Kapitel 26: Der große MLS-Formcheck, Teil 2
MLS 11. Spieltag 2017
Bildquelle: mlssoccer.com
New York Red Bulls 1:0 FC Dallas
1:0 Touré 75.
Montreal Impact 0:2 Colorado Rapids
0:1 Badji 39.
Cabrera (2 Wochen) 52.
0:2 Burch 80.
New York City FC 1:1 Vancouver Whitecaps
1:0 Mendoza 6.
1:1 P.Morales 42.
Philadelphia Union 1:0 San José Earthquakes
1:0 Sapong 25.
Spieler des Spiels: Tranquillo Barnetta (8,6)
Seattle Sounders 1:2 Columbus Crew
0:1 O.Kamara 26.
1:1 Alonso 29.
1:2 Yaya Touré 44.
Spieler des Spiels: Yaya Touré (9,2)
Chicago Fire 0:3 D.C. United
0:1 Sarvas 27.
0:2 L.Sam 41.
0:3 L.Sam 78.
New England Revolution 0:2 Orlando City
0:1 Perez Garcia/Elfmeter 36.
0:2 Restrepo 57.
Real Salt Lake City 1:2 Houston Dynamo
0:1 Gooch 4.
1:1 Plata 57.
1:2 Alex 89.
Portland Timbers 1:1 FC Toronto
Valeri verschießt Elfmeter 36.
1:0 Adi 40.
1:1 Altidore 41.
Sporting KC 1:2 L.A. Galaxy
1:0 Nagamura 10.
1:1 Giovani 35.
1:2 Villarreal 43.
Spieler des Spiels: Gyasi Zardes (8,9)
Tabelle
Eastern Conference
1 New York Red Bulls 9/20
2 DC United 9/16
3 New England Revolution 10/16
4 Philadelphia Union 8/14
5 Columbus Crew 8/13
6 Orlando City 8/12
7 Montreal Impact 9/11
8 New York City FC 9/10
9 Toronto FC 8/7
10 Chicago Fire 7/5
Western Conference
1 Colorado Rapids 9/20
2 Houston Dynamo 8/18
3 FC Dallas 10/17
4 Sporting KC 10/16
5 L.A. Galaxy 8/11
6 Real Salt Lake 8/10
7 San Jose Earthquakes 9/8
8 Vancouver Whitecaps 10/8
9 Portland Timbers 9/6
10 Seattle Sounders 8/3
Torjäger
10 Teofilo Gutierrez (Colorado Rapids)
7 Robin van Persie (D.C. United)
7 Maxi Urruti (FC Dallas)
5 Samuel Eto'o (Sporting KC)
5 Bradley Wright-Phillips (New York RB)
Formcheck, Teil 2
Legende:
= über den Erwartungen
= Erwartungen erfüllt
= unter den Erwartungen
Western Conference
Colorado Rapids
Erneut zu den größten Überraschungsteams der Saison gehören die Colorado Rapids. Letztes Jahr wurde man sensationell Gewinner des Supporters Shield als punktebeste Mannschaft der Regular Season. Dieser Erfolg basierte vor allem auf der sattelfesten Defensive um Torhüter Tim Howard. In dieser Spielzeit ist jedoch noch eine ganz andere Komponente bei den Rapids dazugekommen: Tore. Man stellt nicht nur die beste Offensive, sondern mit Teofilo Gutierrez auch den treffsichersten Spieler, der trotz einer schweren Verletzung immer noch an der Spitze der Torjägerliste steht. Da nach seinem Ausfall auch andere Akteure in die Bresche gesprungen sind, ist nicht davon auszugehen, dass Colorado sich noch aus den Play-Off-Rängen verdrängen lässt.
