Mi innamorai di te..
Groß auf die "Curva A" möchte ich noch gar nicht eingehen, dass ist zu einem späteren Zeitpunkt geplant, es gibt noch andere wichtige Themen über meine Person, und überhaupt habe ich mich beim letzten Mal nicht einmal vorgestellt: Flavio Rotari, 33 Jahre alt, Ùltra und Jugendtrainer beim SSC Napoli. Es sind zwei paar Schuhe die im modernen Fußball wahrscheinlich Überhaupt nicht zusammen passen, jedoch funktioniert es in Neapel relativ gut bis dato. Ein unbedeutender Jugendtrainer, der mit seiner Truppe aber den Klubs aus dem Norden schier den Rang abläuft, die Folge ist klar: Die Jungs werden von Juventus und Co. gelockt mit den lilanen Euroscheinen, sodass einem nur schlecht werden kann. Da ist er wieder, der moderne Fußball.
Aber wie genau kann ein Junge aus Scampia überhaupt bei seinem Herzensverein unter kommen? Klar, die regionale Verbundenheit des Vereins zu seinen Einwohnern. Napoli und die Einwohner Neapels haben einen Bund wie sie vielleicht kaum ein anderes Team auf der Welt hat, als ich bei einem regionalen Klub nebenher gecoacht hatte durfte unser Verein gegen eine "Legenden" Auswahl Napolis treffen. Man kannte mich im Verein durch meine Fan Aktivitäten und man wusste über mein Talent als Trainer, und dann ging es schnell. "Hast du Lust die U-15 zu übernehmen, Flavi?", wurde ich beinahe kumpelhaft gefragt. Und wie ich das hatte! Mittlerweile stehe ich bei der U-19 an der Seitenlinie, beziehungsweise stand..
Maurizio Sarri, gebürtiger Neapolitaner und der wohl beste Trainer der Serie A, war ein Fan meiner Arbeit. Er liebte es wie ich spielen ließ, weil er es eben genauso gerne machte: Direkt, schnell, schnörkellos. Anfang Juli löste eine Entscheidung des "FIGC", des italienischen Fußballverbandes, eine wahre Kettenreaktion aus: Piero Ventura verließ nach wenigen Spielen die "Squadra Azzurra", der Verband fragte bei Sarri an, Sarri sprach mit Napoli-Boss De Laurentiis und anschließend kamen letztere zusammen auf meine Wenigkeit zu. Signore Sarri schlug, höchstpersönlich, mich vor für die große Aufgabe unser Team zum ersehnten Scudetto zu führen. "Er lässt spielen wie ich, er ist ambitioniert, er kann Spieler aufbauen und er ist jung. In Deutschland klappt das seit Jahren.", schwadronierte Sarri vor De Laurentiis. In der Tat gab es in Deutschland einen "Boom" an jungen Trainern die Erfolg hatten, wie Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann. Die Entscheidung einen 33 Jährigen zum neuen Cheftrainer des großen SSC Neapel zu machen, fiel De Laurentiis natürlich nicht leicht. Was ihm jedoch in der Stadt in die Karten spielte war die Tatsache, dass ich glühender Fan des Vereins bin und somit ein Stein im Brett bei den Tifosi hatte, zu welchen ich ja selbst gehöre.
Ich unterschrieb, zunächst für ein Jahr. Magenschmerzen bereiten dürfte nur die "Ùltra" Sache in der breiten Öffentlichkeit, ich bin gespannt was in diesem Jahr so alles auf mich zu kommen wird. Die offizielle Verkündung geht in den nächsten Tagen über die Bühne, ob ich bereit für eine Pressekonferenz bin?
!QUELLEN!
Stadion |
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