Druckbare Version
Wiedermal klasse geschrieben, dazu eine sehr gute Saisonvorbereitung. Der Sieh gegen den KSC am Ende das Sahnehäubchen! :)
Mal schauen, ob Bödvarsson doch noch einschlägt, immerhin hat er ja schon ein Tor erzielt.
Drei Siege, hinten steht dein Team bisher richtig gut. Mit dem KSC hast du schon in etwa einen Gradmesser, denke ich, wie gut die meisten Gegner in der Liga sein werden, wird interessant, was du dann vorallem gegen Kopenhagen zeigen kannst. Text war wieder sehr gut geschrieben, man wirkt fast wie in der Story, als ob man auf der Trainerbank sitzt und zusieht.
Das nennt man mal eine einwandfreie Vorbereitung. Sigurdingsda (:D) scheint die Mannschaft auf Anhieb zu erreichen und bekommt dies in Form der guten Ergebnisse auch zurück. Dazu waren das alles gute Gegner, die ich ungefähr so stark wie die "besseren" Klub in der Liga einschätze. Jetzt bin ich gespannt wie es in der Saison laufen wird.
Gruß, Ramelow:good:
Klasse Teil mal wieder, macht echt Spaß zu lesen. :good:
Die Vorbereitung ist ja nahezu perfekt gelaufen, drei Siege gegen durchaus ernst zu nehmende Gegner. Das macht auf jeden Fall Hoffnung für die Liga. :yes:
Schön zu lesen. Dazu eine Top Vorbereitung mit nur einem Gegentor. Die Liga kann kommen! :good:
Sehr sehr stark das Ding was du hier ablieferst. Hoffe du kannst die Qualität so hoch halten. :yes:
Ich mach mir da momentan auch keinen Kopf, wird schon noch klappen :D
Ja, die Defensive scheint mir bislang mal nicht auszurutschen :sarcastic:
Ich sehe in Kopenhagen garnicht den schwersten Gegner, eher in Brondby... Dennoch haben viele der Vereine ziemlich gute Spieler, gerade da die in Fifa nie wirklich abgewertet werden (Agger, Kahlenberg, Cornelius, Jörgensen...) :ireful:
Sigurdur, is doch wirklich nicht so schwer. Steht zur Not auch im Titel des Threads :P
Ich denke zwar, dass zwischen Zweitligsten aus DE/EN und Brondby/Kopenhagen noch unterschiede bestehen, aber Mut macht mir das bislang sehr ;)
Danke für dein Lob :)
Zur Vorbereitung hab ich ja schon was geschrieben :D
Au ja, und danke :yes:
Ich auch :P
@All: Neuer Teil kommt bald :cool:
„Also ich würde Jón Böðvarsson spielen lassen!“
Ich sah von meinem Laptop auf und drehte mich um – hinter mir stand niemand. Ich saß auf einem Sitzsack auf meiner Terrasse in meiner neuen Wohnung und brütete gerade über der Aufstellung für das Spiel am morgigen Samstag, genauer gesagt über der Stürmerfrage. Im Training waren Böðvarsson wie auch Beckmann gleichermaßen stark, in den Spielen fehlte aber bisher die Einbindung ins Mannschaftsgefüge. „Wie bitte?“ fragte ich leise, in der Hoffnung jetzt herausfinden zu können, wer da mit mir redete.
„Ich sagte, ich würde Böðvarsson spielen lassen!“ kam es lauter zurück. Ich linste vorsichtig über meinen Bildschirm hinaus und sah im Garten nebenan einen Mann stehen. Höchstens Anfang 30, eher Ende 20, dem Ring an seiner Hand zu urteilen verheiratet und der Kotze auf seiner Schulter nach Vater eines entweder sehr jungen oder sehr betrunkenen Kindes – oder das Kind war beides, es konnte ja nicht jeder ein guter Vater sein. Der Mann trug ein teuer aussehendes hellblaues Hemd, aus dessen Kragen ein kurzer Hals ragte, auf dem der Kopf des schlanken Mannes saß. Er trug keine Brille, sah aber dank seiner leicht geröteten Augen aus als würde er Kontaktlinsen tragen und er hatte die Haare passend zum Hemd leicht spießig und kurz geschnitten. Die Rasur war makellos, und auch seine Anzughose und auch Schuhe und Gürtel wirkten alles andere als billig.
„Ich kann mich nicht erinnern, sie gefragt zu haben!“ gab ich dennoch barsch zurück und lehnte mich wieder in meinen Sitzsack zurück.
„Naja, sie reden aber ziemlich laut mit sich selbst, da dachte ich ich antworte einfach mal. Sie sind neu hier, sind sie tatsächlich der Trainer von Hobro IK oder spielen sie bloß zu viele Computerspiele?“
Na toll, meine Identität war also schon nach zwei Tagen hier im Haus bekannt. Ich hatte gehofft, dass es bis dahin etwas länger dauern würde – immerhin war das hier ein kleiner dänischer Dorfclub und ich in der Trainerwelt ein sehr kleiner Name.
http://www2.pic-upload.de/img/29989624/7.1.png
Meine beschauliche Terrasse
„Ja, ich bin es. Sigurður Mikaelsson, und sie sind wer, dass sie mich hier mit ihrem Fußballfachwissen überzeugen wollen?“ gab ich sarkastisch zurück.
„Niels Madsen. Doktor Niels Madsen, genau genommen. Ich bin Arzt am Sygehus Himmerland Hobro, und zufälligerweise glühender Hobro-Fan seit meiner Jugend.“ Der Mann trat zwei Schritte näher an die hüfthohe Hecke heran, die unsere Gärten trennte, und streckte mir zur Begrüßung die Hand entgegen. Ich hob nur die Hand und blieb sitzen, mein Bein tat so schon genug weh. Doktor also, das passte zum Erscheinungsbild.
„Und?“ gab ich nur zurück.
Der Mann nahm die Hand wieder herab und musterte mich. Ich spürte wie sein Blick an meinem Oberschenkel haften blieb, doch er sagte nichts dazu. „Wollen sie nicht rüberkommen zum Kaffee? Meine Frau würde sich sicher freuen und unsere Tochter wird sie sicher nicht anspucken.“
„Nein danke.“ gab ich zurück – auf solchen Klatsch und Tratsch stand ich überhaupt nicht.
„Sind sie sicher? Sowas ist immer gut, man lernt sich kennen... Vor allem wenn man gerade in ein anderes Land gezogen ist, dort keinen Arzt kennt und verschreibungspflichtige Medikamente nimmt. Was nehmen sie für ihr Bein, Morphin?“
„Oxycodon.“ gab ich stumpf zurück. „Meinetwegen, dann komme ich eben rüber zu ihnen.“ grummelte ich und stand auf.
