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Odcinek 21.1: Chaos w Krakowie
Schon vor einigen Monaten haben wir von großen finanziellen Problemen bei Wisła Kraków berichtet, als im Sommer finanzielle Mittel fehlten um die Miete für das Stadion fehlten. Damals hat u.a. Jakub Błaszczykowski mit einer kleinen Spende geholfen, damit Wisła zum Saisonbeginn nicht aus dem eigenen Stadion fliegt. Zum Jahreswechsel gibt es an der Weichsel aber ein größeres Problem: ein finanzielles Loch von insgesamt 12 Millionen Złoty (entspricht ca. 3 Millionen Euro) muss zeitnah gestopft werden, damit Wisła überhaupt erst weitermachen kann. Danach muss ein neuer Grundstein gelegt werden, auf dem man den ehemaligen Spitzenkandidaten wieder auf Touren bringen kann.
Aktuell gibt es Verhandlungen mit einem Konsortium aus Luxemburg und Großbritannien mit einem Mann aus China, welches bereits große Pläne an der Ulica Reymonta schmiedet, dabei allerdings schon ins Gras gebissen hat. Insgesamt 100 Millionen wollte man in ein neues Areal neben dem Stadion investieren, um dann festzustellen, dass man für das Gelände kein Grundrecht besitzt. Zudem häufen sich die Berichte in Polen, ob dieses Konsortium zu 100% seriös ist. Typisch polnische Umstände also.
Mit Zdenek Ondrašek verlässt zudem Wisłas bester Spieler das Land, ihn zieht es nach Amerika zum FC Dallas. Elf Saisontore waren auf seinem Konto, was 1/3 der gesamten Tore entsprach. Der nächste potenzielle Neuzugang wird Ondrašek zwar nicht ersetzen können, dafür aber bei vielen Fans für funkelnde Augen sorgen: die Gerüchte um eine Rückkehr von Jakub Błaszczykowski vermehren sich von Tag zu Tag, er soll bereits eine Freigabe aus Wolfsburg vorliegen haben und war zuletzt ohnehin öfter in Polen, möglicherweise auch um Verhandlungen mit neuen Teams zu führen, wo neben Wisła zuletzt auch mal Pogoń Szczecin erwähnt wurde.
In der Liga hatte Wisła Kraków einen guten Saisonstart verzeichnet, in den letzten Wochen aber wieder enorm abgebaut. Aktuell befindet man sich mit 29 Punkten auf dem achten Rang der Tabelle wieder, was womöglich auch das Maximum für diese Spielzeit bleiben wird. Die Hoffnungen auf zukünftige Erfolge sind durch die aktuell ungewisse Zukunft zunächst auf Eis gelegt, die Zuschauer in Krakau stehen aber hinter der Mannschaft und boten zuletzt für Wisła-Verhältnisse wieder eine akzeptable und gute Kulisse.
Odcinek 21.2: Wisła Kraków
Wisła Kraków ist zweifelsohne einer der bekanntesten und größten Fußballvereine aus Polen. Mit insgesamt 13 Meistertiteln zugleich einer der erfolgreichsten, gerade um die Jahrtausendwende und die Jahre danach war Wisła die unangefochtene Macht in Polen. Unvergessen u.a. der 1:0-Sieg gegen den FC Barcelona in der Qualifikation zum Europapokal. Seit 2011 durchlebt Wisła allerdings graue Zeiten, man war nie besser als Sechster und somit nicht mehr in Europa vertreten. Große Spieler wechseln nicht mehr nach Krakau, da haben sich andere Adressen in Polen etabliert, die eigene Jugendabteilung bringt aber auch keine Diamanten mehr zum Vorschein, weshalb sich Jahr für Jahr neue Gesichter an der Weichsel blicken lassen.
Im aktuellen Kader gibt es mit Jesús Imaz und Zdenek Ondrašek lediglich zwei Spieler mit ligainternem Top-Niveau, wobei Ondrašek ja wie bereits angesprochen nach Dallas wechseln wird. Mit Kamil Wojtkowski hat man auf der 10 immerhin noch ein interessantes Talent für die Zukunft. Bekannteste Personalien sind Marcin Wasilewski und Paweł Brożek, die aber bald in Rente gehen werden. Die Insider werden sich noch an die Kult-Zwillinge Paweł und Piotr Brożek erinnern. Beide durchliefen die Jugendabteilungen von Wisła, waren gemeinsam an ŁKS Łódż ausgeliehen und wechselten zusammen 2011 nach Trabzon, ehe sie ab 2014 wieder vereint bei Wisła waren.
Als große Marke des polnischen Fußballs bietet Wisłas-Historie selbstverständlich große Namen. Allen voran Jakub Błaszczykowski, der 2007 aus Krakau nach Dortmund wechselte und bald vielleicht zurückkehrt. Spieler mit Kultstatus in Deutschland gibt es auch zu genüge: Radosław Kałużny (Cottbus, Leverkusen, Essen, Ahlen); Tomasz Kłos (Lautern, Köln); Kamil Kosowski (Lautern), dazu einige Personalien aus der Abteilung „Bitte wer?” - Júnior Díaz (Mainz); Marcelo (Hannover); Ivica Iliev (Cottbus); Michael Lamey (Duisburg, Bielefeld) oder Dragan Paljić (Hoffenheim, Lautern) um nur ein paar Beispiele zu nennen. Ehemalige Wisła-Urgesteine sind Tomasz Frankowski, Radosław Sobolewski und Maciej Żurawski.
w następnym odcinku: Koniec roku 2018
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