Was für ein Jahr für den SCF aus dem Breisgau. Nach dem Trainerwechsel sahen viele Experten die Freiburger eher im unteren Teil der Tabelle, aber es sollte anders kommen, wie es sich alle gedacht hatten. Das starke und selbstsichere, wenn auch teils inkonstante, Auftreten der Freiburger sicherte dem SC einige wichtige Punkte in der Bundesliga und am Ende schafft man es sogar, sich für den internationalen Pokal zu qualifizieren. Ein riesiger Erfolg, der zum Teil dem Trainer, aber vor allem den Spielern zu verdanken ist:
Luca Waldschmidt war einer der wichtigsten Spieler bei SC Freiburg in dieser Saison und soll dies auch in der nächsten werden. Der 24-Jährige Stürmer hatte zu Beginn einige Schwierigkeiten, die Bierwirth allerdings mit einem Positionswechsel schnell aus der Welt schuf und schon mutierte der Deutsche zu einer Tormaschine und blickt am Ende auf 18 Ligatreffer in 31 Bundesligapartien zurück.
Janik Haberer wird den SC Freiburg in einigen Wochen verlassen und hinterlässt die Fans wohl mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn der Erfolg dieser Saison lag auch oft in seinen Händen. Als Lenker und Denker im Mittelfeld, zusammen mit Frantz war er ein wichtiger Bestandteil für das Spiel der Breisgauer und man wünscht ihm nun viel Glück bei Norwich City, die im nächsten Jahr in der Championship antreten.
Jonathan Schmid, der zweite Kapitän und Rechtsverteidiger des SC, hat mit 32 Einsätzen in der Liga die meisten Minuten der Mannschaft auf dem Buckel. Zurecht, denn der 29-Jährige war ein Stabilisator für die oft wacklige Abwehr in diesem Jahr und auch im nächsten Jahr wird an ihm als Stammspieler wohl kein Weg vorbeiführen.
Alexander Schwolow bleibt wohl besonders den Bayern in Erinnerung, die nicht nur im Pokal an ihm scheiterten, sondern die auch am vorletzten Liga-Spieltag an dem Freiburger Schlussmann verzweifelten und so die Meisterschaft aus der Hand gaben. Schwolow hatte einige Aussetzer in dieser Spielzeit, aber ansonsten war er einer der konstantesten Spieler im Team von Bill Bierwirth.
Nils Petersen ist ein Bilderbuchstürmer und das stellte er auch dieses Jahr wieder unter Beweis. Ähnlich, wie bei Waldschmidt kam bei ihm der Durchbruch mit dem Positionswechsel und zum Ende hin drehte der 31-Jährige dann noch einmal ordentlich auf und war mit 17 Toren und 12 Vorlagen der beste Scorer bei den Breisgauern.
Christian Günter ist Freiburgs erste Wahl, wenn es um den Linksverteidiger in der Viererkette geht. Günter lieferte solide Leistungen und blieb stets kritikfrei, aber mit Itter bekommt er Druck von einem jungen, hungrigen Spieler, der sich selbst lieber in der Startelf sehen würde.
Vincenzo Grifo will in Freiburg endlich sesshaft werden und genießt nach dieser Saison ein hohes Ansehen bei den Fans und seinen Mitspielern. Er ist aufopferungsvoll, teamfähig und überhaupt nicht eigensinnig. Er selbst traf 5x in den 28 Spielen für Freiburg.
Mike Frantz, der Kapitän selbst, brachte es in diesem Jahr auf 24 Ligaeinsätze und durfte auch in beiden Pokalbegegnungen ran. Mit 33 ist er nicht mehr der jüngste und weiß auch, dass es Zeit wird, dass jüngere Spieler das Ruder übernehmen.
Dominique Heintz war eine Stütze in der Defensive des SC Freiburg, die nicht immer zu 100% funktionierte, aber vor Gulde und Lienhart den Vorzug bekam. Heintz hat sich dennoch stark präsentiert und ist nicht alleine verantwortlich für die etwas wacklige Defensive der Breisgauer.
Kwon Chang Hoon hat zwar häufig gespielt, aber ist wohl einer der Verlierer der diesjährigen Saison, da die Konkurrenz groß ist und die dauerhaft schlechter werdende Leistung des Koreaners ihn wohl den Stammplatz kosten könnte.
Robin Koch musste lange auf seine Zeit warten, aber schlussendlich fand Bierwirth im Abwehrverbund Verwendung für ihn und Koch nutzte die Chance sich zu zeigen und vertrieb Gulde aus der ersten 11 und zählte in der Rückrunde zu einem der besten Spieler der gesamten Mannschaft.
Christopher Antwi-Adjej war laut Effenberg "einer der besten Transfers, die Freiburg in den letzten Jahren getätigt hat!". Die Aussage ist wohl nicht ganz unwahr, denn der Linksaußen beflügelte das Spiel der Freiburger in der Rückrunde und machte es noch einen Ticken offensiver. Wenn man den Spieler nach dem besten Moment dieser Saison fragt, antwortet er darauf natürlich mit "mein Doppelpack im Spiel gegen die Bayern!"
Philipp Lienhart spielte in der Innenverteidigung nur die zweite Geige, hat aber großes Potential und wurde von Bierwirth schon als die Zukunft des SC Freiburg gehandelt. Der 23-Jährige Österreicher ist über den Talentstatus hinweg und wenn er konstant gute Leistungen zeigt, dann könnte ihm ein Startplatz in der ersten Elf winken.
Manuel Gulde hat nicht die Saison gespielt, die er zeigen wollte. Der 29-Jährige verlor seinen Stammplatz an Robin Koch und konnte nicht wirklich unter Beweis stellen, dass er das Zeug zum Stammspieler hat. Gerüchten zufolge, soll sich Bierwirth sogar von dem Spieler trennen wollen.
Daniel Vos ist ein aufsteigender Stern im Dress des SC Freiburg. Der gebürtige Kölner, der Wurzeln in den Niederlanden hat, aber nun schon seit 10 Jahren in Freiburg lebt und dort auch alle Jugendmannschaften durchlief, könnte hier zu einem großen Spieler reifen oder zieht es den Youngster womöglich schon im nächsten Jahr zu einem größeren Club!?
Roland Sallai konnte die Erwartungen seines Trainers nicht erfüllen. Er hinkte das ganze Jahr über der restlichen Mannschaft hinterher und konnte keine wirklichen Akzente setzen. Ob die nächste Saison Besserung bringen kann?
Nicolas Höfler in der Hinterhand zu haben ist wie ein Joker bei Rommé, nämlich Gold wert. Der 30-Jährige war ein überragender Back-Up für das zentrale Mittelfeldduo und hat sich ohne Mosern mit der Bank begnügt.
Lucas Höler wollte in dieser Saison mehr spielen, aber an Waldschmidt und Petersen führte in derer aktuellen Form kein Weg vorbei und so blieb für den 25 Jahre alten Stürmer nur die Bank, aber auch als Joker war Höler präsent und hat sich stark präsentiert. 7 Vorlagen gab er in diesem Jahr zum Besten.
Amir Abrashi, der Albaner ist kein essentieller Spieler bei Freiburg gewesen, was man auch an seiner Einsatzanzahl von 9 Spielen sieht, aber trotzdem hat der 30-Jährige immer seine Leistung gebracht, wenn der Trainer ihn gebraucht hat und darauf legt Bierwirth besonders viel wert.
Luca Itter ist einer der potenziell stärksten Spieler im Kader. Der Linksverteidiger ist erst 21 Jahre jung und hat noch eine blühende Zukunft vor sich, aber erst einmal muss man sich an Günter vorbei in die Startelf bei den Breisgauern drängen.
Yoric Ravet muss mit starker Konkurrenz auf seiner Position auf dem rechten Flügel klar kommen. C. Hoon, Vos, Grifo oder auch Neuzugang Antwi-Adjej können dort auch spielen und Ravet zeigte nun nicht unbedingt den Biss, den Bierwirth gerne gesehen hätte.
Marco Terrazzino und der SC Freiburg? Geht da noch was? Der 29-Jährige soll laut Insidern bei seinem Cheftrainer angefragt haben, ob er sich nach einem neuen Verein umsehen dürfe und nach dieser Saison dürfte man ihm in Freiburg keine Träne nachweinen.
Lukas Kübler wird zur neuen Saison im Dress des RSC Anderlecht auflaufen. Das verkündeten die Breisgauer erst in den letzten Tagen per Social Media, da Kübler seinen Vertrag beim Sportclub nicht verlängern möchte und nun die Herausforderung im Ausland sucht.
Patrick de Groot ist Stürmer und erst 18 Jahre alt und trotzdem schon sau stark. Bierwirth sieht in ihm eine ernste Alternative für Nils Petersen und wenn er verletzungsfrei bleibt, dann glaubt er, dass man hier einen wahren Rohdiamanten ausgebuddelt hat.
Brandon Borrello, der Australier, kam in diesem Jahr nicht über die Rolle des Reservespielers hinaus, will aber weiterhin in Freiburg bleiben und kämpfen. Das zeigt Bierwirth, dass der 24-Jährige den Willen und die Selbstsicherheit hat, die er gerne in seinen Spielern sieht.
Mark Flekken kam einmal in der Bundesliga und einmal im Pokal zum Einsatz und konnte keines der beiden Male die Null für den SC halten. Trotzdem wird der Niederländer wohl auch in der kommenden Saison die Nummer 2 hinter Schwolow bleiben, da man keinen Bedarf sieht, auf dieser Position zu handeln.
Jeong Woo Yeong hatte nur vier Kurzeinsätze in diesem Jahr in Freiburg, hätte aber gerne öfter gespielt. Gerüchten zufolge, soll man sich mit einer Leihe in die zweite Bundesliga beschäftigen, aber wer ist der Abnehmer?
Lino Tempelmann ist ein herausragendes Talent in den Reihen des SC Freiburg, der zwar in dieser Spielzeit nicht viele Minuten in der ersten Mannschaft bekommen hat, sich aber durchaus in der U-23 von Freiburg beweisen konnte.
Florian Carstens kam im Winter als Neuzugang aus St. Pauli, brachte es in der Rückrunde unter Bierwirth aber nur auf einen einzigen Kurzeinsatz. Der 21-Jährige hätte sich das bestimmt auch anders vorgestellt, aber das ihm im Breisgau kein Stammplatz winkt, müsste ihm klar gewesen sein.
Nico Schlotterbeck könnte ein Fall für die Transfer- oder Leihliste sein, denn der 20-Jährige kam nicht einmal zum Einsatz und für so einen jungen Spieler ist es fatal, wenn man das ganze Jahr über keine Einsätze bekommt. Noch so eine Saison möchte er bestimmt nicht erleben.
Patrick Kammerbauer soll fest in den Kader für nächstes Jahr eingebaut werden. Bill Bierwirth plant mit dem 23-Jährigen, aber ob sich Kammerbauer auch darauf einlässt? Er hat nur einen Kurzeinsatz zu verbuchen und möchte bestimmt auch mehr spielen.
Florian Kath hat gestern bekannt gegeben, dass sich seine Zukunft nicht beim SC Freiburg befindet und er den Verein verlassen wird, da es nicht zu einer Vertragsverlängerung gekommen sei; mal sehen, wohin es den 25-Jährigen für die nächsten Jahre verschlägt
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