„Na geht doch, seien sie mal nicht so. Und Sonntag kommen sie zu mir in die Praxis, dann werden sie mein Patient. Das spart ihnen einen haufen Papierkram. Im Gegenzug können sie mit mir ja ab und an mal über ihre Arbeit reden – sie werden sehen, ich kenn mich mit Fußball durchaus aus.“
„Na gut.“ beschloss ich, dem Mann doch eine Chance zu geben. Ich trat an die Hecke heran und reichte ihm die Hand, er schlug ein. „Also, dann überraschen sie mich mal – wieso sollte ich Böðvarsson und nicht Beckmann spielen lassen?“
„Ach, plötzlich doch?“ gab Niels Madsen glucksend zurück. „Ganz einfach: Ich habe in der Vorbereitung gut mitbekommen, dass sie auf schnelles Umschaltspiel setzen und Flexibilität in der Offensive. Und da passt ein Böðvarsson besser als so ein Strafraumstürmer wie Beckmann. Meine Laienhafte Meinung, aber ich denke nicht ganz falsch.“
Da hatte er im Prinzip recht, obwohl das doch arg stumpf gedacht war. Beckmann hatte eben andere Qualitäten: Er war robuster, im Luftzweikampf stärker und vor allen Dingen abgeklärter. Dennoch nickte ich einfach nur, denn insgesamt hatte ich Böðvarsson auch präferiert, und für einen musste ich mich am Ende ja doch entscheiden. Niels bedeutete mir auf sein Grundstück zu kommen, und ich tat wie geheißen und humpelte zur Vordertür, die mir der Arzt bereits aufhielt. Die Inneneinrichtung hier sah deutlich besser aus als bei mir, keinerlei Kartons standen im Weg und auch ansonsten war alles aufgeräumt. Seine Frau stand in der offenen Küche und schnitt einen Marmorkuchen, der dem Geruch nach frisch gebacken und gerade erst aus dem Ofen gekommen war. Die Frau des Mannes war groß, mindestens 1,75 Meter, schlank und durchaus hübsch. Sie hatte langes, dunkles Haar und war ebenfalls gut gekleidet, mit Bluse und passender Hose. Wie eine Ärztin sah sie eigentlich nicht aus, vermutlich arbeitete sie für die Stadt oder hatte irgendeinen anderen einschläfernden Bürojob. Ich sah mich im offenen Wohnraum um. Auf dem breiten Eichenholztisch standen schon drei Teller mit dazu passenden Tassen und Untertassen und sogar einem optisch darauf abgestimmten Milchkännchen bereit – anscheinend war meine Anwesenheit zum Essen von Vornherein geplant gewesen. Von diesem klischeehaften Anblick hob sich dagegen eins klar ab – in leuchtend rosanem Aufzug saß ein Mädchen von vielleicht zwei Jahren in einem Kleinkinderstuhl und nuckelte an einem Schnuller. Aus Erfahrung wusste ich, dass „Igitt, wächst das noch?“ kein sozial akzeptierter Kommentar zu Kleinkindern war, und so schwieg ich einfach und setzte mich an den Platz, der vom Kind am weitesten entfernt war.
http://www2.pic-upload.de/img/29989623/7.2.png
Der Kuchen duftete ganz hervorragend
„Sigurður, das ist meine Frau Nele und das meine reizende Tochter Sophia – Nele, das ist Sigurður Mikaelsson, unser neuer Nachbar!“ stellte Niels uns einander vor. Ich nickte der Frau zur Begrüßung entgegen, sie winkte mir und kam dann mit dem Kuchen an den Tisch. Ich sah, dass sie Absatzschuhe trug – also war sie doch nicht so groß, vielleicht 1,65 oder 1,70 Meter. Ich schüttelte auch ihr zur Begrüßung die Hand, warf eine Tablette ein und ignorierte den leicht mißbilligenden Blick ihrerseits dazu. Das Essen an sich ging dann schneller und schmerzloser vorbei als ich dachte, und nach zwei Tassen billigem Maschinenkaffee und zwei Stück hervorragendem Kuchen ging ich keine Stunde später wieder nach hause. Ich hatte einen Termin am Sonntag bei „Dr. Madsen“, wo er mich nochmal untersuchen würde und von da an mein Arzt sein würde, was mir tatsächlich eine Menge organisatorischer Probleme ersparte. Seine Frau war wie ich herausfand tatsächlich in einem Bürojob tätig, allerdings in einem verdammt gut bezahlten: Die Frau war Bamkfilialleiterin für eine Filiale der Danske Bank in Hobro. Ich musste zugeben, dass mich die Familie durchaus ein wenig beeindruckte, wusste aber zeitgleich, dass ich mir so etwas nie vorstellen könnte. Ich ließ mich zwischen einem Haufen Umzugskartons auf meinen Sessel fallen und schaltete den Fernseher ein. Während ich so dasaß, den Laptop auf meinen Knien und das monotone Rauschen, das sich nunmal ergab, wenn man noch keinen Sender empfing im Ohr, döste ich langsam dahin. Ich schrieb meinem Co-Trainer Lars Justesen noch eine kurze Whatsapp-Nachricht, in dem ich ihm die endgültige Startaufstellung für den Saisonauftakt mitteilte (mit Jón Daði Böðvarsson im Sturmzentrum), und ging schlafen – ich musste schließlich morgen gut ausgeruht sein.
Quellen: Terrasse, Marmorkuchen
Spoiler!
Jetzt hab ich auch herausgefunden, wie man dieses ð macht. :)
Finde es gut, dass du immer wieder so private Gespräche und Stories rund um Sigurður einstreust, schließlich soll es ja bei Story zu einem großen Teil auch um ihn als Charakter gehen. Von dem Kuchen hab ich jetzt glatt HUnger bekommen. :) Manchmal wirkt der Charakter von Sigurður ein bisschen grießgrämig und mürrisch, mit gutem Humor, das ist eine gute Mischung mit viel Stoff für eine Story.
Jetzt hab' ich vor der Nachtruhe (:sarcastic:) noch die letzten zwei Kapitel gelesen. Der erste Teil war sportlich sehr erfolgreich. Einen Stürmer für 300.000 konntest Du verpflichten- verdammt viel Geld. Er konnte in der Vorbereitung dann nicht wirklich überzeugen mit nur einer Torbeteiligung, weshalb es schon Druck von oben gibt. Wenn der Oberste wirklich so unentspannt ist, könnte das Ganze mit Transfers schon sehr schwierig werden! Nicht, dass es da dann zu großen Spannungen kommt. Ansonsten stehst Du defensiv super, drei Siege sind ebenso hoch zu bewerten.
Die Art und Weise, wie Du das erste Spiel bzw. die Vorbereitung als Ganzes dargestellt hast, war sehr stark. Die Kabinenansprache ist vom Traineraspekt wirklich essenziell und das hast Du gut rübergebracht. Bei der "Löwendokumentation (1860 München)" von Sky hat man gute Einblicke bekommen. Und Deine Ansprache konnte ich mir so bildlich echt gut vorstellen :P
Es gibt sicherlich Schlechteres, als einen Arzt als Nachbar zu haben. Zwar reagiert Sigurdur zunächst sehr unfreundlich, aber letztendlich kommt es doch zur Kontaktaufnahme. Ich bin gespannt, wie sich die Beziehung weiter entwickeln wird. Ganz kurz dachte ich, dass er vielleicht dein Co-Trainer werden wird, weil dein jetziger Assistent wohl sehr wortkarg ist und Du ihn noch nicht wirklich charakterisiert hast. Aber ich denke ein Arzt wird seinen Job nicht aufgeben... eventuell beides? Oder als Mannschaftsarzt? Vielleicht geht es auch in eine ganz andere, negative Richtung... Du merkst schon, ich brauche mehr Lesestoff :P
Gruß
Wie macht man denn dieses ð :shok:
Ich hab nen Worddokument mit diesen ganzen Buchstaben (ð, ø usw.) und kopier die immer rein :sarcastic:
Tja, so gings mir mit dem Kuchen beim schreiben auch...
Und Sigurður ist durchaus etwas "verbittert" und sarkastisch, denke auch dass das deutlich "besser" für eine Story ist und mehr Schreibstoff bietet als so "Kantenlose" Figuren :D
Der "Konflikt" zum Sportmanagement ist nicht ganz ohne Grund begonnen worden, denke halt das Spannungen das ganze spannender machen :yes:
Die Löwendoku hab ich auch gesehen und mich davon inspirieren lassen :P
Zu dem Arzt: Ich werde den Teufel tun und dir dazu mehr schreiben, dann hörst du am Ende noch auf gründlich zu lesen :P
Aber Co-Trainer wird er erstmal nicht werden, das vergewissere ich dir... Wäre etwas zu Klischeehaft für meine Begriffe :sarcastic:
@ALL: Das neueste Kapitel (Kapitel 7) ist on, ich verlinke es hier nochmal... Klick!
Schön, dass es schon wieder weiter geht. :)
Solche "Off-Topic"-Teile sind - in der richtigen Dosierung - enorm wichtig für die Story. Sie runden das Gesamtbild schön ab und geben ein wenig Einblick hinter die Kulissen. Bin gespannt, wohin die Geschichte mit dem Arzt noch führen wird. Da gäbe es theoretisch tausend Möglichkeiten. :D
Jetzt ist es aber wirklich mal Zeit für das sportliche. :P ;)
Ja, da kommt das nächste Meisterwerk. Mir hat das super gefallen, es gab ja glaube ich schonmal den Anfang einer Story, die sehr Off-Topic-lastig war, ich glaube von Speedy Gonzalez, das hat mir auch shcon gut gefallen, deshalb immer her mit solchen Teilen. Vom Stil ist das auch wirklich klasse, auch wenn ich als Deutsch-Fanatiker ein paar Rechtschreibfehler o.ä. bemängeln muss, aber das macht der hervorragende Einsatz von Details wieder wett. Insgesamt bin ich weiterhin hellauf begeistert von der Story, ich bin jetzt schon gespannt, wie es weitergeht und wie der Saisonstart verläuft.
