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Istanbul/Köln –
„Wie würden Sie das den Medien verkaufen, wenn der FC Lukas Podolski transferieren wollen würde?“ - diese Testfrage stellte Geschäftsführer Claus Horstmann Bewerbern, als es vor Wochen um die Stelle des neuen Pressesprechers ging.
Eine Frage, die akuter denn je ist! Denn liebe FC-Fans, ihr müsst jetzt ganz stark sein: Es kann sein, dass Lukas Podolski (26) Köln verlässt!!!
Die Drähte von Istanbul nach Köln liefen Mittwoch weiter heiß. Am Abend um 19.25 Uhr zog Galatasaray den nächsten Joker im Psycho-Poker um den Wunschspieler.
Der türkische Klub gab auf seiner Internetseite bekannt, mit Poldi in Verhandlungen zu stehen. Diese Information gibt der börsennotierte Klub seinen Aktionären meist nur dann zur Kenntnis, wenn ein Transfer vor dem Abschluss steht.
EXPRESS fragte sofort bei Geschäftsführer Claus Horstmann nach: Will der FC Poldi nun doch verkaufen? „Nein, mit uns verhandelt niemand“, so Horstmann, „der Stand ist derselbe wie am Tag zuvor.“ Der FC hatte eine offizielle Verhandlungsanfrage von Gala schon am Montag abgelehnt. Und das macht den Poker so irre. Niemand will sein Gesicht verlieren.
Wartet der Klub etwa auf ein Zeichen von Podolski, dass er weg will, um sich an den Verhandlungstisch zu setzen? Nichts fürchten Horstmann und vor allem Sportdirektor Volker Finke mehr, als dass nach dem Desaster mit Ex-Trainer Frank Schaefer der Eindruck entstünde, man wolle den nächsten Fanliebling wegjagen. Sie wollen die Initiative im Poker nicht ergreifen - Poldi aber auch nicht.
„Ich will weg“ - diesen Satz wird der 90-malige Nationalspieler den FC-Fans niemals zumuten. Weder Poldi noch sein Berater Kon Schramm äußern sich auf Nachfrage.
Doch EXPRESS weiß: Wenn die Vereine sich einigen würden, würde Poldi gehen. Wer das Idol kennt weiß, das ihn die Entwicklungen im Klub aus seiner Sicht seit seiner Rückkehr getroffen haben. Das begann mit der Rasur von seinem Zeugwart-Freund Volker Hartjens durch Ex-Coach Zvonimir Soldo. Es folgte die Einsicht, dass etliche Versprechungen, z.B. eine Top-Mannschaft mit namhaften Einkäufen um ihn herum aufzubauen, nicht eingehalten wurden.
Die Erkenntnis, dass stattdessen der Schuldenberg auf mittlerweile 30 Millionen Euro anwuchs. Dass Erfolgstrainer Schaefer gegangen wurde, der durch Präsident Wolfgang Overath gepriesene Weg der jungen Talente durch Finke für verlustig erklärt, der FC durch den Sportdirektor nahezu entkölscht wurde und zur „Krönung“ für den Prinzen auch noch der Entzug der Kapitänsbinde erfolgte.
Und beimTabellenschlusslicht der Verlust des Stammplatzes in der Nationalelf droht. Mitspieler berichten, Poldi und Finke gäben sich nicht mal mehr die Hand. Auch das Verhältnis zum Vorstand ist abgekühlt.
Gala kennt diese Argumente und macht sie sich zunutze. Ein offizielles Angebot in Höhe von mehr als 12 Millionen Euro soll nach EXPRESS-Informationen zum FC unterwegs sein. Die Offerte für Lukas selbst ist ebenfalls unglaublich.
In Istanbul würde Poldi fast das Vierfache verdienen, in einer neuen Arena spielen, als Nachfolger des zu Atletico Madrid gewechselten Arda Turan der Volksheld sein, bald international spielen können.
„Ich glaube, dass Lukas bleibt“, sagte FC-Trainer Stale Solbakken Mittwoch nach dem Training. Wissen kann er das nicht. Das weiß heute keiner. Es liegt am FC, die Karten aufzudecken. Schieben die Verantwortlichen stattdessen weiter, passiert nichts, Poldi bleibt. Aber wohl nur für ein Jahr. Stand heute ist es nämlich kaum vorstellbar, dass Lukas nach der EM 2012 in Köln bliebe. Dafür ist in den letzten Jahren zuviel kaputtgegangen.
Es wird also immer konkreter