Der Transfersommer in Liverpool ist vorüber und es war schon im Vorhinein klar, dass Coach Damien Duff einiges in den Kader investieren wird, um Liverpool wieder zurück an die Spitze Englands zu führen. Letztendlich hat man dann knapp 100 Mille in den Kader investiert, es war ein Kommen und Gehen an der Anfield Road, 4 neue, 10 Abgänge, unzählige Absagen, so konnte man es rasch zusammenfassen.
Das Hauptaugenmerk galt der Defensive, denn auch wenn Joel Matip, Joe Gomez und Dejan Lovren an der Seite von Virgil van Dijk sicherlich keine schlechte Wahl sind, wollte man die Innenverteidigung upgraden, da man in der letzten Saison eindeutig zu viele Gegentreffer kassiert hat. Doch alleine das als Grund zu sehen, warum Liverpool erstmals seit vielen Jahren nicht international spielt, wäre zu einfach. Und der neue Partner an der Seite von van Dijk war dann auch der Königstransfer von Liverpool in diesem Sommer. Für 82,5 Mille + Lukasz Piszczek willigte der ebenfalls nicht in Europa spielende SSC Napoli ein, Kalidou Koulibaly ziehen zu lassen. Der körperlich robuste und erfahrene Senegalese sei der Wunschkandidat von Damien Duff gewesen. Auch für den Angriff wurde etwas getan. Es kamen 1,5 Spieler, denn Neuzugang Wilfried Zaha wird voraussichtlich hauptsächlich auf dem Flügel zum Einsatz kommen, als Joker für Salah oder Mané, da Shaqiri noch länger ausfällt, 44 Mille zahlte man Crystal Palace für den Ivorer. Als reiner Stürmer griff man dann ebenfalls bei Napoli zu. Da man sich mit València nicht auf eine Ablösesumme für Rodrigo einigen konnte, kam der Pole Arkadiusz Milik an die Anfield Road. Für 36,5 Mille war Milik vergleichsweise billig zu haben, trotzdem setzt man große Stücke auf ihn. Und zu guter Letzt wurde noch ein Backup für Robertson gesucht. Der beim BVB unglücklich José Gayà erfüllte dann diese Rolle, Gayà kann jedoch universell auch auf dem Flügel und sogar im Sturm eingesetzt werden, falls dort Not am Mann ist. Zudem besitzt er genug Qualität um Robertson Druck machen zu können. Für 16,5 Mille + Georginio Wijnaldum zahlte man dafür jedoch einen hohen Preis.
Auf Seiten der Abgänge stehen neben zwei Spieler, die in Form eines Spielertausches gingen und zwei Leihen noch 6 Abgänge, die Profit brachten. Die meisten Einnahmen generierte der Wechsel von Diego Perotti zu Inter Mailand für 16,2 Mille. Der Argentinier war in die Jahre gekommen und zudem gab es für ihn gegen Mané und Salah keine Chance. Ebenfalls 11,8 und 10 Mille brachten Adam Lallana und Danny Ings ein, die ab sofort für Lazio Rom bzw. Fenerbahce auflaufen werden. Fast 5 Mille gab es aus Parma für Awoniyi, eine für Herbie Kane und eine halbe Mille für Bogdán.
Und gespielt wurde dann auch noch. Und die Handschrift Duff's sah man nach einer seltsamen Vorbereitung in der Liga ziemlich beeindruckend. Nachdem man die Gruppe überstanden hatte, fertigte man PSG, die ohne zahlreiche Stars antraten mit 6:0 ab, im Finale verlor man dann jedoch gegen Real Madrid mit 1:2. In der Liga ging es dann Mitte August los und Liverpool marschierte in beeindruckender Manier. Den Anfang machte Crystal Palace. Und die bedeuernswerten Eagles wurde von Pool gnadenlos mit 6:0 aus dem eigenen Stadion geschossen. Bemerkenswert: der zuletzt kritisierte und im Formtief steckende Henderson schoss sich mit einem Hattrick zurück in alte Form und bedankte sich so bei seinem Coach für das Vertrauen. Auch Keïta traf doppelt, den Schlusspunkt setzte beim Debüt der kurz zuvor eingewechselte José Gayà, Milik gelang beim Debüt kein Tor, die Abwehr stand bombenfest. Am zweiten Spieltag wartete dann mit Manchester United der Meister, daheim an der Anfield Road schon der erste Prüfstein. Doch in beeindruckender Manier ließ man auch United keine Chance, gewann 3:0, Sorgen machte Duff nur die Form von Firmino.