Gruß, Ramelow
Freut mich, dass die Off-Topic-Teile gut ankommen, wie gesagt wird es davon noch einige mehr geben :D
Und keine Sorge, als nächstes kommt auch erstmal das Sportliche ;):P
"Meisterwerk" :cool:
Die Rechtschreibfehler kannst du gerne anmerken. Ich muss sagen, dass ich auf sowas beim schreiben nur sehr wenig achte (zu wenig :ireful:) und im Nachhinein nur selten "Korrektur lese" :D
Der Saisonstart kommt auch bald :yes:
@All: Nächstes Kapitel wird gleich gepostet :yes:
„Also Jungs! Darauf haben wir uns die letzten Wochen vorbereitet, und heute müsst ihr der Fußballwelt zeigen, dass Hobro reif ist für diese Liga!“ mit diesen Worten beendete ich meine Ansprache und schickte die Mannschaft auf den Rasen. Gleich würde es losgehen gegen den Gastgeber SönderjyskE, und die Aufregung einiger Spieler war deutlich zu spüren. Natürlich war ich auch aufgeregt, aber das ließ ich mir vor den Spielern nicht anmerken – auch wenn mein Co-Trainer das sehr wohl zu bemerken schien und mir beim herausgehen nochmal auf die Schulter klopfte und sagte: „Das wird schon.“ Ich nickte nur stumm und nahm auf der Trainerbank platz.
Aufstellung SönderjyskE: Skender – Marxen, Kanstrup, Lodberg, Paulsen – Madsen – Absalonsen, Guira, Hansen, Songani – Pourié
Aufstellung Hobro IK: Rask – Tjørnelund, Justesen, Egholm, Bøge – Thygesen, Danborg – Hvilsom, Antipas, Bersang – Böðvarsson
Peter Rasmussen pfiff die Begegnung an und mit einem Schlag war die Anspannung und Aufregung verflogen und ich lenkte meine volle Konzentration auf das Spielgeschehen, altmodisch mit Notizblock und Bleistift auf dem leeren Platz neben mir. Die Gastgeber hatten Anstoß und waren natürlich erpicht darauf, gegen den Underdog zu gewinnen und drängten gleich auf das erste Tor. Doch damit hatten wir gerechnet und die Mannschaft hielt gut dagegen, stellte den deutschen Stürmer im SönderjyskE-Dress, Marvin Pourié, gut zu und so war der erste Abschluss des Spiels ein eher harmloser Distanzschuss von Songani. Auch unsere offensive war zunächst noch sehr harmlos, dann aber passierte es – ein kapitaler Schnitzer brachte das erste Tor. Egholm wollte einen Ball auf Thygesen spielen, doch er übersah Johan Absalonsen. Der Linksaußen spitzelte dazwischen und bediente Marvin Pourié, der viel zu ungedeckt dastand und eiskalt einnetzte – ein echter Fehlstart nach sieben Minuten. Dooh jetzt zeigte sich, was unsere Stärke diese Saison sein könnte: Die Spieler ließen den Kopf nicht hängen, und noch ehe der Ball am Anstoßpunkt lag, wurde der Unglücksrabe von zweien seiner Mitspieler getröstet. In der Folgezeit lief das Spiel dann etwas ruhiger ab, die Gastgeber wollten nicht zu viel riskieren und wir fanden gegen die nun tief stehende Mittelfeldreihe nur selten eine Lücke. Doch um unsere Pausenansprache positiver und die Eigene negativer zu gestalten, ließ sich auch der Gegnerische Schlussmann Marin Skender noch zu einem kapitalen Bock hinreißen: Der kroatische Schlussmann fing eine Flanke von Tjørnelund ab und rollte sich den Ball zum Abschlag hin, doch Mads Hvilsom schaltete schneller, spitzelte dazwischen und versenkte den Ball zum 1:1 im Tor, was dann zur Halbzeit aufgrund starker 25 Minuten zum Ende hin auch verdient war.
Auch nach dem Seitenwechsel behielt meine Mannschaft die Ruhe im Spiel und ließ sich von den eher hektischen Angriffsversuchen der Gastgeber nicht verunsichern. Ich brachte mit Christensen und Nygaard nochmal neuen Esprit auf den Flügeln, womit Coach Jon Dal Andersen wohl nicht gerechnet hatte. Die Mannschaft versteifte sich darauf, die Flügelspieler zu blockieren und fiel in den letzten 15 Minuten so komplett auseinander. Quincy Antipas steckte auf Jón Böðvarsson durch, der mit Tempo an Pierre Kanstrup vorbeizog und uns in Führung brachte. Während im Block der mitgereisten Hobro-Fans ein bengalisches Feuer entzündet wurde, hörte man von den Fans der Gastgeber hauptsächlich Pfiffe. Unsere Mannschaft reagierte mit noch mehr Offensive und so machte erneut Böðvarsson alles klar: Diesmal von Linksaußen kommend spielte ihm Antipas den Ball in den Fuß, der Isländer zog an Lodberg und Kanstrup vorbei und legte den Ball überlegt in die lange Ecke, ehe er jubelnd zum Fanblock abdrehte. Die Messe war gelesen und so nahm ich erst in der Nachspielzeit den letzten Wechsel vor: Beckmann kam für den Doppeltorschützen Böðvarsson, zum einen um Zeit von der Uhr zu nehmen und zum anderen, um dem Debütanten bei einem so gelungenen Auftaktspiel den fälligen Applaus aus dem Gästeblock zu gönnen. Das Spiel ging dann als erstes Spiel von Hobro IK in der Superligaen und gleichzeitig als erster Sieg zuende, und so konnte ich die abschließende Pressekonferenz nach dem Spiel gut gelaunt und schnell zuendebringen, ehe ich mich nach Hause verabschieden konnte.
http://www11.pic-upload.de/03.06.15/kfbm5ldiakmm.png
Torhüter Marin Skender brachte uns mit einem Bock ins Spiel zurück
http://www11.pic-upload.de/03.06.15/hjhkhi64kzzr.png
Der nächste Arbeitstag begann für mich ungewöhnlich. Nachdem ich zunächst meinen „Arzttermin“ wahrgenommen hatte und somit erst gegen Mittag im Büro ankam, fand ich auf meinem Arbeitslaptop einen gelben Klebezettel mit der kurzen Nachricht „In mein Büro – J. Sørensen“. Ich seufzte, stand wieder auf und humpelte den Weg durch den Flur zum Büro meines Chefs, nicht ohne mir vorher noch eine Oxycodon zu gönnen. Ich trat in das Büro und sah neben meinem Chef auch einen zweiten Anzugträger, der mit schmierigen Haaren und einem breiten Lächeln auf dem für die Gäste vorgesehenen Stuhl saß.
„Ahh, Herr Mikaelsson, wie schön sie zu sehen!“ quakte mir der aalglatte Mann im Aufstehen entgegen und streckte mir zur Begrüßung die Hand entgegen. Ich ignorierte ihn und humpelte an ihm vorbei zum Sessel von Jesper Sørensen.
„Sie wollten mich sprechen?“ fragte ich, ohne auf den perplex neben mir stehenden Schleimbeutel zu achten.
„Ganz richtig, wie schön dass sie es nach ihrem Arzttermin so pünktlich geschafft haben. Zunächst einmal meinen Glückwunsch zum Sieg gestern, und Jón Böðvarsson hat sich ja doch ganz ausgezeichnet gemacht, wobei ich ihn jetzt natürlich nicht vorschnell loben will-“
„Sie haben ihn deutlich vorschneller schon kritisiert, ich denke ein wenig Lob wird er verkraften.“ funkte ich dazwischen.
