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Juli 18 - Polen/Ukraine
Zwei Tage „Urlaub“ in der Heimat lautete die Devise beim Ausnutzen der InterFlix-Tickets, so wanderten Hinfahrt mt Bus und Flug zurück in den Warenkorb. In Prag zwitscherte mir Soccerway, dass Sonntags Karpaty Lviv zuhause spielt - im Hinterkopf hat es Klick gemacht, ist doch relativ nah an Polen. Ungefähr zwei Stunden damit verbracht vernünftige Routen zu finden, ehe die bescheurte Idee in die Tat umgesetzt wurde.
Korona Kielce - Legia Warszawa
Kolpolter Arena
Ohne besondere Zwischenfälle oder Angriffe durchtrainierter Mutanten in Krakau angekommen, von wo es per Zug weiter nach Kielce ging, wo mit Legia der Meister gastieren sollte. Wie so gut wie alle Ekstraklasa-Mannschaften hat auch Kielce im Zuge der Modernisierung nach der EM 2012 einen neuen Bausatz als Stadion, welcher aber wenigstens entsprechend den Möglichkeiten der Kielce-Kibole angepasst ist.
Vor Ort erwarteten mich leider keine optischen Aktionen, sowohl von Kielce als auch Legia, weshalb es lediglich im Akkustischen zu Gange gehen sollten. Meine Anforderungen an Legia sind nach unseren beiden Spielen gegen die Hauptstäder natürlich unermesslich hoch, weshalb ich mit dem akzeptablen Auftritt in Kielce nicht zu 100% zufrieden war. Der heimischen Kurve sei an dieser Stelle ebenso ein akzeptables Zeugnis erteilt. In Polen aufs Spiel fokussiert zu sein ist wie man sieht nicht möglich, Legia konnte hier aber Ausrufezeichen setzen und ein 0:1 in ein 2:1 wenden, nachdem man zuletzt wieder den gewöhnlichen Fehlstart über sich ergehen lassen musste.
FK Karpaty Lviv - FC Chornomorets Odessa
Stadion Ukrajina
Von Kielce ging es morgens zurück in den Kohlenpott um von Katowice mit dem Flieger nach Lemberg zu fliegen. Im Reisepass einen Stempel mehr, hatte ich vortan einiges an Zeit um den üblichen Touri-Kram zu erledigen. Bisschen Struggle baute sich auf, da mein mobiles Datennetzwerk keine Verbindung zu den Kommunisten herstellen wollte, sodass ich von Wlan-Hotspots abhängig war - da das Internet aber scheinbar nur in Deutschland Neuland ist, hatte ich eher Kinderspiel.
Per Pedes ging es in praller Sonne zum Ort des Geschehens, ein prächtiges Rund wo einst Dortmund seine Spuren hinterlassen konnte. Kurz vor Anpfiff brach ein kurzes Gewitter mit starken Regenfall über dem Stadion aus, was aber praktischerweise mit dem Anpfiff vorbei war. Passend zum Anpfiff hatten auch die Ultras des Gastgebers mit einer ordentlichen Pyroshow auf sich aufmerksam machen können, ähnliche Aktionen sollten während der Partie noch mehrere Male folgen - „this is Malaysia“ hätten jetzt irgendwelche Kuala Lumpur-Leichen ins Netz gesetzt. Aus Odessa kam lediglich ein Dutzend Fans ans andere Ende des Landes, wodurch der sporadische Gesang natürlich keinen allzu großen Anklang fand und sich im weiten Rund verirrte.
Das Spiel zog sich wie verrückt und war phasenweise total uninteressant, das 1:0 zog kurz in seinen Bann, danach war aber wahrscheinlich jeder froh über den Abpfiff.
Für mich persönlich wurde der Abpfiff der Startschuss für die Fahrt zur Hölle: via BlaBlaCar hatte ich eine Mitfahrgelegenheit an Land gezogen, die mich laut Plan hätte 4 Stunden vor Abflug nach Dortmund am Flughafen Katowice abliefern können. Hätte, machte der Grenzübergang Ukraine-Polen sein eigenes Ding und ließ uns insgesamt 5 Stunden warten. Im Endeffekt war ich zu spät am Flughafen, Boarding bereits geschlossen. Da Wizzair für den selben Tag komplett ausverkauft gemeldet hatte, wurde ein Ticket bei Flixbus für den Nachmittag gelöst und der Tag in bester polnischer Manier verbracht: dumm rumlaufen, lungern und Leute angucken. Bei mir verbunden mit Bummeln im Einkaufszentrum, wo ich mir gleich 5 Ausgaben der To my Kibice (Pendant zur deutschen Blickfang Ultra) gekauft hatte, was den ganzen Stress vom Vormittag nahezu vergessen machte.
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