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Keine Lieder über Liebe - 5/10
Ein deutscher Musikfilm von & mit Jürgen Vogel, der mittlerweile auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat.
Filmemacher Tobias Hansen (Florian Lukas) will einen Dokumentarfilm über seinen Bruder Markus (Jürgen Vogel) drehen, der Sänger der Band "Hansen" ist und ihn dafür auf Tour begleiten. Unterschwellig versucht er zu ergründen, ob Markus und seine Freundin Ellen (Heike Makatsch) ein Verhältnis miteinander hatten.
Das eigentlich interessante am Film ist aber nicht seine Story, sondern die Art wie er gedreht wurde selbst. Die fiktive "Hansen Band" mit Sänger Jürgen Vogel, die stark an einem Mischung aus Madsen und Kettcar erinnert, wurde für den Film tatsächlich gegründet und ging zusammen auf Tour: angekündigt als der neue Newcomer aus dem Hause Grand Hotel van Cleef. Während dieser Tour wurde unbemerkt von den Zuschauern "Keine Lieder Über Liebe" gedreht. Außer Vogel, Lukas und Makatsch kannte niemand das Drehbuch - auch die restlichen Bandmitglieder nicht, zu denen unter anderem Thees Uhlmann, Max Schröder und Marcus Wiebusch gehören.
Entstanden ist eine Mischung aus echter Dokumentation, fiktiver Mokumentary, improvisierten Musikfilm und klassisch deutschem Beziehungsdrama, die mal besser, mal schlechter funktioniert. "Keine Lieder Über Liebe" hat bei 97 Minuten Laufzeit doch einige Längen und ist selten so sehr gut, wie er hätte sein können. Wer aber Interesse an der Musik der Hamburger Schule hat, Bands wie Kettcar, Tomte, Tocotronic oder Olli Schulz (& der Hund Marie) mag, wird trotzdem auf seine Kosten kommen.
Zum Film gibt es übrigens auch das Musikalbum "Keine Lieder Über Liebe" der Hansen Band, dass auch unabhängig vom Film seine Qualitäten hat.
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Zulu 8/10
Gut gemachter Thriller in Südafrika mit Orlando Bloom und Lawrence Fishburne.
Es geht um zwei Polizisten die einen Mord aufdecken und dabei versteckte Machenschaften von einer Pharmafirma aufdecken
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Hab am Wochenende ein paar Filme geschaut.
Blue Jasmine - 6.5/10
Einer der modernen Woody Allen Filme, in der Hauptrolle besetzt mit einer unfassbar guten Cate Blanchett. Für mich eine der besten Schauspielleistungen, die ich je gesehen habe und zurecht mit dem Oscar ausgezeichnet. Der Film an und für sich kann mich aber nicht überzeugen. Die Charaktere, allen voran die Protagonistin Jasmine, sind größtenteils so unfassbar unsympathisch und weltfremd, das jede Identifizierung fehlschlägt. Jasmine ist eine ehemals reiche New Yorker Oberschichtlerin, deren Mann wegen Betrug verknackt wurde und die daher das erste Mal in ihrem Leben mittellos und für sich selbst verantwortlich ist. Sie zieht daraufhin nach San Francisco zu ihrer Schwester, die allerdings einen ganz anderen Lebensstil und Umgang führt. Das führt natürlich zu Reibereien und Jasmines eh schon fragile Psyche muss mit vielen unschönen neuen Erlebnissen fertig werden. Der Film basiert lose auf dem Theaterstück "Endstation Sehnsucht" (A Streetcar Named Desire) und ist ein eher atypischer Woody Allen Film. Das ist an und für sich nichts schlimmes, aber da ich uninformiert den Film begonnen habe, fingen die Missverständnisse vielleicht schon dort an. Alles in allem ein in allen technischen Aspekten tadelloser Film, der mich mit seinem Thema und seinem Milieu einfach nicht abholen konnte.