Seine Miene verfinsterte sich etwas, ehe er – ohne auf meine Worte einzugehen – fortfuhr. „Jedenfalls haben wir heute andere geschäftliche Dinge zu klären. Der Mann neben ihnen ist Herr Benediksen, er arbeitet für die Agentur „First Touch“ und ist wegen eines seiner Klienten hier.“
Spielerberater, das passte perfekt zum schmierigen Auftreten des Mannes neben mir.
„Und um wen geht es?“ fragte ich, ich wollte dieses Gespräch möglichst schnell hinter mich bringen.
„Um ihren Torhüter Jesper Rask. Er hat zwar noch Vertrag bis 2016, aber Herr Sørensen hat mich informiert, dass ein Angebot Höhe von 400.000€ von Nordsjaelland vorliegt, und das der Verein diese Ablösesumme gerne einstreichen würde. Wir wollten uns nur vergewissern, dass sie -“
„Nein.“ funkte ich dazwischen. Ich konnte es nicht gebrauchen, dass man mir in der Saison meinen Stammtorwart wegkaufte.
„Nun, sie wissen sicherlich, dass sie alleine das nicht zu entscheiden haben?“
„Der Vertrag von Jesper läuft bis 2016. Die Saison hat angefangen, Jesper hat ein gutes Spiel gemacht und ist unsere gesetzte Nummer 1 momentan. Wenn sie -“ ich drehte mich jetzt zu Herrn Sørensen um „- keine Alternative auf Lager haben, die weniger als 400.000€ kostet, bis Mittwoch hier ist und qualitativ nicht von Jesper abfällt, meinetwegen. Ansonsten bin ich als Trainer klar dagegen und würde ihnen sehr sehr stark davon abraten. Noch Fragen?“ gab ich barsch von mir.
„Nun, also...“ stammelte mein Boss, sichtlich verwirrt und nach Worten ringend. Auch dem Anzugträger von First Touch entgleiste für einen Moment seine Miene, doch keine Sekunde später wartete er wieder mit dem schleimigsten und schmierigsten Lächeln auf, dass einem jemals untergekommen war.
„Sie müssen doch aber auch die Position ihres Spielers nachvollziehen können.“
„Möchte er etwa wechseln? Ich glaube nicht, wenn sie ihm nicht in den letzten 24 Stunden einen Floh ins Ohr gesetzt haben!“ Langsam schlug mir dieser Spielerberater wirklich arg aufs Gemüt.
„Nicht zwingend, aber Nordsjaelland ist perspektivisch für ihn eine sehr gute Option.“
„Ach ja? Spielt er dort international? Nein. Spielt er dort überhaupt? Ich denke nicht. Dafür ist David Jensen zu stark. Er wäre also zweiter Torhüter bei einem Verein der gleichen Liga wie der, bei dem er aktuell gesetzter Stammspieler ist!“
„Nun, aber...“
„Warum diskutiere ich überhaupt mit ihnen?! Sie wollen scheinbar, dass Jesper geht, ich will, dass er bleibt und zu entscheiden hat es letztlich keiner von uns beiden.“ Ich drehte mich zu Herrn Sørensen um. „Wenn sie das nächste mal einen meiner Stammspieler während der Saison verkaufen wollen, fragen sie erst garnicht. Ich lehne ab. Und jetzt setzen sie diesen Schnösel vor die Tür und anstelle unser Tafelsilber an die Konkurrenz zu verscherbeln, machen sie mal was produktives. Kümmern sie sich um die auslaufenden Verträge der Schlüsselspieler, oder setzen sie Kaffee auf, mir egal. Ich bin in meinem Büro, falls sie noch Fragen haben.“ Mit diesen Worten machte ich auf dem Absatz kehrt und humpelte aus der Tür in mein Zimmer. Ich wusste, ich hatte einiges zu viel Gesagt und hätte das besser gelassen, aber letzten Endes hatte ich nur die Wahrheit gesagt. Bei 12 Spielern liefen nach dieser Saison die Verträge aus, und darunter waren neben einigen „Reservisten“ auch einige der wichtigsten Spieler vorzufinden – da sollte man eher ansetzen, als in der laufenden Saison einen Stammpieler zu verkaufen. Keine fünf Minuten, nachdem ich mich in meinem Büro hingesetzt hatte, sah ich Herrn Benediksen in Richtung Ausgang davonstampfen. Er sah mit säuerlicher Miene durch meine Bürotür, und ich musste lächeln – so konnte eine Arbeitswoche doch durchaus beginnen, vor allen Dingen da mit Brøndby IF am nächsten Samstag ein echter Top-Gegner zu Gast war.
http://www11.pic-upload.de/03.06.15/mkf4y5ndlxm.png
Jesper Rask blieb auch weiterhin unsere Nummer 1
Quellen: Skender, Rask
Wieder ein sehr amüsanter Teil ! Ich kann mich nur wiederholen, Schreibstil und Liebe zum Detail machen deine Texte sehr schön lesbar. Diesmal waren wieder ein paar Fehler dabei und hier und da vermeidbare Wiederholungen - die verkneife ich mir aber, um mich nicht unbeliebt zu machen, ich denke, das ist hier in den Kommentaren eh eher unangebracht :D
Zum Spiel: Eine tolle Leistung der Jungs, haben sich zurückgekämpft, auch, wenn der Gegner ein wenig nachhelfen musste. Und die Meinung des Nachbar nhat ja auch mal volle Früchte getragen, 2 Buden am Schluss, sehr schön. Ich bin gespannt, ob Madsen noch weitere Tipps gibt :D
Gruß, Ramelow
Gleich mal ein Sieg zum Auftakt - Läuft bei dir! :D
Guter Spielbericht, angenehme Länge und wie immer gut geschrieben. Zudem freut mich, dass Bödvarsson nach den anfänglichen Schwierigkeiten einen Doppelpack schnüren konnte. :yes:
Der anschließende Teil mit dem Spielerberater war ebenso sehr gut geschrieben, man konnte sich den "netten" Herren ziemlich genau vorstellen. Schön dass Sigurdur hart bleibt und Rask nicht ziehen lässt. Ich hätte aber auch nichts anderes erwartet. :P
Weiter so! :good:
Hahaha, den hast du mal ordentlich zur Sau gemacht. :sarcastic:
Wird dem Chef zwar auch nicht besonders gefallen, wie du mit ihm unspringst, aber irgendwie mag ich den Charakter von Sigurður, einer, der dich nicht zurückhält und direkt sagt, was er denkt. Mit dem 3:1 gegen SonderjyskE einen guten Start hingelegt, nächste Runde kommt mit Brøndby aber gleich ein Topgegner.
Diese ganzen Zeichen macht man mit den Tastenkombination am Ziffernblock:
http://dnaber.de/tools/codepage-850.php
Toller Dialog, auch ich mag den Charakter von Sigurður.
Start war sehr gut, und Bödvarsson hat gleich zweimal getroffen - anscheinend doch eine gute Investition. :)
Jetzt kommt Brøndby, das wird mit Sicherheit nicht einfach.
Bisher läuft jedes Spiel ziemlich gut. Auch der Saisonstart endet mit einem Sieg. Zwar haben deine Jungs am Anfang gepatzt, aber die Reaktion war sehr sehr gut! Schön, dass Böðvarsson getroffen hat. Damit kann die Kritik erstmal ad acta gelegt werden. Das Gespräch mit dem "Boss" war sehr amüsant. Unglaublich, wie zornig Sigurdur ist. Wenn er weiter so unverschämt ist, wird es sehr schnell zu einem Eklat kommen können. Zumindest würde ich ihn als Chef erst Mal zurechtweisen :D
Sauber!
Dein Mann gefällt mir! Lässt sich nicht sagen, zieht sein Ding durch!
Konnte mir es bildlich vorstellen wie dieser Spielerberater ignoriert wird und doof drein schaut. Dazu noch den Chef heftig kritisieren :good:
Aber ob so viel Selbstvertrauen und Übermut nicht auch ganz schnell nach hinten los gehen kann? Wir werden es sehen.