Vereinsidentität: Traditionsverein, der sich den Ruf einer bombensicheren Defensive erarbeitet hat
Houston Dynamo
Die größte Sensation der zugegebenermaßen noch jungen Saison kommt definitiv aus Houston. Niemand hat den Texanern vor der Saison mehr als Rang 7 oder 8 zugetraut und nun steht man mit überragenden 18 Zählern aus 8 Partien vor namenhaften Schwergewichten wie dem FC Dallas oder Los Angeles Galaxy. Die Neuzugänge Valdivia, Cameron,Gooch und Isla erwiesen sich allesamt als Volltreffer und sorgen dafür, dass Dynamo in dieser Saison tatsächlich einen ernstzunehmenden Titelkandidaten darstellt.
Vereinsidentität: In den ersten beiden Vereinsjahren 2006 und 2007 direkt Meister geworden, danach eher häufiger am Tabellenende zu finden. Keine Topstars.
FC Dallas
In der Regular Season ist der FCD meist ganz oben mit dabei, doch wenn es dann um den Titel geht, versagen die Texaner meistens. Dies soll nun anders werden. Mit dem neuen Investor Dan Bilzerian, neuen sportlichen Leiter Gregg Berhalter und namenhaften Neuzugängen wie Bastian Schweinsteiger soll nun endlich der ganz große Wurf gelingen. Momentan steht man mit 17 Punkten aus 10 Partien voll im Soll. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Vereinsidentität: Gründungsmitglied. Spielt seit Jahren in der Regular Season immer oben mit, jedoch weiterhin ohne MLS-Titel. Eher geringe Fanbasis. Dafür bekannte, unbekannte Spieler groß rauszubringen (z.B. Fabian Castillo).
NEU: Durch den neuen Investor Dan Bilzerian sollen auch namenhafte Akteure den Weg nach Texas finden. Eine gesunde Mischung wird angestrebt.
Sporting KC
Auch die Jungs aus Kansas spielen bislang eine mehr als ordentliche Saison. Wie immer bewegt man sich um die Ränge 3 bis 6. Für eine absolute Topplatzierung fehlt die Konstanz, doch die Mannschaft ist individuell so stark besetzt, dass sie wohl wie fast jedes Jahr die benötigte Anzahl an Punkten einfahren wird. Der neue Starstürmer Samuel Eto'o startete mit fünf Treffern gut in seine MLS-Laufbahn, Nationalspieler und Leihgabe Christian Pulisic hat jedoch noch Potenzial nach oben.
Vereinsidentität: ehemals Eastern Conference, gehört der Meister von 2013 mittlerweile zu den stärkeren Teams im Westen. Die Fans gehören definitiv zu den Besten der Liga.
L.A. Galaxy
Galaxy steht zwar knapp über dem Strich, für die Ansprüche des Rekordmeisters ist das aber natürlich viel zu wenig. Um nach 2014 den Cup endlich mal wieder nach Kalifornien zu holen, wurde im Sommer groß eingekauft. Abwerchef Omar Gonzalez kam aus Mexiko zurück, Nationalspieler Alfredo Morales zog die MLS dem FC Ingolstadt vor und mit Wayne Rooney kam ein Weltstar, der den zurückgetretenen Steven Gerrard vergessen machen soll. Doch so wirklich aufgehen will dieser Plan bislang nicht, elf Punkte aus acht Partien sind eine eher maue Ausbeute. Die Mannschaft ist aber individuell so stark besetzt, dass sie sich wohl definitiv noch steigern wird.
Vereinsidentität: Der FC Bayern der MLS. Wohl der meistgehasste Club, da dort immer die größten Stars spielen (Keane, Gerrard, Donovan) und Rekordmeister. In den letzten beiden Jahren einen Ruf als Geldverbrennungsanlage "erarbeitet"
Real Salt Lake City
Große Play-Off- oder sogar Meisterschaftschancen wurden dem Meister von 2009 vor der Saison nicht eingeräumt. Die Mannschaft aus den Rocky Mountains schlägt sich bislang jedoch achtbar und steht nach einem guten Drittel der Saison nur einen Punkt hinter Rang 5. Wie bereits in der vergangenen Saison der Trumpf: Die Dreieroffensive um Joao Plata, Burrito Martinez und Yuya Movsisyan sowie Torhüter Nick Rimando, der immer noch zu den stärksten Schlussmännern der Liga gehört.