Blue Valentine - 7.5/10
Quasi die Reverse-RomCom. Die Beziehung ist kaputt und das merkt man auch. Das ganze treibt eindeutig auf die Explosion zu und die folgt postwendend. Man könnte es sich leicht machen und das Versagen auf die Frau schieben, die gespielt von Michelle Williams auch wirklich keinen sympathischen Eindruck hinterlässt. Allerdings kann das Leben mit einem schon zum Frühstück trinkenden Gelegenheitsjobber (Ryan Gosling mit Haarausfall) nicht leicht sein, auch wenn er sich reizend um die Tochter kümmert, die wahrscheinlich gar nicht von ihm ist und der im Grunde nur das Beste für seine Frau will. Die Verantwortung und Versorgung in der Familie liegt ausschließlich bei Cindy, die ihre Träume vom Medizinstudium begraben musste, weil sie schwanger wurde und seitdem nur noch zu funktionieren scheint.
Damit das ganze nicht nur depressiv wird, ist unchronologisch der Beginn der Beziehung in die aktuelle Zeitebene verwoben.
Es bleibt ein trauriger Film, der gut gespielt und schön gefilmt doch nicht ganz überzeugen mag. Der Film ist trotz seiner Hollywood-untypischen Geschichte sehr vorhersehbar.
Only God Forgives 8/10
Die zweite Zusammenarbeit von Ryan Gosling und Regisseur Nicolas Winding Refn nach Drive. Dieser Film treibt viele der Elemente aus Drive auf die Spitze. Die beinahe vollständige Stummheit seines Protagonisten, die Kommunikation ausschließlich über Blicke. Die explizite Gewaltdarstellung. Das wunderschöne Bildarrangement. Es gibt aus für mich keinen stylischeren und visuell ansprechenderen Regisseur als Refn. Er trifft genau meinen Stil. Das ist auch der Grund, warum ich die übertriebene und doch eher seichte Geschichte nicht übermäßig stark kritisiere. Der Film wird von anderen wahrscheinlich zerrissen werden, aber mir gefällt er. Alles ist übersteigert dargestellt, vom namensgebenden gottgleichen Rächer im alttestamentarischen Stil bis hin zur Gangstermutter, die ihren Sohn demütigt. Der ganze Film hat in seiner Inszenierung eher etwas von einem Theaterstück - mir gefällt das.
Waltz with Bashir 9/10
Beeindruckender autobiografischer Semi-Dokumentationsfilm von Ari Folman, einem israelischen Filmemacher, der im Libanonkrieg 1982 mit 19 Jahren gekämpft hat. Ari kann sich nicht mehr an den Krieg erinnern, um das zu ändern spricht er mit alten Freunden und Kameraden, sowie einem früheren Kriegsreporter. Die Gespräche und vor allem die Erinnerungen erwachen zu gruseligem Leben in wunderschönem Zeichentrick, mit der Schwere des Themas angemessenem Stil und Farbpalette.
Der Film gibt Einblicke in die früheren Auswüchse eines Konflikts, der uns bis heute begleitet und er ist abschreckend, wie kaum ein anderer Kriegsfilm, den ich kenne. Gerade das Ende wird jeden mit weichen Knien und einem unangenehmen Gefühl in der Magengegend zurücklassen.
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Und mal wieder einige Filme übers Wochenende...
Room - 9.5/10
Wow. Der Film hat mich emotional mitgenommen wie selten ein Film zuvor.
Eine Mutter - diesjährige Oscargewinnerin Brie Larson - und ihr Sohn leben eingesperrt und von der Außenwelt abgeschnitten in "Raum", gefangen gehalten von einem Mann den sie nur Old Nick nennen. Die Mutter lebt seit 7 Jahren in Gefangenschaft, ihr aus den regelmäßigen Vergewaltigungen durch Old Nick gezeugter 5-jähriger Sohn Jack hat nie die Welt außerhalb von "Raum" gesehen. Um sich mit der Situation zu arrangieren reduziert die Mutter die Realität des Sohnes auf "Raum", alles andere - Fernsehen und der Ausblick aus dem einzigen Fenster wird von Jack als außerweltlich und fiktiv gesehen.
Die Mutter konfrontiert Jack mit der Realität und erdenkt einen Ausbruchsplan. Wieder in Freiheit müssen beide sich an ihr neues Leben gewöhnen.