Zum Auftakt auch ein Spiel zum Sieg gedreht! Super
Ich hoffe das du dein Stiel durchziehen kannst. Denn das ist schon viel viel Arbeit. Ich hoffe es :D
Wie gesagt - hau die Fehler ruhig raus, nur so verbessert man sich :D
Danke für das Lob und joa, Madsen wird zunächst erstmal aus dem Fußballerischen weitesgehend rausbleiben ;)
Danke für dein Lob ;)
Ja, das Angebot für Rask hat mich zugegebenermaßen ziemlich überrascht und ich denke auch, ein Wechsel jetzt wäre ziemlich unpassend und unsinnvoll ;)
Tja, so ist der Sigurður eben :D
Danke für das mit dem Ziffernblock ;)
Danke für dein Feedback :yes:
Danke für dein Feedback ;)
Joa, mit Sigurður sollte man sich eben nicht anlegen :P
Da wird es sicherlich noch einiges an Diskussionen geben mit dem Manager ;)
Freut mich, dass mir das mit der Darstellung so gelungen zu sein scheint. :yes:
Ich hoffe auch, dass ich meinen Stil durchziehen kann :sarcastic:
@All: Neuer Teil kommt gleich :)
„Also, wir haben uns darauf die ganze Woche über vorbereitet. Das Stadion ist ausverkauft, da sind 7.500 Zuschauer draußen und werden uns anfeuern! Brøndby wird ein harter Gegner, wenn man sich den Kader mal anguckt. Agger, Kahlenberg, Szymanowski, Elmander... Das sind Spieler mit hoher Qualität. Aber hey, deren Topspieler sind alle über 30 – und dann wird man langsam. Versucht immer wieder in Tempodribblings zu kommen, dann knacken wir die heute!“ feuerte ich meine Spieler vor Anpfiff noch ein letztes Mal an. Im Vergleich zum Spiel gegen SönderjyskE hatte ich den Spielerkader unverändert gelassen, lediglich die Positionen etwas verschoben: Quincy Antipas würde weiter links spielen und dafür unserem Außenverteidiger Tjørnelund mehr Offensivraum einräumen, Hvilsom würde dafür eher zentral orientiert als hängende Spitze auflaufen. Ich hoffte, die offensive Ausrichtung würde uns nicht zum Verhängnis, während ich mit Lars aus der Kabine zu den recht armselig wirkenden Trainerbänken ging.
Aufstellung Hobro IK: Rask – Tjørnelund, Justesen, Egholm, Bøge – Thygesen, Danborg – Antipas, Bersang – Böðvarsson, Hvilsom
Aufstellung Brøndby IF: Hradecky – Durmisi, Agger, Dumic, Larsson – Nørgaard, Kahlenberg, Hasani – Szymanowski, Elmander, Rashani
Unter tosendem Applaus der 7.500 Zuschauer begann das Spiel mit Anstoß für uns. Die Mannschaft setzte die taktischen Vorgaben zu Beginn sehr gut um und ließ den technisch starken Gästen zunächst kaum Platz für ihr Kurzpassspiel, was die Fans mit Szenenapplaus für ein besonders gelungenes Tackling von Danborg quittierten. Jedoch war die Mannschaft mir offensiv noch zu zaghaft, weshalb ich mir der Reihe nach jeden einzelnen der vier Offensivspieler zum Dialog an die Bank holte – mit Erfolg. Quincy Antipas kam nach einem Doppelpass mit dem aufgerückten Thygesen zum Abschluss und ließ das Gebälk erzittern, doch die Chance war noch nicht vorbei. Böðvarsson holte den Abpraller und vollstreckte eiskalt zur Führung. Die Gäste wirkten wie in Schockstarre, und wir nutzten die Gunst der Stunde und erhöhten auf 2:0: Nach einem Ballverlust von Nørgaard an der Mittellinie schaltete Thygesen am schnellsten und schlug den Ball diagonal auf Hvilsom, der Daniel Agger entlief und eiskalt in die flache untere Ecke abschloss. Brøndby erholte sich vor der Pause nichtmehr, und wir legten so sogar noch den dritten Treffer nach – und das Stadion wurde trotz der nicht gerade Stimmungsbildenden Bauweise zum Tollhaus. Diesmal Glänzte Quincy Antipas, der von Mads Hvilson kurz vor dem Strafraum bedient wurde, sich um Dario Dumic drehte und den Ball in die lange Ecke schlenzte.
Nach dem Seitenwechsel kam es dann noch zum nächsten Treffer: Antipas flankte von der linken Seite halbhoch in den Sechzehner, wo Böðvarsson einen Schritt schneller war als Daniel Agger und im Flug eingrätschte. Die Fans feierten die Spieler ausgiebig und würdigten jeden angekommenen Pass, jeden gewonnenen Zweikampf mit Applaus – und natürlich gab es auch Sonderapplaus, als ich kurz vor dem Ende nacheinander Böðvarsson, Antipas und Hvilsom vom Rasen nahm mit Beckmann, Christensen und Nygaard noch ein paar Minuten schenkte. Das die Gäste kurz vor dem Ende durch Teemu Pukki dann noch das 4:1 erzielen konnten, änderte an der ausgelassenen Stimmung nichts mehr – und an den langen Gesichtern auf Seiten von Brøndby nach dem Abpfiff ebensowenig.
http://www11.pic-upload.de/05.06.15/pkhlqnmiqz1.png
Trotz all seiner Erfahrung war Daniel Agger heute kein Hindernis
http://www11.pic-upload.de/05.06.15/yuah2g166ulf.png
Doch für Jubel blieb nach dem Abend keine Zeit, denn mit dem FC Kopenhagen kam nächste Woche ein wirklich harter Gegner auf uns zu – der dänische Rekordmeister und das auch noch auswärts. Dennoch erachtete ich nach der Trainingswoche auch ob des 4:1-Sieges über Brøndby nur eine Änderung am Kader für nötig: Im defensiven Zentrum brachte ich Martin Thomsen für Jonas Damborg – ich erhoffte mir vom agileren Thomsen mehr Wirkung gegen die Temporeiche Kopenhagener Offensive um Nicolai Jørgensen, Bashkim Kadrii und Rurí Gíslasson.
Aufstellung FC Kopenhagen: Andersen – Augustinsson, Nilsson, Zanka, Høgli – Poulsen, Delaney – Kadrii, Gíslason – Jørgensen, Cornelius
Aufstellung Hobro IK: Rask – Tjørnelund, Justesen, Egholm, Bøge – Thygesen, M. Thomsen – Antipas, Bersang – Böðvarsson, Hvilsom
Das Spiel gegen den Meisterschaftsfavoriten lief genauso ab, wie es sich jeder hier im Stadion vorgestellt hatte: Kopenhagen dominierte die Partie, ließ den Ball laufen und kam vereinzelt zu Chancen durch Andreas Cornelius (7') und Bashkim Kadrii (24'). Doch zur Halbzeitpause stand weiterhin die Null auf beiden Seiten und ich reagierte und brachte mit Beckmann für Böðvarsson einen neuen Stürmer. Die Marschroute für den zweiten Durchgang lautete, sich nicht länger zu verstecken und selber das Spiel zu spielen, was auch zunächst sehr gut klappte: Thygesen und Antipas spielten einen Doppelpass vor dem Strafraum, doch der Schuss des Afrikaners zischte vorbei. Für den heute ansonsten aber nach wie vor sehr blassen Quincy Antipas brachte ich dann mit Nygaard noch mal eine neue Option für die Offensive – und diesmal sollte es fruchten: Nygaard spielte Bersang auf Rechtsaußen frei, der junge Flügelspieler flankte hoch auf Beckmann und der wuchtete das Leder per Kopf ins Tor. Danach wechselte ich defensiv, nahm Mads Hvilsom runter und brachte mit Damborg einen defensivstarken Akteur, doch die individuelle Klasse Kopenhagens schien am Ende zu hoch zu sein: Cornelius bediente den eingewechselten Sigurdarsson, der aus kurzer Distanz zum verdienten Ausgleich einschoss. Und Kopenhagen drängte in den Schlussminuten immer mehr auf den Sieg, wollte sich mit einem Remis nicht zufrieden geben – und wurde bitter bestraft. Nach einer schwachen Ecke von Bashkim Kadrii nahm Jesper Tjørnelund den Ball mit und ging ab. Angefeuert von unserem Gästeblock trieb er das Leder bis weit in die gegnerische Hälfte, ließ Per Nilsson stehen und schoss den Ball eiskalt in die untere linke Torecke – und mitten ins Kopenhagener Herz. In den letzten Minuten der Nachspielzeit warf der Gastgeber dann wirklich alles nach vorne, doch Jeper Rask hielt gegen Cornelius zweimal den Sieg fest – und wir waren nach drei Spieltagen ohne Punktverlust Tabellenführer!
