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St. Pauli-Spieler wollte sich wegen Depressionen umbringen
21. November 2009, 04:00 Uhr
Hamburg - Andreas Biermann vom Fußball-Zweitligisten FC St.Pauli wollte sich vor vier Wochen das Leben nehmen.Das teilte der Abwehrspieler gestern mit. Er wolle mit seinem Bekenntnis nun dazu beitragen, Depressionen nicht mehr als Tabuthema anzusehen, sagte Biermann.Die "Welt am Sonntag" berichtete vor wenigen Tagen exklusiv über diesen Fall, nannte jedoch den Namen des Spielers nicht, um ihn zu schützen. Hamburg - Andreas Biermann vom Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli wollte sich vor vier Wochen das Leben nehmen. Das teilte der Abwehrspieler gestern mit. Er wolle mit seinem Bekenntnis nun dazu beitragen, Depressionen nicht mehr als Tabuthema anzusehen, sagte Biermann.
Die "Welt am Sonntag" berichtete vor wenigen Tagen exklusiv über diesen Fall, nannte jedoch den Namen des Spielers nicht, um ihn zu schützen. Jetzt sagt Biermann: "Ich, Andreas Biermann, 29 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei Kindern, bin Profi-Fußballspieler beim FC St. Pauli und leide seit mehreren Jahren an Depressionen. Ich versuchte, mir am 20. Oktober 2009 das Leben zu nehmen."
Grund für seine Depressionen war sein Hang zu Glücksspielen. "Zeitweilig habe ich versucht, im Pokerspiel jenes Glück zu finden, das mir im Profisport aufgrund meines großen Verletzungspechs immer wieder versagt geblieben ist", sagt Biermann. "Dieses Ventil hätte mich fast in eine Spielabhängigkeit getrieben, die meine eigentliche Erkrankung zusätzlich noch negativ beeinflusst hätte. Dies ist zum Glück nicht geschehen." Seit dem 13. November ist Biermann auf Anraten seiner Familie und des FC St. Pauli in stationärer Behandlung. "Meine Familie und ich möchten uns ein Lügen- und Versteckspiel nach meiner Genesung ersparen", so Biermann. Seit dem Suizid von Nationaltorwart Robert Enke wird im Fußball über Depressionen diskutiert. Der Profi von Hannover 96 hatte mehrere Jahre unter schweren Depressionen gelitten.