Und so durfte am 3.Spieltag gegen Watford Milik von Beginn an ran und nach nur 5 Minuten hatte der Pole das geschafft, was Firmino in den ersten beiden Spielen nicht geglückt war, ein Tor zu erzielen. Besonders treffsicher zeigte sich erneut Naby Keïta und auch Joker Wilfried Zaha traf in der 72. Minute zum ersten Mal für seinen neuen Arbeitgeber. Eng wurde es dann am 4.Spieltag, als man daheim die Spurs empfing, doch erneut ging man als Sieger vom Platz, hielt hinten wieder die Null, das Goldtor gelang Mo Salah Mitte der zweiten Halbzeit. Auch in weiterer Folge blieb man ungeschlagen und auch weiterhin ohne Gegentor, zwei 3:0 Siege gegen die Wolves und Aufsteiger Leeds und Liverpool hatte 18 Punkte auf dem Konto und Salah trifft nur zuhause.
Unter der Woche war dann Cup angesagt und Duff rotierte gegen Bournemouth kräftig durch. Und die junge Truppe tat sich lange extrem schwer, fast schien es so, als sei das zu viel des guten gewesen, es drohte ein Wiederholungsspiel. Aber rechtzeitig brachte Duff ein paar seiner Stars und einer davon, Sadio Mané traf in der 88 Minute zum Siegtor....... nein, denkste. Bournemouth kämpfte weiter und wurde in der 91. Minute durch Lewis Cook's Ausgleichstor belohnt. Musste Liverpool nachsitzen? Nein, denn in der 94. Minute, mit der letzten Aktion, kombinierten sich die Reds durch die Abwehr des Zweitligisten und der ebenfalls eingewechselte Naby Keïta erzielte doch noch das 2:1. Bitter für Bournemouth, die sich mit dieser Leistung zumindest ein Wiederholungsspiel verdient hätten.
So knapp es im Pokal war, so überlegen tourte man durch die Liga. Am 7.Spieltag besiegte man Chelsea mit 2:0, obwohl man über eine Halbzeit in Unterzahl agierte, eine absolut lächerliche rote Karte für Robertson half Chelsea aber dennoch nicht, und hinten hielt man erneut dicht. Denn mittlerweile rätselte man in der Liga, wer die Reds denn schlagen kann und wie man das anstellen soll? Die Antwort war jedenfalls nicht Newcastle, denn die Magpies waren am 8.Spieltag an der Anfield Road auch chancenlos, verloren 5:0, schlimmer erwischte es dann eine Woche später Southampton, die von spielfreudigen Mittelengländern gnadenlos mit 0:7 auseinander genommen wurden. Besonders Mané und Keïta zerlegen die Liga nach Belieben. 9 Spiele, kein Gegentor, irgendwann musste diese Serie dann doch mal reißen und zwar am 10.Spieltag. Daheim gegen Leicester City musste dann Alisson ein erstes Mal in dieser Saison in der Liga hinter sich greifen, über 800 Minuten hatte sie gehalten, die Torsperre des Brasilianers, doch dann kam Jamie Vardy. Bitter: weil man selbst nur ein Tor erzielte, ging auch die Siegesserie zu Ende, man musste sich mit dem 1:1 begnügen und mit den Foxes die Punkte teilen. Dennoch kann man nach 10 Spielen schon sagen, dass Liverpool in dieser Form nur extrem schwer zu schlagen sein wird und der Titel nur über die Reds führen wird. Bevor es aber in der Liga weiter geht, wartet im Cup ein ganz wichtiges Spiel, das Merseyside-Derby gegen den Stadtrivalen FC Everton.
1.Spieltag: 0:6
0:1 Henderson 18.
0:2 Henderson 33.
0:3 Keïta 48.
0:4 Keïta 52.
0:5 Henderson 57.
0:6 Gayà 91.
2.Spieltag: 3:0
1:0 Salah 27.
2:0 Keïta 51.
3:0 Oxalde-Chamberlain 85.
3.Spieltag: 0:4
0:1 Milik 5.
0:2 Keïta 27.
0:3 Keïta 54.
0:4 Zaha 72.
4.Spieltag: 1:0
1:0 Salah 65.
5.Spieltag: 0:3
0:1 Milik 23.
0:2 Keïta 35.
0:3 Keïta 39.
6.Spieltag: 3:0
1:0 Mané 7.
2:0 Salah 30.
3:0 Salah 69.
Carabao Cup 3.Runde: 1:2
0:1 Mané 88.
1:1 Cook 91.
1:2 Keïta 94.
7.Spieltag: 0:2
0:1 Milik 3.
0:2 Oxlade-Chamberlain 18.
Rot: Robertson 43. (LIV)
8.Spieltag: 5:0
1:0 Milik 10.
2:0 Henderson 17.
3:0 Oxlade-Chamberlain 39.
4:0 Salah 59.
5:0 Grujic 72.
9.Spieltag: 0:7
0:1 Keïta 20.
0:2 Mané 24.
0:3 Oxlade-Chamberlain 27.
0:4 Mané 45.
0:5 Keïta 57.
0:6 Henderson 64.
0:7 Mané 72.
10.Spieltag: 1:1
1:0 Keïta 20.
1:1 Vardy 81.
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