http://www11.pic-upload.de/05.06.15/18qvge4heyey.png
Mikkel Beckmann erzielte das wichtige erste Tor
http://www11.pic-upload.de/05.06.15/2iw67qpxwbrg.png
Quellen: Agger, Beckmann
Wow, was geht denn bitte bei dir ab? :D
Als Aufsteiger einfach mal gegen Bröndby und in Kogenhagen gewinnen, nicht schlecht! :good:
Alles andere als die Meisterschaft wäre jetzt schon eine große Enttäuschung... :P
Habe gerade wenig Zeit und zunächst mal den ersten Spielbericht gelesen. Vom Schreibstil alles wie gehabt, das kriegen die beim Kicker oder sonstwo auch nicht besser hin, wenn nicht sogar teilweise unter deinem Niveau. Das Spiel ist natürlich eine Klasse für sich. Brondby konnte sich aus dem Schock nach dem 1:0 für dich nicht mehr befreien und "deine" Mannschaft dreht völlig auf. Super Leistung und "Bock auf mehr" würde ich da sagen.
Fehler im ersten Spielbericht: " (...) trotz der nicht gerade (s)timmungsbildenden Bauweise (...)."
und "Das(s) die Gäste (...)."
Du wolltest es ja so :D
Gruß, nachhern lese ich den zweiten Bericht.
habe nun wieder einiges nachgelesen...muss gestehen die privaten teile fesseln mich schon sehr....die spiele überfliege ich nur und sehe mir die Ergebnisse an...der teil mit dr. madsen war hervorragend...ich glaube auch das du dir bereits einen plan bzw. ein Skript erarbeitet hast, damit alles zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt wird...rb Leipzig wird es noch bereuen dich vor die tür gesetzt zu haben....in der Meisterschaft wohl mit der Euphorie des Aufsteigers unterwegs....mal sehen wie lange das so weiter geht.....echt hammer gute arbeit von dir :good:
Auch der zweite Bericht gefällt mir gut. Zum Spiel bleibt ja kaum etwas zu sagen - ein unglaublich spannendes Spiel mit dem glücklicheren Ende für dich. Es kann allerdings wahrscheinlich auch nicht immer so gut laufen. Die Euphorie ist natürlich groß nach Siegen gegebn diese beiden Klubs, aber man sollte nur bedenken, was diese Saison mit Paderborn in der Realität passiert ist. Waren ja nach 4 Spieltagen Tabellenführer :D
Diesmal 3 Fehler, hab sie aber nicht rausgeschrieben, dafür ists mir zu viel Text, ich bin ja nicht in der Schule :D
Gruß, Ramelow
Edit Ich widme dir meinen 100. Beitrag ! :D
Erstmal zu Kapitel 8: Wieder mal eine spannende Episode, die ich echt schnell gelesen habe, weil ich unbedingt wissen wollte was passiert. Aber echt krass wie der liebe Protagonist mit dem eigenen Boss umgeht. :DBesonders dürfte eine Summe in dieser Höhe sicherlich nicht gerade wenig sein für einen Verein Hobro.
Danach fertigst du beide Teams aus Kopenhagen ab. Das ist natürliche erste Klasse :) Mal sehen, ob deine Form halten kannst.
Super Resultate, als Aufsteiger eiskalt die zwei Topteams besiegt, dazu Kopenhagen im Parken, national bist du damit schon fast am Gipfel angekommen. Das gute bei einer Liga wie Dänemark ist ja, dass du international quasi recht weit unten anfangen würdest, bin schon gespannt, ob die aktuelle Topform anhält.
Als Aufsteiger direkt die zwei großen Vereine geschlagen. Mit Kopenhagen sogar eine Meisterschaftsanwärter!
Ich muss auch sagen das ich die Spielberichte nur grob überfliege. Das Private/Vereinsinterne gefällt mir dagegen sehr sehr gut :good:
Ich glaube nicht. Das Ziel bleibt der Klassenerhalt :P:sarcastic:
Danke für deine Feedbacks (Mehrzahl? Klingt komisch :ireful:)... Ja, das Beispiel Paderborn schwebt wie ein Damoklesschwert über dem Saisonstart und ich bin auch gespannt, wie lange die Formstärke anhält :yes:
Danke für die Widmung, das ist... sehr... berührend :cray:
Ja, ich glaube auch, dass RB das bereuen wird :P
Ein Skript habe ich natürlich, muss das nur logischerweise auch aufs sportliche abstimmen ;)
Der "liebe" Protagonist - das glaube ich nicht :P:sarcastic:
Freut mich, dass dich der Teil so "gefesselt" hat :D
Ich denke, vom nationalen Gipfel bin ich noch etwas entfernt ;)
Ich muss schließlich gegen beide Teams noch zweimal spielen diese Saison, das wird nicht leicht ;)
Das Private bzw. der "Ich-Teil" der Story ist auch der eigentlich wichtigere... Solange du den Rest nicht ignorierst :P
@ALL: Das nächste Kapitel kommt gleich on. Und achja, falls ihr Wünsche zu der Storyline habt oder fragen, die nicht zu weit gehen - immer raus damit :yes:
Es war ein schöner Sonntagmorgen in Hobro. Für mich war es seit dem Sonntag vor dem Saisonauftakt der erste wirklich freie Tag, an dem ich mich nicht mit Fußball beschäftigen wollte – denn mit Esbjerg fB kam am nächsten Samstag ein Gegner zu uns, auf den nach meiner Meinung auch 5 Tage Intensivvorbereitung reichten. Nachdem ich vor den Spielen gegen Brondby und Kopenhagen schon den gesamten Sonntag über analysiert hatte, war das eine durchaus willkommene Abwechslung. Der einzige Makel, den dieser Sonntag für mich hatte: Es war kurz nach 8:00 Uhr am Morgen, ich war schon wach, geduscht, angezogen und stand mit meinem Nachbarn beim Bäcker an. Ich hatte Niels zugesagt, mindestens einmal in zwei Wochen bei ihm zu essen, „damit ich auch mal unter Leute komme“. Ich konnte den Arzt von nebenan durchaus leiden, auch wenn seine Frau bisweilen etwas langweilig und seine Tochter recht nervig war, weswegen ich mit ihnen eher weniger redete. Aber Niels schien durchaus ein interessanter Mensch zu sein – er hatte Fußballverstand, störte sich als einer von wenigen nicht an meinem Oxycodon-Konsum und war ein ziemlich helles Köpfchen. Helfen tat mir das jetzt jedoch nichts, ich stand mit ihm in der Schlange beim Bäcker und langweilte mich zu Tode. Vor uns stand eine ältere Dame, die es nach gefühlt einer halben Stunde endlich geschafft hatte, zu bezahlen und sich dann noch wortreich entschuldigte, ehe sie mit einem Zwinkern die Bäckerei verließ.
„Hat dich die Oma da gerade angezwinkert?“ fragte Niels mich verduzt.
„Na klar. Du weißt doch, Ladys ohne Zähne turnen mich an.“
„Das ist irgendwie ekelhaft.“
„Hey, es ist nicht nekrophil, wenn sie noch am Leben ist, wenn man anfängt!“ Die Verkäuferin hinter dem Tresen sah mich angewiedert an und ich unterdrückte ein lachen.
„Du machst es echt nicht besser, halt lieber mal den Mund!“ flüsterte mir Niels zu.
„Was kann ich dafür, wenn die Girls so auf mich fliegen?“
„Wenn die Girls tatsächlich so auf dich fliegen, dann nimm dich lieber etwas zurück, sonst fängst du dir noch was ein.“ versuchte Niels, jetzt wiederum mich in Verlegenheit zu bringen.
