit Handschellen an der Wand, nur um am Ausgang wieder von ihm erschossen zu werden (lol). Das Mädel kann erst aus dem Haus entkommen, wird jedoch vom Hund des Veterans, der Anfang des Films im Garten angeleint war und irgendwann auf einmal frei war, in die Sackgasse getrieben und wieder festgenommen. Im Haus kann sie sich doch wieder befreien und erschlägt den Typen, löst die Alarmanlage aus und entkommt endgültig, natürlich immer mit ihrem Rucksack voller Geld unterwegs. Während des gesamten Films hatten sie immer die Möglichkeit die Polizei zu rufen, aber das Geld war zu wichtig und der Eien Typ spielte immer den Moralapostel ob der Polizei in der jeweiligne Situation der Einbruch an sich wichtiger wäre oder die Geiselnahme, am Ende wurde der alte aber gefesselt und das hätte den Spieß wieder umgedreht usw........
Am Ende des Films sieht man das Mädel mit ihrer kleinen Schwester am Flughafen mit dem Geld. Sie wollen wohl auswandern, weil die Familiären Verhältnisse nicht gerade berauschend waren. Währenddessen läuft im Terminal eine Nachricht über den überfallenden US-Veteran, der aber im stabilen Zustand wäre und bald wieder nach Hause gehen können. LOL, als ob die Polizei nicht im Keller war und dort die Anlage für seine Geisel gesehen hätte, die wohl Vermisste selbst (wurde erwähnt dass sie "ein reiches Mädchen" sei) oder den Spermaschrank.
Nicolas Winding Refn wird immer verrückter in seinen Filmen. Aber auch immer schöner.
Nach Racheengeln und Drogenkriminalität in Only God Forgives widmet sich Refn nun der ehrgeizigen, eifersüchtigen und oberflächlichen Modewelt in Los Angeles. Die 16-jährige Jesse kommt aus einer Kleinstadt nach L.A. und mischt dank ihrer natürlichen Schönheit die dortige etablierte Modebranche ordentlich auf. Auf dem Weg zum Star macht sie sich einige Feinde und verliert sich in ihrem narzisstischen Selbstbild.
Der Film ist wie immer perfekt inszeniert, hier ist jede Milisekunde exakt nach den Vorstellungen des Regisseurs geschaffen. Auch der Soundtrack weiß, wie bei Refn üblich, sehr zu gefallen. Problematisch sind die Figuren, die noch dünner gezeichnet sind und über die man kaum etwas erfährt. Desweiteren bietet der Film ein schockierendes Finale furioso, was bei jedem Zuschauer einer starke Reaktion hervorrufen dürfte, ob nun negativ oder positiv sei mal dahingestellt.
24.01.2017, 16:34
Steve-0
AW: Zuletzt geschauter Film (+Bewertung)
Lammbock - Alles in Handarbeit - 7/10
Als Würzburger Student muss man natürlich irgendwann dann auch mal den Kultfilm Lammbock schauen, der in Würzburg spielt. Klassisches deutsches Twen-Kino der 2000er würde ich mal sagen. Comedy mit großen Namen des deutschen Kinos, aber etwas kantigeren Filmen als heutzutage unter Schweiger und Schweighöfer.
Man merkt ganz eindeutig, dass der Regisseur Tarantino und vor allem dessen Meisterwerk Pulp Fiction zitiert, wenn auch nicht in Tonalität und Geschichte, dann doch zumindest recht offensichtlich optisch. Dazu kommen noch die deutsche Version von Jay und Silent Bob aus den Filmen von Kevin Smith. Da ich beides mag, lege ich es mal als Hommage aus, aber man könnte es auch böswilliger als Kopien bezeichnen.
Der Film ist teilweise wirklich lustig und als Neu-Würzburger freut man sich immer, wenn man mal wieder was erkennt. Leider steht die Pizzeria tatsächlich in Köln :D
Solide Unterhaltung für den Vorabend war der Film allemal, mehr aber auch nicht :)
Heute Abend geht es endlich in La La Land, bin schon mega gehyped :yahoo:
Was soll ich noch groß dazu schreiben, was 14 Oscar Nominierungen nicht aussagen? La La Land ist fantastisch. Jeder, der auch nur ansatzweise Filme mag, sollte diesen Film sehen.
So, ich geh zum drölftausendsten Mal den Soundtrack hören und würde dann doch am liebsten gleich nochmal den ganzen Film schauen.
Nein, ganz im Ernst. Bei diesem Film kommt für mich alles zusammen. Los Angeles, Jazz und Filmromantizismus. Emma Stone und Ryan Gosling. Emma Stone und Ryan Gosling als Liebespaar. J.K. Simmons (wenn auch nur kurz). Drehbuch und Regie von Damien Chazelle. Musik von Justin Hurwitz. Beide haben mit Whiplash ihr absolut beneidenswertes Talent bestens zur Schau gestellt.
Der Film ist auch nicht nur ein Musical mit seichter Story, sondern erzählt eine moderne, spannende und in weiten Teilen unvorhersehbare Geschichte. Und diese Lieder. Ich bin absoluter Musical-Muffel, ich hasse Musicals im Normalfall. Aber der Soundtrack für diesen Film läuft bei mir rauf und runter, seitdem die Platte bei Spotify und Konsorten ist.
Der Film ist kitschig an den richtigen Stellen, lustig an anderen. Emma Stone spielt sich wahrscheinlich zum Oscartitel und Ryan Gosling zeigt, was man mit 3 Monaten Klaviertraining alles erreichen kann. Dazu die fantastischen Bilder von Los Angeles. Natürlich total verklärt, aber so wunderschön. Nach diesem Film versteht man, warum die Stadt so einen anziehenden Effekt ausübt. Auf seine Weise, ist La La Land für Los Angeles, was Manhattan von Woody Allen für New York City ist. Eine Liebeserklärung an die Stadt und alles, was ihre Bewohner, die Industrie und die Künstler ausmacht. Einfach ein perfekter Film über Träumer in der Traumfabrik!
Fun-Fact: Ich habe die Trailer für La La Land seitdem der erste vor ca. 6 Monaten erschien nur geschätzte 1000 Mal angeschaut :D
26.01.2017, 13:51
Brokkoli
AW: Zuletzt geschauter Film (+Bewertung)
La La Land - 9/10
Weiß noch nicht so ganz, was ich von dem Film halten soll: Handwerklich ein fantastischer Film - tolle Kamerafahrten, zwei großartige Hauptdarsteller (besonders Emma Stone), ein ordentlicher Plot, toll inszenierte Tanzchoreographien, unglaublicher Soundtrack (John Legend und Justin Hurwitz!) und wunderschöne Bilder. So weit, so gut. Jetzt kommt mein ABER: So blöd es vielleicht klingen mag, aber von einem Film, der für 14 Oscars nominiert ist, erwarte ich mir mehr - mehr Tiefgang in der Story, mehr Kritik, ausdifferenzierte Charaktere. So wirkt es in den knapp zweieinhalb Stunden oft so als müsste noch eine Referenz rausgehauen werden, noch ein bisschen mehr in Nostalgie geschwälgt werden und zeichnet am Ende eine zumindest mir komplett utopische, konstruierte Realität. Letztlich eine Realität, die Hollywood feiern mag (v.a. weil der Film Hollywood an sich feiert), aber eine, die am Leben von 99% der Menschen komplett vorbeigeht. Und das stört mich. Und vor allem ist es nicht der beste Film aller Zeiten.