Bis auf einen aus meiner Sicht nicht ausreichend gelösten Konflikt ist das einer der beeindruckendsten Filme der letzten Jahre, der keinen Menschen kalt lassen wird. Das Spiel ist erschreckend realistisch und unglaublich intensiv und hebt den Film auf ein ganz hohes Level!
Kill Bill Vol. 1&2 - 9/10
Als ein Film gedacht, dann aber wegen der immensen Länge auf zwei Teile gesplittet, ist Vol. 1 mehr das erwartete Splatterfest, während Vol. 2 an die bekannten Tarantino-Filme erinnert. Beide sind allerdings in ihrem Stil meisterhaft inszeniert. Tarantino beweist mit Kill Bill, dass er nicht nur kuriose Dialoge kann, sondern auch einen asiatischen Martial Arts Streifen mit komplexer Choreografie auf die Leinwand zu bringen vermag. Natürlich nicht ohne das Tarantino-eigene Maß an Abgedrehtheit und durchgestylter Gewaltdarstellung.
Lange vor dem Blacksploitation-Film Django, hat QT also schon einen Female-Exploitation Film abgeliefert. Die Welt von Kill Bill ist von Frauen dominiert. Männer sind vornehmlich zum Sterben da. Abgesehen vom Namemsgeber Bill kommt keinem Mann eine tragende Rolle in dieser Geschichte zu, alle wichtigen Rollen und Positionen sind von Frauen besetzt. Damit verdreht Tarantino das gerade im Action-Kino übliche Rollenbild ins Gegenteil und produziert ein faszinierendes Epos um Rache und Tod.
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Black Mass - 8/10
Äußerst konsequenter und harter Ganoven-Mafia-Film mit Johnn Depp. Die Ereignisse beruhen sich auf den wahren Begebenheiten von James "Whitey" Bulger und wie das FBI korrumpiert wurde, bevor überhaupt etwas passiert. Die gesamten Geschehnisse kann man auch wunderbar nachlesen und wurden im Film sehr detailliert aufgearbeitet. Hinzukommt, dass das FBI mehr thematisiert wird als ich erwartet hätte. Der Film hebt sich somit auch von ähnlichen Streifen wie Departed gut ab, allein schon weil das Setting eine ganz beklemmende Stimmung vermittelt, die von der Realität gar nicht soweit entfernt ist. Zudem kommt Johnny Depp ekelhaft überzeugend rüber und ich kaufe ihm seine Taten voll und ganz ab. Insbesondere weil er keinen Super-Ganoven spielt, sondern jemanden der weiss was er tut und sich im klaren über seine Konsequenzen ist.
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Ex Machina 9/10
Nach "her" mein zweiter ernster Film zum Thema künstliche Intelligenz. Auch wenn es durchaus Parallelen gibt, verfolgt Ex Machina doch einen weniger philosophischen und dafür Thriller-typischen Ansatz. Im Zentrum der Geschichte steht der Informatiker Caleb (Domhnall Gleeson), der für seinen exzentrischen Chef Nathan (Oscar Isaac) die künstliche Intelligenz Ava (Alicia Vikander ♥) testen soll.
Starke Story, auf deren Auflösung man vielleicht kommen kann, wenn man es drauf anlegt und gerne miträtselt. Ich schaue solche Filme aber sehr gerne unvoreingenommen und mach mir auch währenddessen wenig Gedanken, sondern lasse den Film einfach auf mich wirken. Dementsprechend fand ich den Plot wirklich super, ich will nicht sagen komplett neu, aber doch zumindest erfrischend anders.
Der Film markiert das Regiedebüt von Alex Garland, der auch das Drehbuch geschrieben hat. Gefiel mir sehr gut, wie auch die gesamte Optik. Sowohl Cinematographie, als auch Art Design und Special Effects sind wirklich wunderschön und sehr realistisch gelungen. Der Film hat für seine Effekte ja auch den Oscar bekommen. Verglichen mit den anderen Nominierten war das sicherlich der "unspektakulärste" Film, dafür war es absolut notwendig, dass Ava den ganzen Film über realistisch aussieht und das hat der Film fantastisch hinbekommen.
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Maze Runner 2 6,5/10
Kam überhaupt nicht an den ersten Teil ran und leider deutet das Ende alles auf einen dritten hin.
