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Hamburger SV - fuer immer zweite Liga?
HSV - Der Umbruch nach dem Umbruch vor dem nächsten Umbruch?
Der HSV, ein Verein der seiner Geschichte hinterherrennt. Wer kennt die Story vom denkwürdigen Finale im Jahr 1983 nicht? Der Gewinn des Europacups der Landesmeister in Athen. Felix Magath traf nach gerade mal acht Minuten in die Maschen und schaffte somit das Undenkbare. Eine unvergessliche Nacht für die HSV-Anhänger.
Seitdem kann der HSV einen hervorragenden Abwärtstrend erkennen lassen. Dieser gipfelte im Abstieg aus der Bundesliga im Jahr 2018. Der Dino wackelte bereits die Jahre zuvor, taumelte von Relegation zu Relegation und rettete sich gerade so. Trotz einer tollen Serie von zehn Punkten aus sieben Spielen und einem Heimsieg gegen die Borussia aus Gladbach am letzten Spieltag, reichte es nicht. Der direkte Abstieg war besiegelt.
Man fand sich erstmals in der Geschichte in der 2. Bundesliga wieder und schaffte es drei Jahre in Folge, die Saison auf Platz 4 zu beenden. Das Ziel, wieder ins Oberhaus des deutschen Fußballs zurückzukehren, scheint dem HSV nicht vergönnt zu sein. Auch, weil es immer wieder zu internen Raufereien zwischen den Verantwortlichen kam. In der Saison 2021/22 erhofft man sich endlich die Wende. Mit Beständigkeit und Zuverlässigkeit, Ruhe im Verein und einem eingespielten Kader. Eine große Frage stellte sich jedoch noch:
Welcher Trainer traut sich den HSV zu?
Eigentlich eine schöne Offerte, sechs Monate Trainer sein, zwei Jahre Gehalt kassieren. Der HSV bemühte sich, verpflichtete zur neuen Saison neben jungen Akteuren wie Mikkel Kaufmann (Leihe vom FC Kopenhagen) oder Ludovit Reis (FC Barcelona) auch gestandene Spieler wie Robert Glatzel (Cardiff City). Ein Trainer fehlte jedoch noch.
Man befand sich in weitvorangeschrittenen Gesprächen mit Tim Walter, der die HSV Offerte jedoch ablehnte.
Der Kandidat, der es dann final wurde, kommt aus Salzburg. Matthias Jaissle.
Jaissle durchlief die Salzburger/Leipziger Jugendakademien – die Trainerschmiede der Roten Bullen ist bekannt für seine Talente. Doch wer ist der junge, deutsche Trainer?
Jaissle kommt gebürtig aus Nürtingen, ist gerade mal 33 Jahre alt und weist eine hervorragende Vita hinsichtlich seiner Ausbildung auf. Im Jahr 2014 war der Nürtinger noch in der Bundesliga aktiv, Kenner werden wissen, dass Jaissle für TSG Hoffenheim 1899 auflief. Doch großer Ruhm als aktiver Spieler war ihm nicht vergönnt. Nach 33 Spielen in der Bundesliga für die TSG, beendete Jaissle im Februar 2014 seine Spielerkarriere, um sich auf seine Trainerkarriere zu konzentrieren.
Es zog ihn in die Jugendabteilungen des RB Leipzig. Anschließend folgte ein Assistenzjob beim dänischen Erstligisten Bröndby IF. Die erste Stelle als Hauptübungsleiter winkte dann beim Farmverein des RB Salzburg, dem FC Liefering. Alles sah danach aus, als würde er den üblichen Weg gehen. Erst RB Salzburg, dann Bundesliga. Doch das gesamte Vorhaben wurde vom HSV durchkreuzt.
Jaissle wurde im kicker wie folgt zitiert:
„Ich bin froh, dass so ein großer Verein wie der Hamburger SV mir die Möglichkeit bietet, als Cheftrainer zu arbeiten. Die Gespräche mit Jonas Boldt und Marcell Jansen haben mich schlussendlich überzeugt. Wir haben ähnliche Vorstellungen von der Zukunft und unserer Zusammenarbeit.
Der HSV gehört in die Bundesliga und dieses Ziel wollen wir zusammen erreichen. Ich freue mich auf den Start in Hamburg.“
Der HSV holt also ein Trainertalent und Jaissle bekommt einen Verein, der ihm hoffentlich nicht die Karriere zerstören wird. Es bleibt spannend an der Elbe.