„Nichts gegen Geschlechtskranke – Sokrates hatte angeborene Syphilis!“
„Ich weiß jetzt nicht, was Sokrates damit zu tun hatte?“ fragte Niels mich verduzt und vergaß scheinbar, dass er das Gespräch beenden wollte.
„Naja, ohne Sokrates wären wir dumm wie Brot, es gäbe keine Sokratische Methode, die Lehre für alles – außer das Jonglieren mit Kreissägen vielleicht.“
„Jaaa... Und ohne Isaac Newton würden wir noch immer durch die Gegend schweben.“
„Als letzte Rettung vor den Kreissägen!“
„Weißt du was? Sei einfach still, und ich zwinge dich nie mehr, mit mir zum Einkaufen oder sonst irgendwohin zu gehen.“ resignierte Niels. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen und schwieg, zufrieden darüber, nicht noch einmal an einem Sonntagmorgen zum Bäcker gehen zu müssen. Wir bezahlten die Brötchen und verließen – unter bösen Blicken der Verkäuferin – die Bäckerei. Draußen konnte ich mich dann nicht mehr halten und fing an zu lachen, was die Verkäuferin mit einem intensiven bösen Blick quittierte und Niels mit resigniertem Kopfschütteln.
http://www11.pic-upload.de/10.09.15/n18o4uw8dwl.png
TDer lokale Bäcker - es gab lohnendere Ausflugsziele
„Kannst du dich nicht einmal in der Öffentlichkeit zusammenreißen?“
„Ich könnte, sicherlich. Aber das würde verdammt viel Selbstbeherrschung verlangen, und die heb' ich mir für die Schiedsrichter auf.“
„Ist wohl besser so. Andererseits: Ich gehe in diese Bäckerei seit drei Jahren jeden Sonntag. Und dank dir hält mich die Bäckerin jetzt für einen totalen Penner!“
„Wenn du sie in drei Jahren nicht vom Gegenteil überzeugen konntest, ist das wohl nicht meine Schuld?“ gab ich zu bedenken.
„Ach halt doch die Klappe. Los steig ein, wir kommen so schon später als geplant.“ blaffte mich Niels an.
Ich unterdrückte ein Lachen und stieg auf dem Beifahrersitz ein. Während der Fahrt sagte ich kein Wort mehr, sondern beobachtete stattdessen Niels – er war sich offenbar noch nicht ganz sicher, ob er amüsiert sein sollte oder weiterhin den Schein wahren wollte, auf mich sauer zu sein. Er schien sich für eine Mischung aus beidem entschieden zu haben, denn immerhin blaffte er mich nicht weiter an. Wir kamen gegen 8:30 wieder bei Niels zu hause an, was seiner Aussage nach „Viel zu spät“, meiner Meinung nach aber immer noch verdammt früh am morgen war.
„Und, was hat denn so lange gedauert?“ fragte uns Niels' Frau, die schon in der Einfahrt stand und anscheinend auf uns gewartet hatte – das Make-Up wie immer perfekt, und selbst heute nicht in „lockeren“ Anziehsachen. Die Frau hatte durchaus was an sich dachte ich mir, während Niels sich für die Verspätung entschuldigte und sie darauf schob, wie viele Leute vor uns anstanden – womit er ja garnicht mal so falsch lag, auch wenn ich die vermutlich nicht ganz unbegründete Vermutung hatte, dass sich die Angestellte nach dem Dialog zwischen Niels und mir absichtlich Zeit gelassen hatte.
„Na dann kommt mal rein, der Tisch ist schon gedeckt.“ meinte Nele, als wir eintraten. „Sophia schläft noch, ich wollte sie nicht aufwecken.“
„Zu schade.“ gab ich zurück, und erntete gleich von beiden stolzen Eltern einen bösen Blick für den unüberhörbaren Sarkasmus.
Ich warf eine Oxycodon ein und erntete von Nele einen weiteren Bösen Blick, was mich aber nicht weiter stören sollte. Das Frühstück gestaltete sich dann tatsächlich zu einer amüsanten Angelegenheit – obwohl Fußball von Anfang an zum Tabuthema erklärt worden war, denn das war für Nele absolut uninteressant und auch wenn mich das zeitweise eintönige Geschwafel über ihren Büro-Klatsch deutlich stärker einschläferte, wahrte ich dennoch – auch dank der Pille und des heute nicht ganz so abscheulichen Kaffees – eine interessierte Mine. Dennoch war ich froh, als ich um kurz nach 10:00 Uhr nach Hause „entlassen“ wurde, als die Tochter der beiden aufwachte – nicht ohne das Versprechen abgeben zu müssen, mich der Bäckerei nicht mehr zu nähern. Gegen Kleinkinder im Ganzen hatte ich zwar nichts, doch Niels' Tochter war einfach nervtötend und so wunderte es mich nicht, als ich im herausgehen aus dem Haus im Hintergrund schon das Geschrei anfangen hörte. Doch ich störte mich nicht daran, denn von meinem mittlerweile fertig eingerichteten Wohnzimmer aus würde ich davon nichts hören und so nutzte ich den verbleibenden Sonntag dazu, wozu er wirklich gut war: Ich schlief nochmal ein paar Stunden und begann gegen Abend dann – trotz meiner Vorsätze – mit der Vorbereitung auf das nächste Pflichtspiel.
http://www11.pic-upload.de/10.09.15/89742brh4i38.png
Ich hatte es durchaus stilvoll eingerichtet
Quellen: Bäckerei, Wohnzimmer
Da ist er also - der nächste Off Topic-Teil. :D
Und was ist passiert? Eigentlich gar nichts. Jedenfalls nichts wichtiges. Aber wie gesagt, solche Teile tun der Story auch mal ganz gut. Von daher eine kleine nette Abwechslung, bevor es wieder ans Eingemachte geht. ;)
Gefallen hat mich der Teil durchaus, recht kurzweilig geschrieben. :yes:
Dieser Charakter gefällt mir immer besser, bissiger Humor auf Kosten der anderen, genau sowas ist es, was die Story hier ausmacht. Den Teil mit nekrophil hast du sicher von Two and a half men. :)) Teilweise kommen mit die zwei vor wie Charlie und Alan. Der coole und immer für Scherze zu habende Sigurður und der eher spießige Doktor Niels, eine gute Mischung.
Sehr gut, ich liebe diese Teile.
Zwar hat der Teil IN der Bäckerei nicht so wirklich meinen Humor getroffen, dafür der Rest umso mehr. Schöner Auflockerer, da kann ich ja die Bücher im Schrank lassen. Nun bin ich gespannt, ob Sigurdur sich richtig vorbereiten konnte und das passende System für das nächste Spiel wählt.
:sarcastic::sarcastic::sarcastic::sarcastic::sarca stic:
mehr gibts dazu nicht zu sagen!b
Freut mich, dass der Teil gefallen hat :yes:
So wirklich "wichtiges" wird auch in nächster Zeit in den Off-Topic-Teilen nicht passieren. Die sollen momentan eher dazu dienen, die Hauptcharaktere (Sigurður vor allem) "auszuschmücken" und so ;)
Danke :yes:
Die Szene hab ich nich aus TAAHM, aber glaube aus ner anderen Fernsehserie... Hab mich bei einigen Serien (v.a. Drama - House, House of Cards, Suits...) inspirieren lassen, aber war nie soo ein Fan von Comedy-Serien ;)
Wenn du jetzt noch sagst, was daran nicht deinen Humor getroffen hat... :P
Die Witze auf Kosten anderer werden durchaus wieder mal vorkommen, und Sarkasmus sowieso :sarcastic:
Freut mich aber, dass dir der Teil trotzdem gefallen hat ;)
Das werte ich mal als Lobende Worte :D
@ALL: Wie immer, der nächste Teil kommt gleich on ;)
Esbjerg fB war im Vergleich zu den Gegnern der Vorwochen zugegebenermaßen ein eher leichtes Unterfangen, doch dennoch sollten wir die Gäste aus der Hafenstadt keineswegs unterschätzen. Ich hatte mir vorgenommen, heute im 4-2-3-1-System antreten zu lassen und einen Sieg zu erringen, der hauptsächlich auf Aktionsfußball und nicht auf Reaktionsfußball basierte. An der Startelf nahm ich nur eine Änderung vor, Damborg kam für Thomsen zurück in die Startelf. In nächster Zeit müsste ich mich aber wohl mal damit außeinandersetzen, mehr zu rotieren – immerhin hatte ich in bisher 3 Pflichtspielen ganze 12 Spieler in der Startelf gehabt und eingewechselt ebenfalls nur 3 weitere verschiedene Spieler. Doch die Mannschaft gab mir auch keinen wirklichen Grund für personelle Wechsel, dachte ich mir, während ich ein letztes Mal die Spieler musterte, ehe der Referee das Spiel anpfiff.