Mockingjay 1/2 6/10
Viel Geschichte, wenig Action. Nur eine Überleitung zum 2/2. Wie bei vielen anderen Reihen auch hätte man lieber einen vernünftigen letzten machen sollen.
Mockingjay 2/2 7/10
Das Ende fand ich ziemlich dämlich und hat mindestens einen Punkt gekostet. Würde mir beide auch nicht nochmal anschauen.
James Bond - Spectre 7/10
Auch beim zweiten Mal schauen ist er nicht besser geworden. Da haben mir Skyfall oder Casino Royale besser gefallen.
Creed 8/10
Hab nicht viel erwartet. Mit Rocky Balboa war die Serie eigentlich für mich zu Ende aber den Teil haben sie wunderbar hingezaubert. Würde mich sogar über eine FOrtsetzung freuen.
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Er ist wieder da => 10/10
Ich kenne das Buch nicht und konnte mich somit ganz auf den Film konzentrieren.
Ein großartiger Film, der zwar vieles lustig erscheinen lässt, aber bei genauem hinsehen uns den Spiegel vor das Gesicht hält und uns dazu anhalten sollte nachzudenken..."was wäre wenn" und wäre die Reaktion die auf solch ein Ereignis erfolgen könnte wirklich so lustig oder gar aberwitzig?
Der Film verpackt ein zeitgemäßes, ernstes Thema in einen "lustigen" Mantel und zeigt auf, des die Person "Adolf Hitler" auch gut und gerne "Pegida" oder "AfD" heißen könnte, nur das ein Hitler in dem Fall um einiges glaubwürdiger erscheinen dürfte....
Für mich eines der besten Filme, die ich seit langem gesehen habe und somit auch 5 Sterne verdient hat.
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Children of Men - 9/10
Endzeitdrama der etwas anderen Sorte. Im Jahr 2027 kann die Menschheit keine Kinder mehr zeugen und der jüngste Mensch der Welt ist über 18 Jahre alt.
Eine Frau wird trotzdem schwanger und der desillusionierte Beamte Theo (Clive Owen) soll ihr helfen zu einem Schiff einer wissenschaftlichen Vereinigung zu gelangen. Das ganze gegen den Hintergrund eines brutalen Bürgerkrieges zwischen Rebellen und dem letzten funktionierenden Staat Großbritannien.
Der Film ist atmosphärisch unfassbar dicht und wunderschön mit sehr viel natürlichem Licht gefilmt - natürlich vom Großmeister dieser Disziplin, Emmanuel Lubezki. Regisseur Alfonso Cuarón hat eine wirklich düstere Zukunftsvision geschaffen, die das Grauen des Krieges perfekt einfängt und Themen wie Hoffnung aufgreift. Glücklicherweise verzichtet der Film dabei auf besonders viel christliche Symbolik, auch wenn diese vorhanden ist, wird sie dezent im Hintergrund gehalten, was dem Film aus meiner Sicht einen besonderen Realismus verleiht.
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Moon - 8/10
Starke one man show von Sam Rockwell, der nur mit sich selbst und einem von Kevin Spacey gesprochenen Roboter auf dem Mond zurechtkommen muss. Dort wird in naher Zukunft die Energieversorgung sichergestellt und von einem Astronauten überwacht. Dieser muss einen 3-jährigen Dienst verrichten, doch am Ende seiner Mission scheint Sam Bells Verstand ihn im Stich zu lassen.
Guter Film mit einem interessanten Kniff und einem glänzend aufgelegten Hauptdarsteller. Außerdem das sehr respektable Regiedebüt von Duncan Jones (Warcraft).
Begin Again (dt. Titel: Can A Song Save Your Life) - 8,5/10
Feel-good Musikfilm mit Keira Knightley und Mark Ruffalo in den Hauptrollen. Wunderschöne Aufnahmen aus New York, die Lust auf einen ausgiebigen Städtetrip machen.
Die Musik ist auch gut und der Film macht einfach Spaß. Das liegt v.a. auch an Mark Ruffalos toller und ehrlicher Performance.
Größter Pluspunkt des Films ist aber das Fehlen von sämtlichen Kitsch, keine ganz einfache Aufgabe bei der Thematik :good: