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"Big Ben" läutet den Schlussgong
Die Pittsburgh Steelers sind alleiniger Rekordmeister der National Football League. Das Team aus der Stahlstadt am Ohio River bog einen Rückstand gegen die Arizona Cardinals in den Schlusssekunden eines dramatischen Endspiels noch um, gewann mit 27:23. Wertvollster Spieler im 43. Super Bowl war Wide Receiver Santonio Holmes, der 35 Sekunden vor Schluss einen hohen Ball von Quarterback Ben Roethlisberger im hintersten Eck der Endzone pflückte.
"Ein Steelers-Spiel dauert 60 Minuten!" Pittsburghs Head Coach Mike Tomlin war sichtlich stolz im Konfettiregen von Tampa. Er ist mit 36 jüngster NFL-Trainer mit einem Siegerring in der Tasche und erst der zweite dunkelhäutige Coach nach Tony Dungy, der mit den Indianapolis Colts vor zwei Jahren jubeln durfte. Tomlins Spieler hatten das Finale lange Zeit dominiert, waren dann spät in Rückstand geraten, um am Ende gerade noch den Kopf aus der Schlinge zu ziehen und ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden! Quarterback-Legende Joe Namath brachte die blank polierte Vince-Lombardi-Trophäe aufs Feld des Raymond James Stadium, NFL-Commissioner Roger Goodell sprach erste Glückwünsche an die große "Steelers Nation" aus. "Keiner hatte geglaubt, dass das Endspiel aus dem Vorjahr zu toppen sei", spielte er auf das elektrisierende 17:14 der New York Giants gegen den hohen Favoriten New England Patriots am 3. Februar 2008 in Glendale, der Heimat der Arizona Cardinals, an. "Doch die Steelers und die Cardinals haben uns eines besseren belehrt."
Drei Jahre nach dem letzten Triumph - einem 21:10 über Seattle - stockten die Steelers ihr Siegeskonto auf sechs Erfolge auf und führen nun die Liste der Titeltäger alleine vor Dallas und San Francisco (je 5) an. Für ihren erst 26-jährigen Spielmacher Ben Roethlisberger, dessen Vorfahren aus der Schweiz stammen, war es bereits der zweite große Sieg. Und den stellte er mit einem 6-Yard-Pass hoch in die rechte hintere Ecke der Endzone sicher. 35 Sekunden vor Schluss fand "Big Ben" (1,96 m) seinen Mitspieler Santonio Holmes, der das Ei sicher fing und beide Füße gerade noch so in der Zone auf den Boden drückte. Die Referees sahen sich die Szene noch einige Sekunden lang genau an und entschieden dann auf Touchdown - 27:23! Und es war zu spät für ein Comeback der Arizona Cardinals. Holmes, der insgesamt neun Pässe für 131 Yards fing, wurde hernach zum wertvollsten Spieler dieses Endspiels gekürt.
Harrisons langer Lauf ins Glück
Die Partie hatte mit dominanten Steelers begonnen, die nach einem langen Drive ein Field Goal von Jeff Reed vorlegten. 3:0 hieß es nach dem ersten Viertel. Es folgte ein 1-Yard-Run von Gary Russell zum 10:0, ehe Cardinals-Spielmacher Kurt Warner - er hatte 2000 mit den St. Louis Rams triumphiert - sein Team auf die Anzeigentafel brachte. Aus kurzer Distanz fand der 37-Jährige, über den so viel geschrieben worden war, Ben Patrick in der Endzone (10:7). Das Spiel schien zu kippen, zumal die Cardinals bis zur Pause erneut gefährlich nah an die Goalline rückten. Warner war drauf und dran, die Partie mit dem Ende des zweiten Viertels zu drehen - dann unterlief ihm ein teurer Fehlpass. Unter Druck warf er nicht in die Arme eines Mitspielers, sondern genau auf Steelers-Abwehrmann James Harrison. Und der Linebacker tankte sich übers Feld, taumelte begünstigt durch ein paar Blocks seiner Kameraden bis ans andere Ende! 17:7 statt 10:14 zur Pause! Harrison musste sich noch minutenlang mit dem Sauerstoffgerät behelfen. Die Halbzeitshow mit US-Rocklegende Bruce Springsteen kam ihm gerade recht.
Die Experten sahen in dem längsten Touchdown-Return der Super-Bowl-Geschichte den "Genickbruch" für die Cardinals. Und lange Zeit schien es auch so, als ob das Überraschungsteam aus dem Südwesten kein weiteres Kapitel an seinen traumhaften Lauf hinzufügen könnte. Jeff Reed stellte mit einem weiteren Field Goal auf 20:10. Die Cardinals-Defensive hielt Arizona im Spiel, von der Offensive um Warner und Star-Receiver Larry Fitzgerald war lange Zeit nichts zu sehen. Zahlreiche Strafen (am Ende waren's elf für 106 Penalty-Yards) warfen den Außenseiter zudem stetig zurück.
Warner findet Fitzgerald spät
Doch dann die Wende! Mitte des Schlussabschnitts klappte das gefürchtete Passspiel Warners dann wie am Schnürchen. Fitzgerald taute auf, fing ein paar wichtige Bälle und krönte einen unwiderstehlichen Drive mit einem hoch in der Luft gefangenen Touchdown-Pass zum 14:20. Siebeneinhalb Minuten waren da noch auf der Uhr. Und Arizona drückte, die Defensive holte ein Safety heraus und verkürzte auf 16:20. Die Spannung war kaum zu überbieten, zumal Roethlisberger im Anschluss erneut nicht über eine kurze Angriffsserie hinauskam.
Kurt Warner kam aufs Feld - und mit ihm Larry Fitzgerald. Ein traumhaft schönes 64-Yard-Passspiel drehte den Spieß um. Fitzgerald sprintete durch große Abwehrlücken zu seinem zweiten Touchdown an diesem Abend. Seine Passing Yards und Touchdowns in diesen Play-offs sind neuer Rekord in der Liga. Und sie brachten den Underdog so nah an den Sensationserfolg. 23:20 Arizona, noch zweieinhalb Minuten. Es wäre der größte Comeback-Sieg in der Geschichte der Endspiele gewesen. Allein, diese Bestmarke blieb den Cardinals versagt.
Denn nun kam "Big Ben" nochmals auf die Bildfläche. Drei Touchdown-Pässe Warner, noch keiner von Roethlisberger. Alles nicht entscheidend, denn Steelers-Football dauert wie eingangs erwähnt 60 Minuten. Der lange Mann fand zunächst in der eigenen Hälfte Santonio Holmes für 14 Yards, zwei weitere Versuche schulgen fehl. "Two-Minute-Warning" ... Über 13 Yards zu Holmes, über elf weitere zu Nate Washington. Als eine Minute blieb, fand Roethlisberger keinen Receiver, überbrückte selbst vier weitere Raumeinheiten. Auszeit Pittsburgh an der Mittellinie. Ein Field Goal musste mindestens her, um die Verlängerung zu erreichen.
Quelle: www.kicker.de
Insgesamt fand ich es sehr spannend und ein gutes spiel, wobei ich gerade nur einiges aufgenommenes gesehen habe, aber auf jeden fall hätten die cardinals das gewinnen können da sie ja 40 Sekunden vor schluss noch führeten.
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