Vereinsidentität: Graue Maus der Liga, verzichtet auf Top Stars
San Jose Earthquakes
Besser als erwartet schlagen sich bislang auch die Quakes aus San José. Da eine in der vergangenen Saison eher schwache Mannschaft nicht mit Stars, sondern lediglich mit überdurchschnittlichen Akteuren wie Balasz Dzsudszak oder Marko Marin verstärkt wurde, wurden die Play-Off-Chancen der Kalifornier im allgemeinen Tenor als eher gering eingeschätzt. Daran dürfte sich nach den ersten neun Spielen nicht sonderlich viel geändert haben, doch wenn die Mannschaft im Laufe der Saison mal einige Spiele in Folge gewinnen kann, ist auch für sie alles drin.
Vereinsidentität: Das Management genießt einen guten Ruf, da mit wenig Mitteln immer eine solide arbeitende Mannschaft zusammengestellt wird. Die Qualität reicht jedoch in der Regel nicht für die Play-Offs.
Vancouver Whitecaps
Alles sollte besser werden bei den Caps in diesem Jahr. Nach der Rekordsaison 2015 folgte letztes Jahr der Absturz auf den vorletzten Tabellenrang im Westen. Dieses Jahr wollte man wieder angreifen, doch der Geldbeutel ist traditionell schmal und gab "nur" zwei neue Außenverteidiger in Person von Beausejour und Gamboa her. Die dringend benötigte Verstärkung für die Offensive konnte nicht verpflichtet werden. Hoffnung macht vor allem der 5:0-Auswärtserfolg bei RSL, bei dem Mittelstürmer Erik Hurtado mit einem Dreierpack unter Beweis stellte, dass er grundsätzlich doch das Potenzial für einen Stammplatz in der MLS hat. Jetzt muss er es wie das gesamte Team nur noch dauerhaft unter Beweis stellen.
Vereinsidentität: Einer der neueren Clubs, erst 2011 gegründet. Seitdem geht es bergauf und bergab. Verein setzt auf junge Talente wie Kekuta Manneh und eher unbekannte Spieler.
Portland Timbers
Der Meister von 2015 befindet sich weiterhin in der Dauerkrise. Nachdem letzte Saison bereits sensationell die Play-Offs verpasst wurden, sieht es dieses Jahr noch düsterer aus. Sechs Zähler aus neun Partien sind eine katastrophale Ausbeute. Der brasilianische Nationalspieler Paulinho kann der Mannschaft im zentralen Mittelfeld bislang noch nicht entscheidend seinen Stempel aufdrücken und in der Innenverteidigung hat sich bislang noch kein adäquates Päärchen gefunden. In dieser Form sind die Timbers ohne Chance auf die Play-Offs.
Vereinsidentität: Wie die Whitecaps erst 2011 gegründet. Die Fans sind definitiv die verrücktesten der Liga (Timbers Army). Setzen auch eher auf unbekannte Spieler.
Seattle Sounders
Noch schlimmer hat es freilich den amtierenden Titelträger erwischt, der mit drei Punkten aus acht Partien den schlechtesten Start eines Meisters aller Zeiten absolvierten. Es wurde verpasst, das doch in die Jahre gekommene Team im Winter etwas aufzufrischen. Neven Subotic merkt man die fehlende Spielpraxis an, er ist noch kein wirklicher Ersatz für den abgewanderten Abwehrchef Chad Marshall. Den Sounders ist eine Aufholjagd wie vergangene Saison grundsätzlich zuzutrauen, spätestens zur kommenden Saison ist der Umbruch jedoch unausweichlich.
Vereinsidentität: Neben L.A. Galaxy der zweite "Starverein" im Westen. Holten kurioserweise in ihrer schwächsten Saison seit langem, 2016, den Titel. Wohl die größte Fanbasis der Liga.
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