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Gladbach gegen Köln?
Et es immer widder en Spillche!
Wenn der Geißbock auf ein Fohlen trifft, gibt es im Rheinland kein Halten mehr. Kein Spiel elektrisiert im Rheinland mehr, als wie das Duell zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln. UEFA Cup Sieger gegen den ersten deutschen Meister, Netzer gegen Overath, "Buure" gegen "Kraade", Provinz gegen Großstadt - Ein Duell welches mehrfach deutsche Fußballgeschichte geschrieben hat. In insgesamt 118 Spielen (Alle Pflichtspiele seit 1948) siegten die Gladbacher 55 Mal, der FC 42 Mal und 22 Mal trennte man sich fair Unentschieden. Doch wie begann die Rivalität zwischen den beiden Klubs und wie konnte sich die Begegnung zu einer der hitzigsten, gewalttätigsten und gefährlichsten Derbyreihe Deutschlands entwickeln?
Als man in Köln 1948 den "Masterplan" beschloss, spielte die Borussia noch als München-Gladbach, der Rheydter SV war in Gladbach der starke Rivale und die "Fohlen" spielten in der Landesliga, welche damals die 2. Liga darstellte. In Köln war dem "Boss" Franz Kremer endlich gelungen die Kölner Klientelklubs KBC und Sülz zu einigen um einen "Groß Kölner Klub" groß zu machen: "Wollen Sie mit mir Deutscher Meister werden?" wurde national bekannt, der Wahlspruch von Kremer welcher sich auch bewahrheiten sollte. Der 1. FC Köln avancierte durch akribischer Arbeit und den besten und professionellen Strukturen zur absoluten deutschen Spitze und wies dies mit dem Bau des "Geißbocksheims" vor, der erste freundschaftliche Gegner am Trainingszentrum? Borussia Mönchengladbach. Als der 1. FC Köln die erste deutsche Meisterschaft holen konnte, spielten die Gladbacher noch in der Regionalliga, doch dass sollte sich schlagartig ändern als Hennes Weisweiler kam. Der gebürtige Kölner war zuvor acht Jahre beim FC angestellt, als Spieler, Trainer und war Gründungsmitgliedes des Vereins, und wurde von DFB-Trainer Sepp Herberger höchstpersönlich den Gladbachern empfohlen. Weisweiler hatte sich in Köln mit dem autoritär regierenden Franz Kremer angelegt und den Klub in Richtung Viktoria Köln verlassen und kam nun zum Zweitligisten aus Mönchengladbach. Es folgte der kometenhafte Aufstieg des Klubs und die Geburt der "Fohlenelf".
Weisweiler war ein fußballerischer Revolutionär in Deutschland und schuf aus "Buure" eine Mannschaft, welche den Meistertitel drei Mal gewinnen konnte, einmal den DFB Pokal und sogar einmal den UEFA Cup. Der Kölner hatte aus dem Provinzverein einen Verein geschaffen, welcher den zuvor größeren 1. FC Köln überholen konnte und mehrfach besiegen konnte. Die Bundesligabilanz der "Geißböcke" ist vernichtend gegen die "Weisweiler-Elf" und auch in legendären Duellen wie im UEFA Cup Halbfinale oder dem DFB Pokalfinale 1973, als Gladbach-Star Netzer sich selber einwechselte und in der Nachspielzeit das Siegtor schoss, gab es Niederlagen für die Kölner, in welche die Gladbacher schlussendlich Tafelsilber hoch hieven konnten. 1971 wurde der Gladbacher Mannschaftbus in Köln, wohl von FC-Fans gestohlen, die Gladbacher mussten in Ersatzleibchen auftreten und verloren prompt das Spiel. War Weisweiler der Auslöser für die große Rivalität? Definitiv. Eben in jenen Siebziger Jahren fingen die Krawallen der zwei Fanlager allmählich an, es flogen immer wieder Flaschen und andere Dinge durch die Lüfte und die Vorreiter damals ebneten den Weg für den heutigen Hass.
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Netzter und Overath
Als Weisweiler Gladbach Richtung Barcelona verließ, ahnte noch niemand das Weisweiler schnellst bald wieder am Rhein trainieren sollte und zwar in Köln. Das FC-Urgestein kehrte an seine alte Wirkungsstätte zurück und holte prompt den DFB-Pokal in seiner ersten Saison. Das Jahr 1978 sollte für die Bundesliga ein spannendes Jahr werden und zugleich ein neues Kapitel in der Rivalität am Rhein: Der 1. FC Köln und die Borussia kämpften am finalen Bundesligaspieltag um die deutsche Meisterschaft und der FC schien schon uneinholbar vorne durch die Tordifferenz, bis man erfuhr das die Gladbacher gegen Dortmund 12:0 führten. Die Gladbacher wären Meister gewesen, hätte der FC nicht zeitgleich Sankt Pauli mit 5:0 nach Hause schicken können. Böse Stimmen behaupten bis heute, dass der Gladbacher Triumph abgekartet gewesen ist. Der FC war zum dritten Mal deutscher Meister und holte mit Weisweiler sogar noch den DFB Pokal und krönte sich zum "Double Sieger".
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Brachte das Double nach Köln- Hennes Weisweiler
Sportlich ging es in den Achtzigern langsam den Berg runter, während man in den Neunzigern beide Klubs erstmalig in der 2. Bundesliga antreffen konnte. Legendär war nur noch der 3:2 Siegtreffer des 1. FC Kölns durch Toni Polsters Allerwertesten, 1998 stieg der FC erstmalig ab und hinterließ mit dem HSV den einzig verbliebenen Bundesligadino. Die Fohlen folgten dem FC 1999 in das Unterhaus und avancierten zur Fahrstuhlmannschaft. 2010 spielten die beiden Rivalen Montagsabends das Topspiel der 2. Bundesliga aus, und was für eins. Die Gladbacher führten in Köln mit 1:0, ehe die Kölner Ultras das gestohlene "UMG" Banner in der Südkurve präsentieren, zerrissen und somit zur Auflösung der Ultras Mönchengladbach beitrugen. Das Patrick Helmes in der 90. Minute per Elfmeter noch den Ausgleich schoss, kam obendrauf. 2008 sorgte Milivoje Novakovic Freistoßtor für den ersten Kölner Sieg in Mönchengladbach seit 1992, der 1:0 Sieg durch Anthony Modeste 2015 war der erste Kölner Heimsieg gegen Gladbach seit zehn Jahren, während der diesjährige Derbysieg durch das Eigentor der erste Sieg in Gladbach seit 2008 war.
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Derbychoreografie
coming soon: Spieltage 27-30
Quellen:
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