Aufstellung Hobro IK: Rask – Tjørnelund, Justesen, Egholm, Bøge – Thygesen, Danborg – Hvilsom, Antipas, Bersang – Böðvarsson
Aufstellung Esbjerg fB: Dúbravka – Knudsen, Jacobsen, Stenderup, Laursen – Lekven, Lucena – Lyng, Larsson – Söder, van Buren
Wie zu erwarten, agierte Esbjerg mit Doppelspitze und ließ uns im Mittelfeld viel Platz zum Bespielen, ohne aber in der Hintermannschaft großartig Lücken zu offenbaren. Wie ausrechenbar manch ein Trainer doch ist, dachte ich mir und hatte es im Gefühl, dass das heute nicht schief gehen konnte. Hvilsom und Bersang standen im Angriff fast schon wie Flügelstürmer, sehr hoch und breit und zogen die Abwehr so auseinander. Im Zentrum bewegte sich Böðvarsson sehr viel und brachte unruhe in die Abwehrkette, während sich Antipas und Thygesen mit unseren weit aufrückenden Außenverteidigern den Ball zuspielten. Dann schlug die eigens für dieses Spiel eingeübte Flügelfalle das erste Mal zu: Tjørnelund hinterlief Hvilsom und verharrte kurz hinter diesem, während der Flügelstürmer sich ins Zentrum orientierte. Tjørnelund ließ sich wieder zurückfallen und lockte Laursen ein paar Meter aus der Abwehrkette heraus, der Ball wurde von Antipas hoch und weit in den freien Raum dahinter gespielt, und ehe der Außenverteidiger es mitbekommen hatte, war Mads Hvilsom auf und davon, tauchte frei vor Martin Dúbravka auf und schob dem Slovenischen Nationaltorwart den Ball duch die Hosenträger. Keine fünf Minuten später fiel der Außenverteidiger Esbjergs auf den gleichen Trick erneut herein: Diesmal lockte Jón Böðvarsson ihn mit einem Antritt in die eigene Hälfte aus der Abwehrkette, bekam den Ball und verschaffte sich mit einer Körpertäuschung Platz. Er spielte den Ball hoch nach vorne und Hvilsom ließ sich auch diesmal die Chance nicht entgehen und schob zum 2:0 für uns ein. Zwei-Tore-Führung nach einer guten Viertelstunde, das war ein durchaus gelungener Start ins Spiel. In der Folge rückte Esbjerg dann etwas nach und versuchte wohl, selber ein wenig die Kontrolle zu übernehmen – lief aber ins sprichwörtliche offene Messer: Hvilsom schickte Antipas über den linken Flügel, der Simbabwer ließ Jacobsen aussteigen und chippte den Ball dann halbhoch vor den Kasten – wo Dúbravka und Stenderup kurze Verständigungsprobleme hatten, Böðvarsson sagte Danke und schob den Ball mühelos ins Tor. Dieser Moment änderte einiges im Spiel: Esbjerg ging nicht mehr auf den Anschlusstreffer, sondern schien lediglich das Ergebnis im Rahmen halten zu wollen. Keine schlechte Idee, hatten sie bislang doch immerhin ganze 38% Ballbesitz und einen einzigen Schuss vorzuweisen. Auch wir nahmen das Tempo zum Ende des ersten Durchgangs etwas raus, einen Aufreger gab es aber dennoch: Böðvarsson wurde nach einem herhaften Sprint über den linken Flügel kurz vor dem Strafraum brutal von Jonas Knudsen gelegt, doch der Verteidiger kam mit einer gelben Karte davon – was die Fans mit Pfiffen quittierten, denn der isländische Stürmer wurde bis zur Pause am Rand behandelt.
http://www11.pic-upload.de/09.06.15/1sx76catsco7.png
Jón Böðvarsson - der Mann der ersten Halbzeit
„Und Jón, geht’s wieder?“ fragte ich meinen Mittelstürmer in der Kabine besorgt. Der Offensivspieler hatte ein Kühlpack auf dem lädierten Knöchel und Biss die Zähne zusammen, nickte aber.
„Sicher?“ fragte ich nochmal. Jón stand auf und humpelte los, wollte seinen Knöchel anscheinend selber testen – und sog nach der ersten Belastung des Fußes pfeifend Luft ein und setzte sich wieder.
„Ich denke nicht...“ gab er resigniert zurück und schlug wütend mit der Hand gegen die Wand.
„Ok. Dann beginnt Mikkel in Halbzeit zwei im Sturmzentrum, ansonsten sieht das wirklich sehr sehr gut aus bislang. 3:0 und die trauen sich garnichts mehr, spielt einfach weiter wie bisher, bleibt konzentriert, und dann haben wir die im Sack!“ feuerte ich meine Spieler nochmal an, ehe ich in Einzelgesprächen nochmal kleine Justierungen vornahm.
Der zweite Durchgang war spielerisch dann ungleich uninteressanter als der erste. Esbjerg fand keinen Weg ins Spiel, während sich unsere Angriffe durch Beckmann als vertikaleren und robusteren Stürmer sehr veränderten und mehr über Außen gingen. Doch wenn der Ball mal gefährlich ins Zentrum kam, brannte es stets lichterloh im Esbjerger Strafraum. Beckmann selbst hatte zwei gute Szenen, ein drittes Mal legte er mustergültig für den inzwischen eingewechselten Nygaard auf, der das Leder an die Latte setzte. Das 4:0 fiel dann nicht zufällig aus einer altbewährten Kombination: Antipas schickte Mads Hvilsom, der sich gegen Lucena durchsetzte und den Ball aus spitzem Winkel ins lange Eck schlenzte. Esjberg ergab sich seinem Schicksal, mit den Auswechslungen von Larsson und Lekven wurden zwei der wohl stärksten Spieler im Kader frühzeitig aus dem Spiel genommen. Ich dagegen hatte bei meinem letzten Wechsel nur geringfügig Entscheidungsfreiheit: Der gelbverwarnte Egholm stand nahe an einer Ampelkarte und so verhalf ich durch meinen letzten Wechsel dem jungen Innenverteidiger Østergaard zu seinem Saisondebüt. Der hochgewachsene Däne war dann auch noch am 5:0 mehr oder minder beteiligt: Eine Ecke von Antipas wurde vor den Strafraum geklärt, wo Østergaard den Ball behaupten und ein Foul ziehen konnte. Den fälligen Freistoß verwandelte Thygesen zum 5:0, was dann auch der Endstand der Partie sein sollte. Lediglich die Mitteilung der medizinischen Abteilung nach dem Spiel schlug da aufs Gemüt: Circa einen Monat würde Jón Böðvarsson mit einer schweren Knöchelprellung ausfallen, so die Prognose. Damit würde der Isländer die nächsten beiden Spiele definitiv verpassen und erst nach der Länderspielpause und damit frühestens zum siebten Spieltag wieder zum Kader gehören.
http://www11.pic-upload.de/09.06.15/e66w1i9t571.png
Quincy Antipas und Mads Hvilsom entschieden das Spiel
http://www11.pic-upload.de/09.06.15/nsk3o7ndqq9f.png
Quellen: Böðvarsson, Antipas/Hvilsom
Joa das ist ehrlich gesagt entgegen meiner Erwartungen eine ganz eindeutige Sache geworden. Ärgerlich ist ntürlich die Verletzung, aber ich denke, dass du doch genug Qualität hast, um das aufzufangen, auch, weil es ja nicht sooo lange dauert.
Jetzt nur weiter so und wir sehen Sigurdur in der nächsten Saison bestimmt schon woanders. :D