RheinEnergie Stadion – Das Hinspiel zwischen dem 1.FC Köln und Bayer 04 Leverkusen endete 2:0 zu Gunsten der Werkself. Grund genug für den FC, um voll motiviert in die heutige Partie zu starten.
Bei den Aufstellungen gab es keine Überraschungen. Bei Leverkusen rückte Calhanoglu wieder auf die Zehn. Außerdem setzte Schmidt mit Kramer, Bender und Aranguiz auf drei defensive Sechser.
Von Beginn an ging es heiß her, die Stimmung im Stadion war bei besten Wetterbedingungen überragend. Kießling stibitzte sofort nach Anpfiff den Ball von Maroh und sprintete auf Horn zu. Im letzten Moment konnte Sörensen jedoch noch dazwischen funken (1‘).
Früh zeichnete sich ab, dass Köln nicht nur defensiv steht, sondern vor allem den Ball haben wollte. Sichere, erfolgreiche Pässe standen an der Tagesordnung. Nach acht Minuten gab es dann die erste Chance für die Kölner. Donati lässt sich hinten rechts ausspielen und ebnet Olkowski den Weg in den Strafraum. Der Außenverteidiger zieht ab und zwinkt Leno zu einer überragenden Parade (8‘).
Im weiteren Verlauf konnte Leverkusen dem Spiel nicht den Stempel aufdrücken. Im Gegenteil, denn Peter Stöger hatte seine Mannschaft perfekt eingestellt und Ballbesitzfussball verordnet. Dennoch gab es Konterchancen für die Werkself, die Chicharito aber nicht nutzen konnte (19‘). Sieben Minuten später wurde es dann aber brandgefährlich. Kießling tankt sich rechts durch und legt klug in den Rückraum, wo Bender lauert. Der Kapitän zieht ab, scheitert aber am Pfosten (26‘).
Das war es aber auch mit Highlights aus dem ersten Durchgang. Der zweite Abschnitt startete aber ebenso intensiv, denn erneut kam der Mexikaner Hernandez zum Abschluss. Timo Horn war aber zur Stelle (47‘). Bei den Kölnern reichte es wenn, dann nur zu harmlosen Distanzschüssen, die Bernd Leno vor keine Probleme stellte. Anders aber in der 85. Spielminute, als der FC schnell umschaltete. Risse bediente Yannick Gerhardt mustergültig, der im Strafraum völlig allein gelassen wurde. Doch der junge Gerhardt scheiterte an den Nerven und spielte Leno den Ball quasi in die Arme (58‘).
Der Druck auf die Leverkusener Hintermannschaft wurde immer stärker. Mehr als ein Distanzversuch von Kießling (69‘) kam zunächst nicht mehr zu stande. Stattdessen machte Köln nun das Spiel. Allerdings zerschellte Angriff um Angriff an Ömer Toprak und Jonathan Tah.
Erst in der Nachspielzeit wurde es nochmal richtig gefährlich, denn Marcel Risse war urplötzlich in einer überragenden Schussposition. Sein Ball flog an Leno vorbei Richtung Tor, prallte aber von der Latte zurück ins Feld. Während Risse die Hände über dem Gesicht zusammenschlug, lief der Gegenangriff über Kramer. Kramer spielt den Ball links raus auf Kießling, der viele Meter machte. Er spielt auf den eingewechselte Kevin Kampl, der sofort weiterleitet auf Kramer. Der gebürtige Solinger ließ sich nicht zwei Mal bitten und schob den Ball um Horn herum ins Tor – 1:0! Sieg! Derbysieg!
Die Köln Fans waren am Boden, der Gästeblock explodierte. Nach dem Spiel kam es aufgrund des bitteren Ausgangs zu einigen Eskapaden, die Polizeieinsätze forderte. Jedoch lief größtenteils alles glimpflich ab.
STATISTIKEN ZUM SPIEL
Köln - Leverkusen
Schüsse: 7(5) - 11(6)
Ballbesitz: 58 - 42
Bester Spieler: Bernd Leno (8,5)
STIMMEN NACH DEM SPIEL
Christoph Kramer (LEV): "Es ist geil, das Derby zu gewinnen. Die Kölner haben das gut gemacht, wir kamen gar nicht ins Spiel. Es war so intensiv. Es ging immer hin und her. Der Ausgang war völlig offen. Umso glücklicher bin ich, das Siegtor erzielt zu haben. Ein genialer Moment!"
Marcel Risse (KÖL): "Bitter. Einfach bitter. Wir haben die vielleicht beste Saisonleistung abgerufen. Wir hatten den Sieg verdient, aber stehen jetzt mit leeren Hände da. Es ist einfach Pech, dass mein Schuss auch von der Latte sofort ins Spielfeld zurückprallt und den Konter einleitet. So viel Pech kann man gar nicht haben..." |